Der Dichter aller Zeiten. Die Vierzeiler und Saaghinameh von Hafes in Persisch und Deutsch

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Der Dichter aller Zeiten. Die Vierzeiler und Saaghinameh von Hafes in Persisch und Deutsch
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Der Dichter aller Zeiten

Die Vierzeiler und Saaghinameh von Hafes

Persisch / Deutsch

Ali Ghazanfari


Vielen Dank meiner Assistentin Frau Rosemaryam, die niemals müde wurde, meine Entwürfe zu lesen oder ihnen zuzuhören; dem Inhaber des Engelsdorfer Verlages Tino Hemmann für die exzellente Arbeit und seine vielen nützlichen Hinweise rund um die Veröffentlichung; und natürlich meinem Lektor Rainer Stecher für seine unermüdliche Unterstützung.

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Zweite überarbeitete Auflage

Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig / Teheran

Pernobilis Edition

Alle Rechte beim Autor

Gesamtherstellung in Leipzig, Germany (EU)

Verantwortlicher: Tino Hemmann

www.engelsdorfer-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Einleitung

Vorwort

Der Dichter aller Zeiten

Weitere Literatur

Anmerkungen

Einleitung

Chadje Schams ad-Din Mohammad Hafes-e Schirazi ist der korrekte Name des im 14. Jahrhundert wirkenden und sich bis in die Gegenwart auswirkenden Poeten. Hafes oder Hafis oder Hafez – die Schreibarten im Deutschen kennen viele Variationen – heißt so viel wie Der Bewahrende. Gemeint ist damit Hafes’ bewahrende Haltung gegenüber dem Koran, den er wahrscheinlich auswendig kannte, ebenso wie die Werke von Rumi und Saadi.

Hafes, der in vielen seiner poetischen Zeilen auf die heuchlerischen Eigenschaften der Menschen eingeht, jedoch preist auch er – wie fast alle Poeten des Orients – die ungezügelten Freuden der Liebe, des Trinkens und berauschender Feste.

Deutsche Literaten ließen sich gern von der persischen Poesie eines Hafes beeinflussen, allen voran Johann Wolfgang Goethe.

Nach seinem ersten, in der Pernobilis Edition des Engelsdorfer Verlages in Leipzig erschienenen bilingualen Werk (Persisch / Deutsch) „Gipfel der Liebe – Ausgewählte Vierzeiler von Rumi“, setzt der Teheraner Nachdichter einen weiteren höchst erfreulichen Meilenstein für das gegenseitige Verständnis gegenüber orientalischer Poesie.

Tino Hemmann

Vorwort

Das Buch „Saaghinameh“, das fälschlicherweise als „Buch der Schenke“ bekannt ist, avancierte zu einer der berühmtesten Dichtungen, die in der persischen Sprache existieren. Sie wurde sehr oft auch als „Sakiname“ aufgeführt, was ja völlig falsch ist, denn es könnte auch anders prononciert werden, wodurch ihm eine ganz andere Bedeutung zugeführt wird – zum Beispiel: das Buch der Sauberkeit. Oder: das Buch der Frömmigkeit.

Wer ist Hafes (fälschlich sehr oft Hafis geschrieben) und wer ist „Saaghi“? Wer ist Rend (Pl. Rendan)? Und was meint Hafes mit „Mey“?

Chadje Schams ad-Din Mohammad Hafes-e Schirazi (1320-1390) – der Name deutet auch auf seine Geburtsstadt Schiraz hin – ist der beliebtester Dichter im Iran. Man sagt, dass alle Iraner neben dem Koran auch das Gedichtbuch von Hafes zu Hause haben, und aus Respekt stellt man nichts über sein Buch.

Sein Vater Bahaeddin war ein Kohlenhändler und starb, als Hafes noch ein Kind war. Er hinterließ ihm und seiner Mutter hohe Schulden, doch haben seine Rezitationen des Korans den Sohn so sehr beeindruckt, dass er das Buch mit 8 Jahren auswendig konnte – daher erhielt er später den Ehrentitel Hafes, das heißt: derjenige, der den Koran auswendig kennt. Früh wurde er auch mit den Werken von Maulana (Dschalaledine Rumi) und Saadi vertraut gemacht sowie mit Attar und Nezami. Vermutlich erhielt er eine umfassende Ausbildung an einer Madrese (Schule); die Gedichtwidmungen und Panegyriken (Lobreden) weisen auf eine zeitige Verbindung mit dem Hof der Muzaffariden hin.

Hafes lernte zunächst das Bäckerhandwerk und übte es einige Zeit aus, bis er im Alter von 21 Jahren Attars Schüler in Schiraz wurde. Er gewann bald an Bekanntheit und wurde Hofdichter von Abu Ishak sowie ein vielbeachteter Koranlehrer. Etwa 1333 eroberte Muzaffar (Amir Mobaresaldin) die Stadt und entließ ihn – für Hafes der Anlass, von der „Romantik“ auf Protestlieder überzugehen.

Als Muzaffar von seinem Sohn Schah Schudscha' gestürzt und ins Gefängnis geworfen wurde, erhielt Hafes seine Stelle zurück. Bald ging er aber ins freiwillige Exil nach Esfahan, weil er sich unsicher fühlte.

Im Alter von 52 Jahren bat ihn der Schah, zurückzukehren – was er auch tat. Überliefert ist, dass Hafes mit 60 Jahren in einem Freundeskreis eine 40-tägige meditative Nachtwache begann, an deren Ende er eine Art Bewusstseinserweiterung erlebte und sich 40 Jahre später im Geiste wieder mit Attar traf.

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