MC Gladius

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MC Gladius
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Alexander Kraft

MC Gladius

Vaterland

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Klarstellung 1

Der Tag danach 2

Bruderschaft 3

Krankenhaus 4

Zurück im Clubhaus 5

Verabredung 6

Rache 7

Knast 8

Bikerehre 9

Mord oder Gerechtigkeit 10

Gabi 11

Eine halbe Million Euro 12

Am Tisch 13

Mittag 14

Spaß 15

Mudcheck 16

Erfolg 17

Frühschicht 18

Rückfahrt 19

Stripclub 20

Übergabe 21

Geheimes Wissen 22

Überraschung 23

Training 24

Aufwachen 25

Goldrausch 26

Verrat 27

Glücksgefühle 28

News 29

Razzia 30

Brüder 31

Tod 32

Flucht 33

Showdown 34

Heimweh 35

Berlin 36

Südafrika 37

Berlin 2 38

Spielhalle 39

Vikings 40

Flug 41

Passau 42

Ankunft 43

Garage 44

München 45

Revolution 46

Rede 47

Impressum neobooks

Klarstellung 1

Sehr geehrte Leserinnen und Leser zuerst möchte ich sie alle darauf hinweisen dass der MC Gladius ein rein fiktiver MC ist. Alle seine Mitglieder sind frei erfunden, Ähnlichkeiten oder Namensgleichheiten mit real existierenden Personen sind rein zufällig. Alle Geschäfte und Interessen des Clubs sind frei erfunden. Dieses Buch soll gegenüber keinem real existierenden MC beleidigend oder respektlos sein. Alle anderen Personen sind ebenfalls frei erfunden. Genauso wenig soll die Exekutive, Legislative und Judikative unseres Landes beleidigt, für korrupt oder für unfähig dargestellt werden. Auch die Ereignisse die sich auf die Zeit des Nationalsozialismus beziehen sind frei erfunden. Der Autor lehnt jegliche Gewalt gegenüber Frauen, Polizisten, Minderheiten oder anderen Personen ab. Genau so jegliche Form von Rassenhass. Jede Aussage oder wörtliche Rede dient nur der glaubhaften Darstellung der Geschichte.

Alle Rechte vorbehalten.

Ihr Autor

Alexander Kraft

Der Tag danach 2

Die helle Mittagssonne fiel durch die halb geschlossenen Jalousien, direkt auf sein Gesicht. Er stöhnte leicht und krächzte ein halb lautes: „Ahh“! dann drehte er sich in seinem großen Boxspringbett ein letztes Mal zur Seite, ehe er einige Minuten später den rechten Fuß auf den Boden setzte und sich aufrichtete. 13:24 Uhr zeigte der Radiowecker und in Michaels Kopf dröhnte noch die Housemusik der gestrigen Party. Sein MC feierte die Eröffnung des ersten Chapters in der Slowakei. Michael, welcher schlicht und einfach Mike genannt wurde, stützte seine Ellenbogen auf die Knie und legte sein Gesicht in die Hände. Er hielt für einige Sekunden die Luft an ehe er geräuschvoll ausatmete. Dann drehte er den Kopf nach rechts, sein Blick fiel auf die im Bett liegende Frau. Sie lag auf dem Bauch, ihr Gesicht zeigte in seine Richtung wurde aber teilweise von ihren langen blonden Haaren verdeckt. Ihre Augen waren geschlossen, sie atmete langsam und gleichmäßig. Mike entschied sich sie nicht zu wecken. Der Sex mit ihr, nach der Clubparty, war fantastisch und um seine Morgenlatte konnte er sich auch später noch kümmern. Er ging in die Designerküche und schaltete die Kaffeemaschine ein. Als der Espresso in die Tasse lief, schäumte er die Milch auf und goss sie ebenfalls in die Tasse. Ein perfekter Cappuccino!

Aus dem Schlafzimmer hörte er Schritte, die ins Esszimmer liefen. Dann wurde es still. Mike trat aus der edlen Küche ins geräumige Esszimmer in dessen Mitte ein handgefertigter Speisetisch mit acht lederbezogenen Stühlen stand. Auf dem Stuhl am Kopfende kniete Gabi, die Ellenbogen auf der Tischplatte abgestützt und nur ein Lächeln im Gesicht. Gabi sein Betthäschen von letzter Nacht war Gelegenheitsprostituierte für den Club, die meiste Zeit aber arbeitete sie als Bedienung in einem seiner Restaurants oder als Stripperin im Tabledance Lokal. Sie spielte mit ihren langen Haaren indem sie sie um ihren Zeigefinger ringelte. Ihr 85 D Busen wippte leicht auf und ab, die hellblauen Augen leuchteten und ihre schlanken Beine waren gekreuzt.

„Gut geschlafen?“ fragte Mike sie. „Ja“ kam die lächelnde Antwort. „Kann ich auch so einen haben?“ wollte sie wissen.

„Klar!“ Mike stellte seinen Cappuccino auf dem Tisch ab und schritt erneut zur Kaffeemaschine. Kurze Zeit später setzte er sich auf den Stuhl neben Gabi und schob ihr den heißen Kaffee rüber. „Danke!“ sie lächelte ihn erneut an.

Als Gabi ihren Cappuccino kurz darauf leerte, leckte sie sich verführerisch die Reste des Milchschaums von den Lippen und Mikes Morgenlatte war wieder da. Die hübsche Blondine schien das zu bemerken ohne hinzusehen. Sie rutsche von ihrem Stuhl und kniete sich vor ihn. Langsam griff sie mit ihren zarten Händen nach seinem großen Schwanz. Zärtlich streichelte sie ihn ehe sie schneller wurde und ihn anschließend in ihren Mund nahm. Er stöhnte auf. Gabi blies seinen Schwanz schneller und tiefer, immer heftiger lutschte das geile Häschen sein Rohr. Seine Eier drohten zu platzten. Mit einem festen Griff in ihre blonde Mähne zog er sie nach oben, drehte sie um und legte sie über den Tisch. Mike, mit seinen 1,96 war er deutlich größer als Gabi mit ihren 1,71. Er stand nun hinter ihr, mit der rechten Hand holte er aus und ließ sie klatschend auf ihrem Po nieder. Sie zucke nicht einmal. Der Schlag hinterließ einen roten Handabdruck auf ihrer festen Pobacke. Jetzt drang er mit seinem Schwanz in sie ein, ihre Muschi war bereits triefend feucht und empfing ihn freudig. Die kleine Blondine liebte seine dominante Ader. Fest stieß er in sie, umklammerte ihre schlanken Hüften mit seinen Händen. Sie schloss ihre Augen und öffnete ihren Mund, so als wollte sie stöhnen doch kein laut verließ ihre Kehle. Seine Stöße schienen ihr den Atem zu rauben. So tief wie er in sie eindrang musste es zwangsläufig auch weh tun. Doch war sie so devot dass es ihr gefiel so fest und heftig genommen zu werden.

Bei Mikes enormer Männlichkeit fühlte sie sich erst richtig als Frau. Nachdem er sich in ihr entspannte drehte er sie um und küsste sie tief und innig. „Ich liebe dich!“ rief Gabi aus heiterem Himmel, um gleich darauf „tut mir leid, das… war nicht so gemeint!“ anzufügen. Schnell lief sie ins Bad und sperrte sich erst einmal ein.

 

Mike stieg die dunkelbraune Wendelholztreppe seiner Penthauswohnung nach oben, nahm die zweite Tür auf der linken Seite und betrat das kleine WC mit Dusche. Nachdem er mit dem Duschen fertig war, schwang er ein Badetuch um seine Hüften und ging wieder nach unten. Unten angekommen klopfte es an seine Tür. Er horchte auf da es selten vorkam, dass jemand an seine Tür klopfte. Das Haus in dem er wohnte gehörte seinem Club, seinem MC Gladius. Von daher war erstens in der Lobby ein Pförtner, meistens ein Prospect, ab und zu auch ein Supporter des Clubs und zweitens war sein Penthouse nur über einen eigens gesicherten Treppenaufgang zu erreichen, den man wenn man nicht wusste wo er war leicht übersah sowie über einen Aufzug für den man einen eigen Schlüssel brauchte.

Seit drei Jahren war Mike jetzt Fullmember des MC. Mit 29, war er einer der jüngsten im Club und hatte es aufgrund seiner Größe, Kraft und militärischen Fähigkeiten zum Sergeant at Arms gebracht. Der MC selbst war ein deutscher Club und die Nummer 5 im eigenen Land und unter den Top Ten in Europa. Vor dem MC Gladius standen noch, wie sollte es anders sein, zwei amerikanische Clubs nämlich der MC White Ghost, der ausschließlich Weise Member aufnahm und schon in seiner Club Verfassung stark mit der Weißen Herrenrassen Ideologie liebäugelte, und der MC Red Skins der sich auf die Abstammung der Ureinwohner von Amerika berief. Inzwischen aber jeden fähigen und halb fähigen, manchmal auch unfähigen Biker, Outlaw und Gangster aufnahm nur um den zahlenmäßigen Abstand zu den White Ghost´s nicht zu groß werden zu lassen. Auf den Plätzen drei und vier folgten die Clubs MC Brown Bears aus Polen deren Patch ein Braunbär Kopf mit weit aufgerissenem Maul war und der MC Vikings, skandinavischer Herkunft, zeigte sein Patch einen bärtigen Wikingerkrieger mit Axt und Schild.

Nach einer kurzen Pause klopfte es zum zweiten Mal. Mike öffnete, nur mit einem Badetuch bekleidet, einen Spalt die Tür.

„Hey“! rief der Kerl von draußen in freundlichem Ton. „Was machst du hier?“ fragte Mike. „Muss was mit dir besprechen. Kann ich rein kommen?“ bekam er zur Antwort.

„Ok, aber mach schnell, ich hab noch viel zu erledigen!“ Mike, schloss die Tür und entriegelte sie bevor er sie ganz öffnete. Er war immer noch leicht skeptisch, obwohl „Rocky“, der Mann dem er die Tür öffnete einer seiner ältesten Freunde außerhalb des MC war.

„Was gibst?“ wollte Mike wissen.

„Du musst mir einen Gefallen tun!“ gab Rocky zurück. Die Beiden hatten sich vor acht Jahren bei der Bundeswehr kennengelernt, und obwohl Rocky damals als Stabsunteroffizier, sein Vorgesetzter und Gruppenführer war, wurden die zwei gute Freunde, und blieben auch nach ihrer Dienstzeit in Kontakt. Sogar als Rocky zur Bundespolizei ging hatten sie sich nicht aus den Augen verloren. Sie respektierten sich gegenseitig, fragten einander nicht nach irgendwelchen Angelegenheiten und mochten sich. Aber dieses Mal war etwas anders.

Rocky und Mike setzten sich an den Tisch wo er kurz zuvor noch Gabi genagelt hatte. Mike versuchte verzweifelt das Grinsen aus dem Gesicht zu bekommen, doch es gelang ihm nicht so wie er wollte. Ständig musste er an die kleine Maus denken. Er hoffte dass Rocky es nicht bemerkte oder zumindest dachte, Mike würde sich freuen ihn wieder zusehen. Doch sein Gegenüber schien es gar nicht zu bemerken.

„Wieso muss ich dir einen Gefallen tun, um was geht´s?“ hakte Mike wieder ein.

„Um zwei Dinge, aber versprich mir bitte keine Fragen zu stellen, sag mir nur ob du mir helfen kannst oder nicht, ok?“ Rocky hörte sich an wie einer dieser kleinen Gangster die ab und zu den MC bei der Hilfe eines Problems zu „Rate“ zogen.

Mike schloss kurz die Augen dann Antwortete er: „Gut, ist ok. Weil wir uns schon so lange kennen. Schieß los!“

„Hat dein Club die Möglichkeit an nicht zurückzuverfolgende Sturmgewehre zu kommen?“ wollte Rocky wissen.

„Fragst du als Bulle? Kumpel so läuft das nicht!“ stellte Mike hart fest, und sein Grinsen war verschwunden.

„Nein, Nein! Ich garantiere dir das hat nichts mit meiner Arbeit zu tun. Mein Ehrenwort.“ Rocky meinte es wirklich ernst.

„Kumpel ich kann dir behilflich sein, aber ich brauche Zeit, ist das in Ordnung für dich!“ antwortete Mike ohne eine erkennbare Regung. „Und die zweite Sache?“

Rocky straffte sich auf seinem Stuhl, er war zehn Zentimeter kleiner als Mike aber immer noch überdurchschnittlich groß, sportlich und austrainiert mit einem 51 cm Bizeps. Wirkte aber trotz beindruckenden Körpermaßen wie normal gebaut gegen Mike. „Ich will dass du jemanden kennenlernst!“

„Und wen?“ wollte Mike wissen.

„Heute Abend. Im Steakhouse, wir haben einen Tisch reserviert. Um 18.30!“ wich ihm Rocky aus.

„Wir?“ Mike sah seinen Kumpel ungläubig an. „Vertrau mir, kein Scheiß, versprochen!“ Rocky stand auf und nickte Mike zu, dann ging er zur Tür.

Mike begleitete Rocky zur Tür um ihn mit einem Handschlag zu verabschieden. Dann sagte er: „18.30 Uhr geht in Ordnung.“ Anschließend schloss er die Tür, drehte sich um und da stand Gabi wieder hinter ihm.

„Ist er weg?“ fragte sie.

„Ja, komm her Süße.“ Gabi ging zwei Schritte auf Mike zu, blieb kurz stehen bevor sie den letzten Schritt auf ihn zutat. Er griff ihr mit der linken Hand an den Hinterkopf. „Ich hab einige Dinge zu erledigen. Tu mir einen Gefallen, in der schwarzen Vase im Wohnzimmer sind ein paar Euros, besorg ein bisschen was für den Kühlschrank. Dann mach dir einen schönen Tag. Morgen Abend um 21.00 Uhr bist du wieder hier, in Strapsen, String und BH, auf meinem Bett. Ich geb unten Bescheid, verstanden!“

„Verstanden!“ gab Gabi mit leuchten Augen wieder. Dann küsste er sie fest und innig. Seine Zunge schmeckte noch nach Kaffee, Milch und Zucker. Gabi genoss diesen tiefen Kuss. Sie fühlte sich wohl so nah bei ihm, obwohl oder gerade, weil er sie öfter hart anfasste.

Nachdem er nocheinmal geduscht hatte, zog Mike sich an und fuhr mit dem Aufzug in die Lobby. Unten angekommen stellte er fest dass heute Sebastian genannt „Peppi“ Dienst hatte. Peppi war ein Prospect der seit fast einem halben Jahr beim MC war. Der kleine war kaum größer als Gabi, hatte kurze braune Haare und eine kleine spitze Nase. Er wirkte wie ein Schüler, und es war im auch bewusst. Um als Badboy durchzugehen ließ er sich seine Arme tätowieren, weil er glaubte so wirkte er böse. Doch um wirklich als böse zu gelten bräuchte der kleine Kerl mehr als Tattoos, z.B.: ein paar Muskeln. „Hey Peppi!“ rief Mike als er den Aufzug verlies „Gabi die Schnecke von gestern ist noch oben in meiner Wohnung. Ich hab sie einkaufen geschickt. Wenn sie zurück kommt lässt du sie wieder rein, und morgen Abend auch, kapiert?“

„Ja, Mike. Kein Problem.“ war die prompte Antwort des Kleinen.

Mike nickte, Peppi war im eigentlich scheiß egal, er war ihm auch nicht böse das er Rocky einfach so zu ihm rauf ließ, obwohl dies

er kein Mitglied des Clubs war. Er wusste das Rocky durchaus auch dem ein oder anderen Outlawbiker Respekt abnötigte. Auch wenn diese es nicht zugeben würden.

Draußen vor der großen Glastür, des im modernen Stil gehaltenen Wohnhauses, setzte Mike sich auf seine Harley, eine Fat Boy, und fuhr Richtung Clubhaus.

Bruderschaft 3

Am Gelände des Clubs, ein ehemaliger Industriekomplex, angekommen drückte Mike am Tor den Knopf der Sprechanlage. Das Stahlgittertor, das mit S-Draht gesichert war, schob sich mit einem Summen langsam nach rechts auf. Mike fuhr mit seiner Harley, die durch den verlängerten Schalthebel und nach vorne verlegte Fußbremse seiner Größe angepasst war, die lange gerade Straße Richtung Clubhaus. Sein Auspuff dröhnte, sein Sitz vibrierte, die Sonne schien ihm ins Gesicht und nach der Party und dem vielen Sex, seit gestern und heute fühlte er sich in diesem Moment richtig gut. Der MC kaufte einen Teil des ehemaligen Industriegeländes, und eröffnete darauf ein Wellnessbordell mit angeschlossenem Laufhaus, sowie eines seiner Fitnessstudios.

Das Clubhaus des MC war eine ausgemusterte Industriehalle für Spediteure. Die großen Rolltore waren alle, bis auf eins, zugemauert worden. Die Laderampe wurde so verlängert und verbreitert, dass sie ihnen, durch das letzte verbliebene Rolltor, mit der Harley, locker als Einfahrt dienen konnte. Als Sergeant at Arms hatte Mike einen Schlüssel für jede Tür des Clubhaus. Er fuhr wie gewohnt die Auffahrt rauf, griff kurz in seine Hosentasche wo er den automatischen Öffner fürs Rolltor betätigte, um dann direkt mit der Maschine ins Clubhaus zu fahren. Das erste Drittel der Halle war als Parkplatz vorgesehen. Mike lenkte seine Fat Boy auf einen der hinteren Plätze. Dann ging er die gut fünf Meter zum eigentlichen Haupteingang. Eine gemauerte Wand mit einer schlichten grünen Metalltür trennte den Barraum des Clubhauses vom Parkplatz. Mike drückte die Klinke nach unten und zog die Tür auf.

Einige seiner Brüder waren entweder schon wieder da oder teilweise immer noch da von der gestrigen Party. Das Chapter des MC Gladius, hieß Southeast Crew, war das erste in Bayern und eines der ersten des Clubs überhaupt. Es bestand aus 41 Fullmembern und 12 Prospects sowie einigen Hangarounds. Von denen die meisten sich trotz erkennbarer Müdigkeit große Mühe gaben die Spuren der letzten Nacht zu beseitigen. Wolfgang „Gang“ der Road Captain lag, in den gleichen Klamotten wie gestern, alleine auf einer Couch in der hinteren rechten Ecke des Raums.

Die Bar selbst war zwölf Meter lang und aus mit Klarlack lackierter Eiche. Sie dominierte den an sich großen Raum. Die Zapfanlage bestand komplett aus Edelstahl und war mit 12 Fässern bestückbar. Dahinter holte sich sein Bruder Karl, genannt „Semmel“ gerade ein frisches Pils. „Hi, Mike alles klar bei dir?“ grinste Semmel ihn an, wobei er seine gelb grauen Zähne zeigte. Semmel war „nur“ Fullmember, klein und schmächtig von der Statur, er hatte kein spezielles Amt im Club inne. Allerdings war er eines der Gründungsmitglieder dieses Clubs, und schon weit über 50 Jahre alt. Er kam vor acht Monaten ins Chapter nachdem er seinem Presi in seinem eigentlich angestammten Chapter auf die Schuhe kotzte. Da das anscheinend nicht seine erste Entgleisung war stand er kurz vor einer Suspendierung durch den Club. Als Semmel davon Wind bekam nahm er Kontakt zu Mikes Presi auf, der den Wechsel dann klar machte. Mike war sich sicher dass Semmel damals nur Member wurde um sich trotz Arbeitslosigkeit regelmäßig in der Clubbar ein paar Bier genehmigen zu können. Mike hob die Hand zum Gruß und erwiderte: „Immer!“

An den Wänden des Barraums hingen diverse Bilder von Harley Davidson Motorrädern und nackten Frauen. Einige aus dem Playboy, andere aus „härteren Magazinen“.

Mario „Nudel“ stand im Clubraum ganz hinten, der wiederum mit einer weiteren Metalltür vom Barraum getrennt war. Dieser Raum stand nur den Fullmembern zur Verfügung, sollte für alle anderen, auch für die Prospects und Hangarounds, heißen ihr habt hier drin nichts verloren. Der Clubraum war genau so lang wie der Barraum, aber etwas schmaler. Das einzige was sich darin befand war ein langer Tisch, der trotz Freundschaftspreis eines befreundeten Schreiners, etliche Tausendeuro kostete. Der Tisch bestand aus Massivholz und war so lang das alle Member bequem daran Platz nehmen konnten. Mario „Nudel“ war der Presi des Clubs. Ein 42jähriger Mann, mit einem leichten Hang zum Sadismus. Er war körperlich nicht sehr fit aber wie Mike über 1,90 groß und mit ordentlichem Bauch gut 110 Kg schwer. Ansonsten fielen seine kurzen stark nachhinten gegelten Haare, und seine beiden schwarzen Tunnelohrringe, sowie sein bis unters Kinn tätowierter Hals auf. Seine Führungsqualitäten waren alles andere als hochwertig, aber er schreckte vor fast nichts zurück. Was ihn für den Club zu einem wertvollen Member machte. Bei ihm im Clubraum stand Tom „Euro“ der Master of Treasury, also der Schatzmeiser des Clubs. Tom war kein typischer Biker. Er war zwar gut 1,83 groß sportlich und Ex-Boxer, doch er hatte auch in BWL und Psychologie promoviert. Der Mann war schlicht und einfach ein Genie, vor allem im Finanzbereich. Tom war es, der aus einem mittelmäßigen MC eine finanzstarke Organisation machte, und er war es, dem der Club seinen Wohlstand verdankte. Natürlich fiel das andern Clubs und Konkurrenten auf. Was der Grund war warum „Euro“ schon die ein oder andere Morddrohung erhielt. Daher hatte „Nudel“ seinen Bodyguard Mike oft dazu abgestellt bei Treffen oder Veranstaltung auf Tom aufzupassen. Diese Zeit die die zwei Männer dadurch miteinander verbrachten führte dazu, dass sie sich sehr gut kennenlernten, und obwohl Mike den Banker, wie er Tom bei seinem Eintritt in den MC nannte, am Anfang nicht zutraute ein Fullmember zu werden, letztendlich doch zu schätzen lernte. Tom kam auf Mike zu und lächelte, Mike erwiderte das freundliche Gesicht seines Bruders und reichte ihm die Hand zum Gruß. Tom schlug ein, Mike zog ihn an sich heran und die beiden umarmten sich. In der Umarmung der beiden klingelte Toms Handy. Normalerweise schalteten die Biker ihre Handys aus im Clubhaus, aber da Tom alle Finanzgeschäfte des Clubs regelte, galt für ihn hier eine Sonderregelung. Doch dieses Mal war es keine Bank oder der Steuerberater der Tom sprechen wollte.

 

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