Loe raamatut: «Corona Magazine #353: April 2020»
Beschreibung & Impressum
Editorial: Schall & Rauch
Termine: Treffen sie uns!
Tipps fürs Lesevergnügen
Podcast Deep Inside
Podcast Planet Trek fm
Podcast Der dreiköpfige Affe
Topthema
Pandemie – der schleichende Tod
Pandemie im SciFi- und Horrorfilm
Echo-Station – Die Star-Wars-Ecke
The Mandalorian mit Stagecraft Power
The Mandalorian Nachspann – Eine Hommage an Ralph McQuarrie
This is the way – Mandalorianische Rüstung
501st Legion - Bad guys doing good!
Die verrücktesten Star-Wars-Fans und ihre Ideen: Der weltgrößte R2-D2 von Hubert Zitt
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Star Wars – Das Rollenspiel: Abenteuer in einer weit, weit entfernten Galaxis
Die Geschichte des Starkillers: Star Wars Comic-Kollektion 73: The Force Unleashed
Unendliche Weiten – Die Star-Trek-Ecke
Kolumne: Star Trek und die Religion
Star Trek News 04/2020
Die Stars aus Star Trek in anderen Rollen, Teil 46: Jonathan Del Arco
Star Trek: Picard – Episodenguide Staffel 1
Special: Lieblingsfolgen – Teil 4
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Im Gespräch mit John G. Hertzler – »Die gesamte Zeit am Set war ein einziges Highlight für mich.«
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Phantastisches Sehen
Perlentaucher: American Horror Story, Teil 2
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Perlentaucher-Reihe: Die große persönliche Rückschau auf Akte X: Die unheimlichen Fälle des FBI – Staffel 2 und die Alien-Verschwörung
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Doctor Who – die kompletten Peter Capaldi-Jahre
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Dune – Der Wüstenplanet: Eine Reise durch ein phantastisches Universum
Das fliegende Auge: Futuristische Heli-Action aus den Achtzigern
Dr. Jekyll & Mr. Hyde (1920) in kolorierter Fassung – muss das sein?
Phantastisches Spielen
Sanctum: Der Geheimtipp
Abenteuer in den 1980ern: Tales from the Loop – Roleplaying Game
Das heimliche Treiben der Magier: Obscurio
The Show Must Go On: Carnival of Monsters
Phantastisches Lesen
Unterwegs im Dyoversum
»Ich hatte früher ein blaues Poster.«: Im Gespräch mit Hermann Ritter
Comic-Kolumne: Replikanten, Ritter und Kondome
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Inspiriert von russischen Mythen und rauer Wintermagie: Der Fantasy-Roman Der Bär und die Nachtigall
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Kurzgeschichte des Monats
Annie Waye: Natura Morta
Interview mit Brandon Q. Morris: »Hard-SF« – harte Physik in Phantastischen Büchern
Phantastische Wissenschaft
Subspace Link – Neues aus dem All
Hexaquark d*(2380): ein neuer Kandidat für die Dunkle Materie
Wird Beteigeuze zur Supernova?
Phantastisches Hören
Hör mal – die Audible-Kolumne
Phantastisches Fandom
Quo vadis, Con-Jahr 2020?
Mitarbeit am Corona?
Corona Magazine 4/2020
Verlag in Farbe und Bunt
Beschreibung & Impressum
Das Corona Magazine ist ein traditionsreiches und nicht-kommerzielles Online-Projekt, das seit 1997 die Freunde von Science-Fiction, Phantastik, Wissenschaft, Kunst und guter Unterhaltung mit Informationen und Hintergründen, Analysen und Kommentaren versorgt.
Seit dem Wechsel zum Verlag in Farbe und Bunt erscheint es im zeitgemäßen E-Book-Gewand.
Redaktion
Uwe Anton, Reiner Krauss (Wisser), Bettina Petrik, Thorsten Walch, Reinhard Prahl, Alexandra Trinley, Oliver Koch, Andreas Dannhauer, Lieven L. Litaer, Birgit Schwenger, Sven Wedekin, Kai Melhorn, Armin Rößler, Anna Pyzalski, C. R. Schmidt, Bernd Perplies, Hermann Ritter, Carsten Schmitt, Hartmut T. Klages, Frank Stein, Bastian Ludwig, Peter R. Krüger, Jacqueline Mayerhofer, Lujayne Sealya, Eric Zerm, Ansgar Imme, Jens Krohnen
Herausgeber & Chefredakteur
Der Verleger, Medienjournalist & Autor Björn Sülter schreibt Romane (Beyond Berlin, Ein Fall für die Patchwork Kids), Biographien (Hallo, Herr Kaiser! Das Leben ist wilder, als man denkt) & preisgekrönte Sachbücher (Es lebe Star Trek, Die Star-Trek-Chronik), ist Headwriter und Experte für SYFY und mit Kolumnen und Artikeln bei Quotenmeter, Serienjunkies, in der GEEK! oder im FedCon Insider vertreten.
Dazu präsentiert er seine beliebten Podcasts Planet Trek fm und Der dreiköpfige Affe, ist Herausgeber und Chefredakteur des Printmagazins TV-Klassiker und als Hörbuchsprecher (Der Earl von Gaudibert, Dunkle Begegnungen, Star Trek - The Next Generation: Q sind herzlich ausgeladen) und Moderator aktiv. Er lebt mit Frau, Tochter, Pferden, Hunden & Katze auf einem Bauernhof irgendwo im Nirgendwo Schleswig-Holsteins.
Ausgabe #353, April 2020
1. Auflage, 2020
ISBN 978-3-95936-227-6
© April 2020 / Alle Rechte vorbehalten.
in Farbe und Bunt
Verlag Björn Sülter
Am Bokholt 9 | 24251 Osdorf
www.ifub-verlag.de / www.ifubshop.com
Herausgeber & Chefredakteur | Björn Sülter
E-Book-Satz | EM Cedes & Reiner Krauss
Lektorat | Bettina Petrik & Telma Vahey
Cover | EM Cedes
Cover-Fotos | Unsplash.com
Corona Webseite | www.corona-magazine.de
Kontakt | bjoern.suelter@corona-magazine.de
Weitere Kontaktmöglichkeiten/Webseiten
Nachdruck und Vervielfältigung, auch einzelner Artikel oder Auszüge, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Zeichnungen kann keine Gewährleistung übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Beitrage geben nur die Meinung des Verfassers wieder und stimmen nicht zwangsläufig mit den Ansichten der Redaktion und des Herausgebers überein.
Editorial: Schall & Rauch
Liebe Leserinnen und Leser,
immer noch befinden wir uns mittendrin in einer Zeit, die noch vor wenigen Monaten undenkbar schien.
Die Freiheit, tun und lassen zu können, was wir möchten (und vor allem auch, wann wir es möchten), wurde gezwungenermaßen massiv eingeschränkt und vielen von Ihnen fehlen bestimmt die Sozialkontakte und Aktivitäten, an die wir hier in Deutschland so selbstverständlich gewöhnt sind.
Auch wenn ich optimistisch bin, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft unser »normales« Leben sukzessive zurückerhalten werden, ist dieser Tag jetzt natürlich noch nicht gekommen.
Covid-19 ist allgegenwärtig; in unseren Gedanken, im Alltag und vor allem in den Medien. Sämtliche Fernsehsender, Radiostationen, Onlineportale, Tageszeitungen und Magazine befassen sich auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Thema. Ob Politik, Lifestyle, Klatsch und Tratsch, Wissenschaft oder Satire; die Pandemie macht vor keiner Redaktion halt.
Und das ist auch gut so! Jeder darf schließlich frei entscheiden, in welchem Maße er oder sie sich informieren möchte. Das Angebot sollte aber in jedem Fall vorhanden und möglichst breit aufgestellt sein. Meinungsbildung ist keine Einbahnstraße.
Kein Wunder also, dass es auch bei uns zu der Frage kam, ob wir das Thema angehen sollten. Die Beantwortung ließ sich für mich in zwei Teile zerlegen.
Unsere Redaktion ist einerseits geradezu prädestiniert dafür. Wissenschaftlich versierte Kollegen geben sich bei uns mit politisch interessierten oder Freunden der Popkultur die Klinke in die Hand. Das Corona Magazine bietet ein derart breites Spektrum, dass es fraglos spannend war, eigene Ansatzpunkte zu finden.
Dann kam jedoch der zweite Teil ins Spiel: Warum sollten wir vielleicht nicht darüber berichten? Die Antwort fiel so simpel wie irritierend aus: Unser Name war das Problem.
Dabei sei noch einmal angemerkt: Unser Magazin ist bereits seit 1997 unter dieser eigentlich so schönen Bezeichnung, die sich auf die Sonnenkorona bezieht, kostenlos für Sie am Markt.
Dass wir ihn uns nun plötzlich nicht mehr nur mit einem Bier, dem Siegerkranz aus der Antike, einer Heiligen des 2. Jahrhunderts, vielen Orten auf der Erde, einer ehemaligen Eurodance-Band, Autoherstellern oder einem Modell von Toyota, dem Königreich aus Rapunzel – Neu Verföhnt oder Schreibmaschinentypen teilen, sondern auch mit einer Pandemie, ist zwar purer Zufall, stellt aber offenbar für einige Menschen auch ein Problem dar.
Nur warum? Weil der Name aktuell negativ belegt ist? Oder in der Wahrnehmung Einzelner immer bleiben wird? Das wirft Fragen auf: Was sollen all die Menschen sagen, die sich ihre Namen mit Stürmen, Orkanen oder Hurrikanes teilen, die teilweise für großes Leid verantwortlich waren?
Sie leben vermutlich einfach weiter. Und sogar Walking on Sunshine von Katrina and the Waves hört man heute noch weltweit im Radio.
Glaubwürdigen Gerüchten zufolge möchte übrigens auch die Sonne nach nunmehr 4,57 Milliarden Jahren ihre Korona nicht mehr umbenennen. Warum sollten wir es also nach 352 Ausgaben und 23 Jahren tun?
In diesem Zusammenhang macht auch ein Fall, wie er jüngst aus Australien medial zu uns schwappte, nachdenklich: Dort lebt der achtjährige Corona de Vries. Was wie ein wohlklingender Name scheint, entwickelte sich für den Jungen in den letzten Wochen durch Mobbing, Hänseleien und Ausgrenzung zu einem Alptraum. Er schrieb einen Brief an den just aus der Quarantäne entlassenen Tom Hanks, der ihm nicht nur aufmunternd antwortete, sondern auch noch eine Schreibmaschine vom Typ Corona mitschickte. Corona de Vries mag dem Vernehmen nach seinen eigenen Namen sehr gerne; und wenn Sie mich fragen, sollte er das auch unbedingt weiterhin dürfen.
Die Corona-Pandemie hat weltweit bereits viele Opfer gefordert und sie fordert von den Menschen in allen Ländern der Erde jeden Tag Geduld, Rücksichtnahme, Verzicht, Umstellungen und Durchhaltevermögen.
Da müssen wir uns doch nicht in zusätzlichen Trivialitäten verlieren, oder? Hier geht es um die Sache, nicht um Namen.
Und selbst wenn uns all die schönen Dinge mit dem Namen Corona nicht interessieren würden; für Corona de Vries müssen wir uns die klare Sichtweise erhalten, dass dieser Name kein schlechtes Omen oder Grund zur Besorgnis ist. Es bleibt purer Zufall, dass Wissenschaftler ihn irgendwann für genau diese Pandemie auswählten.
Ich bin an dieser Stelle äußerst pragmatisch. Die Pandemie wird vergehen, das Corona Magazine jedoch bleiben. Wir machen weiterhin Licht und erforschen alle Spielarten der Phantastik.
Gehen Sie dieser Tage doch einfach ein wenig ins Freie (und nehmen Sie ihren Reader mit, um diese Ausgabe genießen zu können), wärmen Sie sich im frühlingshaften Sonnenlicht (mit Abstand zu anderen) und vergessen Sie dabei nie: Namen sind letztlich Schall und Rauch, die inneren Werte zählen.
Bleiben Sie gesund und uns gewogen!
Ihr
Björn Sülter
Herausgeber & Chefredakteur
Termine: Treffen sie uns!
Die Corona-Pandemie macht auch vor unseren Messeplänen selbstverständlich nicht halt.
Aus diesem Grund bitten wir leider an dieser Stelle um Geduld, bis neue und verbindliche Termine kommuniziert werden können.
Tipps fürs Lesevergnügen
»Ich habe gar keinen eBook-Reader« ist eine häufig gehörte Aussage, wenn es darum geht warum ein phantastisch interessierter Mensch noch kein neues Corona Magazine gesehen und gelesen hat.
Beispielsweise sind Kindle Paperwhite und Tolino tolle eBook-Reader, sie können tausende von Büchern in einem schmalen, robusten Gerät mitnehmen und dank mattem eInk-Display und dezenter Hintergrundbeleuchtung sowohl in der Sonne am Strand als auch abends, ohne Taschenlampe, im Bett lesen.
Jede Ausgabe ihres Corona Magazines kann ganz selbstverständlich auch auf ihrem Smartphone, iPhone oder Computer geschaut und gelesen werden. Hier haben sie gar die volle Farbkraft unserer Bilder in den Beiträgen.
Wie das geht? Amazon-Kunden installieren sich idealerweise die Kindle-App oder schauen im Browser selbst, genau wie beim Tolino webreader. Windows 10 Nutzer können gar ein lokales eBook ganz einfach mit dem integrierten Edge-Browser öffnen.
Schauen sie uns somit in Zukunft auf vielen Geräten und sagen sie es allen weiter, die noch nicht wussten wie sie uns lesen können und freuen sie sich somit auf ein Magazin von und in »Farbe und Bunt«.
Kindle-App für Windows und iOS
https://www.amazon.de/kindle-dbs/fd/kcp
© Amazon |
Tolino webReader
https://mytolino.de/tolino-webreader-ebooks-online-lesen/
© myTolino |
Ihr
Reiner Krauss
Autor und eBook-Gestaltung
Podcast Deep Inside
Wir machen Licht! Das Corona Magazine präsentiert mit Deep Inside einen eigenen Podcast zu all den Themen, die uns und Sie bereits seit über zwanzig Jahren interessieren.
Von phantastischen Geschichten, Romanen, Sachbüchern oder Hörerlebnissen bis hin zu den Bereichen Wissenschaft, Kunst oder Popkultur deckt Gastgeber Reiner Krauss (Wisser) alle Bereiche der Phantastik mit spannenden Gästen ab.
Via Soundcloud:
https://soundcloud.com/user-104747826
Via Anchor:
https://anchor.fm/deep-inside-by-corona-magazine
Via RSS-Feed:
https://rss.acast.com/deep-inside
Podcast Planet Trek fm
Ein weiterer Podcast, der vom Verlag in Farbe und Bunt präsentiert wird, ist seit 2017 Planet Trek fm von und mit Björn Sülter.
In bisher rund 50 Ausgaben bespricht der Moderator und Gastgeber mit seinen illustren Gästen wie den Autoren und Übersetzern Christian Humberg, Mike Hillenbrand, Lieven L. Litaer oder Claudia Kern alle Themen rund um Trek, die uns Fans ohnehin im Kopf herumschwirren.
Neben übergeordneten Themen gibt es auch immer frische Besprechungen aktueller Serienepisoden; kritisch, humorvoll, aber immer fair.
Via Webpage:
Via Soundcloud:
https://soundcloud.com/user-412263487
Via RSS-Feed:
https://rss.acast.com/planet-trek
Podcast Der dreiköpfige Affe
Ebenfalls eine Produktion vom Verlag in Farbe und Bunt ist Der dreiköpfige Affe – Lebensanomalien, Nerdtum & Bananen von und mit Björn Sülter.
Der Gastgeber empfängt in seinem neuen Personality-Podcast Gäste aus allen Lebensbereichen, um mit ihnen offen und ehrlich über das Leben, Gefühle und Geschichten zu sprechen.
Im Dreiköpfigen Affen geht es darum, aufeinander zuzugehen, sich für seinen Gegenüber zu interessieren, einander zuzuhören, zu hinterfragen und einen gemeinsamen Nenner zu finden. Es geht um das, was uns als Gemeinschaft stark macht, was uns im Miteinander hilft.
Der Podcast wird in loser Folge fortgesetzt und sich in jeder Ausgabe um ein interessantes Thema oder einen interessanten Menschen (im besten Falle um beides) drehen.
Via Webpage:
Via Soundcloud:
https://soundcloud.com/user-412263487
Via RSS-Feed:
https://rss.acast.com/der-dreikoepfige-affe
Topthema
Pandemie – der schleichende Tod
von Reinhard Prahl
Der Beginn
Es beginnt immer auf dieselbe Weise. Einige Menschen infizieren sich mit einem gefährlichen Krankheitserreger und tragen von nun an unwissend Gevatter Tod in sich. Ein kleines Husten, ein Händedruck, der Verzehr und das Teilen von Nahrung oder das Anfassen eines alltäglichen Gegenstandes können genügen, um die Kiste der Pandora unwiderruflich zu öffnen. Und der Tod lässt sich nicht lange bitten. Er kommt erst schleichend und unsichtbar und schlägt dann mit der Wucht eines Hammerschlages zu. Innerhalb weniger Wochen breitet sich das Virus, Bakterium oder Prion aus und beginnt sein schreckliches Werk zu verrichten. So erleben wir es derzeit etwa mit dem Coronavirus SARS-CoV-2, das die Lungenkrankheit COVID-19 auslöst. Zum Zeitpunkt der Abgabe dieses Artikels gab es weltweit etwas mehr als zwei Millionen bestätigte COVID-19-Fälle mit über 200.000 Toten. Allein in Deutschland hatten sich bis Redaktionsschluss 159.000 Menschen infiziert, über 6000 waren an den Folgen der Viruserkrankung gestorben.
Diese kurze Statistik ist durchaus angsteinflößend, vermittelt aber nur einen Hauch der fürchterlichen Ausmaße, die eine Pandemie annehmen kann. Im Gegensatz zu einer Epidemie, die lokal begrenzt auftritt, wird als Pandemie eine länder- und sogar kontinentübergreifende Infektionskrankheit bezeichnet. Die SARS-CoV-2-Pandemie ist ein erschreckendes, aber passendes Beispiel hierfür. Im November 2019 in der chinesischen Provinz Wuhan aufgetreten, verbreitete sich die neue Variante des SARS-CoV-Virus von 2003, der damals rund 770 Menschen das Leben kostete, rasend schnell über den Erdball und hinterlässt derzeit in zahlreichen Ländern der Erde eine Spur der menschlichen und wirtschaftlichen Verwüstung.
Die Pest – Geißel der Menschheit
Im Gegensatz zu einigen historischen Pandemien verläuft die derzeitige allerdings noch verhältnismäßig mild. Zwischen 165 und 180 n.Chr. wütete im römischen Reich die sogenannte Antoninische Pest, deren Ursache bis heute ungeklärt ist, möglicherweise aber auf den Pocken beruhte. Ihr fielen zwischen sieben und zehn Millionen Menschen zum Opfer. Nur 70 Jahre später wurde das gebeutelte Reich wieder von den Pocken heimgesucht und forderte erneut zahlreiche Menschenleben.
Die erste Welle
Die erste große Pandemie, die sicher auf das gefährliche, vom Rattenfloh übertragene Bakterium Yersinia pestis zurückzuführen ist, datiert auf das Jahr 541 und brach im Byzantinischen Reich aus. In 15 bis 17 Wellen wütete der Erreger in den Ländern des Weltreiches und tötete Millionen. Eigentlich war der sporenlose und unbegeißelte Bazillus in seiner Urform, Yersinia pseudotuberculosis, für den Menschen relativ ungefährlich und stammte wohl aus Asien. Im Lauf seiner Evolutionsgeschichte mutierte er dann irgendwann. Fortan verursachte er unter anderem die Beulenpest oder Lungenpest und löste so zwischen 1346 und 1353 eine der bis heute verheerendsten Pandemien in der Geschichte der Menschheit aus.
Die Pest im Mittelalter
Ihren Anfang nahm die Seuche bereits zwischen 1338 und 1339 in einer christlichen Gemeinschaft der assyrischen Kirche am Yssykköl-See im heutigen Kirgisistan. Kurze Zeit später erkrankten erste Menschen auf der Krim und in Sarai an der Wolga, die zum Reich des mittelalterlichen mongolischen Khanates der Goldenen Horde gehörten. Bereits 1346 erreichte die Pest Europa, als die Goldene Horde die von Genuesern besetzte Stadt Kaffa (das heute Feodossija auf der Krim) belagerte. Berichten zufolge spannten die Mongolen an der Pest verstorbene Krieger auf Katapulte und schleuderten sie in die Stadt, was zur schnelleren Ausbreitung beitrug. Über das weit verzweigte Handelsnetz der Genueser gelangte der Schwarze Tod schließlich nach Messina auf Sizilien und über den Landweg nach Frankreich, Venedig, Österreich, Deutschland, Norwegen, Schweden, England und Irland, das 1349 die ersten Todesfälle verzeichnete. Innerhalb kürzester Zeit waren ganz Europa sowie Teile Russlands und Afrikas betroffen. Yersinia pestis fuhr eine schreckliche Ernte ein. Ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung, circa 25 Millionen Menschen, fand den Tod, davon allein 200.000 in den Jahren 1348 und 1349 in Norwegen.
© http://www.heilpraxisnet.de/
Niemals besiegt
Zwischen 1665 und 1714 trafen drei weitere Wellen Europa und forderten mehr als eine Million Todesopfer. Die dritte große Pest-Pandemie überraschte die Welt Ende des 19. Jahrhunderts. Ausgehend von Yunnan in China gelangte die Krankheit bis Hongkong. Hier konnte 1894 der Schweizer Arzt Alexandre Yersin den Erreger endlich identifizieren und die zweifelhafte Ehre in Anspruch nehmen, dass das Pest-Bakterium nach ihm benannt wurde. Obwohl die Übertragungswege von Yersinia pestis ebenfalls geklärt werden konnten, breitete sich die Pest wiederum in viele Teile der Welt bis in die Vereinigten Staaten von Amerika aus und verschlang rund zwölf Millionen Menschenleben. Bis heute ist die Pest nicht besiegt. Obwohl man die Krankheit gut mit Antibiotika behandeln kann, ist der Erreger nicht kleinzukriegen. Allein zwischen 1978 und 1992 meldete die WHO (World Health Organization) Ausbrüche in 21 Ländern, darunter die USA. Seit Mitte der 90er Jahre ist die Pest wieder auf dem Vormarsch. Auf Madagaskar hält sich das Bakterium besonders hartnäckig. Die WHO registriert seit 2008 immer wieder Ausbruchsherde, mit insgesamt 600 Todesfällen bis zum Ende des Jahres 2017.
Die Spanische Grippe – Der schnelle Tod
Nachdem in den Jahren 1910 und 1911 noch einmal 45.000 bis 60.000 Menschen an der Pest gestorben waren, schien Ruhe auf der Erde einzukehren. Erkrankungen wie die Cholera, Pocken oder Typhus führten zwar auch weiterhin zu tausenden Verlusten an Leben. Doch eine Pandemie, die sich über große Teile der Welt erstreckte, blieb aus, bis 1918 das Influenzavirus A/H1N1 die Welt zu verheeren begann. Grippewellen suchen die Menschheit wahrscheinlich bereits seit Jahrtausenden heim und haben im Lauf der Zeit bei vielen Menschen für Anpassungen des Immunsystems gesorgt. Dennoch sterben auch heute noch zwischen 250.000 und 645.000 Personen jährlich an den Atemwegserkrankungen, die durch eine Influenza-Infektion ausgelöst werden.
Die Spanische Grippe in Amerika
Gegen die Spanische Grippe, die ihren Namen daher hat, dass Spanien als neutrales Land in der späten Phase des ersten Weltkriegs die ersten Meldungen über die Seuche herausgab, erscheinen diese Zahlen aber dennoch geradezu harmlos. Dabei verlief die Pandemie, die innerhalb von zwei Jahren zwischen 25 und 50 Millionen Opfer kostete, zunächst wie jede andere Grippewelle auch. Sie begann wahrscheinlich im US-Bundesstaat Kansas und verbreitete sich über Truppenbewegungen nach Europa. Die erste Welle im Frühjahr 1918 verzeichnete zwar ein enormes Ansteckungspotential, im Verhältnis dazu aber relativ wenige Todesfälle. Der milde Verlauf wiegte die Welt in Sicherheit.
Der Tod fährt mit
Der Beginn der wesentlich tödlicheren zweiten Welle wird auf August 1918 datiert, als auf dem norwegischen Frachter Bergesfjord erste Fälle der Spanischen Grippe auftraten. Fast gleichzeitig meldeten Frankreich, Dakar, der Senegal, Sierra Leone in Westafrika und viele Militärlager in den USA unverhältnismäßig hohe Ansteckungsraten. In den Lagern grassierte die Spanische Grippe sogar so stark, dass drei von einhundert Soldaten starben. Militärärzte horchten erschreckt auf und forderten umfangreiche Quarantänemaßnahmen. Die Ansuchen wurden aber aufgrund der Kriegssituation abgeschmettert und die kranken Soldaten, auf engen Schiffen eingepfercht, nach Europa verfrachtet. Sechs von einhundert Männern überlebten die Tortur nicht.
Doch auch in den Städten wütete die Krankheit wie nie zuvor. Allein in der Woche zwischen dem 17. und 23. Oktober 1918 registrierte man in den USA 21.000 an der Spanischen Grippe gestorbene Menschen, die sich erst wenige Tage zuvor infiziert hatten. In Europa, Südamerika, Asien, Afrika und auf den pazifischen Inseln starben Menschen in so großer Anzahl, dass in einigen Städten weder genug Särge noch Gräber zur Verfügung standen, eine erschreckende Parallele zu der Situation, wie wir sie heute in Madrid, New York und Städten in Norditalien erleben. In Indien, das in dieser Zeit zusätzlich unter den Strapazen einer Hungersnot litt, starben fünf von einhundert Erkrankten, was eine ungewöhnlich hohe Letalitätsrate darstellt. Doch auch Mexiko war mit rund 440.000 Toten stark betroffen. Das immer noch kriegsgebeutelte Europa kümmerte sich in einer Zeit, in der sowieso wöchentliche Listen mit tausenden gefallenen Soldaten veröffentlicht wurden, wenig um die Auswirkungen der Spanischen Grippe, was die Zählung der Leichen erheblich erschwerte.
So geisterhaft, wie sie erschien, verschwand die Spanische Grippe wieder. Im Gegensatz zu anderen Grippe-Pandemien oder auch der aktuellen COVID-19-Welle starben an der Infektion übrigens überwiegend jüngere Menschen. Nach Schätzungen waren 99% aller Verstorbenen unter 65 Jahre alt. Dies sollte uns auch in heutiger Zeit ein warnendes Beispiel sein.
Andere Grippewellen
Obwohl das Influenzavirus 1933 isoliert werden konnte und die Virologen ihrem Feind damit zum ersten Mal sprichwörtlich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden, hat sich bis heute nicht viel daran geändert, dass wir ihm, abgesehen von immer neuen Impfungen, mehr oder weniger hilflos begegnen. Das Virus erscheint äußerst anpassungsfähig und tritt in immer neuen Varianten auf. Die Asiatische Grippe kostete 1957 und 1958 zwischen einer und zwei Millionen Menschenleben, während die Hongkong-Grippe des Subtyps A/H3N2 1968 bis 1970 mehr als eine Million Tote forderte. Nur sieben Jahre später breitete sich der Typ A/H1N1 in Form der Russischen Grippe erneut aus und forderte 70.000 Seelen. 1995 und 1996 hatte die Bundesrepublik ca. 30.000 Tote zu beklagen, wobei 8,5 Millionen Menschen an einer Virusgrippe erkrankten. Die ab 2004 registrierten Varianten Vogelgrippe und Schweinegrippe wirkten sich mit insgesamt 19.000 Opfern zwar weniger vernichtend aus, ihr zoonotischer Charakter zeigt aber, wie anpassungsfähig und gefährlich das Virus mitsamt seiner zahlreichen Mutationen ist.
HIV – aus den Köpfen, aus dem Sinn
Als am 2. Oktober 1985 der Hollywood-Star Rock Hudson an AIDS verstarb, sprach plötzlich die ganze Welt über das erst zwei Jahre zuvor von den französischen Virologen Luc Montagnier und Françoise Barré-Sinoussi entdeckte Retrovirus. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Welt allmählich klar, dass sie einer neu- und besonders bösartigen Pandemie gegenüberstand, die bis heute über 36 Millionen Erkrankten das Leben nahm und in einigen afrikanischen Ländern wie Swasiland, Botswana oder Lesotho bis zu ein Viertel der 15- bis 49-Jährigen betrifft. Zwar ist weltweit ein Rückgang der Neuinfektionen und Sterbefälle zu verzeichnen, doch in einigen hochindustrialisierten Ländern wie Russland hat sich die Zahl der HIV-Infizierten innerhalb von fünf Jahren sogar verdoppelt.
Auch das HIV-Virus ist äußerst hartnäckig. Eine Heilung, wie etwa bei einigen Hepatitis-Arten, ist bis heute nicht möglich. Das liegt unter anderem am Vermehrungszyklus, wozu das HIV-Virus Wirtszellen benötigt, die den CD4-Rezeptor (ein Glykoprotein an der Oberfläche von Zellen des Immunsystems) auf ihrer Oberfläche haben. Vor allem die T-Helferzellen dienen als Reservoir, weshalb bei Erkrankten auch regelmäßig die Anzahl dieser Zellen bestimmt werden. Ist eine Zelle erst einmal infiziert, kann sie das Virus als T-Gedächtniszelle lange in sich tragen und als Reservoir dienen. Aus diesem Grund können antiretrovirale Medikamente die Infektion zwar soweit eindämmen, dass das Virus praktisch kaum oder nicht mehr nachweisbar ist; setzt man die Medikamente aber ab, kommt es zu einem Rückfall.
HIV heute in Deutschland
In Deutschland spielen HIV und AIDS in der öffentlichen Wahrnehmung leider kaum mehr eine Rolle. Waren vor einigen Jahren noch zahlreiche Plakate und Werbespots zu sehen, die vornehmlich bei jungen Menschen um den Gebrauch von Kondomen warben, sind die Mahnungen heute fast vollständig aus der Medienlandschaft verschwunden. Doch das Robert-Koch-Institut ging noch Ende 2018 davon aus, dass in Deutschland fast 88.000 Menschen mit einer HIV-Infektion leben, wovon geschätzt 10.600 nichts davon ahnen, dass sie eine tickende Zeitbombe in sich tragen.
Ebola, oder wie ein Film die Menschen das Fürchten lehrte
Mitte der 70er Jahre gingen furchterregende Bilder einer Epidemie im Sudan und in Zaire um die Welt. Menschen mit schweren hämorrhagischen Fiebersymptomen, Blutungen aus Mund und Nase, geplagt von Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, Erbrechen und Durchfall waren zu sehen. Die Presse berichtete erstmalig über ein neuartiges Virus, das seinen Ursprung offenbar am Fluss Ebola hatte und später nach diesem benannt wurde. Abgesehen von den fürchterlichen Symptomen, war die hohe Sterberate der Infizierten noch sehr viel beängstigender als bei der Pest oder Spanischen Grippe. Im Sudan starben 151 von 284 Erkrankten. In Zaire zeigte das Ebolavirus eine noch grässlichere Fratze. 284 von 318 erfassten Patienten verloren innerhalb kürzester Zeit ihr Leben. Damit lag die Fallsterblichkeit bei 88%. Das Ebolavirus, das eine Gattung aus der Familie der Foloviridae ist, gehört also nicht umsonst zu den tödlichsten und aggressivsten der Welt und wird vom Center for Disease Control and Prevention (CDC) vollkommen zu Recht als Kampfstoff der Kategorie A geführt.