Loe raamatut: «Der Aktmaler und seine Modelle»

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Amelie Oral

Der Aktmaler und seine Modelle

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Inhaltsverzeichnis

Titel

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Impressum neobooks

1

Naschmarkt, 6. Wiener Gemeindebezirk

Wien/Österreich

Als Hannes Belasy der jungen Frau auf dem Naschmarkt begegnete, blieb er wie elektrisiert stehen.

Denn das Mädchen, das sein künstlerisch geschultes Auge erblickte, war bildhübsch. Überall. Halb scheues Reh, halb Raubtier. Ein scheues Raubtier also, mit schlanken Beinen und schmalen Fesseln. Und mit einem aufreizend schönen Gesicht, das von einer üppigen Mähne umrahmt wurde. Der steile Busen der Wildkatze wippte vorwitzig und ungebändigt unter einem hauchdünnen und herzerfrischend kurzen Sommerkleid.

Ohne Umschweife trat Hannes der rassigen Schönheit in den Weg und fragte artig: „Ist es sehr vermessen, Ihre frauliche Anmut zu bewundern?“

„Was könnte an einem solchen Kompliment vermessen sein?“ Ihre langen Wimpern klappten forschend hoch. Dabei traf ihn ein Blick wie glühende Lava.

Hannes errötete leicht. Er deutete eine flüchtige Verbeugung an: „Verzeihen Sie meine Direktheit! Ich bin Maler. Und ich muss Sie unbedingt porträtieren!“

„Ach.“ Ein amüsiertes Lächeln spielte um ihren roten Mund. Nachdenklich legte sie den Kopf zur Seite. Überlegend fragte sie: „ Etwa nackt?“

„Bei ihrer rassigen Figur wäre es Sünde, Sie bekleidet zu malen!“

Wieder verbeugte er sich, aber diesmal eine Nuance tiefer. Dabei strich er sich durch seine grau melierten Haare, die seinem ausdruckvollen Kopf eine majestätische Würde verlieh.

„Gestatten Sie, ich heiße Hannes Belasy. Mein Atelier ist übrigens gleich um die Ecke, in der Lehargasse, gleich gegenüber vom Café Sperl. Und am liebsten würde ich noch heute anfangen.“

„Ich bin Veronika Schweiger“, nickte sie hoheitsvoll. Sie sah ihm so tief in die Augen, dass er beinahe das Gleichgewicht verlor. Denn in ihrer Iris glühten Funken.

„Sie sind eine Venus“, schwärmte Hannes. „Die Nachwelt wird noch in tausend Jahren von ihrer Schönheit begeistert sein.“ Sie schob zögernd die Unterlippe vor: „Also gut! Ich komme mit. Aber ich habe heute nicht sehr viel Zeit. Ich kann höchstens zwei Stunden bleiben.“

„Das reicht für den Anfang!“ Hannes verhehlte seine Freude nicht.

Das Atelier lag im sechsten Stock. Es war geräumig und elegant, obwohl es nur ein riesiges französisches Bett und eine nicht minder riesige Staffelei beherbergte. Auf dem niedrigen Fensterbrett standen zahlreiche sehr gewagte afrikanische Holzschnitzereien.

„Das sind rituelle Phallussymbole“, erklärte Hannes kurz, als er Veronikas Blick darauf gesichtet sah.

„Himmel!“, kicherte sie allerliebst. „Und ich dachte schon es handelt sich um erotische Schweinereien!“

In Ermangelung einer anderen Sitzgelegenheit bat Hannes das rassige Mädchen auf sein Bett, wo sie ohne Umschweife Platz nahm, während er aus der kleinen Einbauküche eine Flasche Rotwein holte.

„Eigentlich wollte ich ja einen Orgasmus malen.“ Er schenkte zwei Gläser ein. „ Aber vorerst tut es ein weiblicher Akt auch. Vor allem aber, wenn das Model so zauberhaft ist wie sie!“

Sie lächelte geschmeichelt und schlug die Augen nieder.

„Mein Mann wird sich freuen, wenn er das fertige Bild sieht.“

„Ach, Sie sind verheiratet?“

Hannes liebte keine Komplikationen mit verheirateten Ehemännern. In diesem speziellen Fall glaubte er aber, eine Ausnahme verantworten zu können.

„Mein Mann ist Unternehmer“, erzählte Veronika. „Chemiekonzern Schweiger, falls Ihnen das etwas sagt.“

„Natürlich kenne ich die Firma Ihres Mannes.“

Hannes trank einen Schluck Wein und stellte dabei fest, dass er etwas zu warm war. Aber warmer Wein machte die Mädchen nun mal williger.

„Ich ziehe mich auf alle Fälle erst einmal aus“, entschied Veronika mit erfreulicher Selbstverständlichkeit. „Dann können Sie in aller Ruhe prüfen, ob ich mich überhaupt als Model eigne. Sie müssen ja vorher sehen, was sie malen. Oder nicht?“

Veronika eignete sich zum Model!

Als sie splitternackt vor Hannes stand, wusste er es ganz genau, obwohl er auch vorher schon nicht den geringsten Zweifel gehegt hatte.

Die Kleine besaß lange Beine und so schmale Fesseln, dass es Hannes richtig schwindelig wurde. Vor allem in der Leistengegend. Die Hüften des Mädchens waren aufregend geschwungen, als habe der Teufel persönlich sie geformt, um schwache Männer zu verführen. Die vollen, dynamisch geschwungenen Brüste schaukelten federnd vor seinen Augen. Sie wippten lustig wie rosige Puddingkugeln.

Das ebenmäßige Gesicht der jungen Frau war einfach ein Gedicht. Der sinnliche Mund lockte in feuchtem Mohnrot. Das zierliche Näschen zeugte von architektonischer Vollendung. Die leicht vorgestellten Wangenknochen verliehen dem Gesicht einen erotisch pikanten Reiz, der seine Nerven kribbeln ließ.

Das blonde Haar, das Veronikas Gesicht schmeichelnd umrahmte, hätte in seiner strahlenden Üppigkeit jede Männerhand zum Wühlen angeregt.

Das Schönste an Veronika aber waren die Augen. Groß und schutzsuchend blickten sie in die Welt. In ihrem grünen Schimmer sammelten sich die unausgesprochenen Wünsche des Malers, die sehr schnell konkrete Formen annahmen.

Fast gegen seinen Willen legte Hannes die Jacke ab. Dann begann er, an seinen Hosen zu nesteln, hielt aber inne, als er Veronikas erschrockene Augen sah.

„Einen Akt kann ich nur nackt malen“, versuchte er sich zu entschuldigen. „Die Kleidung behindert nicht nur, sie raubt einem Künstler wie mir jegliche Fantasie!“

Veronika schien nicht dagegen zu haben.

„Darf ich mich aufs Bett legen?“, fragte sie.

Sie durfte. Und sie tat es sehr dekorativ.

Veronika lag auf dem Rücken. Ihre Brüste bebten in Erwartung der Dinge, die da kommen sollten. Ihre Nasenflügel zitterten. Dabei war sich Hannes ganz sicher, dass sie dieses Spiel schon ungezählte Male gespielt hatte. Und bestimmt nicht nur mit ihrem eigenen Mann.

Hannes war jetzt ebenfalls nackt. Er sah nun erheblich jünger und unternehmungslustiger aus als vorher. Veronika erschauerte beim Anblick seiner geballten Kraft.

Sie zuckte zusammen, als Hannes seinen Daumen prüfend in ihre kleine Spalte schob. Die Muschi reagierte auf diese Liebkosung wie elektrisiert.

„Quäl mich nicht so!“

Veronikas Hände griffen in die Luft, als wollten sie sich irgendwo festhalten. Ihre Oberschenkel öffneten sich ganz weit.

„Tu, was du willst! Aber tu es!“

Da zog Hannes seine Hand zurück. Dann beugte er sich über das federnde Mädchen, das in kitzelnder Vorfreude die rätselhaften, langbewimperten Augen geschlossen hatte.

Mit den Knien spreizte er Veronikas Beine noch weiter auseinander, dass die junge Frau leise aufschrie. Und schon drang der stählerne Phallus in die erwartungsvoll geschwollene Scheide, die ihn selig in sich aufnahm.

Hannes glaubte in Veronikas Schoss zu versinken. Tief stieß der Penis in die schwüle Finsternis der zuckenden Muschel, die erregt an dem Glied zu saugen begann.

Wie Schraubstöcke umklammerten ihre langen Beine seine bebenden Lenden. Der Leib des Mädchens glich einem ausbrechenden Vulkan. Unter seinen Stößen bäumte er sich ungebändigt hoch.

Immer schneller wurden die Bewegungen, immer dichter drängten sich die beiden nackten Körper in zuckender Ekstase gegeneinander. Die Welt schien für Veronika und Hannes zu versinken.

Längst war ihr Schoss klitschnass geworden. Wie farbloser Honig floss der duftende Liebessaft aus der geheimnisvollen Grotte, von seinem mächtigen Liebesspeer mit kraftvoller Urgewalt in Besitz genommen.

Silbern glänzte das erotisierende Nass an den Innenseiten der Oberschenkel, die Veronika in ohnmächtiger Seligkeit weit spreizte.

Die großen Brustwarzen der Frau richteten sich hart und steil auf. Sie leuchteten schimmernd wie dunkelrote Rosenknospen. Auf dem makellosen Leib kräuselte sich eine erregte Gänsehaut.

„Schone mich nicht! Füll mich ganz aus mit deiner Männlichkeit!“

Veronika hatte die Augen jetzt fest geschlossen. Wild stemmte sie den Unterleib seinen Stößen entgegen. Sie war sehr routiniert, daran bestand kein Zweifel.

Der Rhythmus, in dem sich beide Körper fanden, wurde zusehend schneller. Immer heftiger schwangen sie vor und zurück. Die Harmonie der triebhaften, animalischen Bewegungen gipfelten in einer untrennbaren Einheit, in der die zuckenden Leiber ekstatisch verschmolzen, als wollten sie sich niemals wieder trennen.

Die warme, schlüpfrige Scheide umschloss seinen Schaft fest wie eine Zange. Und diese Umklammerung wurde mit jedem neuen Stoß enger und enger. Unsagbar aufreizend schmiegten sich die heißen Schleimhäute um den prallen Ständer, der immer aufs Neue in die Tiefe des überquellenden Liebesbrunnens stieß.

„Gleich ist es soweit…!“

Seine Hände krallten sich in ihre blonde Mähne. Seine Stimme wurde unnatürlich heiser. „Ich kann mich kaum noch beherrschen…!“

„Ooooh, ja!“

Veronika hatte den Kopf ganz weit nach hinten in die Kissen gedrückt. Ihre halboffenen Lippen zitterten. Hannes sah überdeutlich, wie das Blut unter der kühlen Haut ihres schmalen Halses pulsierte.

„Komm!“, drängte Veronika. „Schieß deinen Samen in meinen Kelch! Lass meine Möse explodieren!“

Da begann sich sein Füllhorn mit einem letzten, gewaltigen Stoß in ihrem Lustgarten zu leeren. Machtvoll schoss das Sperma in einer üppigen Kaskade aus dem Lauf. Es ergoss sich in die dürstende Muschel, die mit lustvollen Zuckungen darauf reagierte.

Veronikas Stimme überschlug sich vor Seligkeit: „Ooooh, ich fühle jeden Tropfen in mir brennen…!“

Ein letzter Höhepunkt, dann wurden die Bewegungen der beiden Liebenden langsamer. Noch ein verzweifeltes Aufbäumen, und endlich verharrten die nackten, schweißnassen Körper in wohltuender Erschöpfung, ehe sie sich beinahe widerwillig voneinander zu lösen begannen.

„Du warst großartig!“ Veronika hatte die Augen weit geöffnet. „Du kannst das besser als die jungen Kerle. Dabei bist du doch bestimmt schon über vierzig!“

Ihr bewundernder Blick streifte seinen athletischen Körper, dann konzentrierte sie sich auf seinen Penis. Mit ihrem Taschentuch trocknete sie das noch immer beachtliche Glied ab. Dann klemmte sie sich ein Tuch zwischen die Schenkel, um das Bett zu schonen.

„Du hast mich wunderbar erregt“, lächelte Hannes und zündete sich eine Zigarette an. „Dein Anblick würde selbst den ältesten Greis wieder potent werden lassen. Ich bin mir sicher, dass dir kein Mann widerstehen kann.“

Sie schlug kokett die Augen nieder. „Ich habe auch noch keinen aus meinem Bett gewiesen. Aber nur selten hat mich einer so herrlich zum Orgasmus gebracht wie du.“

„So?“ Er reckte sich geschmeichelt.

„Das ist keine Lüge!“ Sie streichelte zärtlich über sein Gehänge, dass auch in seiner Ruhestellung noch imposant wirkte.

„Jetzt werde ich eine Skizze von dir zeichnen, und morgen beginnen wir mit dem Gemälde!“

Hannes versuchte aufzustehen, um nach seinem Malblock zu greifen.

Aber Veronika war mit diesem abrupten Ende der Liebesstunde überhaupt nicht einverstanden. Deshalb hielt sie ihn an seinem Pint fest. Und ihre Hand ließ nicht locker.

Auch hübsche Frauen können logisch denken. Veronika bewies es. Denn sie sagte schmeichelnd: „Ich muss sowieso bald gehen. Da spielt es keine Rolle, ob wir heute oder morgen mit dem Bild anfangen. Ich zumindest wüsste im Moment etwas viel Schöneres!“

„Was denn?“

Statt einer Antwort näherte sich ihr Mund seiner Liebeswurzel, die unter ihrem heißen Atem zu neuen Taten heranwuchs.

Veronikas schön geschwungene Lippen begannen an der prall glänzenden Eichel zu knabbern, während die Fingerspitzen in verspielter Neugier über den Hodensack glitten, als wollten sie sachverständig den kostbaren Inhalt prüfen. Der Test schien zu Veronikas voller Zufriedenheit auszufallen. Denn sie flüsterte verträumt mit vollem Munde: „Du kannst ja schon wieder! Der kleine Lümmel sprüht ja geradezu vor Tatendrang.“

Dann schwieg sie. Und ihr Mund sog erneut an dem pochenden Penis, der sich die kitzelnde, erregende Liebkosung nur zu gerne gefallen ließ und ihren Lippen mannhaft entgegenkam.

Sein Körper beschrieb eine vorsichtige Drehung. Veronikas Kopf mit dem steifen Phallus zwischen den Zähnen neigte sich vorsichtig zurück. Dabei gab sie ihre Beute nicht für eine einzige Sekunde frei. Sicher ist sicher.

Wieder spreizten sich ihre Schenkel wie von selbst. Einer reifen Frucht gleich bot sich der weiche Schoss seinem forschendem Munde an. Hannes leckte über die feuchte Spalte, die sich seiner drängenden Zunge wie unter einem übermächtigen Zwange öffnete. Unvermittelt stieß die Zunge zu. Sie bohrte sich in die sehnsüchtig aufklaffende Knospe.

In dem rosigen Kelch suchte die Zungenspitze nach dem Stachel aller Lüste. Der kleine Höcker hatte sich keck aufgestellt. Er wurde immer größer, obwohl ihre Muschel doch so eng anmutete. Unter der beweglich gleitenden Zunge vibrierte er nervös. Und seine gesteigerte Unruhe verkündete, dass Veronika sich einem neuen Höhepunkt näherte, den Hannes jedoch durch berechnend eingelegte Pausen immer wieder erfolgreich hinauszögerte.

Veronika sog an seinem bulligem Zauberstab. Sie tat es nicht nur gekonnt, sondern auch inbrünstig und gefühlvoll. Ihre Zunge verursachte an der Mündung des Schweifes einen beinahe unerträglichen Kitzel, der Hannes in allerhöchstem Maße erregte.

Wieder zeichnete sie mit den Fingern alle Nähte des Gehänges nach. Ganz sanft fuhr sie über die erhabenen Linien. Der Reiz dabei wurde so übermächtig, dass sich sein Pint zu erstaunlicher Übergröße reckte. Veronikas Mund konnte die Fülle kaum noch fassen, so groß war der Freudenspender geworden.

Mit gespitzten Lippen und fleißiger Zunge massierte das Mädchen den Pfahl so provozierend, dass Hannes sich selig wand. Und der Penis begann unkontrolliert zu zucken.

Aber auch Hannes hatte ihren empfindlichen Punkt gefunden. Deshalb zuckte auch ihre heiße Vagina. Beide waren ein gut und schnell aufeinander eingespieltes Gespann.

Immer heftiger wurden ihre Reaktionen. Und als sie unter einem neuen Orgasmus leise aufschrie, da hielt sich auch Hannes nicht länger zurück.

In unkontrolliertem Strahl ergoss sich sein Samen, während Veronika kurzatmig schluckte. Und erst als sich die Anspannung der strapazierten Leiber gelöst hatte, entließ ihr glänzender Mund sein Glied in die Freiheit.

Hinterher fühlte sich Hannes wie gerädert. Erschöpft warf er sich auf den Rücken und keuchte atemlos.

„Vielleicht ist es besser, wenn ich jetzt gehe.“

Veronika saß mit gekreuzten Beinen neben ihm. Auf ihren vollen Brüsten glänzte es feucht. Vielleicht war es Schweiß. Es konnte aber auch etwas Sperma sein.

„Ja, ich gehe jetzt! Sonst vergewaltige ich dich noch ein drittes Mal!“

Hannes nickte apathisch. Denn er fand, dass er einen dritten Liebesakt schwerlich überstehen würde.

„Ich komme morgen wieder, wenn es dir recht ist“, eröffnete ihm Veronika erfreuliche Perspektiven.

„Gut.“ Hannes schloss die Augen. „Dann beginne ich dich endlich zu malen.“

„Aber nur als eiserne Jungfrau, oder so!“

„Oder so.“

Hannes sah ihr nach, als sie ins Badezimmer ging. Ihr Schritt war auch jetzt, nach dem Sündenfall, erstaunlich graziös.

„Wir sollten es einmal in deiner wunderbar breiten Badewanne treiben“, rief Veronika durch die offene Tür, bevor sie die Dusche aufdrehte. „Hast du es schon mal in der Badewanne gemacht?“

„Schon oft“, lachte Hannes. „Aber im Bett ist es tausendmal bequemer.“

„Man muss alles im Leben einmal ausprobieren!“

Veronika schäumte ihren Körper überreichlich mit Duschgel ein, besonders zwischen den Schenkeln. Hannes hörte deutlich das schmatzende Geräusch. Es klang wie Musik in seinen Ohren.

2

Der Mäzen von Hannes hieß Albert von Tollet.

Der Mann war nicht nur sehr gesellig, sondern auch sehr reich. Aber er streute seine Almosen nur recht spärlich über Hannes Haupte aus. Seine Devise lautete nämlich: „Nur arme Künstler sind begnadet.“

Umso mehr erteilte er Hannes gute Ratschläge im Überfluss. Denn guter Rat ist, entgegen einem landläufigen Sprichwort, keinesfalls teuer. Er kostet meistens überhaupt nichts.

Am Nachmittag des folgenden Tages besuchte Albert von Tollet den Künstler in seinem Atelier. Nicht etwa aus Großzügigkeit. Nein, Albert hatte lediglich Langeweile.

„Ihre abstrakten Arbeiten sind barer Unsinn, mein lieber Hannes“, dozierte er. Dabei sah er genussvoll dem Rauch seiner schwarzen Brasil nach. „Ihre Stärke liegt im Realistischen. Malen Sie darum gegenständlich, Allerwertester! Zwei zum Greifen echte Brüste und zwei Linienschenkel mit einem dunklen Dreieck dazwischen wirken stets auf den Betrachter. Schöne Frauen lassen sich immer bestens verkaufen. Selbst wenn sie nicht aus echtem Fleisch und Blut sind. Sie dürfen es mir glauben!“

Hannes nickte. „Ich wollte eigentlich als nächstes Kunstwerk einen abstrakten Orgasmus malen“, erklärte er ausholend. „Aber unabhängig von Ihrem klugen Rat habe ich mich gestern entschlossen, ein Aktbild von der schönsten Frau der Welt zu schaffen.“

„Vor oder nach dem Orgasmus?“

„Ich greife nach dem Orgasmus zum Pinsel“, präzisierte Hannes. „Auf dem Bild steht der Orgasmus des Mädchens allerdings noch bevor.“

„Sie malen also die Versuchung?“

Albert von Tollet liebte keine Widersprüche.

Hannes beabsichtigte nicht zu widersprechen. Immerhin brauchte er Herrn Tollet noch. Mindestens bis zur nächsten Kunstausstellung, die er finanzieren sollte. Deshalb sagte Hannes lediglich: „Ich male nicht die Versuchung direkt, sondern die Gelegenheit.“

„Ist diese Frau denn so willig?“

Tollet leckte sich über die Lippen wie ein Jagdhund, der seine Beute bereits gewittert hat.

„Willig und hübsch“, antwortete Hannes und sah auf die Uhr. „Überzeugen Sie sich eigenhändig, oder zumindest eigenäugig, von ihren Vorzügen. Sie müsste nämlich jeden Moment hier sein.“

„Fantastisch!“ Albert Tollet nahm einen hastigen Schluck Rotwein, um seine Aufregung zu verbergen. „ Ihr Geschmack, lieber Hannes, soweit er weiblich Schönheit betrifft, ist außerordentlich gut ausgebildet. Ob ich mich nicht vielleicht körperlich von den Vorzügen des Models überzeugen sollte? Ich bin keinesfalls kleinlich, wie Sie wissen!“

Hannes wusste, dass Albert von Tollet bisweilen sehr kleinlich sein konnte. Besonders, wenn es um Geld ging. Er sagte nur schlicht: „Da werden Sie keine Glück haben, mein Bester. Sie ist mit einem sehr reichen Unternehmer verheiratet. Geld besitzt sie also im Überfluss. Was sie sucht, das sind männliche Qualitäten. Wirkliche männliche Qualitäten!“

Tollet zog die Hand zurück, die im Begriff gewesen war, nach der Brieftasche zu greifen. In seinem Gesicht tauchte ein Ausdruck von Selbstbewusstsein auf: „Wunderbar, mein lieber Hannes! Könnten Sie nicht uns beide malen? Sozusagen während, also nun, Sie wissen schon, also mitten drin im Orgasmus?“

Hannes lächelte: „Sie müssten mir dafür schon mindestens mehrere Tage lang Model stehen oder liegen. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob Ihr Orgasmus von so langer Dauer ist!“

„Nein“, gab Albert Tollet kleinlaut zu. Er hatte seine erste Jugend schon hinter sich. Jenseits der Fünfzig ist ein Mann nicht mehr ganz so vital, wie er gerne sein möchte. „Einen so dauerhaften Orgasmus gibt es wohl nirgends auf der Welt, wenn ich nicht irre!“

„Eben!“

Hannes ärgerte sich, weil Tollet gratis abstauben wollte. Mäzene verlangen oft mehr, als sie zu geben bereit sind.

„Das ist sie“, verkündete Hannes, als die Wohnungsglocke läutete. „Lassen Sie sich nur um Himmels willen Ihre Gier nicht gleich anmerken! In Ihren Augen funkelt nämlich nackte Geilheit. Und die Kleine ist sensibler, als ein Mann sich zu erträumen wagt!“

Tollet grinste gut gelaunt. Interessiert sah er Hannes nach, der zur Tür ging.

Veronika wirkte noch schöner als am Tage vorher. Aber diesmal trug sie ein ganz unanständiges Kleid.

Wie selbstverständlich trat sie ein. Sie fühlte sich bei Hannes offensichtlich schon wie zu Hause. Ihre Augen ruhten einen Moment lang auf Tollet, ehe sie sich zu Hannes wandte: „Brauchen wir eigentlich Zuschauer, während du mich pinselst?“

„Mein Freund Albert!“ Hannes deutete auf Tollet. „Albert möchte dir Gesellschaft leisten, während ich dich male. Er denkt an einen Doppelakt.“

„Ach“, sagte Veronika nur. In ihre Wangen schoss eine dekorative Röte. „Wie interessant!“

„Nun?“, drängte Tollet. Er griff bereits schon wieder nach der Brieftasche. Doch auch diesmal ließ er sie stecken. Denn er zückte sie stets nur dann, wenn es wirklich unumgänglich war.

„Hm!“ Veronika sah zu Hannes hinüber. „Was meinst du dazu, Hannes?“

„Ich dachte allerdings eigentlich mehr an die im Augenblick einzig legitime Beziehung zwischen dem Maler und dem Model! Ich möchte dich ohne Partner malen. Eine hübsche Frau allein auf dem Bild stimuliert den Betrachter mehr, als wenn er sich überflüssig vorkommt, weil ein anderer bereits den Platz an der Seite der Schönen eingenommen hat.“

„Unsinn!“, bellte Tollet ungehalten. „Es ist doch nur ein Bild!“

„Eben!“

Tollet bekam einen gefährlich roten Kopf. „Und vergessen Sie nicht, mein lieber Belasy, wie viel ich bei Ihrer letzten Ausstellung zubuttern musste! Es war ein großes Verlustgeschäft, wie Sie sicherlich wissen!“

Hannes ließ sich nicht beirren: „Filmstars und Schlagersänger verheimlichen ihren Fans ja aus dem gleichen Grunde ebenfalls, dass sie bereits vergeben sind. Sie wollen, aus kommerziellen und auch anderen Gründen, als potente Partner ihres Publikums gelten. Jedes Mädchen soll glauben, dass sein männlicher Schwarm noch zu haben ist. Umgekehrt natürlich ebenfalls. Das Objekt der lustvollen Sehnsucht darf nicht gebunden sein. Nicht einmal für die Dauer eines kurzen Beischlafes!“

„Und wenn die Nummer ganz winzig ist?“

Tollets Augen bettelten. Er hatte sich wieder in der Gewalt.

„Nein“, entschied Hannes unbeugsam. „Meine Leinwand bleibt sauber! Das bin ich der edlen Kunst schuldig!“

„Ihr letztes Wort?“ Tollet hielt den Atem an.

„Mein letztes Wort“, nickte Hannes. „Aber nur, soweit es mein Gemälde betrifft. Was Sie vor oder hinter der Leinwand mit Veronika anstellen, das bleibt der Übereinkunft zwischen Ihnen beiden überlassen. Aber verlangen Sie bitte nicht, dass ich Sie beide auf ein Gemälde bringe. Es würde Sie übrigens doch nur stören.“

„Ihr Pinsel stört mich nicht“, rief Tollet erleichtert. „Aber wenn Sie es wünschen, dann fummeln wir sozusagen außerdienstlich. Sind Sie einverstanden?“

Veronika holte tief Atem, dass ihre beiden strammen Brüste beinahe die Bluse platzen ließen. „Und ich werde wohl überhaupt nicht gefragt? Bin ich vielleicht Freiwild?“

Albert von Tollet griff sich erschrocken dort an die Hose, wo sie sich am meisten wölbte. „Mitnichten, meine Gnädigste, mitnichten! Ich bin doch kein gewalttätiger Mensch!“

„Eigentlich schade!“ Veronikas Augen nahmen bei ihm unverhohlen Maß. „Ich liebe nämlich vitale Männer!“

„Vielleicht bin ich doch gewalttätig!“ Tollet war bereits aufgesprungen. Er machte sich in fieberhafter Eile daran, seine Kleidung abzulegen. „Meine Potenz wird Ihre kühnsten Erwartungen übertreffen!“

„Ja“, lächelte Veronika allerliebst. „Aber nicht jetzt, sondern erst morgen! Ich komme punkt sechzehn Uhr her und bringe auch noch eine hübsche Freundin mit. Hannes soll nicht zusehen müssen, wenn Sie Ihre Bocksprünge unternehmen!“

„Jetzt wird aber gepinselt, Veronika!“ Hannes lächelte süß-sauer. „Der Akt muss endlich in Angriff genommen werden! Es ist allerhöchste Eisenbahn!“

„Ich wähnte dich heute allein in deinem Studio“, schmollte Veronika. „Da du aber einen Gast hast, möchte ich nicht stören. Baba, ihr Strizzi, bis morgen…!“

Hannes durchbohrte Tollet mit einem messerscharfen Blick. Noch ehe er etwas sagen konnte, war Veronika bereits gegangen. Nur der Duft ihres süß betörenden Parfums hing noch in der Luft.

„Tut mir leid“, grunzte Tollet zerknirscht. Aber er gab sich keine Mühe, seine Zerknirschung glaubwürdig aussehen zu lassen. Immerhin war Hannes ihm tausendfach zu Dank verpflichtet. Außerdem lagen die Mädchen dem Maler sowieso dutzendweise zu Füßen. Sie fielen ihm in den Schoß wie reife Pflaumen in einem guten Obstjahr.

Hannes schenkte sich einen Glas Merlot ein und schwieg. Er schwieg nicht etwa, weil er böse gewesen wäre. Nein. Er schwieg, um Tollets Schuldbewusstsein zu vertiefen. Reuige Mäzene sind stets spendierfreudiger, wie man weiß.

„Kommen Sie!“, lockte Tollet. „Ich lade Sie zu einem feudalen Abendessen ein. Das hält Leib und Seele zusammen!“

Übertrieben unbefangen griff er nach seinem Hut.

„Wir haben frühen Nachmittag“, widersprach Hannes störrisch.

Er kippte den Wein ohne Genuss hinunter.

„Dann gehen wir eben zu Madame Isabella eine Flasche Champagner leeren“, schlug Tollet vor. „Sie sollen es nicht bereuen. Ich stehe für sämtliche Unkosten gerade.“

Hannes dachte gerne an das Haus von Madame Isabella, die sich nicht ganz legitimen Minnediensten verschrieben hatte. Und umso lieber dachte er an ihr Haus, als er sich ursprünglich auf die Erfüllung seiner sexuellen Wünsche durch Veronika vorbereitet hatte. Der Körper verlangt umso mehr sein Recht, je länger er in einschlägiger Hoffnung gehalten wird.

„Ich nehme Ihren Vorschlag ausnahmsweise an, weil ich Ihnen beweisen will, dass ich nicht mehr böse bin!“

Hannes gab sich großzügig, wie man es von einem Künstler erwartet.

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€2,99

Žanrid ja sildid

Vanusepiirang:
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Objętość:
110 lk 1 illustratsioon
ISBN:
9783738068931
Kustija:
Õiguste omanik:
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