Tooth Color - Zahnfarbe: Biometrische Authentifizierung und forensische Identifikation
Raamatust
In der Zahnmedizin stellt die Zahnfarbe eine von zwei Säulen der dentalen Ästhetik ‒ neben der Form. Was lag da im Jahre 2000 näher zu schauen und zu überprüfen, ob auch eine zweite Säule in der forensischen Zahnmedizin begründet werden kann, die auf Zahnfarbe, Reflexionsspektren und Spektralanalysen basiert.
Forensische Zahnmedizin beschäftigt sich beispielsweise mit der Identifizierung und Altersbestimmung von Menschen und Toten.
Eine Identifizierung oder Authentifizierung – im weitesten Sinne die Verifizierung einer behaupteten Identität – wird zur Sicherheit von Mensch und Daten auch im Alltagsleben und in einer modernen Gesellschaft immer wichtiger, so wie es in speziellen Bereichen, wie einem Hochsicherheitsbereich, gang und gäbe ist. Dort werden biometrische Erkennungsmerkmale beispielsweise von Gesichtern, Fingerabdrücken oder Iris automatisiert und technologisch gewonnen. Auch in dieser sicherheitsrelevanten Biometrie wäre daran zu denken, Zahnform und dentale Reflexionsspektren für diesen Zweck zu nutzen. Insbesondere für kürzerfristige Aufgaben, wie Ein- und Auschecken, wäre eine kombinierte Technik machbar. Der gegenwärtige Autor hatte in Patentanmeldungen und Patent die biometrische Nutzung der Zahnform und dentaler Reflexionsspektren zur Identifikation und Authentifizierung bzw. Todeszeitbestimmung beschrieben. Es wäre insbesondere die Kombination deshalb interessant, um anhand der Form auch die farbliche Identifikation/Authentifizierung immer im richtigen Winkel zur Zahnkronen-Kurvatur abzugreifen. Wie die Hoffmann-Studien zeigten, kommt es insbesondere bei der Farbmessung zu Einfluss nehmenden Abweichungen, wenn der Winkel des Messkopfes zur Zahnkronenkurvatur variiert. Ein System könnte entweder real den Messkopf und/oder den Nutzenden (den zu Authentifizierenden) in die gewünschte Position führen, um in der richtigen und immer gleichen Objekt-System-Relation zu erfassen, oder über einen Algorithmus die Zahnfarbe im Nachhinein einer Erfassung zu rekonstruieren, wenn die Objekt-System-Position nicht die optimale oder gleiche gewesen war …
André Hoffmann hat die Entstehung der Zahnfarbe systematisch und höchstpräzise u. a. an menschlichen Zähnen und dentalen Farbringen mit Hochpräzisionsmesssystemen und mit eigens entwickelten Hochpräzisionspositionierungssystemen erforscht und insbesondere im Jahre 2000 seine neuen Erkenntnisse vorgelegt und veröffentlicht und in den Folgejahren konkretisiert. Der Pionier im Bereich der optischen Technologien dürfte im Zuge seiner wissenschaftlichen Grundlagenforschung die wesentlichen Einflussfaktoren isoliert und eindeutig quantifiziert haben. Dazu gehören beispielsweise das Licht bzw. Messlicht und die Lichtarten verschiedener Farbtemperaturen, die Strahlengänge des Lichtes bzw. die Messgeometrien (Orte von Lichtquellen und Sensoren in Relation zur Messprobe), der Beobachtungswinkel (2°, 10°), die Größe der Messfläche und Messöffnung, die Glanzwirkung, der Flüssigkeitsgehalt (mit wissenschaftlichem Beweis des Zusammenhanges zwischen Flüssigkeitsgehalt und Zahnfarbe), Wirkung von Trocknung und Flüssigkeitswiederaufnahme (Dehydratation, Rehydrierung), der Anteil des Flüssigkeitsgehaltes an der Glanzwirkung, die Subjektivität von visueller Bestimmung, Kronenkrümmung, Systemart (Spektralphotometer, Dreibereichsfarbmesssystem), Messmodus (Kontakt oder Non-kontakt-Modus), Messsystem-Objekt-Relation, Positionierung, Wiederholbarkeit bzw. Reproduzierbarkeit…