Loe raamatut: «Handbuch Bio-Gemüse», lehekülg 6

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Mittelschwerer Lehmboden

Lehmböden bestehen aus einer Mischung der verschiedenen Korngrößen Sand, Schluff und Ton. Sie sind ideal für das Gärtnern: Sie können Wasser und Nährstoffe gut halten, erwärmen sich aber auch relativ rasch und sind durch den Sandanteil relativ locker und leicht, können also von den Pflanzen gut durchwurzelt werden. Mittelschwere Lehmböden gehören zu den fruchtbarsten Böden.

Schwerer Tonboden

Müssen besonders sorgsam kultiviert werden. Sie neigen stets zu Verdichtungen und damit zu einer schlechten Durchlüftung des Bodens. Man kann in diese Böden etwas Sand einarbeiten, grundsätzlich gilt, dass Gründüngungspflanzen und organischer Dünger die Bodenstruktur entscheidend verbessern.

Was bedeutet die Bodenart fürs Gärtnern?

Die Bodenart, die ich in meinem Garten habe, entscheidet darüber, welche Kulturmaßnahmen wann und in welchem Ausmaß wichtig und sinnvoll sind. Deshalb ist es so wichtig, dass wir GärtnerInnen unseren Boden kennen. Was auf dem einen Standort gut funktioniert, kann auf einem anderen Standort ganz und gar nicht zum Erfolg führen. Ein einfaches Beispiel: Immer wieder ist davon zu lesen und zu hören, dass man, wenn man einen Naturteich anlegen möchte, einfach ein tiefes Loch graben müsse, den Boden stark verdichten, Wasser einlassen und fertig. Alle, die einen schweren Tonboden haben, werden dies bestätigen. Alle, die einen leichten Sandboden haben, können den Boden mit noch so schweren Geräten verdichten – er bleibt durchlässig für Wasser und der Teich wird in kurzer Zeit trocken fallen. Ähnlich gilt fürs Gemüse-Gärtnern: Auf schweren Böden kann zuviel Bewässerung zu Staunässe führen – die Pflanzen verkümmern, weil ihre „Füße“ im Wasser stehen. Auf leichten Böden versickert Wasser rasch und man muss öfter gießen oder noch besser für eine gute Mulchschicht sorgen, damit das Bodenwasser nicht verdunsten kann. Sandböden sind gut durchlüftet und erwärmen sich rasch, sind also die idealen Böden um bereits früh im Frühjahr loslegen zu können. Pflanzen können diese Böden leicht durchwurzeln, für uns GärtnerInnen sind sie leicht bearbeitbar, dafür haben sie eine geringe Fähigkeit, Nährstoffe zu halten. Umgekehrt sind schwere Tonböden schwerer zu bearbeiten, für Pflanzen schwerer zu durchwurzeln, sie erwärmen sich schlechter, können dafür aber Nährstoffe besser halten. Beide Extreme sind keine idealen Gartenböden. Das Ideal – der mittelschwere Lehmboden liegt in der Mitte. Die gute Nachricht: Auch wenn wir die Ausgangsgesteinsart durch das Gärtnern selbst nicht verändern können – durch das biologische Wirtschaften steigt der Humusgehalt und die Bildung von Ton-Humus-Komplexen wird gefördert. Diese puffern beide Extreme ab und machen sowohl Sandböden wie auch Tonböden über die Jahre fruchtbarer und leichter zu bewirtschaften.


Wie setzt sich ein gut belebter Gartenboden zusammen? (nach v. Heynitz und Merckens 1980)

Die Fingerprobe – Wie erkenne ich, welchen Boden ich habe?

Die Bodenart kann man relativ leicht mit einer Fingerprobe bestimmen: Dazu ein etwa haselnussgroßes Stückchen Boden etwas durchkneten (wenn der Boden sehr trocken ist, mit Wasser anfeuchten) und dann zwischen den Handtellern rasch zu einer bleistiftdicken Wurst ausrollen.

Ist der Boden nicht ausrollbar und zerfällt, handelt es sich um einen leichten Sandboden.

Ist die Probe ausrollbar, ist der Boden ein sandiger Lehmboden, ein mittelschwerer Lehmboden oder ein toniger, schwerer Lehmboden.

Ein leichter Sandboden kann so noch genauer bestimmt werden: Wenn sich die Probe zwischen Daumen und Zeigefinger krümelig zerreiben lässt, ist der Boden nicht bindig, es ist ein Sandboden. Dieser kann dann noch weiter unterschieden werden: Die Probe zwischen den Handflächen zerreiben: Wenn toniges Material sichtbar ist (kleine, glitzernde Partikel), dann ist der Boden ein schwach lehmiger Sand, ist kein toniges Material sichtbar, ein reiner Sandboden. Ist er bindig (nicht krümelig), wenn man ihn zwischen Daumen und Zeigefinger zerreibt, ist er ein stark lehmiger Sandboden.

War bei der ersten Unterscheidung die Probe gut ausrollbar, kann ebenso noch weiter unterschieden werden: Lässt sich die Wurst noch weiter ausrollen, bis sie nur noch halb so dick wie ein Bleistift ist? Wenn nein, ist der Boden ein stark sandiger Lehmboden. Wenn ja, ist es ein schwererer Boden. Wenn er zwischen Daumen und Zeigefinger in Ohrnähe gequetscht wird und man hört ein starkes Knirschen, ist es ein sandiger Lehmboden. Kein oder nur ein schwaches Knirschen deutet auf einen schweren Lehm- oder Tonboden hin. Sind die Gleitflächen, die beim Reiben entstanden stumpf, handelt es sich um einen Lehmboden. Wenn sie glänzen, um einen Tonboden.

Der pH-Wert des Bodens

Der pH-Wert des Bodens hängt in erster Linie von der Ausgangsgesteinsart ab. Je höher der Kalkgehalt des Bodens ist, umso basischer (alkalischer), also umso weniger sauer, ist der Boden. Der pHWert zeigt an, ob der Boden sauer, neutral oder basisch reagiert. Vom pH-Wert hängt wesentlich ab, ob die Pflanzen viel oder wenig Nährstoffe aufnehmen können. Bei einem tiefen pH-Wert sind die meisten Nährstoffe leichter löslich und somit besser pflanzenverfügbar. Sandige Böden haben einen geringeren Kalkbedarf als lehmige Böden, der pH-Wert darf daher auch niedriger sein als bei einem schweren Boden. In der Regel sinkt der pH-Wert durch Auswaschung langsam ab. Regelmäßige Kalkungen (z.B. alle 3–4 Jahre) verhindern ein Absinken des pH-Wertes und tragen auch zu einer guten Bodengare bei. Ein Boden mit einer guten Bodengare hat eine gute Krümelstruktur, die nicht verschlämmt. Ist der pH-Wert zu niedrig, kann keine gute Bodenstruktur entstehen. Die meisten Pflanzen bevorzugen einen schwach sauren Boden (pH-Wert zwischen 6 und 7). Der ideale pH-Wert beträgt bei schweren Böden 6,5– 7, bei mittelschweren Böden 6 und bei leichten Sandböden 5,5.

Den pH-Wert kann man mit etwas Sorgfalt relativ einfach auch selbst bestimmen: Im Fachhandel sind dazu einfache Test-Sets erhältlich (diese bestehen aus so genannten Calcitest-Tabletten, einfachen Glasröhrchen und destilliertem Wasser).

Zusammensetzung des Bodens

Nicht nur die Größe der Gesteinspartikel charakterisiert den Boden. Ein guter Gartenboden besteht zur Hälfte aus Luft und Wasser. Die andere Hälfte des Bodenvolumens besteht zu 95 % aus mineralischer Substanz und idealerweise zu mindestens 5 % aus organischer Substanz. Diese organische Substanz besteht wiederum zu 85 % aus Humus, zu 10 % aus Pflanzenwurzeln und zu 5 % aus verschiedenen Organismen. Und der Großteil der Bodenorganismen sind kleinste Lebewesen, die nur unter dem Mikroskop sichtbar werden: 80 % machen Pilze, Algen, Bakterien und Aktinomyzeten aus. 12 % sind Regenwürmer und 8 % weitere Bodentiere (siehe nebenstehende Darstellung).

Der geringere Anteil an festen Bestandteilen ist die organische Substanz. In diesem Beispiel des Wiesenbodens liegt der Anteil bei 5 %. Doch diese relativ kleine Menge verändert den Boden entscheidend. Auch eine gute Gartenerde sollte mindestens 5 % organische Masse enthalten. Im Idealfall ist der Anteil 6–10 %. Wichtig ist aber jedenfalls, dass der Anteil von Jahr zu Jahr zunimmt. Den Großteil der organischen Substanz macht der Humusgehalt aus. Dieser ist entscheidend für die Bodenfruchtbarkeit. Humus nimmt Feuchtigkeit wie ein Schwamm auf und gibt sie langsam an die Pflanzen wieder ab und wirkt auch Auswaschungen und Erosion entgegen. Böden mit einem hohen Humusgehalt sind dunkel gefärbt, erwärmen sich dadurch rascher und können im Frühjahr zeitiger bearbeitet werden. Der Humusanteil wird durch konsequentes biologisches Gärtnern von Jahr zu Jahr gesteigert: durch Gründüngung, Einbringen von Kompost und Mulchen.

Im bereits angesprochenen DOK-Versuch zeigte sich, dass die Biomasse und Anzahl der Regenwürmer in den ökologischen Parzellen 1,3- bis 3,2-mal höher waren als in den konventionellen Parzellen.

Humusreiche Böden speichern mehr und länger Wasser, was insbesondere bei längeren Trockenheiten im Sommer höhere Erträge ermöglicht. Daher enthalten biologisch bewirtschaftete Böden erwiesenermaßen in den obersten 15 cm wesentlich mehr Wasser und Pflanzen können daher wesentlich besser gedeihen. Dies konnte im Hitzesommer 2003 europaweit beobachtet werden.

„Der liebe Gott weiß, wie man fruchtbare Erde macht, und er hat sein Geheimnis den Regenwürmern anvertraut.“, meinte ein Sprichwort aus Frankreich.

Helferleins im Boden – Regenwürmer und andere Bodentiere

Regenwürmer sind die bekanntesten Bodentiere, doch neben ihnen keucht und fleucht unzähliges größeres, aber auch kleineres Getier: Milben, Asseln, Springschwänze, Larven, Käfer, Algen, Pilze und Bakterien. Diese Organismen sind im Dunkel der Erde ununterbrochen tätig und vollbringen einen Verdauungsprozess, der Rotte genannt wird. Feuchte Pflanzenteile werden von Insekten und anderen kleinen Tierchen zerkleinert und von Bakterien, Pilzen sowie anderen Mikroorganismen bis in ihre kleinsten Bestandteile zersetzt. So regeln kleinste Mikroorganismen die vielfältigen Nährstoffumsetzungsprozesse im Boden. Prozesse, die im Übrigen noch lange nicht bis ins kleinste Detail untersucht sind. Viel zu wenig hat sich die Agrarforschung in den letzten Jahrzehnten mit dem Biotop Boden auseinandergesetzt. Jedes Bodentierchen ist auf eine ganz bestimmte Aufgabe spezialisiert und nur unter ganz bestimmten Lebensbedingungen lebensfähig (pH-Wert, Feuchtigkeit, Nährstoffe, Luft etc.). Ändern sich diese Lebensbedingungen, stirbt der Mikroorganismus ab und wird selbst wiederum Nahrung für andere.


Neubildung von Ton-Humus-Komplexen

Ein paar Regenwurm-Hardfacts:

• in einem 10 m2 großen, belebten Beet leben ca. 3 kg Regenwürmer; sie produzieren Wurmkot, in dem alle wichtigen Düngerstoffe enthalten sind

• Würmer arbeiten innerhalb von 10 Jahren die Erde bis zu 1 m tief um

• ein Regenwurm produziert pro Tag Kot in der Menge seines halben Körpergewichts

• ein Wurm hat im Jahr bis zu 500 Nachkommen

• Regenwürmer machen eine kurze Sommerund Winterruhe

• Regenwürmer ernähren sich ausschließlich von abgestorbenen Pflanzenteilen

Entscheidend für die Bodenfruchtbarkeit ist die Bildung von so genannten „Ton-Humus-Komplexen“ (→ Zeichnung). Diese entstehen hauptsächlich durch Vermischung und Verknetung im Darm des Regenwurms. Regenwürmer verarbeiten Bodenteilchen mit ihrer Pflanzennahrung zu den Ton-Humus-Komplexen. Tonminerale entstehen durch Verwitterung aus dem Gestein, Humusstoffe durch Verrottung aus Pflanzen, gemeinsam bilden sie dann Ton-Humus-Komplexe, an denen sich gelöste Salze anlagern können. Diese Ton-Humus-Komplexe werden dann durch Bakterien weiter zu Bodenkrümel verbaut. Bakterien verkleben sie mit den von ihnen abgesonderten Schleimstoffen zu festen Teilchen. Auch Pilzhyphen oder feine Haarwurzeln bilden Bodenkrümel. Diese Vorgänge werden auch als „Lebendverbauung“ bezeichnet. Die Oberfläche eines solchen Bodenkrümels überzieht ein dünner Wasserfilm, so wie das Meer unsere Erde. Die Krümelbildung führt letztlich zu einem stabilen Bodengefüge. Ein Boden mit einer guten „Bodengare“ hat ein gutes Wasserspeichervermögen, erwärmt sich optimal und ist gut durchlüftet. Diese Bodenkrümel haben ein gutes Verhältnis von Grobporen, die Luft und Wasser führen, und Mittelporen, die Wasser führen (→ Zeichnung).


Schematischer Krümelaufbau: Bodenkrümel haben ein günstiges Verhältnis von Feinporen (in die Wasser fest eingebunden ist), Mittelporen (wasserführend) und Grobporen, die Luft und Wasser führen können.

Was ist Humus?

Humus besteht aus organischer Substanz. Mit freiem Auge erkennbare Teile sind Streu, Anteile, die nur unter dem Mikroskop erkennbar sind, Huminstoffe. Diese bestehen zu einem hohen Anteil aus Aminosäuren, den Bausteinen des Eiweißes, Aminozuckern und Zuckern. In den oberen 20 cm Ackerboden haben wir bei 2 % Humus ca. 15.000–20.000 kg Eiweißtrockenmasse. Um Humus aufzubauen, müssen deshalb große Mengen an Aminosäuren und Aminozuckern in den Boden eingespeichert werden. Besonders eiweißreich sind die Wurzeln der Feldfutterleguminosen. Sie enthalten 4- bis 7-mal mehr Eiweiß als Getreide- und Gräserwurzeln, zudem haben sie eine wesentlich größere Wurzelmasse. Ein Mist, der besonders viele wertvolle Humusbausteine liefert, ist Rindermist. Er gilt daher als wertvollster Dünger unter den verschiedenen Mistarten (zur Wirkung der einzelnen Mistarten → Mist als Dünger). Gleichzeitig fördert Rindermist den Aufbau von Makroaggregaten, das sind die stabilen Bodenkrümel, in denen das pflanzenverfügbare Wasser gespeichert wird. In diesen Makroaggregaten findet ein vorwiegender Aufbaustoffwechsel statt, das heißt, es wird mehr von der zugeführten Pflanzensubstanz eingebaut und weniger veratmet. In den Mikroaggregaten, die besonders durch den Mineraldünger gefördert werden, ist es umgekehrt. Rindermist verändert den Bodenstoffwechsel in Richtung Aufbau, fördert den Humusaufbau, die Enzymaktivitäten, die Bildung stabiler Bodenkrümel und fördert damit die Wasserspeicherkapazität der Böden.

Ist mein Gartenboden fruchtbar?

Diese Frage lässt sich mit einem Blick auf die Pflanzen, die in diesem Boden wachsen am besten beantworten: Wenn die Pflanzen gesund und wüchsig sind, ist dies das beste Zeichen für einen fruchtbaren Boden. Pflanzen haben so etwas wie gemeinsame Wachstumsansprüche (z.B. gedeiht keine Gemüsepflanze auf staunassem Boden gut), die Kulturen unterscheiden sich aber auch in ihren Standortansprüchen: Wurzelgemüse reagiert äußerst empfindlich auf verdichtete Böden, Weißkraut gedeiht auf schweren Böden besonders gut. Wollen die Pflanzen nicht recht gedeihen, kann dies folgenden Grund haben (oft auch eine Kombination aus mehreren Gründen):


Von links nach rechts: festes Gestein ohne Mutterboden-Horizont, humoser, aber flachgründiger Boden, humoser Mutterboden und tiefgründige Verwitterungsschichten, staunasser Boden.

Der Boden ist überdüngt: Vor allem Hausgärten, die seit Jahren und Jahrzehnten mit Stallmist gedüngt werden, sind häufig überdüngt. Dann wird Gemüse anfällig für Krankheiten und Schädlinge und Wurzelgemüse gedeiht überhaupt nicht, weil die hohe Salzkonzentration im Boden das Wurzelwachstum ständig schädigt.

Stickstoffmangel: Bei einer guten Bodenstruktur hängt die Wüchsigkeit der Gemüsepflanzen im Wesentlichen von der Stickstoffversorgung in den entscheidenden Wachstumsphasen ab. Stickstoffmangel äußert sich in Zwergwuchs, klein bleibenden Blättern, hellen Blättern, schlechter Bewurzelung und einer schnellen Reife (Notreife) der Pflanzen.

Der Boden ist zu seicht: Pflanzen brauchen genügend Wuchsraum, um sich ausbreiten und mit dem Boden gut verwachsen zu können. Wenn das Tiefenwachstum der Wurzeln durch einen verdichteten Unterboden, durch festes Gestein, anstehendes Grundwasser oder mangelnde Belüftung begrenzt wird, reagieren auch die Stiele und Blätter der Pflanzen mit einem Wachstumsstopp.

Der Boden ist zu trocken oder zu nass: Nicht nur die Pflanzen, auch Bodenorganismen benötigen Wasser. Der Boden nimmt dieses Wasser im Idealfall wie ein Schwamm auf und gibt es langsam wieder ab. Leichte Sandböden lassen Wasser schnell versickern und können es nicht speichern, in schweren Lehmböden hingegen kann Wasser kaum versickern, diese Böden neigen zu Staunässe und dürfen nicht zu viel bewässert werden.

Der Boden ist verdichtet: Die Wurzeln der Pflanzen müssen genauso wie Bodenorganismen atmen können und das CO2, das die Wurzeln bilden, muss aus dem Boden entweichen können. Die Grobporen führen Luft. Ist der Boden verdichtet oder staunass, gelangt kein Luft-Sauerstoff an die Wurzeln und die CO2-Konzentration erhöht sich. Die Wurzeln sterben ab und im Extremfall auch die ganze Pflanze. Pflanzen, die einen verdichteten Boden anzeigen sind: Quecke, Ampfer und Ackerkratzdistel.

Der Boden ist zu kalt: Fruchtbare Böden sind dunkle Böden. Diese erwärmen sich rascher als helle. Nasse Böden sind zudem durch die ständig entstehende Verdunstungskälte auch noch gekühlt, sie können aber eindringende Wärme besser speichern als trockene Böden. Daher sind trockene Böden (besonders wenn sie in Mulden liegen), besonders durch Spätfröste gefährdet.

Der Boden ist zu sandig oder tonig: An der Struktur des Bodens kann man am besten den Zustand des Bodens erkennen. Ein Boden mit einer guten „Bodengare“ ist feinkrümelig und lässt sich gut bearbeiten. Strukturschwache Böden neigen besonders zu Verschlämmungen und in Hanglagen dazu, ausgewaschen zu werden. Tonige Böden quellen, wenn sie nass sind, und lassen dann keine Luft eindringen. Wenn sie wieder austrocknen, bilden sich steinharte Klumpen.


Mulchen tut dem Boden und den Pflanzen gut.

Mulchen ist Bodenpflege

Mulchen ist ein Abdecken der Bodenoberfläche mit abgemähten Gründüngungspflanzen, Grasschnitt (beide idealerweise angewelkt oder getrocknet) oder auch mit anderen Pflanzen: zerkleinerte Unkräuter (die noch keine Samen gebildet haben!), grob zerkleinerte Brennnessel oder Beinwell-Blätter oder auch Stroh. Das Mulchen erfüllt viele Zwecke: Der Boden ist bedeckt und beschattet und das Wasser bleibt im Boden. Somit können Bodenorganismen bis in die oberste Schicht aktiv sein, da der Boden nicht austrocknet. Weil die Bodentiere aktiv sind, bleibt der Boden locker. Und aus der Mulchschicht holen sich vor allem Regenwürmer ihre Nahrung. In einem belebten Gartenboden ist eine dünne Mulchschicht innerhalb weniger Wochen in den Boden eingearbeitet und somit zu Dünger für die Gemüsepflanzen umgewandelt. Unkraut sitzt unter einer Mulchschicht locker und lässt sich leicht entfernen. Stroh und andere Materialien, die einen niedrigen Stickstoffund einen hohen Kohlenstoffgehalt haben, dürfen nur über wenige Monate (keinesfalls über mehrere Jahre!) auf einer Fläche verwendet werden. Sie entziehen dem Boden und damit den Pflanzen beim Verrotten Stickstoff.


Wie wird der Nährstoffbedarf der Kulturen gedeckt?

Über das Düngen

Das wichtigste Düngungs-Prinzip im ökologischen Landbau ist, dass nicht die Pflanze, sondern der Boden, genauer gesagt die Bodenlebewesen gedüngt werden. Düngen im Bio-Garten heißt Humus aufzubauen – über Kompost, Ernterückstände, Gründüngung und Mulch. Und Düngung bedeutet im ökologischen Landbau Rahmenbedingungen für einen vitalen „Boden-Pflanzen-Organismus“ zu schaffen, der zur Eigenaktivität und Selbstgestaltung seiner Umgebung befähigt wird. Optimales Wachstum gewähren heißt in diesem Sinne, die Selbstregulierungskräfte des Systems Boden-Pflanze zu erhöhen. Die Fähigkeit der Pflanze, sich durch einen optimalen Bodenaufschluss mit Nährstoffen und allen anderen Wuchsstoffen zu versorgen, soll gestärkt werden. Grundlage für diesen Vorgang ist eine sorgfältige Pflege des Bodenlebens zur Erhaltung und Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit. Ein aktiver Boden mit einer guten Struktur und die organische Düngung sind daher die wichtigsten Voraussetzungen für ausreichend ernährte und gesunde Kulturpflanzen (keine Verdichtung, keine Überdüngung, keine Beeinträchtigung des Bodenlebens durch chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel etc.).

Das Nährstoff-Pool im Boden wird beeinflusst von Standort-Eigenschaften (Bodentyp, Klima und Witterung), der Fruchtfolge (Reihenfolge der Kulturen, Gründüngung, Ernterückstände), Kulturmaßnahmen (Bodenbearbeitung, Hacken, Bewässerung), und dem Dünger (Kompost, Mist).