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Sophienlust - Die nächste Generation 68 – Familienroman
Raamatust
Irene lebt seit ihrer Scheidung mit ihren beiden Kindern in einer kleinen Stuttgarter Wohnung. Mit ihrem Spielzeuggeschäft versucht sie ihre Familie über Wasser zu halten.
Dann geschieht es: Irene wird von einem betrunkenen Autofahrer angefahren. Ein fremder Mann ist sofort zur Stelle, der sich als Dr. Klaus Meier vorstellt und ihr seine Hilfe anbietet. Er sorgt auch dafür, dass Luina und Lukas in Sophienlust untergebracht werden, solange Irene im Krankenhaus liegt. Warum aber fühlt sich Klaus eigentlich so stark verpflichtet?
Rainer Sievert packte seinen Koffer, während er über das externe Mikro mit seiner Schwiegermutter telefonierte. Er war spät dran und musste jetzt alles auf einmal regeln. Julian war in seinem Zimmer und packte seinen kleinen Koffer, den er immer mitnahm, wenn er bei seiner Oma ›geparkt‹ wurde. Der Begriff war liebevoller gemeint, als er klang. Nach dem Unfalltod seiner Frau Sandra hatte sich der Kontakt zu seiner Schwiegermutter intensiviert, und inzwischen waren sie ein gutes Team. Annegret Schneider hatte die Fürsorge, die sie ihrem geliebten Enkel entgegenbringen konnte, geholfen, über den schweren Verlust ihrer Tochter hinwegzukommen. Rainer Sievert hingegen brauchte seine Schwiegermutter, da er als Anlageningenieur beruflich oft im Ausland zu tun hatte. »Wohin geht es dieses Mal?«, fragte sie interessiert, obwohl sie seinen Einsatzort dann oft wieder vergaß. Rainer war weltweit unterwegs, um technische Anlagen, Maschinen und Kraftwerke zu warten, die unter Mithilfe deutscher Ingenieurskunst gebaut worden waren. »Arizona, Hoover-Damm. Das Wasserkraftwerk«, antwortete er und warf ein paar Hemden in den Koffer. »Wie lange wirst du weg sein?« »Höchstens eine Woche; wenn alles glatt läuft, bin ich sogar schon eher zurück«. »Das wäre schön für Julian. Er ist zwar gerne bei seiner Oma, aber zu Hause ist es dann doch am besten. Da hat er seine Freunde und sein gewohntes Zuhause«, sagte Annegret Schneider, und Rainer Sievert dachte, dass seine Schwiegermutter eine bemerkenswerte Frau war. Sie liebte Julian, wusste aber, dass ein Achtjähriger gleichaltrige Freunde brauchte, mit denen er Jungensachen machen konnte.