Lugege ainult LitRes'is

Raamatut ei saa failina alla laadida, kuid seda saab lugeda meie rakenduses või veebis.

Loe raamatut: «Lache Bajazzo», lehekülg 13

Font:

Viertes Kapitel

»Kind, was hast du?« fuhr die Frau Geheimrat auf, als spät abends Agnes mit rotem Kopf und außer Atem in ihr Zimmer stürzte.

»Erst mal Luft!« rief Agnes und ließ sich auf einen der tiefen Sessel fallen, atmete auf und sagte:

»So! Gott sei Dank!«

»Bei dir ist doch alle Tage was anderes,« sagte die Alte. »Du erlebst doch was! Unsereins stirbt vor Gleichmaß und Langeweile.«

»Wünsch dir das nicht!« erwiderte Agnes und fuhr sich mit ihrem Spitzentuch über Gesicht und Stirn. »Hast du einen Spiegel?« Die Alte reichte ihn ihr. Agnes sah hinein. »Bex! Wie man aussieht! Man wird vor der Zeit alt! – Wenn’s einen wenigstens vorwärts brächte! Aber um so ein dummes Zeug! – Reich mir mal den Puder!« – Sie stellte den Spiegel auf den Tisch und nahm der Alten den Puder aus der Hand. »Auch den Stift, bitte!« Sie beugte sich über den Tisch und bearbeitete ihr Gesicht mit Stift und Puderquaste. »Das heißt, diesmal war’s endgültig! Geht’s noch mal los – da! danke!« Sie reichte der Alten Stift und Puder zurück. »Dann mach ich Schluß.«

»Aber so sag doch endlich, was ist denn geschehen?«

»Was ich längst habe kommen sehen. – Du erlaubst doch?« Dabei lag sie auch schon auf der Chaiselongue, schob sich die Kissen hinter den Kopf zurecht und dehnte und streckte sich. »Also, paß auf! Es hat eingeschlagen!«

»Wo?«

»Bei mir, natürlich!«

»Und wer – hat . . .?« fragte die Alte erregt.

»Das kannst du dir doch denken. Der alte Brand natürlich. Aber er nicht allein.«

»Wer noch?«

»Der Direktor – denke dir, diese Frechheit! Ich mache ihm alle Abende ausverkaufte Häuser, und da wagt der’s – aber der soll mich kennen lernen!«

»Und was wollten sie?«

»Nach außen, da war’s in so ’ne Art Hilfsaktion für Carl gekleidet. Die üblichen Phrasen: er verlöre sich; man müsse ihm Gelegenheit geben, zu sich zurückzufinden; noch ein Stück wie das letzte bedeute eine Gefahr.«

»Etwa, Frau Agnes’?«

»Ja! – Dabei war gestern die zweiunddreißigste ausverkaufte Vorstellung. Denke dir, an einem Montag keine Abendkasse! Und da wagen die’s . . .«

»Ja, hast du ihnen das denn nicht alles gesagt?«

»Das kannst du dir wohl denken. Aber dieser freche Brand hat mir erwidert: Charleys Tante hätte sogar über fünfhundert ausverkaufte Häuser gehabt. Hier aber handle es sich um keine Kassenwerte, sondern um künstlerische Werte.«

»Wie kamt ihr überhaupt zusammen und wo?«

»Sie haben Carl überfallen.«

»Was haben sie?« fragte die Alte erschrocken.

»So nimm doch nicht alles immer wörtlich,« sagte Agnes und zog die Beine hoch. »Also, nicht wahr, gestern war Dienstag, natürlich dachten sie, ich würde wie immer am Dienstagnachmittag von fünf bis sieben zum Tee im Adlon sein. Aber der hängt mir bis da hinaus.«

»Es war also ein Zufall, daß sie dich zu Haus trafen?«

»Aber nein! Ich sprach gestern morgen Peter beim Reiten, und da sagte er, ohne sich was dabei zu denken: Ihr habt ja wohl heute nachmittag Besuch? – Ich sage: Nein! Worauf Peter erwidert: Nanu? Ich habe doch gehört, wie der alte Brand mit dem Direktor telephoniert hat. – Im selben Augenblick merkte er auch schon, daß er eine Dummheit gemacht hatte und brach ab. Jedenfalls: ich wußte Bescheid.«

»Großartig!« sagte die Alte.

»Du kannst dir denken, ich habe mich die Zeit bis zur Teestunde nicht auf die lange Bank gestreckt.«

»Was hast du getan?«

»Zunächst alle Vorbereitungen getroffen, um den hohen Besuch würdig zu empfangen. Ich sage dir, die Gesichter hättest du sehen sollen! Zunächst, als sie mich sahen; das war die erste Enttäuschung. Damit fanden sie sich aber bald ab, und ich merkte, wie sie sich miteinander verständigten, trotzdem loszuschlagen. Dann aber, als ich auf den Knopf drückte und Minna und Marta im selben Augenblick den fertigen Teetisch hereinrollten und ich dem alten Brand eine Schüssel mit Pasteten reichte und sagte: Bitte, Herr Doktor! Ich war trotz des schlechten Wetters vormittag bei Kranzler, da ich weiß, Sie lieben diese Pasteten! – da hättest du die dummen Gesichter sehen müssen.«

»Ausgezeichnet!« Die Alte rückte immer näher an die Chaiselongue heran. »Was sagten sie?«

»Nichts! – Ich tat natürlich ganz harmlos und meinte: Ich wollte eigentlich noch Geheimrats zu uns bitten. Nicht wahr, Direktor, Sie haben ja wohl Interesse daran, gute Beziehungen zu ihm zu unterhalten?«

»Wie klug!« sagte die Alte. »Du meintest natürlich finanzielles Interesse?«

»Nu nee! – Er war erst verlegen und sagte dann: ›Gewiß, ich freue mich immer, wenn ich mit ihnen zusammenkomme.‹ – ›Eben,‹ erwiderte ich, ›ich wußte es. Aber ich dachte, es sei doch möglich, daß Sie vielleicht irgend etwas auf dem Herzen haben; und da hätten Fremde dann am Ende gestört.‹ »

»Prachtvoll!« prutschte die Alte los.

»Na, ich sage dir, die Verlegenheit hättest du sehen müssen. Sie konnten sich natürlich durchaus nicht erklären, wie das alles zusammenhing.«

»Und Carl, wie verhielt der sich dazu?«

»Das war ja mein Glück.«

»Was?«

»Daß ich den halben Tag über Zeit hatte, ihn zu bearbeiten.«

»Du meinst, ihn vorzubereiten und für dich zu gewinnen?« fragte die Alte.

»Natürlich! Ich sage dir, es war nicht leicht! Aber es gelang mir doch. Ich habe ihn ganz in meine Hand bekommen.«

»Tüchtig bist du, das muß man dir lassen.«

»Schwierig war es vor allem dadurch, daß Carl im Grunde seines Herzens genau so denkt wie der alte Brand. Von seinem Standpunkt aus mögen sie ja auch recht haben. Aber doch nicht von meinem.«

»Also, was sagte Carl?«

»Ich brachte ihn zu dem Geständnis, daß es auch seiner Ansicht nach eines Tages dahin kommen werde.«

»Wohin?« fragte sie erregt.

». . . daß er sich zwischen seiner Arbeit und mir entscheiden müsse.«

»Nicht möglich!«

»Er versicherte: eins wie das andere aufzugeben, erscheine ihm unmöglich. Ich bestritt natürlich, daß das jemals nötig sein würde, denn, nicht wahr, das ist doch Unsinn?«

»Was?«

»Daß es ihn auf die Dauer nicht befriedigen könne, Stücke wie ›Frau Agnes‹ zu schreiben. Dabei hat er in einem Monat achtundzwanzigtausend Mark damit verdient. Dreimal mehr als mit der Helena.«

»Denk nur an!«

»Ich bestritt das also, hielt es aber doch für richtig, da er nun doch mal in diesem Glauben lebe, daß er sich für diese Eventualität schon jetzt entscheide!«

»Daran hast du sehr recht getan.«

»Ich erinnerte ihn, daß ich, um sein Leben zu retten, auf meine Chancen bei Peter verzichtet hätte. – Ich saß dabei auf seinem Schoß und brachte ihm das alles natürlich sehr viel hübscher bei als ich es dir jetzt erzähle. – Und zwar hätte ich das getan, ohne einen Augenblick lang an mich zu denken. Ich wolle weder Dank noch Anerkennung. So viel Selbsterhaltungstrieb aber besäße selbst ich, daß ich mich dagegen schützen müsse, eines Tages, wenn ich womöglich alt und häßlich sei, seinem Berufe zum Opfer zu fallen.«

»Sehr klug war das!«

»Ich drängte also auf eine sofortige Entscheidung und sagte, wenn er es heute – gleichviel ans welchem Grunde – noch für möglich hielte, mich jemals aufzugeben, dann wollen wir lieber gleich auseinandergehen. Schöner und jünger würde ich nicht werden – na, und was sonst geschah, um ihm die Trennung nicht zu erleichtern, kannst du dir ungefähr denken.«

Die Alte lachte.

»Er hat also kapituliert?« fragte sie.

»Bedingungslos! Und du hättest sehen sollen, wie leicht es ihm fiel! – Als nach der ersten Tasse Tee der alte Brand endlich loslegte . . .«

»Was sagte er denn?«

»Er machte als Freund und Verleger den Vorschlag einer halbjährlichen Trennung, während der Carl ausschließlich seiner Arbeit leben solle.«

»Nicht möglich! – Am Ende gar mit Cläre?«

»So weit kam es gar nicht. Denn ich erklärte, daß ich mich auf halbe Sachen grundsätzlich nicht mehr einließe. Es könne sich also nur darum handeln, ob Carl das ganze Jahr über in den Bergen leben wolle oder ein Leben an meiner Seite vorzöge.«

»Nun und?«

»Der Direktor, der inzwischen wohl an die Abendkasse und an noch manches andere dachte, schlug um und sagte, das sei, wenn er es sich recht überlegte, eigentlich auch seine Meinung. Denn im Fall dieser Trennung würde Carl während der sechs Monate in den Bergen mit seinen Gedanken bei mir, und während der Monate bei mir mit seinen Gedanken in den Bergen sein; also überhaupt niemals zur Ruhe kommen.«

»Das ist ganz verständig!«

»Gewiß! Aber was der alte Brand dann sagte, von Wertung der Arbeit und Wertung der Person, die sich voneinander nicht trennen ließen, war geradezu gemein.«

»Erzähle!«

»So etwa, als wenn mit der Fortführung seines jetzigen Lebens – das ging also gegen mich – sein Niedergang als Mensch und Künstler unabwendbar, mit seiner Rückkehr in die Berge aber – und damit meinte er natürlich die Rückkehr zu Cläre – sein Aufstieg als Mensch und Künstler sicher sei.«

»Unverschämt!«

»Du weißt, ich habe ein gutes Gedächtnis. Ich berichte wörtlich. Er gab dann – worauf ich nur gewartet hatte – die feierliche Versicherung ab, daß die Person Cläres dabei völlig ausschalte. Er sei im Gegenteil von Cläre ausdrücklich zu der Erklärung ermächtigt, daß sie zeitlebens auf ein Wiedersehn mit Carl verzichten wolle, falls uns der Entschluß dadurch erleichtert würde. Ihr sei, wie auch ihm, nur darum zu tun, daß er nicht untergehe! – Hast du Worte?«

»Ja, hast du dir denn das gefallen lassen?«

»I Gott bewahre! Aber glaubst du, er hat auch nur mit einer Silbe auf meine Grobheiten erwidert? Nicht einmal beachtet, ja einfach überhört hat er sie! Er erklärte dann noch, daß Cläre in diesen letzten Versuch nur eingewilligt habe, weil sie das Gefühl der Verantwortung nicht los würde.«

»Welcher Verantwortung?« fragte die Alte.

»Das habe ich auch gefragt.«

»Nun und?«

»Weil sie es gewesen sei, die mich ihm wieder zugeführt habe.«

»Wie unfein, daran zu erinnern! – Und wie ging’s nun weiter?«

»Als Brand fertig war, stand Carl auf und sagte: ›Ich danke euch, denn ich weiß, ihr meint es gut mit mir. Da ich aber von Tag zu Tag mehr fühle, daß ich mit unlöslichen Banden an Agnes gekettet bin, so ist mein Schicksal entschieden. Es mag kommen, was will – für mich gibt’s keine Wahl mehr!‹ – Der alte Brand fragte: ›Ist das dein letztes Wort?‹ – Carl sagte: ›Ja!‹ – Sie standen auf und gaben ihm die Hand. Sehr feierlich war das! – Ich ersparte es ihnen, indem ich ein paar Schritte zurücktrat. – Du siehst, was ich alles bei dir gelernt habe. – Und dann gingen sie. Carl war hinterher sehr angegriffen. Du weißt, er ist weich wie ein Kind; und schließlich hat er mit der Person ja zwanzig Jahre lang gelebt.«

»Das ist mir immer unbegreiflich gewesen!« sagte die Alte.

»Ich war jedenfalls sehr lieb zu ihm und sorgte dafür, daß er sich früh schlafen legte.«

»Ja, aber warum bist du denn so außer Atem? Dann ist doch alles in bester Ordnung!« sagte die Alte.

»Bis dahin schon. Aber nun kommt’s erst.«

»Wie? – Noch etwas?«

»Ja! Mir bleibt nichts erspart! – Also denk dir, ich liege, was ich nach den Aufregungen des gestrigen Tages wohl verdient habe, nach Tisch auf der Chaiselongue, da stürzt, tölpelhaft wie immer, ohne anzuklopfen, der alte Brand ins Zimmer, kommt auf mich zu – Teufel! denk ich, der geht dir an den Hals! Ich springe also auf und flitze an ihm vorbei zur Tür.«

»Gott! Wie romantisch!«

» ›Bleiben Sie!‹ sagt er leise, aber erregt. – ›Was wollen Sie?‹ frage ich ihn. – Na, du kennst mich, ich bin nicht dumm und sage: ›Hände hoch!‹ – Er sieht mich entgeistert an, hebt seine Hände und betrachtet sie. – ›Was wollen Sie?‹ fragt er erstaunt. – Ich sehe also, ich habe mich geirrt, atme auf, zwinge mich, zu lachen – dabei lag es mir wie Blei in den Gliedern – und sage, wie du es mich gelehrt hast: ›Bitte, nehmen Sie Platz, Herr Doktor!‹ – ›Danke!‹ sagt er und setzt sich. – Jetzt erst sehe ich seine verstörten Züge. – Ich trete, immer noch vorsichtig, denn das alles konnte ja Falle sein, an ihn heran. Als ich neben ihm stehe, greift er in die Tasche.«

»Allmächtiger!«

»Das dachte ich auch. Aber ich sah im selben Augenblick auch schon, daß er einen Brief aus der Tasche zog – setzte mich also neben ihn – in Wirklichkeit glitt ich mehr – und fragte: ›Also was ist?‹ – ›Wo ist Carl?‹ fragt er. – Ich sage: ›Er schläft!‹ – ›Kann ich laut sprechen, ohne daß er uns hört?‹ – ›Ja!‹ ›Er darf nichts wissen. Weder heute noch irgendwann. Schwören Sie mir das!‹ »

»Großer Gott!« rief die Alte. »Ich zittere am ganzen Körper.«

»Das tat ich auch. – Er reicht mir also den Brief – er ist offen und an ihn gerichtet. – ›Lesen Sie!‹ sagt er. – Du weißt, ich bin nicht ängstlich, aber an den Brief traute ich mich nicht heran.«

»Ich glaub’s!«

» ›Lesen Sie!‹ drängt er, und ich ziehe zitternd den Brief aus dem Kuvert, halte ihn in der Hand, und sehe ihn an. – ›Wenn ich Sie doch bitte!‹ quält er mich. – Ich entfalte also den Brief und lese.«

»Was liest du?«

»Den Brief.«

»Ich meine, was stand darin?«

Alles an der Alten bebte jetzt vor Neugier und Erregung.

Agnes griff in ihre Tasche, zog den Brief hervor, reichte ihn der Alten und sagte:

»Lies selbst!«

»Unmöglich!« wehrte sie ab. »Dazu bin ich viel zu erregt. Ich kann nicht.«

»Also denn ich!« sagte Agnes, entfaltete den Brief und las:

Mein lieber Freund!

Sie wissen, daß mein Leben nur einen Zweck kannte, und der war: Carls Glück. Ich bin stolz und glücklich, daß ich zwanzig Jahre lang diesen Zweck erfüllt sehen konnte. Als ich dann sah, daß für ihn das Glück nicht mehr an meiner Seite war, da machte ich Platz. Das war keine Tat, als die Sie es auslegten; es war nur folgerichtig. Denn anderenfalls wäre, was ich zwanzig Jahre lang als Lebenszweck empfand, Selbstzweck gewesen. Ich hätte, von Carl getrennt, glücklich sein können, in dem Bewußtsein, ihm durch mein Verhalten auch zu seinem neuen Glück verholfen zu haben. Daß er seinen Ruhm dem Glück opfert, konnte ich ertragen. Nicht ertragen aber kann ich die Würdelosigkeit, mit der er sich dieser Frau ausliefert, die nur an sich denkt und die weder imstande ist, noch den Willen hat, ihn glücklich zu machen.

Daher fühle ich mich nun berechtigt, zum ersten Male selbstsüchtig zu handeln und an mich zu denken. Und so ziehe ich denn vor, zu sterben, statt den Niedergang eines Menschen, der mir alles war, mit anzusehen.

Mit Rücksicht auf Carl wird außer Ihnen niemand wissen, daß mein Tod eigenwillig war. Sorgen Sie dafür, daß es geheim bleibt und nehmen Sie vor allem dem Arzt jedes Bedenken. Bei meinem schwachen Herzen, das so viel litt, wird er und jeder es glauben.

An Sie richte ich meine letzte Bitte: Carl, wenn Sie nicht mehr sein Freund sein können, Ihr Mitleid zuzuwenden. Die Ueberzeugung, daß er es eines Tages nötig haben wird, gibt mir die Kraft, zu handeln. Leben Sie wohl!

Ihre
Cläre Holten.

»So!«

Agnes legte den Brief zusammen und steckte ihn wieder in das Kuvert. Dann sah sie die Alte an und sagte:

»Wie findest du das?«

»Toll! – Das heißt, das meiste habe ich nicht verstanden – besonders am Anfang.«

»Na, daß sie sich umgebracht hat, das ist dir ja wohl klar geworden,« sagte Agnes nervös.

»Allerdings.«

»Was hältst du davon?«

»Ich fürchte, daß es dir schaden wird. – Obgleich es ja andererseits wieder für dich von Vorteil sein kann. Fürs erste jedenfalls glaube ich . . .«

»Ich bitte dich,« unterbrach sie Agnes, »wo es außer dem alten Brand und mir —« sie stutzte, sah die Alte an und sagte: »und jetzt allerdings auch dir, kein Mensch weiß.«

»Ich werde mich hüten, es jemandem zu erzählen.«

»Schwör es mir!« rief Agnes und streckte ihr die Hand hin.

Die Alte schlug ein. Als ihre Hände ineinander lagen, machte Agnes ein nachdenkliches Gesicht und sagte:

»So hab ich’s dem alten Brand auch geschworen.«

Die Frau Geheimrat beruhigte sie und sagte:

»Das ist doch ganz etwas anderes. Also erzähl weiter!«

»Weiter?« fragte Agnes erstaunt. »Du weißt es doch nun? Ist das nicht gräßlich?«

»Wieso hat er dir den Brief gelassen?« fragte die Alte.

»Er hat ihn mir gar nicht gelassen,« erwiderte Agnes.

»In seiner Aufregung hat er ihn liegen lassen und weiß jetzt wahrscheinlich Carls wegen nicht, wie er ihn nun zurückbekommen soll. Aber ich wollte ihn dir doch schnell zeigen, weil ich doch gar nicht weiß, was ich tun soll.«

»Und warum hat Brand ausgerechnet dich eingeweiht? Ich finde das wenig feinfühlig.«

»Nicht wahr? Er hätte mir das ersparen können. Ich habe, weiß Gott, genug.«

»Vor allem lag das doch bestimmt nicht in ihrer Absicht.«

»Er meint: ja, und sagt, wenn sie bestimmt auch nicht daran gedacht habe, so wisse er doch, daß er damit in ihrem Sinne handle.«

»Wieso?«

»Das war mir auch nicht gleich klar. Aber er hat es mir deutlich genug zu verstehen gegeben.«

»Da bin ich wirklich neugierig!«

»Er stand auf und sagte feierlich: ›Ich denke, ich irre mich nicht, daß Sie den Wunsch, den Sie der Lebenden abgeschlagen haben, nun der Toten erfüllen werden.‹ »

Die Frau Geheimrat zog das Taschentuch hervor und schluchzte.

»Was hast du?« fragte Agnes.

»Gott, es ist doch immerhin keine Kleinigkeit für dich!«  sagte sie und trocknete die Tränen.

»Gewiß nicht,« sagte Agnes.

Die Alte streichelte sie und sagte teilnahmsvoll.

»Armes Kind! Was du in deinen jungen Jahren schon alles durchzumachen hast.«

Agnes, die die Tränen fälschlich als Mitleid für Cläre gedeutet hatte, fand sich nicht gleich in die Gefühle der Frau Geheimrat hinein.

»Wenn ich gewußt hätte, daß sie so toll nach ihm ist!« sagte sie. »Aber wer konnte das ahnen! Denk doch in dem Alter! Ich habe das Ganze immer mehr für einen Geschäftstrick des alten Brand gehalten.«

»Jedenfalls hast du keinen Grund, dir Vorwürfe zu machen.«

»Ein behagliches Gefühl ist es schließlich nicht, das Leben eines Menschen auf dem Gewissen zu haben.«

»Aber, Kind, ich bitt’ dich, so red doch nicht solch einen Unsinn! Dafür kannst du doch nichts! Wenn jemanden eine Schuld trifft, so ist es Carl. Der hatte Pflichten ihr gegenüber, nicht du! Der mußte wissen, wo er hingehört. Der war lange genug mit ihr zusammen, um sie zu kennen und vorauszusehen, wie eine Trennung auf sie wirken würde.«

»Du hast recht! Schade, daß ich das Brand nicht gesagt habe.«

»Was hast du ihm denn geantwortet?« fragte die Alte.

»Daß ich ihr den Wunsch erfüllen würde, wenn ich damit noch etwas ändern könnte. Jetzt aber wäre es sinnlos, da sie doch nichts mehr davon hätte.«

»Das war die einzig richtige Antwort! Was er will, das ist ja Wahnsinn! Damit, daß Holten außer ihr auch noch dich verliert, vergrößert er doch nur sein Unglück.«

»Was meinst du, daß nun wird?«

»Inwiefern?«

»Zunächst mit Carl. Na, und dann natürlich auch mit mir.«

»Weiß Carl es schon?«

»Nein.«

»Wer wird’s ihm sagen?«

»Werner.«

»Hm.« Sie überlegte. »Es wird ihm nahegehen.«

»Meinst du, er wird verrückt?«

»Wie kommst du auf einen solchen Gedanken?«

»Ich weiß nicht, aber ich hab so das Gefühl.«

Die Alte dachte nach:

»Damit bringst du mich übrigens auf eine gute Idee.«

»Wieso?«

»Davon nachher. Ich glaube, daß Carl sich dir von jetzt ab noch viel bedingungsloser unterwerfen wird. So einen gewissen Widerstand hat er dir, in Gedanken an Cläre, ja doch immer noch entgegengestellt. Das wird zunächst vielleicht auch jetzt noch der Fall sein. Vielleicht sogar in noch stärkerem Maße. Denn er wird sich Vorwürfe machen. Mit der Zeit aber hört das auf, und er wird sich in allem dir unterordnen.«

»Gut! Das wäre Carl. Den übernehm ich schon. Aber ich? Was wird mit mir?«

»Am Ende wäre es besser, die Welt erführe die Wahrheit.«

»Ich danke! Das gäbe einen netten Skandal!«

»Eben darum.«

»Und die Rolle, die ich dabei spiele?«

»Du meinst moralisch?«

»Ja!«

Die Alte schüttelte den Kopf und sagte:

»Nebensache. Worauf es allein ankommt ist, daß du die Hauptrolle darin spielst und mal wieder ein paar Wochen lang in aller Munde bist.«

Agnes setzte sich auf.

»Du meinst?«

»Ich bin davon überzeugt.«

»Ich habe mein Ehrenwort gegeben.«

»Lächerlich!«

»Nein! nein!« sagte sie lebhaft. »Das tue ich nicht! Das wäre feige!«

»Wieso wäre das feige?«

»Weil es hinterlistig wäre.«

»Komisch bist du!«

»Möglich! – Aber das schlag dir aus dem Kopf.«

»Wie wäre es dann, wenn ich . . .«

»Noch gemeiner!« rief Agnes.

»Es erführe kein Mensch.«

»Darauf kommt es nicht an. Das wär mir auch gleich. Angst hab ich nicht! Ich schlag jemanden tot, wenn’s sein muß!« – Die Frau Geheimrat rückte unwillkürlich ihren Stuhl ab – »Aber so eine Gemeinheit begehe ich nicht.«

»Du bist eine sonderbare Heilige.«

»Daß es mir schaden wird, glaubst du also nicht?«

»Ich sage dir ja, es kann für dich von Nutzen sein.«

»Aber nicht auf die Art, dann verzicht ich.«

Die Frau Geheimrat dachte nach.

»Was hältst du davon, wenn ich bei einem mir bekannten Redakteur anrufe und ihn bitte, die Gerüchte von einem Selbstmorde der Frau Holten, die in der Stadt verbreitet wären, zu dementieren?«

»Was sollte das für einen Sinn haben?«

»Daß man die Leute drauf stößt. Denn wenn morgen ihr Tod bekannt wird, weiß jeder, daß das Gerücht wahr war.«

Agnes überlegte.

In diesem Augenblick trat der Geheimrat ins Zimmer.

Als er Agnes auf der Chaiselongue sah, rief er ihr zu:

»Bleiben Sie ruhig liegen, Frau Agnes!«

»Ich hatte auch nicht die Absicht, aufzustehen.«

Er küßte ihr die Hand und begrüßte dann seine Frau.

»Du siehst ja so echauffiert aus.«

»Ich habe auch allen Grund dazu.«

»Was Neues?«

»Ja. Cläre Holl ist tot.«

»Wa . . .?« Er schielte zu Agnes hinüber, sah, daß sie ein ernstes Gesicht machte und schüttelte den Kopf.

»Darf man wissen?« fragte er zögernd.

»Was?«

»Ich meine . . .« Er wagte sich noch immer nicht mit der Sprache heraus.

»So red doch!« drängte die Alte.

»Ich meine: ist sie eines natürlichen Todes gestorben?«

Agnes setzte sich hoch; die Alte riß die Augen auf.

»Was glaubst du?« fragte sie erregt, und ihre und Agnes’ Augen hingen an seinen Lippen.

»Ihr wißt es also nicht?«

»Nein!«

»Hm? – Wenn ihr mich fragt, dann möchte ich annehmen . . .«

»Was?« drängte die Alte.

»Nu? daß sie keines natürlichen Todes gestorben ist.«

»Glaubst du das wirklich?« fragte sie erregt.

»Das wird jeder glauben!«

»Bist du davon überzeugt?«

»Ja! – Man wird sich höchstens wundern, daß es jetzt erst geschieht.«

»Agnes!« rief die Alte strahlend. »Du hältst dein Ehrenwort, und wir brauchen den Redakteur nicht!«

»Was hattet ihr vor?«

»Erzähl du!« sagte Agnes.

Der Geheimrat setzte sich, und die Alte erzählte und erlebte noch einmal alles, was Agnes berichtet hatte. Den Brief gab sie ihm zuletzt.

Der Geheimrat machte ein nachdenkliches Gesicht, sagte eine Zeitlang nichts und fragte dann:

»Darf ich meine Meinung sagen?«

Agnes nickte, und die Alte sagte:

»Selbstredend.«

»Es kommt natürlich darauf an, an wen man dabei denkt.«

»Was heißt das?«

»Ich meine, wessen Interessen man verficht, die von Agnes oder die anderen.«

»Bist du dir darüber etwa im Zweifel?« platzte Agnes drohend heraus; und die Alte machte bei diesem Du erst ein verdutztes Gesicht, sah dann Agnes an, lächelte und sagte:

»Das scheint danach ja kaum zweifelhaft zu sein.«

»Natürlich Ihre,« verbesserte der Geheimrat.

»Also!« sagten beide.

»Darf ich zunächst wissen, ob Brand Ihnen diesen Brief freiwillig überlassen hat.«

Agnes erzählte den Hergang.

»Weshalb interessiert das?« fragte die Alte.

»Weil dieser Brief in seiner Hand eine gefährliche Waffe gegen Agnes bildet. Carl gegenüber, wie gegenüber jedem Dritten.«

»Gut! so zerreiß ich ihn,« sagte Agnes und zog hastig den Brief aus der Tasche.

»Halt!« rief der Geheimrat und sprang auf. »Nichts überstürzen! Das könnte Brand derart in Harnisch bringen, daß er den Inhalt, den er heute womöglich noch wörtlich im Kopf hat, preisgibt.«

»Was soll denn damit geschehen?« fragte Agnes. »Es ist doch klar, daß er den Brief morgen früh von mir zurückverlangt.«

»Bestimmt! Es fragt sich, ob sich das vielleicht verhindern läßt.«

»Ich möchte wissen, wie du das anstellen willst,« sagte die Alte.

»Als zweites müssen wir bedenken: obgleich man für den Vorfall natürlich in erster Linie Holten verantwortlich machen wird, so wird er zum mindesten die Sympathien für Agnes nicht erhöhen.«

»Da hast du’s!« rief Agnes.

»Und drittens: es ist nicht ausgeschlossen, daß dies Ereignis Carls Gefühle völlig wandelt. Von Liebe zum Haß ist bekanntlich nur ein Schritt. Auch das kann, wenn es unter dem Eindruck dieses Ereignisses geschieht, Agnes’ Position schädigen.«

Agnes sprang wütend auf.

»Das sind ja nette Aussichten!« rief sie. »Und Montag sollten die Verträge unterschrieben werden.«

»Was für Verträge?« fragte der Geheimrat.

»Zum Platzen ist das!« Sie lief unruhig im Zimmer umher. »Und wie ihr dasitzt?« fuhr sie Geheimrats an. »Wie zu einer Beerdigung. Ich möchte wissen, ob ihr von meinem Tode auch so viel Wesen machen würdet. Ich glaube kaum. Dabei bin ich doch wer.« Sie wurde immer erregter. »Aber ich wehr mich!« rief sie wütend. »Billig bekommt ihr mich nicht!«

»Was soll denn das heißen?« fragte die Alte. »Wir wollen dir ja nur zur Seite stehen und helfen.«

»Du siehst ja —« und dabei wies sie auf den Geheimrat, »was er mir alles prophezeit! Wenn man schon die Stimme hört! Diese Feierlichkeit! Als ob wir nicht alle sterben müssen!« Sie stand jetzt dicht vor dem Geheimrat. »Wenn du fandest, daß man ihr unrecht tat, warum hast du’s dann nicht früher gesagt? Du bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen. Heut —« rief sie, »hat sie nichts mehr davon. Und wenn die ganze Welt sich auf ihre Seite stellt und uns verurteilt – davon wird sie nicht lebendig!«

»Ich versteh Sie nicht, Agnes!« sagte der Geheimrat, »weshalb Sie sich so erregen.«

»Da soll man ruhig bleiben. Ausgerechnet heute muß das geschehen! In zwei Tagen hatte ich meinen Vertrag in der Tasche und hätte mich den Dreck was um all den Kram gekümmert. Dreißigtausend Mark auf fünf Jahre, und Carl hätte – ob wir zusammen waren oder nicht – seine nächsten fünf Stücke dem Neuen Theater überlassen müssen, mit mir in der Hauptrolle! So steht’s drinn! So hat’s der Justizrat aufgesetzt, und der Direktor war damit einverstanden.«

»Aber das wird ja alles werden,« suchte sie der Geheimrat zu beruhigen. »So kommen Sie doch erst einmal zur Ruhe, Agnes!«

Agnes lächelte verächtlich.

»Alles Theater!« rief sie und wiederholte breit: »Alles Theater! Oder meinst du —« und dabei wies sie auf die Alte, »sie hat nicht längst gemerkt, daß wir uns duzen? Es ist ganz ungefährlich,« sagte sie zu der Alten, »mein Wort darauf! Es stammt noch aus der Zeit, als ich bei Lori wohnte; da kam er alle paar Tage, und ich tanzte ihm vor. Meine Beine haben ihn so begeistert, daß er eines Tages bat, mich duzen zu dürfen. Mir war’s wurscht. Im übrigen: ich duzte ihn längst. Mit Unterschieden natürlich; mal ja, mal nicht! Na, dir brauch ich das ja nicht zu erzählen, du kennst ja eure Verrücktheiten. Ich aber hab’s satt! Ich duze dich von heut ab, wo’s mir paßt. Auch in Gesellschaft, verstanden? Und wenn du dann weiter so blöd bist und mich siezt, dann erzähl ich’s genau, wie jetzt – aber alles!«

»Ich begreife gar nicht, warum du dich plötzlich so gegen mich ereiferst,« sagte der Geheimrat in aller Ruhe, »wo ich doch die beste Absicht habe, dir über den Berg zu helfen.«

»Bitte, bitte! Ich merke nur nichts davon! Vorläufig hast du mir alles nur in den schwärzesten Farben geschildert.«

»Läßt du einen denn überhaupt zu Worte, geschweige denn zum Nachdenken kommen?« fragte er sie.

»Da hat Leo recht,« sagte die Alte. »Du redest dich in eine Wut hinein, statt daß wir in Ruhe Mittel und Wege suchen, um etwaige Nachteile, die dir aus der Sache erwachsen könnten, in Vorteile zu wandeln.«

»Sehr richtig!« sagte der Geheimrat und nickte seiner Frau zu; die sah ihn nicht gerade freundlich an und erwiderte:

»Laß man!«

Als Agnes sie aber scharf ansah, wurde sie unsicher, beugte sich zu Leo hinüber, streckte ihm die Hand hin, lächelte und sagte:

»Du hast ganz recht.«

Er beugte sich über die Hand und küßte sie.

»So ein Theater!« wiederholte Agnes. »Als ob ihr nicht ganz genau wüßtet. – Also, nun bitte, was soll geschehen?«

»Es handelt sich . . . »

»Ja! ja! ja! Das wissen mir nun!« unterbrach ihn Agnes ungeduldig. »Wie stell ich’s an, daß ich den Brief morgen nicht zurückzugeben brauche, daß Carls Liebe sich nicht in Haß wandelt, daß mir die Sympathien des Publikums erhalten bleiben und daß der Vertrag mit dem Theater zustande kommt?«

»’n bißchen viel auf einmal,« sagte der Geheimrat.

»Ich dachte vorhin an ein Sanatorium,« sagte die Alte behutsam.

»Ihr seid verrückt!« rief Agnes. »Bin ich verrückt, daß ihr mich einsperren wollt?«

Der Geheimrat dachte einen Augenblick nach, dann sagte er:

»Eine glänzende Idee! Natürlich! Das Sanatorinm ist ein Exempel, das immer aufgeht. Also wir wollen sehen. Angenommen, du bekämst hier einen Nervenchok.«

»Ich denk nich dran! Ich werde meine Gesundheit ruinieren!«

»Das sollst du ja gar nicht. Es genügt ja, wenn wir es bestätigen. Dann würde zunächst mal Carl in großer Sorge um dich sein. Nichts befestigt die Liebe mehr als Sorge, die man sich um den Gegenstand seiner Liebe macht. Sodann würde es ihn von seiner Trauer um Cläre ablenken, und er würde deine Teilnahme, die sich so gewaltig und elementar äußert, als einen Zug deines Charakters werten, die seine Liebe nur vertiefen könnte.«

»Bravo!« rief Agnes. »Das ist famos!«

»Zweitens: der Brief. Bist du im Sanatorium, so wird meine Frau Herrn Brand in deinem Auftrage mitteilen, daß du das Schriftstück, das er bei dir liegen ließ, zu Haus verschlossen hättest und es ihm nach deiner Rückkehr aus dem Sanatorium zusenden würdest.«

»Großartig!« rief Agnes und klatschte in die Hände.

»Die Nachricht wird ihn fürs erste beruhigen. Später gerät es entweder in Vergessenheit, oder, falls er doch darauf zurückkommt, so hast du’s versehentlich mit anderen Papieren verbrannt. Heut würde er das natürlich nicht glauben. Bis dahin aber ist das Ganze verblaßt, und dann wird ihm auch der Inhalt kaum mehr so gegenwärtig sein.«

»Geheimrätchen, du bist ein Engel!« rief Agnes. »Wenn du jetzt willst, fange ich wieder an, dich zu siezen.«

Der Geheimrat lachte.

»Drittens: das Publikum. Wenn es erfährt, und meine Frau wird bei ihren Beziehungen zur Presse dafür sorgen, daß es es erfährt, daß die Nachricht vom Tode Cläre Holtens dich umgeworfen und deine Ueberführung in ein Sanatorium nötig gemacht hat, dann wird deine Popularität ins Ungeheure wachsen. Droht sie in Jahren aber mal nachzulassen, so stellt sich bei dir einfach ein Rückfall ein, und du gehst wieder auf ein paar Wochen in ein Sanatorium. Und die Erinnerung an diese cause célébre, und damit die Popularität, wird neu belebt.«