Loe raamatut: «"Die Handwerker-Fibel", Band 3»
Dr. Lothar Semper
Dipl.-Kfm. Bernhard Gress
DIE
HANDWERKER-
FIBEL
Für die praxisnahe Vorbereitung auf die Meisterprüfung Teil III/
Geprüfte/-r Fachmann/-frau für kfm. Betriebsführung (HwO)
Band 3 Unternehmensführungsstrategien entwickeln
mit Übungs- und Wiederholungsaufgaben
58., überarbeitete Auflage
Holzmann Medien | Buchverlag
Die Handwerker-Fibel enthält in der Regel Berufsbezeichnungen, Gruppenbezeichnungen usw. nur in der männlichen Form. Wir bitten diese sinngemäß als Doppelbezeichnungen, wie zum Beispiel Frau/Mann, Handwerksmeisterin/Handwerksmeister, Betriebsinhaberin/Betriebsinhaber usw. zu interpretieren und anzuwenden.
58., überarbeitete Auflage 2020
Band 3: Artikel-Nr. 1763.55 | ISBN: 978-3-7783-1454-8
© 2020 by Holzmann Medien GmbH & Co. KG, 86825 Bad Wörishofen
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Lektorat: Achim Sacher, Holzmann Medien | Buchverlag
Umschlaggestaltung: Markus Kratofil, Holzmann Medien | Buchverlag
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Satz: abavo GmbH | Buchloe
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2019
Vorwort
Die 58. Auflage der Handwerker-Fibel basiert auf der aktuellen Fassung der Verordnung über die Meisterprüfung in den Teilen III und IV im Handwerk und in den handwerksähnlichen Gewerben (Allgemeine Meisterprüfungsverordnung – AMVO), die zum 01.01.2012 in Kraft getreten ist. Nachdem seit 01.01.2010 die AMVO für Teil IV der Meisterprüfung und seit 01.08.2009 die Ausbildereignungsverordnung (AEVO) für die Vermittlung der berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse die Handlungsorientierung vorsehen, wurde diese damit auch für Teil III der Meisterprüfung umgesetzt. Der Stoff für jedes der drei Handlungsfelder wird in einem eigenen Band dargestellt, sodass die Handwerker-Fibel insgesamt vier Bände umfasst – Band 1-3 für Teil III und Band 4 für Teil IV der Meisterprüfung.
Grundlage für die Überarbeitung des Teils III der Meisterprüfung war die im Jahr 2008 im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie durch das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) an der Universität zu Köln entwickelte Struktur für eine handlungsorientierte Prüfung im Teil III.
Als Richtschnur für die Gestaltung der betriebswirtschaftlichen Vorbereitungslehrgänge für junge Meisterinnen und Meister wurde unter der Federführung des Ludwig-Fröhler-Instituts in München ein handlungsorientierter Rahmenlehrplan erarbeitet, der die neuen Prüfungsanforderungen aufgreift. Er zeichnet sich durch Praxisnähe und Kompetenzorientierung aus, um die berufliche Handlungsfähigkeit sowie die unternehmerische Eigenverantwortung und Selbstständigkeit der Lernenden zu fördern.
Teil III der Meisterprüfung enthält drei Handlungsfelder, die sich an den Phasen eines Unternehmenslebenszyklus orientieren:
1 Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beurteilen
2 Gründungs- und Übernahmeaktivitäten vorbereiten, durchführen und bewerten
3 Unternehmensführungsstrategien entwickeln.
Handlungsorientierung bedeutet, dass berufliche Handlungssituationen oder Handlungsfälle, die an der Betriebs- und Berufspraxis und an Geschäfts- und Arbeitsprozessen orientiert sind, beispielhaft zum Gegenstand der Ausbildung gemacht werden. Der Lernende soll selbstständig Handlungen planen, durchführen und kontrollieren sowie sich im Anschluss über die jeweiligen Zusammenhänge klar werden. Damit erreicht er berufliche Handlungskompetenz, das heißt, er kann in beruflichen Situationen im betrieblichen Gesamtzusammenhang sach- und fachgerecht durchdacht und in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Verantwortung handeln.
Die von den Meisterinnen und Meistern zu erwerbenden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind für die einzelnen Handlungsfelder als Kompetenzen formuliert. Auf der Grundlage des Rahmenlehrplans ist der Inhalt dieses Bandes nach Handlungsfeldern und Lernsituationen gegliedert. Bei jeder Lernsituation sind die zu erwerbenden Kompetenzen vorangestellt.
Die Handwerker-Fibel versteht sich als elementare und unabdingbar notwendige Grundlage für ein erfolgreiches Lernen, für die Aneignung von Handlungs- und Problemlösungskompetenz und für das Bestehen der Meisterprüfung, sowohl in zulassungspflichtigen wie auch in zulassungsfreien Handwerken. Sie ist dafür sowohl das wichtigste Lernmittel und Begleitmaterial als auch Grundlage für das Selbststudium. Der Schwerpunkt der Inhalte ist nicht auf Begriffswissen, sondern in erster Linie auf anwendungsbezogenes Handlungswissen und berufliche Handlungsfähigkeit für die Praxis gelegt. Auch im Rahmen der handlungsorientierten Ausbildung und Vorbereitung auf die Meisterprüfung ist ein Lehrbuch wie dieser Band der Handwerker-Fibel für ein erfolgreiches Lernen, den Erwerb der erforderlichen Kenntnisse, für die Aneignung von Handlungskompetenz und das Bestehen der Prüfung unverzichtbar. Darüber hinaus hat sich die Handwerker-Fibel als Handbuch und Nachschlagewerk für die wirtschaftliche Betriebs- und Unternehmensführung des Handwerksmeisters nach der Meisterprüfung, sei es als selbstständiger Unternehmer oder als angestellte Führungskraft, bewährt. Dabei hilft den Nutzern ein umfangreiches Stichwortverzeichnis.
Nach den Textteilen zu den Lernsituationen folgen Wiederholungsaufgaben sowie handlungsorientierte, fallbezogene Übungsaufgaben. Dabei kommen folgende Aufgabentypen vor:
> Aufgaben mit programmierten Auswahlantworten bzw. Auswahllösungen
> Textaufgaben mit offenen Antworten bzw. Lösungen
> fallbezogene Aufgaben mit Leitfragen und offenen Lösungen
> fallbezogene Aufgaben mit frei formulierter Lösung
> fallbezogene Aufgaben mit Berechnungen
> Einsetzaufgaben und Zuordnungsaufgaben.
Sie dienen dem handlungsorientierten Vorgehen im Unterricht oder beim Selbststudium, ermöglichen eine den Lernprozess begleitende Kontrolle und eine rationelle Vorbereitung auf die Prüfung. Die fallbezogenen Aufgaben mit programmierten Auswahllösungen sind durch Ankreuzen von einer oder teilweise auch zwei (dies ist dann bei der jeweiligen Aufgabe angegeben) der fünf vorgegebenen Lösungen zu bearbeiten. Die richtigen Lösungen sind am Schluss des Buches zur Kontrolle abgedruckt. Bei allen Aufgaben erfolgt am Ende der Aufgabenstellung ein Hinweis zum Textteil als Lösungshilfe und um bei festgestellten Lücken entsprechend nachlesen bzw. nacharbeiten zu können.
Alle vier Bände der Handwerker-Fibel sind auch für die Vorbereitung auf Fortbildungsprüfungen im Handwerk geeignet, in denen betriebswirtschaftliche, kaufmännische und rechtliche sowie berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse nach Maßgabe der Verordnung über gemeinsame Anforderungen in der Meisterprüfung im Handwerk und in den handwerksähnlichen Gewerben (AMVO) gefordert werden.
Für diese Auflage wurde der Inhalt wiederum an gesetzliche Änderungen und Neuregelungen angepasst. Neue Entwicklungen, insbesondere auch hinsichtlich der Digitalisierung und der Novellierung der Handwerksordnung (HWO), wurden aufgenommen.
Für Anregungen bei Abfassung des Textes für diesen Band danken wir Herrn Holger Scheiding und Herrn Ernst M. Schreyer.
Wir wünschen Ihnen bei der Vorbereitung und Ablegung Ihrer Prüfungen viel Erfolg.
Januar 2020
Die Autoren und
Holzmann Medien | Buchverlag
Mit den aktuellen Lehr- und Lernmitteln von Holzmann Medien erwerben Sie zusätzliche Sicherheit für die erfolgreiche Ablegung Ihrer Meisterprüfung:
> Der MeisterTrainer. Trainieren Sie handlungsorientierte, fallbezogene Übungsaufgaben – immer und überall: am PC, Tablet und Smartphone. Prüfungsvorbereitung einfach, schnell und sicher, online und offline. Auch als CD-ROM oder Download erhältlich.
Jetzt neu! Mit zahlreichen Lernvideos zur Vorbereitung auf den Teil 3 der Meisterprüfung. Zu ausgewählten Handlungssituationen bietet der MeisterTrainer ab sofort eine Vielzahl digitaler Lern einheiten.
> Jetzt neu! Meistervorbereitung digital: Auf die Inhalte der Handwerker-Fibel abgestimmte Lernvideos für Kursträger und Bildungsstätten (Teil 3 der Meisterprüfung). Ideal als Ergänzung für den Unterricht. Lizenzen auf Anfrage beim Verlag.
> Die Übungspakete zu Teil III und IV der Meisterprüfung. Mit der Bearbeitung der Übungsbögen stellen Sie Ihr vorhandenes Wissen auf den Prüfstand. Gleichzeitig legen Sie den Grundstein für eine erfolgreiche Prüfung.
> Die Handwerker-Fibel auf CD-ROM. Der gesamte Inhalt (Text und Abbildungen) per Mausklick sofort abrufbar. Einfache Bedienung, hoher Benutzerkomfort.
Sämtliche Lehr- und Lernmittel können, sofern sie nicht vom Lehrgangsträger zur Verfügung gestellt werden, im Buchhandel oder direkt beim Verlag bezogen werden.
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Inhalt
Handlungsfeld 3: Unternehmensführungsstrategien entwickeln
1.Bedeutung der Aufbau- und Ablauforganisation für die Entwicklung eines Unternehmens beurteilen; Anpassungen vornehmen
Kompetenzen
> Bereiche, Instrumente und Grundsätze der betrieblichen Organisation kennen.
> Geschäftsprozesse unter Berücksichtigung der Aufbau- und Ablauforganisation dokumentieren.
> Organigramme und Stellenbeschreibungen erstellen.
> Vorschläge für Anpassungen der organisatorischen Gestaltung von Geschäftsprozessen erläutern.
> Auswirkungen der geplanten Unternehmensentwicklung auf die betriebliche Organisation erkennen.
Unter Organisation versteht man den Prozess des organisatorischen Gestaltens des Aufbaus und der Abläufe in einem Handwerksbetrieb.
In der Praxis bedeutet dies, Produktionsfaktoren und Betriebsbereiche nach dem ökonomischen Prinzip zu steuern.
1.1 Aufbauorganisation
Die Aufbauorganisation umfasst die Gliederung des Handwerksbetriebes in Organisations- und Aktionseinheiten (Abteilungen und Stellen) bzw. Organisationsstrukturen und deren Koordination.
1.1.1 Aufgabenanalyse und -synthese
a) Aufgabenanalyse
Unter Aufgabenanalyse versteht man die Aufgliederung der Aufgaben eines Unternehmens.
Die Aufgabenanalyse kann erfolgen (dargestellt am Beispiel Metallbearbeitung):
Verrichtungsprinzip
> nach dem Verrichtungsprinzip (das heißt, welche Verrichtungen werden durchgeführt?)
Gliederung nach Objekten
> nach der Art der Objekte
Arbeits- und Hilfsmittel
> nach den notwendigen Arbeits- und Hilfsmitteln
Rangfolge
> nach der Rangfolge (das heißt, welche Verrichtungen werden [zuerst] durchgeführt?)
Phase
> nach der Phase
b) Aufgabensynthese
Unter Aufgabensynthese versteht man die Zusammenfassung der durch die Aufgabenanalyse festgelegten Teilaufgaben eines Unternehmens.
Prinzipien
Im Anschluss an die Aufgabenanalyse erfolgt die Aufgabensynthese nach folgenden Prinzipien:
> Prinzip des Verteilungszusammenhangs
Verschiedene Aufgaben werden so auf einzelne Stellen verteilt, dass ein sinnvolles Konzept entsteht, das heißt, Aufgaben, die zusammenhängen, müssen möglichst einer Stelle zugeordnet werden.
> Prinzip des Leitungszusammenhangs
Bei der Stellenbildung muss deutlich werden, in welchem Über-, Unter- und Nebenordnungsverhältnis die verschiedenen Stellen untereinander sind (Kompetenzen, Verantwortung).
> Prinzip des Arbeitszusammenhangs
Die Stellen müssen so gebildet werden, dass sie einen funktionsfähigen Arbeitsprozess ermöglichen.
Beispiel:
Aufgabensynthese und Stellenbildung für die Stelle eines Lageristen in einem Handwerksbetrieb:
> Beschreibung der Aufgaben (Aufgabensynthese nach dem Verteilungszusammenhang):
Beratung des Einkäufers, Auspacken, Sortieren etc.
> Anforderungen:
Beschreibung der geforderten Vorbildung, Kenntnisse, Fertigkeiten
> Instanzenbildung (Aufgabensynthese nach dem Leitungszusammenhang):
Beschreibung der Einordnung der Stelle (Über- und Unterordnung).
1.1.2 Stellenbildung
Eine Stelle ist die kleinste organisatorisch festzulegende Einheit und grenzt aufgabenmäßig den Zuständigkeits- und Kompetenzbereich für eine bestimmte Person ab.
Sie bestimmt somit unter Zusammenfassung von Teilaufgaben einen personenbezogenen Aufgabenkomplex zum Arbeitsbereich einer Person unter gleichzeitiger Regelung von Verantwortung und Zuständigkeiten.
Folgende Arten von Stellen sind grundsätzlich zu unterscheiden:
Der Aufgabeninhalt einer Stelle wird neben anderen wichtigen Punkten in der Stellenbeschreibung festgelegt.
Arbeitsplatz
Während eine Stelle nicht örtlich fixiert ist, bezeichnet der Begriff Arbeitsplatz den Ort der Aufgabenerfüllung.
Abteilung Organigramm
Mehrere Stellen werden zu einer Abteilung zusammengefasst.
Die Darstellung der Aufbauorganisation bzw. Organisationsstruktur erfolgt in einem Organigramm.
Unter einem Organigramm versteht man die schaubildartige Darstellung der Organisationsstruktur.
1.1.3 Organisationsformen (funktional, divisional, Team, Projekt)
a) Funktionale Organisation
In der funktionalen Organisation erfolgt die Gliederung nach betrieblichen Aufgaben verrichtungsorientiert. Unterhalb der Unternehmensführung wird die Arbeitsteilung nach Funktionen vorgenommen.
Vorteile
Vorteile:
> Nutzung von Spezialisierungsvorteilen
> hoher Informationsgrad der Unternehmensleitung über alle Unternehmensbereiche
> hohe Wirtschaftlichkeit durch geringe Gefahr von Doppelarbeiten.
Nachteile
Nachteile:
> Bereichsdenken und Ressortegoismus
> hoher Koordinationsbedarf bei der Unternehmensleitung.
b)Divisionale Organisation
Bei der divisionalen Organisation werden die Bereiche nach dem Objektprinzip gegliedert. Die Objektbereiche werden als Geschäftsbereiche, Sparten oder Divisions bezeichnet.
Ein Organisationsschema könnte für einen Handwerksbetrieb beispielhaft wie folgt aussehen:
Bei der divisionalen Organisation hat jede Sparte selbstständig mindestens für die Bereiche Produktion und Vertrieb zu sorgen. Die Zentralbereiche arbeiten entsprechend ihren Aufgaben den einzelnen Sparten zu.
Vorteile
Vorteile:
> direkte Ergebnisverantwortung der einzelnen Sparten
> Entlastung der Unternehmensleitung
> geringerer Kommunikationsbedarf.
Nachteile
Nachteile:
> höhere Produktionskosten durch schlechtere Ausnutzung der Produktionsmittel
> Koordinationsschwierigkeiten zwischen den Sparten.
c)Teamorganisation
Unter einem Team versteht man eine Gruppe von Mitarbeitern, die sehr eng zusammenarbeiten. Teamarbeit ist in verschiedenen Aufbauorganisationsformen möglich.
Eigenschaften
Eigenschaften von Teams in Handwerksbetrieben sind:
> funktionsgegliederte kleine Arbeitsgruppe
> gemeinsame Zielsetzung innerhalb des Teams
> intensive arbeitsbedingte wechselseitige Beziehungen
> ausgeprägter Gemeinschaftsgeist
> starker Gruppenzusammenhalt.
Die Teamarbeit ist im Handwerk unabängig von der Aufbauorganisation sehr erfolgreich. Durch die Arbeit im Team entstehen soziale Bindungen der Teammitglieder, die sich positiv auf die Arbeitsergebnisse auswirken können.
d)Projektorganisation
Von Projektorganisation spricht man, wenn eine Gruppe von Mitarbeitern (Projektteam) zeitlich befristet eine innovative Aufgabe bearbeitet, von der in der Regel der gesamte Handwerksbetrieb, mindestens jedoch mehrere Teile, betroffen sind.
Beispiel:
> Entwicklung neuartiger Produkte
> Einführung eines neuen Arbeitszeitmodells
> Umstellung bestimmter Arbeitsvorgänge auf neue Technologien.
Ebenso wie die Teamorganisation ist die Projektorganisation unabhängig von der Aufbauorganisation. Sie ist eine effiziente Organisationsform für die Bewältigung übergreifender Aufgabenstellungen.
Projektmanagement
Für die erfolgreiche Durchführung eines Projektes ist das Projektmanagement von großer Bedeutung. Dieses regelt die organisatorische Gestaltung und die Einbindung des Projektes in die Gesamtorganisation des Handwerksbetriebes.
1.1.4 Organisationsentwicklung
Organisationsentwicklung ist für den Handwerksbetrieb notwendig, um unterschiedlichsten internen und externen Veränderungen, die Auswirkungen auf die Ablauf- und Aufbauorganisation haben, Rechnung zu tragen.
Ziele
Organisationsentwicklung sollte unter größtmöglicher Beteiligung der betroffenen Mitarbeiter betrieben werden.
Diese zweiseitige Zielsetzung ist nicht immer konfliktfrei zu verwirklichen. Durch die intensive Einbeziehung der Mitarbeiter als Betroffene in den Veränderungsprozess („Betroffene zu Beteiligten machen“) gelingt jedoch in den meisten Fällen ein positiver Entwicklungsprozess.
Geschäftsprozessoptimierung
Die Optimierung von Geschäftsprozessen durch eine fortschrittliche Entwicklung der Organisationsstrukturen und Organisationsabläufe stellt einen wichtigen Faktor für den nachhaltigen Erfolg eines Handwerksbetriebes dar.
Unter dem Begriff Handwerk 4.0 wird die Entwicklung von Betriebs- und Organisationsstrukturen und die Entwicklung von Arbeitsprozessabläufen unter dem Aspekt der digitalen Vernetzung betrachtet.
Dabei tragen optimierte digitale Geschäftsprozesse zu einer Steigerung der Effizienz von Handwerksbetrieben bei.
Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk des ZDH (Zentralverband des Deutschen Handwerks) unterstützt Handwerksbetriebe in der Erschließung technischer und wirtschaftlicher Themen und Potenziale, die sich aus der digitalen Transformation ergeben.
Beispiel:
> Optimierung der Büroarbeiten
> Optimierung der Baustellen- und Werkstattarbeiten
> Optimierung der Kundenansprache und des Marketings
> Optimierung der IT-Prozesse
> Optimierung des Angebotswesens
Die Einführung sogenannter ERP-Systeme (ERP = Enterprise Resource Planning) gewinnt auch für Handwerksbetriebe zunehmend an Bedeutung. Man versteht darunter die Planung und Organisation der Mittel und Ressourcen unter Einbeziehung entsprechender Software-Programme. Dies betreffen den Materialbereich, die Warenwirtschaft, die finanziellen Mittel und den effizienten Einsatz des Personals.
1.2Ablauforganisation
Unter Ablauforganisation versteht man die räumliche, zeitliche und zielgerichtete Strukturierung von Arbeitsprozessen.
Die Ablauforganisation versucht, Arbeitsprozesse bezüglich Arbeitsinhalt, Arbeitszeit und Arbeitszuordnung so zu kombinieren, dass rationell gewirtschaftet wird. Ziel ist es, den Arbeitsablauf so zu gestalten, dass unter Berücksichtigung der bestmöglichen Auslastung aller Stellen alle Objekte mit optimaler Geschwindigkeit den Betrieb durchlaufen.
Leitsätze
Wichtige Leitsätze der Ablauforganisation und Ablaufplanung in einem Handwerksbetrieb sind:
> Ausrichtung der Abläufe an Regelfällen
> Anordnung der Arbeitsstationen entsprechend dem Arbeitsfluss
> Minimierung der Arbeitsstationen innerhalb des Arbeitsablaufs
> Minimierung der zu verrichtenden Tätigkeiten im Arbeitsablauf
> optimale Auswahl der Arbeitsmittel und Hilfsmittel
> bestmöglicher Einsatz des Personals
> dauernde Aufwands- und Leistungskontrolle (Soll-Ist-Abstimmung)
> Unabhängigkeit der Ablauforganisation von Personen.