Loe raamatut: «Dir bleiben nur 18000 Sekunden»
Bettina Huchler
Dir bleiben nur 18000 Sekunden
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Dir bleiben nur 18000 Sekunden
Impressum neobooks
Dir bleiben nur 18000 Sekunden
Als Kiara ihre Augen öffnete, war es vollkommen dunkel um sie herum und sie wusste nicht, wo sie war, konnte sich an nichts erinnern. Sie versuchte sich zu bewegen, doch es gelang ihr nicht. Außerdem hatte sie einen seltsamen Geschmack im Mund.
Nach einiger Zeit, die ihr wie Stunden vorkam, öffnete sich an der gegenüberliegenden Wand des Raumes, in dem sie sich befand, eine Tür und gedämpftes Licht fiel herein. Doch mit ihm kam eine breitschultrige Gestalt ins Zimmer, die nur aus einer Silhouette bestand. Bevor Kiara hätte Einzelheiten erkennen können, wurde die Tür wieder geschlossen.
»Na, Schätzchen, wie ich sehe, bist du wach«, sagte eine dumpfe Männerstimme und Schritte bewegten sich auf sie zu.
Die Stimme kannte sie nicht – oder doch? Etwas in ihr sagte ihr, dass diese Stimme ihr nicht gänzlich unbekannt war, doch konnte sie sich nicht daran erinnern, wann und wo sie sie schon einmal gehört hatte.
»Ich hoffe, du hast gut geschlafen«, fuhr der Mann fort. »Es wäre doch schade, wenn dein letzter Traum ausgerechnet ein Alptraum gewesen wäre, nicht wahr?«
Was sollte das heißen – ihr letzter Traum? Was hatte der Typ mit ihr vor? Sie versuchte zu sprechen, doch sie brachte lediglich ein paar klägliche Laute heraus. Scheinbar waren nicht nur ihre Arme und Beine gefesselt, sondern ihr war zusätzlich auch noch einen Knebel in den Mund geschoben worden.
Wieder versuchte sie krampfhaft, sich an irgendetwas zu erinnern. Doch ab einem gewissen Punkt, der rein gar nichts mit ihrer Situation zu tun haben konnte, war nichts als Leere in ihrem Kopf.
Ihre letzte Erinnerung befasste sich damit, dass sie zu Hause war und im Internet surfte. Aber sie hätte jetzt nicht einmal mehr zu sagen vermocht, welche Seiten sie dabei besucht hatte.
Plötzlich ging ein kleines Tischlämpchen an und Kiara konnte zum ersten Mal ihre Umgebung, wenn auch nur sehr schemenhaft, wahrnehmen. Der Raum war nicht sonderlich groß, aber auch nicht klein. Viele Möbelstücke gab es hier nicht. Nur einen Tisch, auf dem sich die Lampe befand, ein Schrank an der Längsseite des Zimmers und einen Stuhl, auf dem sie selbst saß. Das einzige Fenster wurde mit einem dunklen Tuch verhangen. So konnte sie nicht einmal sagen, ob es gerade Tag oder Nacht war.
Was sie jedoch nun ganz deutlich erkennen konnte, war das Gesicht des Mannes, der sie hier gefangenhielt. Langsam erinnerte sie sich. Sie kannte ihn, wenn jedoch nur äußerst flüchtig. Vor kurzem hatten sie sich über eine Internetplattform kennengelernt und nach einiger Zeit ein Treffen in einem Café vereinbart, zu dem sie auch hingegangen war. Dabei musste irgendetwas passiert sein und er sie hierhergebracht haben.
Abermals fragte sie sich, was der Typ wohl mit ihr vorhatte. Er wollte sie doch nicht wirklich töten, oder? Sicherlich würde er mit ihr nur irgendwelche irren Fantasien ausleben wollen. Damit käme sie vielleicht sogar noch klar, wenn sie danach wieder ganz normal ihr Leben weiterleben könnte.
Tasuta katkend on lõppenud.