Loe raamatut: «Willst Du Recht haben oder glücklich sein»
Chuck Spezzano
Willst du Recht haben oder glücklich sein
CHUCK SPEZZANO
WILLST DU RECHT
HABEN ODER
GLÜCKLICH SEIN
So gelingt eine harmonische Partnerschaft
Übersetzung aus dem Englischen:
Ulrike Kraemer
Originaltitel:
How To Change Yourself
So Your Partner Changes
Copyright © 2017 Chuck Spezzano
1. Auflage 2018
Verlag Via Nova, Alte Landstr. 12, 36100 Petersberg
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Print: 978-3-86616-449-9
e-Pub: 978-3-86616-492-5
Meiner Tochter J’aime.
Ihr Name sagt alles.
Vorbemerkung der Übersetzerin
Die englische Sprache unterscheidet in sehr vielen Fällen nicht zwischen männlichen und weiblichen Substantivformen. So ist mit „partner“ beispielsweise immer sowohl der Partner als auch die Partnerin gemeint und mit „friend“ sowohl der Freund als auch die Freundin. Um die Lesbarkeit des deutschen Textes zu bewahren und unnötig komplizierte Satzkonstruktionen zu vermeiden, wurde in der deutschen Übersetzung bewusst darauf verzichtet, immer beide Substantivformen zu erwähnen, und in den meisten Fällen nur die männliche Form benutzt. Trotzdem schließt der „Partner“ natürlich auch immer die „Partnerin“ und der „Freund“ immer die „Freundin“ ein.
„Es liegt nicht bei dir, deinen Bruder zu verändern,
sondern lediglich, ihn so anzunehmen, wie er ist.“
Ein Kurs in Wundern, T-9.III.6:4
Inhalt
Einführung
1 Die Bereitschaft zur Veränderung
2 Durch die Augen von
3 Alles dreht sich um mich
4 Du lässt dich niemals von einem ebenbürtigen Partner scheiden
5 Wie hoch ist das Maß deiner sexuellen Befriedigung?
6 Kommunikation
7 Inkompatibilität
8 Ausreden
9 Nörgeln
10 Die Wahrnehmung der Situation
11 Geiz und Hartherzigkeit
12 Groll und Urteile
13 Selbstauslöschung
14 Was tust du für deinen Partner, das die größte Anstrengung erfordert?
15 Selbstangriff und Enttäuschung
16 Der Spiegel deiner Seele
17 Der Teufelskreis aus Tyrann und Sklave
18 Verstehen und Integration
19 Das Geisterhotel
20 Versuchung widerstehen
21 Dem Kampf widerstehen
22 Die Frage der sexuellen Verantwortung
23 Wieder auf die Menschen zugehen, die du liebst
24 Das Einssein praktizieren
25 Die großen Unterschiede in deiner Beziehung heilen
26 Die Macht der Hilfsbereitschaft
27 Trennung und die Seele
28 Angst vor Veränderung
29 Vergebung ist eine Form von Selbstliebe
30 Dich selbst lieben, wenn du gelitten hast
31 Wofür du dir nicht vollkommen vergeben hast
32 Das tiefste Loch, das du gegraben hast
33 Selbstliebe um des Erfolges willen
34 Der Kompromiss
35 Was gewinne ich?
36 Einen Kampf beenden
37 Nie genug
38 Verschmelzung
39 Halten und gehalten werden
40 Schadenfreude
41 Projektion überwinden
42 Wenn dein Partner sowohl entgegengesetzt als auch negativ handelt
43 Verschmelzung verbirgt die Verschwörung der Konkurrenz
44 Weitergegebene Familieneigenschaften
45 Wenn du das Gefühl hast, in der Hölle zu sein
46 Das Ausmaß deiner Verschmelzung
47 Ich rege mich auf
48 Wenn du auf steinigen Pfaden unterwegs bist
49 Dich für einen besseren Weg bereit machen
50 Dein Partner hat dein Karma übernommen
51 Glück
52 Wo wir nach Götzen greifen
53 Angst heilen
54 Die Liebe oder das Ego
55 Das Beste in deinem Partner hervorbringen
56 Kämpfen oder helfen?
57 Will ich Recht haben oder glücklich sein?
58 Der Finger der Anklage
59 Schuld heilen
60 Rache heilen
61 Die Schattenfiguren und Selbstkonzepte der Rache
62 Es gibt nur eine Beziehung
63 Beherrschung und Unterwerfung
64 Kein Sex!
65 Dich deinem Partner hingeben, als er es am dringendsten brauchte
66 Die Risse zwischen dir und früheren Partnern heilen
67 Dein Licht leuchten lassen und das chronische Problem deines Partners
68 Das Problem mit chronischen Problemen
69 Dich mit deinen Eltern und deinem Partner verbinden, wenn sie sich von ihrer schlimmsten Seite zeigen
70 „Ich habe Recht!“, schrie sie
71 Was Schuld bewirkt
72 Das neurotische Verhalten deines Partners
73 Es ist zu groß! Es ist zu viel!
74 Die entgegengesetzten Enden des Raums
75 Was Angst bewirkt
76 Urteil
77 Chronisches Problem
78 Das Ego als Oberbefehlshaber
79 Wenn wir uns unserem Partner hingeben
80 So verschieden und doch so ähnlich
81 Urteil und Co-Abhängigkeit
82 Eine dramatische Form der Heilung
83 Die Zurschaustellung der Elefantenkinder
84 Die Macht der Partnerschaft
85 Die Unterschiede zwischen euch
86 Was du weggeworfen hast
87 Anhaftungen loslassen
88 Woran du festhältst
89 Klagen heilen
90 Wie uns die Probleme unseres Partners dienen
91 Womit gehst du eine Partnerschaft ein?
92 Dich mit dem Negativen verbinden
93 Der negative und der positive Partner
94 Verschmelzung heilen
95 Mache dich bereit für eine Veränderung
96 Über den Körper hinausschauen
97 Respekt
98 Lasse den HIMMEL alle schweren Lasten stemmen
99 Deine Klagen über Gott
100 Die Extrameile
Nachwort
Danksagungen
Einführung
Der Versuch, unseren Partner zu ändern, ist naturgemäß eine Lebensaufgabe, und zwar deshalb, weil er die eigentliche Lebensaufgabe verbirgt, die darin besteht, unsere Angst vor Nähe und Erfolg zu überwinden, die Kontrolle aufzugeben und die Bereitschaft zu erlangen, die Unterschiede zwischen uns und unserem Partner zu überbrücken. Wir gleichen zwei Eisbergen, die auf dem OZEAN DER LIEBE treiben. Wir sind zu getrennten Identitäten erstarrt und geben nur sehr ungern das auf, was wir mit Blut, Schweiß und Tränen erschaffen haben.
Unsere Eisberge sind Illusionen. Sie sind Kontraktionen auf dem OZEAN DER LIEBE. Wir können zulassen, dass unsere Eisberge zusammenstoßen, wenn wir uns in einem Konflikt befinden, oder passiv und stumpfsinnig nebeneinander dahintreiben, oder wir können lernen, gemeinsam in Liebe und Heilung zu schmelzen, während wir uns für die GÖTTLICHE LIEBE öffnen. Je offener wir für unseren Partner werden, umso offener werden wir für die Gnade, die unser Leben glücklicher und leichter macht. Beziehungen können der schnellste Weg zu persönlichem Wachstum sein, aber wenn wir nicht wachsen, kann sich auch unsere Beziehung nicht entwickeln. Wenn wir unsere Beziehung richtig nutzen, stellt sie unsere größte Chance dar, Erfüllung im Leben zu finden. Die Heilung und die Transformation, die sich daraus ergeben, sind Teil unserer Lebensaufgabe. Die Liebe zu unserem Partner spornt uns dazu an, unsere Selbstgerechtigkeit und andere Abwehrstrategien aufzugeben und unser Ego aufzulösen, damit wir in höherem Maße präsent und verfügbar sind.
Während meines Grundstudiums habe ich einmal einen Forschungsbericht über ein Rattenpaar gelesen, das in einem Käfig lebte, dessen Boden unter Strom gesetzt werden konnte. Die Ratten bewegten sich solange ausgesprochen kameradschaftlich in ihrem Käfig, bis Strom in den Boden geleitet wurde. Wenn das geschah, griffen sie sich sofort gegenseitig an, als wäre der jeweils andere die Ursache für den eigenen Schmerz. Immer wenn ich mich in späteren Jahren an diesen Versuch erinnerte, dachte ich, dass wir es in unserer Entwicklung nicht viel weiter gebracht haben als diese Tiere, denn bei meiner Arbeit als weltweit tätiger Eheberater, Coach und Seminarleiter habe ich dieses Verhalten zwischen Partnern unzählige Male miterlebt.
Wenn uns etwas schmerzt, neigen wir dazu, den Menschen anzugreifen, der uns am nächsten steht, so als ob er die Schuld daran trüge. Die Versuchung wird dadurch noch größer, dass der Schmerz, der in uns hochkommt, fast immer ein Problem oder ein Thema offenbart, das in unserem Leben bereits existiert hat. Das lässt uns glauben, dass die Ursache in dem zu suchen ist, was gerade geschieht. Dabei ist es in Wahrheit nur die aktuelle Wiedergabe eines alten, klassischen Problems. Aller Schmerz und alle Probleme kommen aus der Vergangenheit. Wir haben die unverarbeiteten Themen aus unserer Vergangenheit lediglich in die Gegenwart übertragen, damit sie in ihrer jetzigen Erscheinungsform geheilt werden können.
Dieser Vorgang ist mit der Schwerkraft vergleichbar, die nicht nur Gegenstände zur Erdoberfläche herabzieht, sondern auch Felsen nach oben zur Erdoberfläche drückt. Dieses Prinzip ist verantwortlich dafür, dass ein Landwirt seine Felder alle Jahre wieder von Steinen befreien kann.
Unser Schmerz und unsere Probleme rühren ausnahmslos von Trennung her. Jede Situation, in der wir verletzt wurden, ist in Wirklichkeit ein Ort, an dem wir uns getrennt und einem anderen Menschen die Schuld an unserer Verletzung gegeben haben. Wir erzählen eine Geschichte, die davon handelt, dass wir das Opfer sind und jemand anderer der Täter ist. Wenn du wüsstest, was sich in deinem Unterbewusstsein abspielt, würde dir jedoch klar, dass du selbst dich den Wölfen zum Fraß vorgeworfen hast. Du hast es getan, um:
• die Identität deines Egos zu stärken,
• getrennt und unabhängig zu sein,
• deine Bedürfnisse erfüllt zu bekommen,
• besonders zu sein und Aufmerksamkeit zu erlangen,
• Kontrolle über andere Menschen und dich selbst zu gewinnen,
• deinen Willen durchzusetzen,
• eine Ausrede zu haben,
• eine Rechtfertigung dafür zu haben, wie du bist,
• etwas zu beweisen,
• dich vor einer noch größeren Angst zu verstecken,
• festzuhalten,
• eine Schuld zu tilgen.
Die Liste dieser falschen Entscheidungen ließe sich beliebig fortsetzen.
Die tieferen Ebenen unseres Bewusstseins offenbaren, dass wir unsere Welt selbst erschaffen, diesen Akt der Schöpfung dann jedoch vor uns verbergen und stattdessen anderen Menschen und dem HIMMEL die Schuld daran zuweisen. Der Schmerz und die Probleme aus unserer Vergangenheit rühren von einem Ort her, an dem wir es versäumt haben, eine bestimmte Lektion zu lernen. Sie treten so lange immer wieder auf, bis wir diese Lektion gelernt haben.
Der HIMMEL ist auf unserer Seite, sodass wir diese Lektion der Liebe jetzt lernen können. Wir können lernen, anderen Menschen zu vergeben, was uns wiederum von unserer verborgenen Schuld befreit. Bis wir zum EINSSEIN gelangen, gibt es immer noch mehr Dinge, die der Heilung bedürfen. Die Menschen in Hawaii sagen: „Wir können die Wellen nicht aufhalten, aber wir können lernen, mit ihnen zu surfen.“ Die Wellen rollen immer weiter auf uns zu, bis wir den HIMMEL erreicht haben. Unabhängig davon, ob du gerade erst anfängst, an deiner Heilung zu arbeiten, oder ob du bereits Erfahrung darin hast, ist es wichtig, die Lektionen zu lernen, die jeder Schritt dir anbietet. Heilung bringt dir Ganzheit, damit du eine mühelosere und von einem höheren Maß an Gnade erfüllte Beziehung führen kannst. Es ist wichtig, deine Beziehung der GANZHEIT zu widmen und sie in die Hände des HIMMELS oder der GOTTHEIT zu legen, der du dich auf dieser Ebene besonders verbunden fühlst. Wenn dein Partner diese Odyssee der Heilung gemeinsam mit dir unternehmen kann, ist es umso besser.
Sei nicht bestürzt, wenn immer wieder neue Dinge zur Oberfläche emporsteigen. Das trifft besonders dann zu, wenn du dich auf einem Weg der Heilung befindest. Wenn du dich sagen hörst, dass du nun doch schon seit Jahren an deiner Heilung arbeitest und doch schon an so vielen Workshops teilgenommen hast, dann ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass du ein bestimmtes Thema verleugnest und ihm aus dem Weg gehst. Zahllose Menschen haben in den fünfundvierzig Jahren, die ich nun in einem Heilberuf arbeite, diese oder ähnliche Sätze geäußert. Bei allen stellte sich später heraus, dass sie mit einer falschen Geisteshaltung oder Verzagtheit verbunden waren. Die verborgenen Schichten unserer falschen Geisteshaltung sind nur ein Aspekt des Unbewussten, dem wir uns in diesem Leben stellen – und den wir transformieren – wollen. Verpflichte dich also deiner eigenen Heilung, der Heilung deines Partners und jedem neuen Schritt in deiner Beziehung. Selbst als ein Meister der Heilung bleiben wir stets ein Schüler der Heilung. Verpflichte dich, ein glücklicher und reifer Schüler zu sein, denn es macht dich zu einem besseren Partner.
Manchmal sind wir mit unserem Partner in einer zutiefst chronischen, negativen Situation gefangen. Das fordert uns auf, nicht nur etwas über unser Unterbewusstsein mit all seinem Schmerz, seiner Schuld und seinen falschen Entscheidungen zu lernen, sondern auch etwas über die Gaben, die darin verborgen liegen und die das Problem rasch und mühelos transformieren würden. Heilung, Gaben und die Gnade des HIMMELS versetzen uns in die Lage, selbst extrem negative, chronische Situationen in eine positive Richtung zu verändern.
Meine Arbeit mit dem Unterbewusstsein hat mich gelehrt, dass es Wege gibt, die negativen Problemmuster zu überwinden, die wir vor uns selbst verborgen haben. Dazu gehören auch unsere dunklen Seelenmuster, die sich negativ auf unsere Beziehungen auswirken. Ich möchte diese heilenden Lösungswege im vorliegenden Buch weitergeben, weil die mit unseren Beziehungen verbundenen Lektionen ein Teil des Lehrplans sind, den unsere Seele für uns aufgestellt hat, damit wir den HIMMEL auf Erden erreichen können. Wenn wir das erste Stadium unserer Beziehung absolviert haben, steigen wir zu größeren Herausforderungen auf. Gleichzeitig errichten wir ein stärkeres Fundament des Selbstvertrauens und der Freude, damit wir ein höheres Maß an Liebe und Erfolg erfahren können. Schließlich steigen wir ins EINSSEIN mit seiner Leuchtkraft und seinem Glück auf.
Alle diese Schritte hängen jedoch davon ab, wie gut wir uns jetzt in unserer Beziehung bewähren. Am Ende werden wir entdecken, dass alle Beziehungen nur Teil einer einzigen Beziehung sind. Auf dem Weg werden wir uns den tiefsten, dunkelsten Aspekten unseres Egos stellen und sie als die Illusionen erkennen, die sie sind. Wenn wir in unserer persönlichen Entwicklung voranschreiten, werden wir ganz natürlich von einem höheren Maß an Liebe und Freude erfüllt. Wir erlangen größere Macht und ein höheres Maß an Ganzheit. Wir legen unseren Geiz ab und erlangen die Fähigkeit, mehr zu geben und zu empfangen. Wir erlangen einen natürlicheren Zugang zur Spiritualität und zur Freude und sind weniger mit unserem Körper befasst. Unser Verlangen danach, Dinge zu konsumieren, zu gewinnen, uns selbst zu verherrlichen, zu nehmen und uns selbst oder andere Menschen anzugreifen, nimmt ab. Wir sehen die dunklen Illusionen der Schuld nur noch als das, was unser Ego benutzt, um sich am Leben zu erhalten. Wir erkennen, dass wir von einer höheren Macht abhängig sind, die einen immer größeren und persönlicheren Einfluss auf unser Leben gewinnt. Die Gnade und die Wunder der GÖTTLICHEN LIEBE können selbst die größten Probleme auf eine neue Ebene der Heilung und Ganzheit führen und sie zum Fundament für das nächste Stadium unserer Beziehung machen. Je weiter du in deiner persönlichen Entwicklung voranschreitest, umso mehr lernst du, nicht nur deinen Partner und deine Familie, sondern alle Menschen in einer immer größer werdenden Glückserfahrung zu lieben und wertzuschätzen.
1
Die Bereitschaft zur Veränderung
Die Bereitschaft zur Veränderung ist der Schlüssel zum Erfolg. Wie sehr muss dein Partner sich ändern, damit deine Beziehung erfolgreich sein kann? Dieser Prozentsatz entspricht genau dem Maß, in dem du dich ändern musst, damit dein Partner sich im gleichen Maße ändert.
Viel Glück bei dem Versuch, deinen Partner zu ändern! Das ist vergebliche Mühe. Paradoxerweise gibt es jedoch einen Weg, deinen Partner zu ändern, und er besteht darin, dich selbst zu ändern. Die Art und Weise, in der du deinen Partner wahrnimmst, verändert sich, wenn du dich änderst. Wenn du dich änderst, weißt du außerdem, wie du auf deinen Partner eingehen und ihn motivieren kannst. Der Versuch, nur deinen Partner zu ändern, demotiviert ihn, erstickt jeden Wunsch nach Veränderung, den er vielleicht hatte, und stachelt seinen Starrsinn an. Deine Bereitschaft zur Veränderung ist dagegen alles, was du brauchst, um erfolgreich zu sein, weil sie unwiderstehlich ist und deinen Partner anspornt, an seiner eigenen persönlichen Entwicklung zu arbeiten. Solange du nicht mit deinem Partner konkurrierst, statt dich zu verbinden, ist deine Veränderung genau das, was deine Beziehung braucht. Dein Ego will nicht, dass du dich änderst. Dein höheres Bewusstsein möchte dagegen, dass du dich änderst, damit du erfolgreich sein kannst. Dieser Erfolg kann sich insbesondere dann einstellen, wenn du deine Investitionen in den Schmerz, die Angst, die Schuld und die Trennung des Egos aufgibst. Das bringt dich zur Liebe zurück, die du deiner Wesensnatur nach bist, damit du die Liebe willkommen heißen kannst, die du verdienst.
Angst ist eine der Hauptursachen jedes Problems. Es gibt keine Ausnahmen. Wenn du die Angst beseitigst, beseitigst du das Problem, weil das Problem selbst aus deiner Angst heraus entstanden ist, mit dem nächsten Schritt nicht umgehen zu können. Wenn du es mit einem großen Problem zu tun hast, glaubst du, mit dem nächsten Stadium in deinem Leben nicht umgehen zu können.
Bereitschaft durchschneidet die Angst. Jeder Herzensbruch, jedes Trauma und jedes Problem wird durch Angst genährt. Sobald du dich mit deiner Angst befasst hast, löst sich alles andere auf. Bereitschaft heilt Angst, und wenn deine Angst zu groß ist, reicht schon die Bereitschaft aus, bereit zu sein. Jedes Problem ist, ganz gleich, worin es besteht oder wie dein Partner es ausagiert, immer nur ein Spiegelbild deiner eigenen Angst. Auf der tiefsten Ebene benutzt du das Problem, um nicht weitergehen und dich deiner Angst nicht stellen zu müssen. Deine Bereitschaft appelliert an dein höheres Bewusstsein, dir den Mut zu geben, den du brauchst, damit die Dinge sich entwickeln und du den nächsten Schritt gehen kannst. Das Ego will dagegen, dass du stärker in die Trennung investierst, die deine Angst nährt und dein Ego stärkt. Bitte um Bereitschaft. Bitte um die Hilfe des HIMMELS. Lasse zu, dass der Fluss in dein Leben und an den Ort zurückkehrt, an dem du vor Angst erstarrt warst, wie deine Probleme dir ganz deutlich zeigen.
2
Durch die Augen von …
Wenn eine Beziehung durch Urteile verdüstert wird, kann dies zu einem großen Problem werden. Urteile rühren von Schuld und von negativen Selbstkonzepten oder sogar Schattenfiguren her. Wir schauen durch die Augen unserer Glaubenssätze, und unsere Glaubenssätze sind stets Glaubenssätze über uns selbst. Sie bestimmen unsere Wahrnehmung, sodass wir die Welt, andere Menschen, uns selbst und das Leben durch das Prisma dieser Glaubenssätze sehen. Unsere äußere Wirklichkeit spiegelt nur unsere innere Wirklichkeit wider. Es gibt jedoch eine andere Art, die Welt zu betrachten, die über die Erscheinungen hinaus auf die Wahrheit blickt.
„Wenn ich begreife, dass das, was ich sehe, das widerspiegelt, was ich zu sein vermeine, dann wird mir klar, dass die Schau mein größtes Bedürfnis ist. Die Welt, die ich sehe, bezeugt die furchterregende Natur des Selbstbildes, das ich mir gemacht habe. Wenn ich mich daran erinnern möchte, wer ich bin, so ist es unerlässlich, dass ich dieses Selbstbild loslasse. Wird es durch die Wahrheit ersetzt, so wird mir die Schau mit Sicherheit gegeben. Dank dieser Schau werde ich die Welt und mich selbst mit Barmherzigkeit und Liebe betrachten.“
Ein Kurs in Wundern, Ü-I.56.2:2-6
Um die geistige Schau zu erlangen, die über diese Welt hinausblickt, müssen wir immer wieder vergeben, um uns von Illusionen zu befreien. Eine andere Möglichkeit sind Worte der Kraft aus Ein Kurs in Wundern. Wir können beispielsweise sagen: „Vor allem will ich sehen.“ (Ü-I.56.2:1)
Wenn wir diese Worte mit großer Entschlossenheit aussprechen und den HIMMEL darum bitten, ihnen Macht zu verleihen, werden Schicht um Schicht unsere Illusionen, tief eingepressten Emotionen und unbewussten Wurzeln aufgelöst. Außerdem befreit es uns von Rollen, Dissoziation und Kompensationen, die negative Selbstkonzepte und die damit verbundenen Emotionen in uns verborgen haben. Das macht den Weg frei und gibt uns die Möglichkeit, unseren Partner in einem ganz neuen Licht zu betrachten. Betrachte deinen Partner nun durch die Augen der Liebe. Betrachte ihn durch die Augen, mit denen du dich damals in ihn verliebt hast. Wie fühlst du dich, wenn du ihn jetzt durch die ursprünglichen Augen deiner Verliebtheit betrachtest? Wie nimmst du ihn wahr? Was sagst du dir selbst, während du ihn anschaust? Du hast an diesem Punkt ihn und die Bedeutung gesehen, die er für dich hat. Du hast gesehen, welche Möglichkeiten euer gemeinsames Leben bietet, und du hast geschaut, wer dein Partner in all seiner Größe ist. Wenn du deinen Partner in einem neuen Licht siehst, verändert sich deine ganze Beziehung.
Die folgende Übung hat ebenfalls eine heilsame Wirkung. Verbinde zuerst deinen Geist mit dem Geist CHRISTI (oder Buddha, Kuan Yin oder Krishna), dann dein Herz mit dem Herzen CHRISTI und schließlich dein Licht mit SEINEM Licht. Fühle es. Nimm es wahr. Verbinde dann deinen mit dem Geist Christi verbundenen Geist mit dem Geist deines Partners. Verbinde dein mit dem Herz Christi verbundenes Herz mit dem Herz deines Partners. Verbinde zum Schluss dein mit dem Licht Christi verbundenes Licht mit dem Licht deines Partners. Wie nimmst du deinen Partner nun wahr?
Diese Übung beinhaltet noch einen weiteren Schritt. Bitte CHRISTUS, durch deine Augen zu schauen und deinen Partner in seinem wahren Licht zu sehen. Wie nimmst du deinen Partner wahr, wenn du es tust? Bis zu dem Augenblick, in dem du ihn mit Liebe und Freude betrachten kannst, siehst du eine Illusion. Du kannst dich an deinem Partner und deinem Leben freuen, oder du kannst Recht haben in Bezug darauf, wie die Dinge sind, was stets beweist, dass du besser als dein Partner bist. Du kannst als Sieger aus dem Konkurrenzkampf, aber als Verlierer aus deiner Beziehung hervorgehen. Du kannst versuchen, dafür zu sorgen, dass deine Beziehung sich einzig um dich dreht. Du kannst versuchen, deinen Partner zu beherrschen und zu kontrollieren, oder zum Verlierer und Märtyrer werden. Deinem Ego ist das alles gleich.
„Für mich dient alles dem einen Zweck, zu beweisen, dass meine Illusionen von mir wirklich sind. Zu diesem Zweck versuche ich, alles und jeden zu benutzen.“
Ein Kurs in Wundern, Ü-I.55.5:2-3
Du kannst versuchen, besonders zu sein, wobei es keine Rolle spielt, ob du dich dafür entscheidest, der Sieger oder der Verlierer zu sein. Du kannst versuchen, durch Probleme und Negativität die Aufmerksamkeit anderer Menschen auf dich zu ziehen. Alle diese Fallen zeigen, dass du Angst davor hast, auf die nächste Ebene der Nähe zu gelangen. Du kannst aber auch eine neue Entscheidung treffen. Was willst du wirklich? Deine verborgenen Entscheidungen sorgen dafür, dass die Dinge so sind, wie sie sind. Triff bewusst eine neue Entscheidung. Was willst du wirklich?
Der Zustand deiner Beziehung und die Verfassung deines Partners sind Teil deiner Geschichte. Sie sind Teil des unbewussten Drehbuchs, das du schreibst. Wie viele dieser negativen Geschichten hast du geschrieben – Erfolge für das Ego, aber Niederlagen für deine Beziehung? Wie haben sie sich auf dein Leben und deine Beziehung ausgewirkt? Wofür hast du diese Geschichten benutzt? Was wolltest du dadurch gewinnen? Hat es dich glücklich gemacht? Ist es das, was du willst? Du kannst diese Drehbücher loslassen. Frage dich, wie alt das Selbst ist, das diese Drehbücher schreibt. Übergib dieses Selbst oder diese Selbste einer Heerschar von Engeln, um sie zu lieben. Lasse dann zu, dass sie heranwachsen, bis sie dein jetziges Alter erreicht haben, wieder mit dir verschmelzen und dir ein neues Maß an Ganzheit und Frieden zurückbringen.