Loe raamatut: «verliebt, versohlt, versklavt - wenn Strenge not (gut) tut | Erotischer SM-Roman»
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verliebt, versohlt, versklavt - wenn Strenge not (gut) tut | Erotischer SM-Roman
von Corinne du Pré
Corinne du Pré entdeckte ihre Affinität zu BDSM bereits in jungen Jahren. Früh begann sie auch, ihre Träume und Phantasien aufzuschreiben. Sie liebt SM-Rollenspiele, wobei sie den passiven Part bevorzugt, gelegentlich aber auch gern selbst aktiv wird. Im Laufe der Zeit wuchs ihr Interesse an Menschen mit gleicher oder ähnlicher Veranlagung, die sie kennenlernen und verstehen wollte. Basierend auf einer solchen Begegnung entstand ihr erster Roman „Verliebt, versohlt, versklavt“.
Lektorat: Sabine Wagner
Originalausgabe
© 2018 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © sumnersgraphicsinc @ bigstockphoto.com © coka @ bigstockphoto.com © Andrey_Kuzmin @ bigstockphoto.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783862776962
www.blue-panther-books.de
Einleitung
Freund, der du von einer Herrin zur nächsten irrst,
immer auf der Suche – nie zufrieden,
es wird ab jetzt nur noch einen Weg für dich geben:
den Weg zu mir!
Ich werde deine Hemmungen lösen
und deine geheimen Wünsche erfüllen.
Mit mir erlebst du Ekstasen,
die deine wildesten Träume übertreffen!
Zaudere also nicht, sondern befolge
meinen ersten Befehl: Wähle meine Nummer!
So lautet eine Anzeige in einem Magazin. Über dem Text ist ein Foto platziert, es zeigt eine attraktive Frau in Lederkorsage, knappen Pants und hohen Stiefeln, die eine Reitpeitsche in den Händen biegt. Als ich die Anzeige las, musste ich an die Zeit denken, in der ich selbst nebenberuflich als Domina tätig war. Ich – die gelernte Krankenschwester – wollte das unbedingt einmal ausprobieren. Dabei konnte ich feststellen, dass der Wunsch, sich einer dominanten Person zu unterwerfen, in vielen Menschen schlummert – und nicht nur schlummert. Dazu gehört auch die Bereitschaft, sich in ein Sklavendasein zu begeben, sich beherrschen und bestrafen zu lassen. Und zur Strafe gehört in den meisten Fällen auch die körperliche Züchtigung. Damals fragte ich mich oft, warum entsprechend gestrickte Leute – zum Beispiel verheiratete Männer – sich nicht ihren Ehefrauen anvertrauen. Ich glaubte, dass es vielen Frauen Spaß machen würde, ab und zu die strenge Herrin zu spielen und es ihrem Mann mal richtig zu geben – in netter Form natürlich. Aber viele Männer wollen das gar nicht mit ihrer Frau erleben, sondern in der Anonymität; mit einer Person, der man zwar vertraut, die aber doch außenstehend ist. Sie brauchen oft auch die schwüle, bizarre Atmosphäre eines Domina-Studios, den Reiz des Verbotenen und Verruchten, den Rotlicht-Kick.
Hinrichtungen und Körperstrafen haben schon immer eine starke Erregung – oft sogar wollüstige Schauer – bei vielen Menschen ausgelöst. Eine öffentlich vollzogene Prügel- oder Todesstrafe wurde im Mittelalter wie ein Volksfest inszeniert, die Zuschauer stritten sich um die besten Plätze und es gab Imbiss- und Getränkestände. Ich gebe offen zu, dass ich damals sicher auch unter den Zuschauern gewesen wäre.
Um ein bisschen mehr von mir zu erzählen: Ich wurde 1969 geboren, bin – wie schon erwähnt – von Beruf Krankenschwester und arbeite in einer großen Klinik. Als ich 18 oder 19 war, häuften sich bei mir Träume und Fantasien, in denen ich entführt, ausgepeitscht und vergewaltigt wurde. Auch entsprechende Filmszenen blieben nicht ohne Wirkung, was mich zunächst erschreckte und zu der Überzeugung brachte, ich sei pervers oder abartig veranlagt. Erst nach Jahren konnte ich mich von Schuldgefühlen dieser Art befreien und meine Neigungen ungehemmt ausleben. Ich liebe SM-Rollenspiele und mag es auch, gefesselt zu sein, völlig wehrlos und ausgeliefert, ohne eigenen Willen, ohne Handlungsfreiheit. Dabei empfinde ich Lust, es ist eine Grenzüberschreitung, ein Niederreißen der Schranken der eigenen Persönlichkeit, eine süße, hingebungsvolle Ekstase.
Die junge Yvonne – sie ist die Hauptperson in diesem Roman – teilt diese Veranlagung mit mir, deshalb konnte ich ihr Vertrauen gewinnen und mich gut in sie einfühlen. Wir sind mittlerweile befreundet, und ich freue mich, dass ich an ihrem weiteren Lebensweg teilnehmen kann.
Corinne du Pré
1. Zucht und Strenge
Ich lernte Yvonne Schubert in einem Club namens Deep Devotion anlässlich eines Vortrags- und Diskussionsabends kennen. Das Thema lautete: »Führt eine SM-Beziehung zwangsläufig zu gegenseitiger Abhängigkeit und sexueller Hörigkeit?«
Es begann mit Yvonnes Vortrag über ihre sehr spezielle Beziehung zu Frau Dr. Helga Harte, ihrer Chefin (und Herrin) – letztere ist langjähriges Club-Mitglied. Nach dem Vortrag bekam ich Gelegenheit, mit Yvonne persönlich sehr ausführlich zu sprechen; ihre ebenfalls anwesende Chefin konnte ich auch kennenlernen. Yvonne war damals ein 19-jähriges, hübsches und gut gewachsenes Mädchen, intelligent und lebenslustig. Da sie jedoch sehr behütet aufwuchs, hatte sie noch wenig Lebenserfahrung, und in ihrer Art, zu reden, zeigte sich zuweilen eine kindlich anmutende Naivität.
Ich bat Yvonne, ihre Erlebnisse niederzuschreiben und mir zukommen zu lassen. Diesen Wunsch erfüllte sie mir, zudem erhielt ich grünes Licht, den Text zu veröffentlichen. Statt die vorhandene Ich-Form zu übernehmen, setzte ich ihn in die dritte Person; auch habe ich einige Passagen etwas umformuliert und Kommentare hinzugefügt – alles natürlich mit Genehmigung. Frau Dr. Hartes Bedingung hierbei war die strikte Wahrung der Anonymität aller beteiligten Personen. Und erst nach Prüfung der Endfassung des Manuskriptes bekam ich ihre Zustimmung für eine Veröffentlichung.
Ich möchte Yvonnes Bericht nun zunächst wiedergeben.
***
Warum bin ich nur so schrecklich nervös?, fragte sich Yvonne, als sie vor der Eingangstür zu ihrem neuen Arbeitsplatz stand. Noch war es allerdings nicht ihr Arbeitsplatz, sie war lediglich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Sie ging jedoch fest davon aus, dass dieses für sie erfolgreich ausgehen würde. Es hing aus mehreren Gründen viel für sie davon ab, das erklärte ihre Nervosität.
Dr. med. Helga Harte, Ärztin für Allgemeinmedizin stand auf dem Schild neben der Tür. Yvonne hatte sich als Arzthelferin um einen vakant gewordenen Job in dieser Praxis beworben. Es war Mittwochnachmittag und es fanden keine Sprechstunden statt, sie würde also unter vier Augen ungestört mit ihrer Chefin in spe sprechen können. Sie drückte auf den Klingelknopf, ein Summton erklang und Yvonne trat ein.
Frau Dr. Harte, ich nenne sie ab jetzt Helga, ist eine attraktive Frau mit schwarzem, naturkrausem Haar und schönen, ausdrucksvollen Augen, die ihre romantische Veranlagung und auch ihr Temperament verraten. Trotz ihrer 47 Jahre – sie ist so alt wie ich – wirkt sie ausgesprochen jugendlich, ihr Gang und ihre Bewegungen sind anmutig und voller Elan, man schätzt sie locker 10 Jahre jünger. Yvonne fand sie auf Anhieb sympathisch.
Helga begrüßte Yvonne herzlich und bat sie ins Sprechzimmer. »Setzen Sie sich«, sagte sie in wohlklingendem, weichem Tonfall und wies auf einen Stuhl vor ihrem Schreibtisch. Ihre Stimme hat etwas Suggestives, geradezu Hypnotisches, sie wirkt beruhigend und zugleich erotisierend; Letzteres wird naturgemäß besonders von Männern wahrgenommen.
Helga nahm auf einem Drehsessel hinter dem Tisch Platz, vor ihr lagen Yvonnes Bewerbungspapiere.
»Sie hatten ja vorgestern Geburtstag, Frau Schubert!«
»Ja.«
»Herzlichen Glückwunsch noch nachträglich!«
»Vielen Dank!«
»Neunzehn sind Sie geworden, also sind Sie noch ein Jahr lang ein Teenie.«
»Tja.«
»Nun, Frau Schubert, das sieht alles sehr gut aus bei Ihnen! Mit sechzehn Realschulabschluss, dann Ausbildung bei Dr. Laufkötter in Delmenhorst, Abschlusszeugnis eins acht – sehr schön! Und sympathisch und hübsch sind Sie auch, Ihr Bewerbungsfoto hat mir auf Anhieb gefallen!«
Yvonne wurde rot und antwortete: »Danke, Frau Doktor, das freut mich sehr!«
»Warum sind Sie denn nicht bei Dr. Laufkötter geblieben?«
»Ach, ich wollte raus aus Delmenhorst, das ist ein schreckliches Kaff, total öde! Und Hamburg fand ich schon immer toll, es ist eine echt faszinierende Stadt. Die Leute sind hier so fröhlich, das finde ich klasse, in Delmenhorst ist immer so eine Depri-Stimmung.«
»Ihre Eltern wohnen da, nicht wahr?«
»Ja, bei ihnen habe ich ja bis vor Kurzem gewohnt.«
»Und wo wohnen Sie jetzt?«
»Mit noch fünf Jungs und Mädchen zusammen in einer Wohngemeinschaft, das ist preiswert, eine eigene Wohnung kann ich mir zurzeit nicht leisten.«
»Haben Sie einen Freund?«
»Im Moment nicht. Ich hatte einen, wir haben uns vor zwei Monaten getrennt.«
»Wovon leben Sie?«
»Mein Vater schickt mir Geld.«
»Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?«
»Ich wollte das schon als Kind. Mir ging es immer gut, als Einzelkind bekam ich alle Wünsche erfüllt. Meine Eltern haben mich regelrecht verhätschelt, besonders mein Vater. Aber anderen Kindern ging es nicht so gut. Und denen wollte ich immer Gutes tun. In der Schule konnte ein Mädchen nicht an einer Klassenfahrt teilnehmen, weil ihre alleinerziehende Mutter das Geld nicht aufbringen konnte. Diesem Mädchen hätte ich das Geld am liebsten geschenkt, wenn ich es gehabt hätte.«
»Das nennt man Helfersyndrom, was Sie da beschreiben«, bemerkte Helga dazu. »Alle, die in medizinischen und sozialen Berufen tätig sind, müssen diese Eigenschaft haben, sonst können sie die Belastungen solcher Jobs nicht aushalten.«
Damit sprach Helga mir voll und ganz aus dem Herzen. Als Yvonne das im Club vortrug, hätte ich am liebsten laut »Wie wahr!« gerufen. Ärzte, Schwestern, Pfleger und Arzthelferinnen können in ihrem Job nicht richtig gut sein, wenn sie nicht von dem tiefen Wunsch beseelt sind, kranken und notleidenden Menschen zu helfen.
Helga sagte dann: »Nun, Frau Schubert, motiviert sind Sie ja, ich glaube, das wird was mit uns.«
»Das wäre unheimlich schön!«
»Sie fangen am Montag an, alles Organisatorische besprechen wir dann. Sie lernen Montag auch Ihre beiden Kolleginnen Melanie und Julia kennen, das sind ebenfalls nette und hübsche Mädchen. Ihren Vertrag schicke ich Ihnen zu, in zweifacher Ausführung, ein Exemplar bringen Sie bitte unterschrieben mit.«
»Mache ich.«
»Das wär’s, Frau Schubert, ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit!«
»Das tue ich auch, Frau Doktor, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr!«
Als Yvonne die Praxis verlassen hatte, fühlte sie sich glücklich und beschwingt. Was für eine total nette Frau, und sie gleicht auch noch einer Schauspielerin, die ich gut finde!, dachte sie begeistert. Dass es noch andere Seiten an Helga gab, dass sie sich von einem Moment auf den anderen in erschreckender Weise verändern konnte, das sollte Yvonne allerdings auch bald erfahren.
Noch am selben Tag rief Helga Yvonne abends auf ihrem Handy an und sagte: »Frau Schubert, ich möchte, dass Sie mich morgen Abend um sieben zu Hause aufsuchen. Sie haben ja das Kärtchen mit meiner Privatadresse. Wir haben etwas sehr Wichtiges zu klären!«
»In Ordnung, Frau Doktor, bis morgen!«
Mit einem Gefühl der Beklemmung machte sich Yvonne am nächsten Tag auf den Weg zu ihrer neuen Chefin. Helga wohnt in einem Einfamilienhaus mit schöner Terrasse und kleinem Garten. Nach der Begrüßung bat Helga das Mädchen ins gediegen eingerichtete, geräumige Wohnzimmer mit Parkettboden und antiken Möbeln. Als einzigen Stilbruch empfand Yvonne einen Korbsessel ohne Beine, dieser hing an einer Kette, die in einer Öffnung in der Decke verschwand.
Helga wirkte merkwürdig ernst, ganz anders als am Mittwoch in der Praxis. Irgendetwas lag in der Luft. »Wir haben etwas sehr Wichtiges zu klären«, hatte Helga gesagt. Yvonne ahnte Schlimmes.
»Ziehen Sie sich aus, ich mochte Sie einmal anschauen«, sagte Helga dann. Es klang so beiläufig und selbstverständlich, als hätte sie gesagt: »Nehmen Sie Platz, ich mache uns erst mal einen Kaffee!«
Yvonne blickte Helga höchst erstaunt an, sie wollte etwas sagen, doch dann gehorchte sie und entkleidete sich vollständig.
»Vor mir müssen Sie sich nicht schämen, ich bin ja schließlich Ärztin. Und Sie haben ja wohl auch nichts dagegen, wenn ich Sie anfasse.«
»Nein, natürlich nicht.«
Helga tastete ausgiebig Yvonnes Körper ab, die Schultern, die Brüste und den Bauch, sie kniff einige Male in ihre Pobacken und ließ sie die Muskeln anspannen. Hierauf musste Yvonne verschiedene Körperhaltungen einnehmen und je zwanzig Knie- und Rumpfbeugen vollführen. Zu guter Letzt musste sie auf eine Waage steigen.
Helga konstatierte: »Vierundsechzig Kilo bei einer Größe von eins fünfundsechzig. Das könnte ein bisschen weniger sein. Und dieses Speckröllchen hier an Ihrem Bauch ist auch überflüssig. Sie haben einen schönen Körper, stramme Brüste, Ihr Po gefällt mir auch, aber der müsste noch etwas fester und knackiger sein. Sechs Kilo runter würde Ihnen gut stehen! Dann sind Sie eine richtig schöne, junge Frau, das sind Sie natürlich auch jetzt.«
»Vielen Dank, Frau Doktor!« Yvonne wurde wieder vor Verlegenheit knallrot, worauf Helga ausrief: »Wie süß, Sie können noch richtig schön rot werden! Manche Leute sind so abgebrüht, dass sie das gar nicht mehr können. Wie sieht’s denn mit Sport aus?«
»Fahrrad fahren, laufen, manchmal schwimmen, in der Disco tanzen. Aber ich faulenze auch gerne.«
»Haben Sie ein Hobby?«
»Ja, Gitarre spielen, ich hatte Unterricht, kam aber mit der Lehrerin nicht klar, deshalb habe ich aufgehört und die Gitarre verkauft, leider!«
»Das ist wirklich schade! Was ist mit Rauchen, Alkohol und andere Drogen?«
»Rauchen noch nie, Alkohol gelegentlich, Bier oder Wein, nichts Hartes. Andere Drogen natürlich nicht.«
»Ziehen Sie sich jetzt wieder an und nehmen Sie im Sessel Platz!«
Yvonne befolgte die Anweisungen, während Helga sich aufs Sofa setzte und dann sagte: »Ich möchte jetzt mal ein bisschen Ihr Fachwissen abklopfen. Was versteht man unter dem TSH-Wert?«
»Der wird aus dem Blut ermittelt. Er zeigt bei Männern an, ob eine Veränderung der Prostata vorliegt.«
»Das wäre der PSA-Wert. Na gut, das kann eine Arzthelferin mal verwechseln. Was heißt denn PSA? Wofür stehen diese Buchstaben?«
»Ach verflixt, das wusste ich mal. Irgendwas mit Anti...«
»Irgendwas, ja. So, Frau Schubert, jetzt ist Schluss mit den neckischen Spielchen! Sie haben nie eine Abschlussprüfung vor der Ärztekammer abgelegt.«
»Oh je!«
»Und Sie haben die Ausbildung bei meinem Kollegen nach dem zweiten Lehrjahr abgebrochen.«
»Oh je!«
»Ich habe mit dem Kollegen Laufkötter telefoniert, er teilte mir mit, dass Sie sehr oft zu spät gekommen sind. Warum?«
»Weil ich immer wieder verschlafen habe. Und immer viel zu spät ins Bett gegangen bin.«
»Also mangelt es Ihnen ganz erheblich an Disziplin, das können Sie ja wohl nicht abstreiten.«
»Nein, kann ich wohl nicht.«
Helga fuhr fort: »Alle Dokumente, die Sie mir mit Ihrer Bewerbung zugeschickt haben, sind gefälscht! Sagen Sie jetzt nicht wieder, oh je’, sonst wird das ein Running Gag. Halten Sie lieber den Mund und reden Sie nur, wenn ich Sie etwas frage. Ihr Lebenslauf ist auch falsch. Die gefälschten Zeugnisse und unechten Bescheinigungen über Zwischenprüfungen – wer hat das gemacht?«
»Mein Ex-Freund. Der ist Grafiker.«
»Ich will jetzt gar nicht wissen, warum Sie die Ausbildung abgebrochen haben. Was im Raum steht, ist Ihre unverschämte Lügerei und Ihr dreister Betrugsversuch. Sie müssen mich ja für völlig dämlich halten!«
»Nein, das tue ich nicht! Bitte, Frau Doktor, was sollte ich denn machen, Sie hätten mich doch niemals ...«
»Sie sollen Ihren Mund halten! Ihnen ist ja wohl klar, dass Sie sich strafbar gemacht haben! Auch Ihr Ex-Freund. Wenn wir jetzt in eine Zeitmaschine steigen und etwa hundert Jahre in die Vergangenheit reisen könnten, dann wäre meine Entscheidung über Ihre Bestrafung ziemlich klar gewesen. Damals gab es nämlich das Züchtigungsrecht. Schüler, Lehrlinge, Zöglinge und Dienstmädchen mussten sich für Fehlverhalten Körperstrafen unterziehen. Ich habe nie verstanden, warum das verboten wurde. Und weil ich das nicht verstehe, werde ich mich in Ihrem Fall auch nicht daran halten.«
»Sie wollen mich körperlich bestrafen?«
»Wenn Sie sich dem fügen, was ich als geeignete Konsequenzen für Sie ansehe, werde ich von einer Anzeige absehen. Denn dann käme es zu einer Gerichtsverhandlung, Sie würden verurteilt und wären vorbestraft. Was das beruflich für Sie bedeuten würde, brauche ich Ihnen wohl nicht zu erklären. Sie können das als Nötigung bezeichnen. Aber Sie haben ja die Wahl. Von Ihrer Entscheidung wird natürlich auch abhängen, ob Sie den Job bei mir bekommen.«
»Sagen Sie mir bitte, wie Sie mich bestrafen wollen!«
»Ich werde Sie züchtigen. Nach altbewährter Manier. Das wird nur eine der Strafmaßnahmen sein, und zwar die erste. Sie können jetzt gehen und sich das gründlich überlegen. Sie rufen mich morgen früh an, höre ich bis zwölf nichts von Ihnen, wissen Sie ja, wie es weitergeht.«
»Ich brauche mir nichts zu überlegen, ich habe ja letztlich doch keine Wahl. Also gut, verhauen Sie mich, ich habe es wohl verdient!«
»Morgen Nachmittag um fünf, hier bei mir!«
»Ja, Frau Doktor!«
Als Yvonne dann am nächsten Tag erschien, trug Helga einen sehr kurzen, engen Lederrock, ein ebenfalls ledernes, ärmelloses Top, darunter nichts, und hochhackige Sandaletten. Und Yvonne konnte nun Helgas schöne lange Beine bewundern. Zudem wirkte Helga wieder freundlicher, was Yvonne, die natürlich grauenhafte Angst vor der bevorstehenden Bestrafung hatte, sogar etwas beruhigte.
Helga ging in ihr Schlafzimmer und kam mit einem etwa meterlangen Rohrstock zurück, den sie genüsslich in den Händen bog. Yvonne musste sich nackt ausziehen und dann in die von Helga sogenannte Demutsstellung begeben: Oberkörper niedergebeugt, Handflächen auf dem Boden, Beine gestreckt und gespreizt, damit die hinter ihr stehende Helga Yvonnes Gesicht durch die geöffneten Schenkel sehen konnte. Yvonne schaffte es jedoch nicht, die Handflächen ganz auf den Boden zu bekommen, mit Mühe erreichte sie gerade den Kontakt mit den Fingerspitzen, und das mit angehobenen Fersen. Die starke Dehnung der Muskeln und Sehnen verursachte zudem ein schmerzhaftes Spannungsgefühl vor allem in den Beinen.
»So, Frau Schubert«, erklärte Helga dann, »zur Strafe für Ihre Unverfrorenheit beziehen Sie jetzt fünfzig Rohrstockhiebe auf Ihren hübschen Hintern, die sie laut und deutlich mitzählen! Das Gleiche gibt es in vier Wochen noch einmal. Zählen Sie nicht richtig, beginnen wir von vorne, auch dann, wenn Sie die Finger vom Boden nehmen. Geschieht das mehrmals, hänge ich Sie an den Händen auf, wir beginnen wieder von vorne und Sie bekommen noch zwanzig zusätzliche Hiebe. Auf diese Weise bringe ich Ihnen Strafdisziplin bei. Ich weiß, dass diese Stellung für Sie ungewohnt und schmerzhaft ist, Sie beherrschen sie ja auch noch nicht richtig, die Beine sind nicht richtig gestreckt, die Fersen dürfen nicht angehoben werden und die Handflächen müssen vollständig auf den Boden. Sie sind eben ein faules Luder, Sie betreiben zwar etwas Sport, aber sicher überhaupt nicht ausdauernd genug. Haben Sie alles verstanden, was ich Ihnen gesagt habe?«
»Ja, Frau Doktor!«
»Sehr schön!« Helga verpasste Yvonne zunächst gut dreißig kräftige Klatscher mit der flachen Hand, immer abwechselnd auf beide Pobacken, dann stellte sie sich in Position, holte weit aus, und pfeifend sauste der Rohrstock auf Yvonnes Hintern.
»Aaaaaauuuu! – eins«, erscholl es schrill. Yvonne glaubte, am Leben verzweifeln zu müssen, der Stock zog fürchterlich und der Schmerz war fast unerträglich. Zum ersten Mal in ihrem Leben erfuhr sie, was es heißt, den blanken Po mit einem Stock versohlt zu bekommen. Zudem war es ungeheuer schwer für sie, in der befohlenen Position zu bleiben.
»Hören Sie auf, Frau Doktor, das stehe ich nicht durch!« hätte sie fast ausgerufen, doch sie presste ganz fest die Zähne aufeinander und gab nur ein tonloses »Ssssssssssssssss« von sich. Wieder und wieder pfiff dann der Stock hernieder. Helga schlug schwungvoll, jedoch keineswegs unbeherrscht, natürlich war ihr klar, dass eine solche Züchtigung für ihre Delinquentin total ungewohnt war. Jeweils nach zehn Schlägen gönnte sie Yvonne eine Pause, sie griff dann die malträtierten Hinterbacken prüfend ab, fuhr mit dem Daumen an den Striemen entlang und erteilte wieder Klatscher mit der flachen Hand. Dann aber ging’s gnadenlos mit dem Rohrstock weiter. Yvonne schrie nach jedem Hieb gellend auf und brachte gerade noch rechtzeitig die Zahl heraus. Sie wusste, dass sie die Tortur durchstehen musste, weil sie nur so Helgas Pardon bekommen konnte. Als sie endlich »fünfzig« herausgebrüllt hatte, musste sie noch eine Weile in der Demutsstellung verharren und Helga betrachtete voller Genugtuung Yvonnes Hintern, der nun markant mit Striemen überzogenen war. Dann hieß es: »Kommen Sie hoch!«
Yvonne erhob sich und rieb mit beiden Händen über ihren Po.
»Drehen Sie sich um und sehen Sie mich an!«, befahl Helga.
Yvonne gehorchte, und mit hochrotem, schmerzverzerrtem Gesicht, noch außer Atem vom Schreien, starrte sie ihre Peinigerin an, die Hände hielt sie weiter auf ihre Pobacken gepresst.
Helga bog wieder den Stock in ihren Händen, und mit zufriedenem Lächeln sagte sie dann: »So, Frau Schubert, das war eine erste Lektion, aus der Sie hoffentlich etwas lernen! Ziehen Sie sich jetzt an und begeben Sie sich ins Gästezimmer! Die Treppe rauf, erste Tür rechts. Wir sehen uns in einer Stunde zum Abendessen. Es gibt Bockwurst mit Kartoffelsalat und grünen Tee. Bis dahin können Sie noch einmal über Ihr kriminelles Verhalten nachdenken. Und nach dem Essen habe ich Ihnen noch einiges mitzuteilen.«
Trotz der Schmerzen und der furchtbaren Hitze in ihrem Po fühlte Yvonne sich erleichtert, sie wusste, dass Helga ihr nun verzeihen würde. Das war’s also gewesen. In »altbewährter Manier« hatte Yvonne für ihren Betrugsversuch büßen müssen: fünfzig Rohrstockhiebe auf den nackten Hintern! Im Gästezimmer zog sie Jeans und Slip herunter, betrachtete ihre Kehrseite im Kleiderschrankspiegel und rief laut: »Um Gottes willen, das sieht ja furchtbar aus, das sind ja grässliche Striemen!« Sie zog sich wieder an und nahm auf dem hölzernen Stuhl am Schreibtisch Platz, dabei entfuhr ihr ein peinvolles »Oh je, oh je, oh je!« Doch dann dachte sie tatsächlich über ihr Fehlverhalten nach und sprach in Gedanken zu sich: Wenigstens hat Frau Dr. Harte mich nicht rausgeschmissen! Sie wird mich einstellen und auch nicht anzeigen. Also bin ich noch ganz gut davongekommen! Vielleicht war die Tracht Prügel ja wirklich nötig, damit ich endlich mal wach werde. Wie konnte ich auch nur so bescheuert sein! Okay, ich werde auch die weiteren Konsequenzen auf mich nehmen und für meinen Blödsinn geradestehen.
Yvonne fühlte sich seelisch beschwichtigt, doch auch in ihrem Körper tat sich etwas: Sie empfand ein beunruhigendes und zugleich schönes Gefühl, das sie in gewissen Situationen – allerdings nicht so intensiv – schon einige Male gehabt hatte. Es war ein lustvolles Kribbeln im Unterleib, hinzu kam die Feuchtigkeit im Schritt, die wohl kaum nur auf verstärktes Schwitzen zurückzuführen war. Die brennenden Pobacken schienen dieses Gefühl noch zu verstärken. Schon als sie in der Demutsstellung auf ihre Senge gewartet hatte und sich Helgas Strafpredigt anhören musste, hatte sie diese Empfindung gehabt.
Zur verabredeten Zeit erschien Yvonne dann zum Abendessen. Vorsichtig und mit gequältem Aufstöhnen nahm sie am gedeckten Tisch Platz. Helga, die ihr gegenübersaß, bemerkte es und konnte sich ein schadenfrohes Lächeln nicht verkneifen.
»Frau Doktor, es tut mir wirklich sehr leid, dass ich ...«
»Ich rede«, unterbrach Helga sie, »und Sie hören nur zu. Aber jetzt essen wir erst mal.«
Yvonne aß mit gutem Appetit, denn sie hatte den ganzen Tag vor Aufregung und Angst nichts zu sich nehmen können.
Schließlich verkündete Helga: »So, mein Mädchen, jetzt ein paar klare Ansagen. Erstens: Da wir uns ja bereits ziemlich nahegekommen sind, jedenfalls ich Ihnen, werden wir uns ab sofort duzen, allerdings nur, wenn wir unter uns sind. Also, ab sofort ›Helga‹ und nicht mehr ›Frau Doktor‹.«
»Gerne, Frau Dok... äh ... Helga.« Zum ersten Mal hatte Helga sie mit »mein Mädchen« angeredet, was nicht ohne Bedeutung war.
Helga fuhr fort: »In der Praxis allerdings weiterhin ›Frau Doktor‹, und ich rede dich mit ›Sie‹ und Vornamen an, wie auch deine beiden Kolleginnen.«
»Ist gut.«
»Zweitens: Das dritte Lehrjahr wirst du bei mir absolvieren und bis zur Prüfung wohnst du auch hier, kostenlos, Essen inbegriffen. Hast du einen Führerschein?«
»Ja, ich hatte auch schon mal einen Wagen, aber das war eine Schrottkarre, ich konnte die Reparaturen nicht mehr bezahlen.«
»Gut, dann kaufe ich dir ein Auto, ich finanziere es auch.«
»Oh, super!«
»Dafür hilfst du mir im Haushalt und putzt montags, dienstags und donnerstags die Praxis, mittwochs macht das Julia und freitags Melanie. So spare ich das Geld für eine Putzfrau, die meisten sind ohnehin unzuverlässig. Du kannst dir das Gästezimmer nach deinem Geschmack einrichten, Fernsehen, eine Stereo-Anlage und PC mit Internetzugang sind ja bereits installiert, auch eine E-Mail-Adresse, die Passwörter bekommst du dann. Die darfst du aber nicht ändern, auch den Verlauf und deine Mails darfst du nicht löschen, das mache ich.«
»Du willst mich also total kontrollieren?«
»Genau das, mein Mädchen. Ich richte dir auch ein Konto ein, darauf fließt dein Gehalt, auch das Geld, das du von deinen Eltern bekommst.«
»Was bekomme ich denn bei dir?«
»Achthundertzwanzig Euro, das ist für MFA-Azubis im dritten Lehrjahr festgelegt, bundesweit übrigens.«
»Und auf das Konto habe ich keinen Zugriff?«
»Nein, du bekommst Taschengeld, natürlich auch Geld für Kleidung und was du sonst brauchst. Drittens: Zweimal wöchentlich, Mittwoch- und Freitagnachmittag, wirst du ein Fitnessprogramm unter meiner Aufsicht und Anleitung absolvieren. Am Abend steht dann eine halbe Stunde Joggen auf dem Programm, das machen wir gemeinsam. Ach so, ja, und ich will, dass du sechs Kilo abnimmst, sagen wir mal dreihundert Gramm pro Woche. Bis dieses Ziel erreicht ist, erteile ich dir ein striktes Alkoholverbot. Keinen Tropfen, auch keine Weinbrandpralinen oder Eis mit Likör oder irgendwas in der Art. Naschen darfst du, aber bitte in Maßen! Viertens: Ich möchte dich zur SA-Kämpferin ausbilden lassen.«
»Was ist denn das?«
»SA ist eine Sportart«, sagte Helga, »die Buchstaben stehen für ›Spanking Arts‹. Spanking bedeutet Hintern versohlen. SA ist den MMA-Kämpfen nachempfunden, das heißt Mixed Martial Arts, eine Mischung aus Kick-Boxen und Ringkampf. Dabei geht es ziemlich hart zu, der Verlierer bleibt meistens bewusstlos auf dem Boden liegen.«
»Du lieber Himmel!«, rief Yvonne aus.
»Keine Sorge, Yvonne, bei SA gibt es keine ernsthaften Verletzungen, Ästhetik und natürlich das Spanking stehen dabei im Vordergrund. Zwei nackte Frauen kämpfen miteinander vor Zuschauern, das sind in der Mehrzahl Männer. Wie das genau abläuft, bekommst du von Shirin erklärt, so heißt die Lehrerin, die dir diese Kampftechnik beibringen wird. Die Ausbildung dauert sechs Wochen, freitags von zwei bis vier und samstags von zehn bis zwölf. Ein Kampf dauert etwa dreißig Minuten. Die Kämpferinnen sollen möglichst jung und gut gebaut sein, aber auch eine fünfzigjährige oder noch ältere Frau kann einen schönen Körper haben und für SA geeignet sein. Reife Frauen mit großen, drallen Popos sind bei Spanking-Freaks durchaus auch gefragt. Man könnte das Ganze als Mischung aus Peep-Show, Ringkampf und Spanking-Performance bezeichnen.«
»Und wo finden diese SA-Kämpfe statt?«
»Im Haus eines Privatmannes, dort treffen sich einmal im Monat ältere und gut betuchte Herren, meistens Witwer, aber auch überzeugte Junggesellen. Keiner von denen ist unter sechzig, die meisten sind weit über siebzig. Diese Herren nennen sich ›Freunde von Theresa‹. Theresa Berkeley war Engländerin, sie lebte im 19. Jahrhundert und war Chefin eines Clubs, der sich auf Spanking spezialisiert hatte. Die Freunde Theresas haben weibliche Hausangestellte, ganz offiziell mit Arbeitsvertrag, inoffiziell sind diese Hausmädchen aber Sex-Sklavinnen. Sie müssen die Männer bedienen, was auch immer das im Einzelfall heißt. Und sie bekommen oft den Hintern versohlt, denn diese Leidenschaft verbindet die ›Freunde von Theresa‹. Manchen Frauen macht das Spaß. Und einige müssen immer wieder zu diesen SA- Kämpfen antreten. Es sind zumeist Frauen ab dreißig bis Mitte fünfzig, die zuvor als Prostituierte gearbeitet haben. Wenn eine Hure über dreißig ist, sinkt ihr Verdienst drastisch, gefragt sind ganz junge Mädchen zwischen vierzehn und achtzehn. Das ist eigentlich traurig und auch irgendwie trostlos.«
»Weshalb denn das?«, fragte Yvonne.
»Ach, weißt du, so eine abgehalfterte Nutte kommt mir vor wie ein ausgedienter Ackergaul, der zu nichts mehr nütze ist. Ich habe nichts gegen Nutten, ich verachte sie nicht, sie haben eine wichtige Funktion in der Gesellschaft. Na ja, der Job als Sklavin bietet diesen Nutten, die ja immer noch viel jünger als ihre Herren sind, eine gute Existenzmöglichkeit, Unterkunft, Essen und Geld – die Striemen auf dem Po müssen sie halt in Kauf nehmen. Die Freunde Theresas, wenn sie sich im ›Herrenhaus‹ treffen, veranstalten dort alles Mögliche, Prügelstrafen nach historischem Vorbild, Auktionen und eben die SA-Kämpfe. Dabei werden Wetten abgeschlossen, der Einsatz ist festgelegt, er beträgt zweitausend Euro. Diesen Betrag können die Herren der Kämpferinnen gewinnen oder verlieren. Auch die Zuschauer dürfen wetten.«
Tasuta katkend on lõppenud.