Loe raamatut: «Dichtung und Klarheit»
David Goliath
Dichtung und Klarheit
Aus dem Leben eines Tagediebs
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
MEINE DROGE
MEINE DROGE
WARTEN AUF DIE LIEBE
WARTEN AUF DIE LIEBE
SCHEMA F
SCHEMA F
SARKOPHAG
SARKOPHAG
BIS ANS ENDE DIESER WELT
BIS ANS ENDE DIESER WELT
JEDEN TAG
JEDEN TAG
UND DIE FURCHT WIRD VERGEHEN
UND DIE FURCHT WIRD VERGEHEN
VOYEUR
VOYEUR
DIE MÜCKE
DIE MÜCKE
TICKTACK
TICKTACK
EXIL
EXIL
SCHOKOLADE!
SCHOKOLADE!
RUBIKON
RUBIKON
RATTENFÄNGER
RATTENFÄNGER
ZOMBIES AUF DEM PARKETT
ZOMBIES AUF DEM PARKETT
DUELL
DUELL
HOMO SAPIENS
HOMO SAPIENS
JUWEL
JUWEL
HEIMKEHR
HEIMKEHR
HUNGER!
HUNGER!
SPIELKAMERAD
SPIELKAMERAD
DES SOLDATEN LOYALITÄT
DES SOLDATEN LOYALITÄT
EIN STERBENDER SCHWAN
EIN STERBENDER SCHWAN
TANZ!
TANZ!
GUILLOTINE
GUILLOTINE
DAS OKULAR
DAS OKULAR
PHARISÄER
PHARISÄER
KRIEG UND FRIEDEN
KRIEG UND FRIEDEN
TANZENDE ENGEL
TANZENDE ENGEL
EISBÄR
EISBÄR
CLOWN
CLOWN
KOPF IST TOT
KOPF IST TOT
MAHNMAL
MAHNMAL
GESPENSTER
GESPENSTER
LIEBE KENNT KEINE ZEIT
LIEBE KENNT KEINE ZEIT
DER TOD BRAUCHT KEINE TÜR
DER TOD BRAUCHT KEINE TÜR
DER WIND TRÄGT DEINEN NAMEN
DER WIND TRÄGT DEINEN NAMEN
IN FLAMMEN
Impressum neobooks
MEINE DROGE
Wie du dich bewegst,
wie du vor mir stehst,
wie du mich ansiehst,
wie du mich anziehst.
Ich bin die Motte.
Du bist das Licht.
Es strahlt die Sonne
aus deinem Gesicht.
Du lockst mich magisch an.
Ich fliege, solange ich kann.
Ich verbrenne, ich ertrinke, ich verdurste, ich ersticke,
doch nur für die Richtige.
Du bist meine Droge,
meine Muse, meine Zofe.
Ich bin süchtig nach dir,
wie ein abgerichtetes Tier
nach Fleisch und Blut
in animalischer Demut.
Nur ein Schuss, nur ein Kuss,
bevor ich sterben muss.
Jetzt weiß ich, was Liebe ist
und wie sie mich auffrisst.
Weiß, was es heißt, zu leiden,
will es jedoch nicht vermeiden.
Ich genieße jeden Stich und jeden Rausch.
Hoffe, das hört niemals auf.
Will bleiben und die Zeit mit dir auskosten,
im Verderben, auf verlorenem Posten.
Kann kaum atmen, kann nicht schlafen.
Jeder Moment ohne dich will mich bestrafen.
Jede Sekunde ohne dich ist wie ein kalter Entzug.
Du bist mein Heiland, du tust mir gut.
Habe keinen Hunger, habe keine Lust,
muss nur existieren bis zum nächsten Kuss.
Habe gewartet, habe gesucht,
habe gefunden, bin erlöst und verflucht.
Eine Überdosis von dir ist zum Glück nicht letal.
Und wenn es so wäre, wär es mir egal.
Ich will dich bis zum letzten Tropfen aussaugen,
dich mit Haut und Haar vollumfänglich rauben.
MEINE DROGE
WARTEN AUF DIE LIEBE
Warten auf die Liebe,
auf die Apokalypse,
auf das Ende aller Kriege,
auf den Stillstand der Geschütze.
Warten auf das Ende.
Warten auf das Licht.
Warten auf die Wende.
Warten, bis das Steuerruder bricht.
Wir warten auf Morgen
und übergehen das Hier und Jetzt.
Wir verdrängen Freude und Sorgen.
Das Heute wird so oft unterschätzt.
Wohin geht die Reise?
Was ist das Ziel?
Weder Pfad noch Schneise.
Im Morast versinkt der Kiel.
Festgefahren,
immobil.
Das Warten macht uns zum Greise.
Kein Abenteuer, ein Trauerspiel!
Wir warten auf bessere Zeiten
und beten für einen Erlöser.
Währenddessen palavern wir, und streiten,
ergebnislos – die Not wird immer größer.
Wir warten auf Godot.
Wir sind vergnügt und froh.
Wir warten auf Godot.
Wir sind so dumm wie Stroh.
Wir warten auf Godot,
den unbekannten Heilsbringer,
bis wir endlich kapieren:
er kommt nicht mehr.
Warten auf den nächsten Tag,
voller Träume und Hoffnung.
Mit der Gewissheit, dass niemand kommen mag.
Ein ewiges Martyrium.
WARTEN AUF DIE LIEBE
SCHEMA F
Die Stimme gedoppelt,
mit Effekten gekoppelt.
Fehlende Tiefgründigkeit,
nur Worte aneinandergereiht.
Hauptsache laut gebrüllt
und die Masse mit Ramsch abgefüllt.
Ein Mikrofon zu halten befähigt nicht zum guten Sänger.
Die fremde Sprache sucht vergeblich nach einem Empfänger.
Komm auf den Punkt oder mach dich aus dem Staub!
Dein Rachen bricht auseinander – das Publikum ist taub.
Herzlichen Glückwunsch zum Einheitsbrei!
Mit geklauter Musik und trivialer Faselei.
Hier ist dein Stempel:
Schema F für deinen einfallslosen Krempel!
Willkommen in der Schublade!
Mach es dir gemütlich!
Die Saat ist gepflanzt;
Lorbeeren sprießen bald erträglich …
Jetzt musst du nur noch dein Muster kopieren
und die Anhänger mit demselben Schund verführen
Ein Zirkus ohne Dompteur und ohne Zaun.
Gib dem Affen Zucker, sonst wird er Geldbörsen klauen!
Wildes Springen soll animieren,
obszöne Gesten sollen elektrisieren.
Der Erfolg gibt dir recht.
Die Neider staunen nicht schlecht.
Der Konsument will beschissen werden.
Es hagelt Lob und kaum Beschwerden.
Die Kritiken sind gut,
weil sonst der Pranger droht.
Nur ein böses Wort
und die Abonnenten sind fort.
Industrie und Massenware – von der Million zur Milliarde.
Gauner und Bastarde – Teppich, Spalier, Fanfare …
Ausgequetscht wie ein Stück Dreck.
Bist du ausgeblutet, bist du weg.
Die nächsten Opfer stehen Schlange.
Versprochener Ruhm hält sie bei der Stange.
Naiv, talentiert und verblendet.
Wir wissen alle, wie das endet … Schema F auf die Stirn gestempelt!