Sophienlust 182 – Familienroman
Raamatust
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren: Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.
"Was ist los, Peggy? Schmeckt dir der Braten nicht?", fragte Denise von Schoenecker. Sie nahm an dem Mittagessen ihrer Schützlinge in Sophienlust teil und saß neben der sechsjährigen dunkelhaarigen Peggy. Es war ihr nicht entgangen, dass die Kleine noch immer an ihrem ersten Bissen Fleisch kaute.
"Hast du ein hartes Stück Fleisch erwischt? Komisch, meines ist ganz weich. Sollen wir tauschen?", bot Denise dem Kind an.
Peggy schluckte den Bissen hinunter. Dann schüttelte sie den Kopf. «Nein, danke, Tante Isi.»
"Du siehst so niedergeschlagen aus. Hast du Zahnweh, oder tut dein Hals weh?", erkundigte sich Denise, nun schon etwas besorgt.
"O nein, weh tut mir nichts", entgegnete Peggy. Dabei fiel eine dicke Träne auf ihren Teller.
"Peggy, weine doch nicht!", bat Denise bestürzt.
"Ich muss aber weinen, weil ich so schrecklich traurig bin", schluchzte Peggy.
Denise legte ihr Besteck beiseite und zog Peggy tröstend an sich. «Du hast wahrscheinlich Sehnsucht nach deinem Onkel Luchs», meinte sie. «Er wird bald von seiner Reise zurückkehren und wieder bei dir sein.»
"Es …, es ist nicht wegen Onkel Luchs." Peggy schnupfte hörbar auf und ließ weiterhin den Kopf hängen.
"Sie ist schon die ganze Zeit so", sagte der neunjährige Henrik von Schoenecker zu seiner Mutter. «Seit wir heute aus der Schule kamen, bläst sie Trübsal.»
"Ach so. Dann hat es vielleicht in der Schule Ärger gegeben. Willst du uns nicht erzählen, was dir heute in der Schule zugestoßen ist?", fragte Denise freundlich.
"Es ist mir ja nichts zugestoßen. Es geht mir gut. Ich kann ja bei euch in Sophienlust sein. Aber die arme Graziella