Sophienlust 394 – Familienroman
Raamatust
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren: Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.
"Hier kann man nicht ordentlich Drachen steigen lassen", maulte Henrik von Schoenecker, «die Spielwiese von Sophienlust ist einfach zu klein. Wir sind uns gegenseitig im Weg. Kein Wunder, dass sich Fabians und Robbys Schnüre verheddert haben.» «Drachen kaputt», klagte der knapp drei Jahre alte Robert Geranek. Er befand sich erst seit wenigen Tagen in Sophienlust, doch er hatte auf Anhieb Anschluss an die anderen Kinder gefunden, obwohl sie alle älter als er waren. «O nein, er ist nicht kaputt», tröstete Pünktchen, die sich gerne der jüngeren Kinder annahm. Mit vollem Namen hieß sie Angelina Dommin. Die vielen Sommersprossen, die auf ihrem hübschen Näschen tanzten, hatten ihr den Spitznamen Pünktchen eingetragen. «Wir müssen bloß die Schnüre entwirren, dann ist dein Drachen wieder in Ordnung. Soll ich dir dabei helfen?» «Lieb von dir, Pünktchen, aber das übernehme ich», erklärte August Dürnauer. Robbys Vater war heute zu einem kurzen Besuch in das Kinderheim gekommen, um sich von dem Wohlergehen seines Sohnes zu überzeugen. Er kauerte sich neben seinen Sprössling ins Gras. Gemeinsam mit Henrik und Fabian Schöller mühte er sich ab, die ineinander verwickelten Schnüre der beiden Drachen wieder zu entflechten. Robby sah zu und zappelte vor Ungeduld. Mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen glich er seinem Vater kaum, August Dürnauer war dunkelhaarig und hatte dunkle Augen.