Loe raamatut: «Vernehmungen»
Vernehmungen
Taktik Psychologie Recht
6. Auflage
von
Dr. Heiko Artkämper Staatsanwalt (GL)
Thorsten Floren Lehrbeauftragter an der HSPV NRW
Karsten Schilling Kriminalhauptkommissar a.D.
Mit Beiträgen von
Christoph Keller Polizeidirektor
Dr. Philipp Metzger Regierungsdirektor
Dr. Lennart May Diplom-Psychologe
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E-Book
6. Auflage 2021
© VERLAG DEUTSCHE POLIZEILITERATUR GMBH Buchvertrieb; Hilden/Rhld., 2021
ISBN 978-3-8011-0902-8 (EPUB)
Titel Nr. 102099
Buch (Print)
6. Auflage 2021
© VERLAG DEUTSCHE POLIZEILITERATUR GMBH Buchvertrieb; Hilden/Rhld., 2021
Druck und Bindung: Mediaprint, Paderborn
ISBN 978-3-8011-0879-3
eISBN 978-3-8011-0902-8
Alle Rechte vorbehalten
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Vorwort zur sechsten Auflage
Wer fragt, bekommt Antworten – wer richtig fragt, bekommt die richtigen Antworten. Informationsakquise ist für sämtliche Berufe mit Vernehmungs- und Befragungspraxis von täglicher und essenzieller Bedeutung.
Der Spagat zwischen praktischer Anwendung einerseits und gesetzlich-theoretischem Hintergrundwissen andererseits ist ungeschriebene Geschäftsgrundlage einer jeden Vernehmung. Die Tatsache, dass eine autoritär veranlasste Zwangskommunikation zur Aufklärung einer Straftat beitragen kann, soll und muss, erschwert die Kommunikation, macht sie aber nicht unmöglich. Es wurde in den Vorauflagen darauf hingewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit, bereits bei der erstmaligen Begehung einer Straftat aufzufallen, gering ist. Beschuldigte, die in flagranti gestellt werden, sind in aller Regel keine Erst- oder Einmaltäter. Will man im Sinne einer Qualitätsoffensive der Kriminalität konsequent und erfolgreich begegnen, ist die Vernehmung wichtiger denn je: Auch dies ist das Ziel einer gelungenen Vernehmung, die – entgegen der Wissenschaftshörigkeit mancher – weiterhin einen Kernbereich der Tätigkeit im Rahmen der Strafverfolgung darstellt.
Anregungen und Wünsche der Leser, die an uns herangetragen wurden, fanden – soweit möglich – erneut Berücksichtigung.
Die Pensionierung von Karsten Schilling hat die Autoren dazu bewegt, „frisches Blut“ zur Aktualisierung hinzuzuziehen: Thorsten Floren tritt seit dieser Auflage sukzessive die Nachfolge an und verstärkt so den Praxisbezug. Sämtliche Änderungen wurden berücksichtigt, sodass die Veröffentlichung sich auf aktuellem Stand befindet.
Dortmund/Steinheim/Unna, im Januar 2021
Heiko Artkämper
Thorsten Floren
Karsten Schilling
Aus dem Vorwort zur fünften Auflage (2018)
Anregungen und Wünsche der Leser, die an die Autoren herangetragen wurden, fanden – soweit möglich – erneut Berücksichtigung, ohne dass dadurch die Struktur gegenüber den Vorauflagen geändert werden musste.
Aus dem Vorwort zur vierten Auflage (2017)
Die Notwendigkeit einer Neuauflage der vergriffenen Veröffentlichung fällt in eine Zeit, in der Gesetzesänderungen zu erwarten stehen. Unter anderem der seit dem Jahr 2016 diskutierte Rohentwurf des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz – Entwurf eines Gesetzes zur effektiveren und praxistauglicheren Ausgestaltung des Strafverfahrens – könnte im Falle seiner Umsetzung zu gravierenden Änderungen betreffend die Dokumentation von Vernehmungen führen. Diese wurden – soweit möglich – in die Ausführungen integriert und werden im Zusammenhang im Kapitel 18.7 dargestellt.
Aus dem Vorwort zur dritten Auflage (2014)
Erörterungen zu den Grundzügen der Wahrnehmung, der Kommunikation und der Vernehmungstechnik wurden ergänzt und erweitert.
Soweit die im Jahre 2013 in Kraft getretenen Änderungen der Strafprozessordnung und des Gerichtsverfassungsgesetzes teilweise eigenständige Belehrungspflichten eingeführt haben, die durch ihre Aufnahme als Querverweise wenig benutzerfreundlich sind, wurden allerdings auch strukturelle Änderungen vorgenommen, die der besseren Verständlichkeit dienen sollen.
Völlig neu eingeführt wurde das Kapitel zu Vernehmungen in besonderen Verfahrensarten (insbesondere Disziplinarverfahren). Hier ist es gelungen, für diese Spezialmaterien zwei kompetente und renommierte Gastautoren (POR Christoph Keller und ORR Philipp Metzger) zu gewinnen.
Aus dem Vorwort zur ersten Auflage (2010)
In der Praxis der Strafverfolgung werden Vernehmungen von Zeugen und Beschuldigten im Ermittlungsverfahren regelmäßig eigenverantwortlich von Polizeibeamten durchgeführt.
Hierbei entstehen Kommunikationsprozesse, die von psychologischen und sozialen Faktoren abhängig und neben der sozialen Kompetenz des Vernehmenden an die Kenntnis kriminalistisch-methodischer und juristischer Vorgaben geknüpft sind.
Diese polizeilichen Vernehmungen sind in weitaus größerem Maße für den Ausgang eines Strafverfahrens relevant, als es Polizeibeamten oftmals bekannt ist. Das Feedback durch die Justiz lässt häufig zu wünschen übrig. In vielen Fällen hängen Freispruch und/oder Verurteilung allein von der Qualität und der Verwertbarkeit einer solchen Vernehmung ab. Die polizeiliche Vernehmung rückt daher häufig in den Mittelpunkt einer strafrechtlichen Hauptverhandlung.
Polizeiliche Vernehmungen mögen „aus Erfahrung gut“ sein; was aber passiert, wenn genau diese Erfahrung fehlt? „Ohne Erfahrung gut“ ist eine Fiktion und eine unerreichbare Leistungsvorgabe; sie kann nicht erwartet werden. Erfolgreiche Vernehmungen bedürfen eines Grundstockes an sozialwissenschaftlichen, kriminologischen, kriminalistischen und juristischen Kenntnissen sowie einer gewissen Lebenserfahrung. Alle vorgenannten Aspekte können aber keinesfalls eine erforderliche Vernehmungserfahrung und -praxis auch nur ansatzweise ersetzen.
Das „Bauchgefühl“ eines vernehmenden Polizeibeamten entwickelt sich; damit er dabei auf gewisse Grundlagen zurückgreifen kann, will diese Veröffentlichung Handlungssicherheit in Vernehmungssituationen vermitteln. Es versteht sich, dass es dabei ausschließlich um die theoretische Vernehmungskompetenz und nicht die Sozialkompetenz geht.
Vernehmungen müssen von einer professionellen – aber neutralen – Neugier geprägt sein, die sach- und personenbezogen ist und von einem kriminalistischen Denken dominiert wird. Die Fragen, die der Vernehmende stellt, steuern die Qualität der Antworten; Fragen und Antworten bilden eine Symbiose.
Dieses Buch soll dem Leser den Einstieg in eine schwierige Materie erleichtern, aber zugleich auch als späterer Wegbegleiter in besonderen Situationen eine Hilfe sein. Bei der Umsetzung dieser Konzeption wurde versucht, die einzelnen Kapitel „autark“ zu gestalten, sodass der Leser allein durch die Lektüre eines Themenabschnittes umfassend informiert wird. Die damit verbundenen Wiederholungen bei einer Gesamtlektüre des Werkes haben die Verfasser bewusst in Kauf genommen.
Das perfekte, universell anwendbare Vernehmungskonzept für jede Vernehmungssituation und für jeden Vernehmenden gibt es nicht; ein solches kann und soll daher auch hier nicht präsentiert werden.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur sechsten Auflage
Aus dem Vorwort zur fünften Auflage (2018)
Aus dem Vorwort zur vierten Auflage (2017)
Aus dem Vorwort zur dritten Auflage (2014)
Aus dem Vorwort zur ersten Auflage (2010)
Übersichten/Schaubilder
1Vernehmungen im Kontext von menschlicher Erinnerung, Irrtum und Lüge
1.1Menschliches Erinnern: Grundzüge von Wahrnehmung, Codierung, Speicherung und Wiedergabe
1.1.1Fehlerquellen bei der Wahrnehmung
1.1.2Fehlerquellen bei der Codierung
1.1.3Fehlerquellen bei der Speicherung
1.1.4Fehlerquellen bei der Wiedergabe
1.2Personenbezogene Faktoren
1.2.1Weitere subjektive Determinanten
1.2.2Wahrnehmungsverzerrungen
1.2.3Alters- und Größenschätzungen
1.3Sachbezogene Faktoren
1.4Lüge und Irrtum
1.5Unglaubhaftigkeits- bzw. Nullhypothese, Realkennzeichen und Warnhinweise
1.5.1Nullhypothese
1.5.2Realkennzeichen und Warnsignale
1.6Analyse einer Aussage
1.6.1Detailreichtum
1.6.2Individuelle – ausgefallene – Besonderheiten
1.6.3Raum-zeitliche Verknüpfung mit objektivierbaren Faktoren
1.6.4Konstanz in wesentlichen Teilen
1.6.5Homogenität
1.6.6Ungeordnete – aber psychologisch erklärbare – Beschreibungen
1.6.7Spontane Erweiterungen
1.6.8Objektivität durch Beschreibung be- und entlastender Umstände
1.6.9Resümee
1.7Lügensignale
1.7.1Recht zur Lüge?!
1.7.1.1Zeugen
1.7.1.2Beschuldigte
1.7.1.3Selbstbelastungsfreiheit versus Auskunftspflichten
1.7.1.3.1Insolvenzordnung
1.7.1.3.2Asylgesetz
1.7.1.3.3Disziplinarverfahren im Strafvollzug
1.7.1.4Falschangaben bei Verkehrsdelikten
1.7.2Guter oder schlechter Leumund
1.7.3Fehlen von Realitätskriterien
1.7.4Weitere Warn- und Lügensignale
1.8Zuverlässig funktionierende Lügenerkennungsmethoden?
1.9Kurze tatsächliche Bestandsaufnahme
1.9.1Der Fall Jakob von Metzler
1.9.2Falsche Geständnisse und der Bauer Rudi Rupp
1.9.3Das Holzklotzverfahren
1.9.4Die Vermisstenanzeige
1.9.5Der wenig kooperative Beschuldigte
1.9.6Der nicht auffindbare Beschuldigte
1.9.7Ein Gegenbeispiel: Tod nach Luftembolie bei einverständlichem Geschlechtsverkehr
1.9.8Erhebungen von Habschick
1.9.9Appell an die Vernehmenden
1.10Historische Reminiszenz
1.10.1Vernehmungen
1.10.2Geständnisse beschuldigter Personen
1.11Vernehmungen im EU-Kontext
2Vernehmungen und andere Arten der Informationsgewinnung
2.1Begriff der Vernehmung
2.2„Gespräche“ zur Gefahrenabwehr
2.2.1Kommunikativer Einsatz
2.2.2Gespräch auf der Straße
2.3Gefährderansprachen oder besser: Gefährdergespräche
2.3.1„Versuch“ einer Definition aus Bayern
2.3.2Psychologisch und taktisch sinnvolle Handlungsempfehlung
2.3.3Das Interventionskonzept
2.4Handlungsempfehlungen, Opferfürsorge und Anhörungen
2.5Informatorische Befragungen
2.6Sondierungsfragen
2.7(Zufälliges) Mithören von Äußerungen
2.8Spontanäußerungen
2.8.1Spontanäußerungen von Beschuldigten
2.8.2Selbstgespräche von Beschuldigten
2.8.3Spontanäußerungen von Zeugen
2.9Vorgespräche
2.10Anzeigeerstattungen
2.10.1Rechtsnatur der Anzeigeaufnahme
2.10.2Spielregeln für den Anzeigeaufnehmenden
2.10.3Anzeigeerstatter bei Privatklagedelikten
2.10.4Anzeigeerstatter oder Beschuldigter?
2.10.5Strafanzeigen gegen Kinder
2.11Einsatz verdeckter Ermittler
2.12Heimliches Aufzeichnen von Gesprächen mit Besuchern während der Untersuchungshaft
2.13Hörfallen
2.14Schriftliche „Vernehmungen“, besser: Äußerungen
2.14.1Beschuldigte
2.14.2Zeugen
2.14.3Standardisierte Anhörungsbögen
2.14.4Detaillierte Fragenkataloge (mit Platz für Antworten)
2.14.5Konservierung von Zeugenwahrnehmungen durch vorgelagerte Anhörungsbögen – „EVA“
2.15Polizeiliche und staatsanwaltliche Vernehmungen
3Ziele und Aufgaben einer Vernehmung
3.1Ziele einer Vernehmung
3.2Strukturen
3.2.1Objektiver und subjektiver Befund
3.2.2Personen
3.3Wahrheitsfindung
3.4Inhalte
3.5Wahrgenommenes, Information und Schlussfolgerung(en)
3.5.1Analyse der Aussage
3.5.2Abfrage von Vergleichswerten
3.6Soziale Wahrnehmung und ihre Realisation durch den Vernehmenden
3.7Bestätigende Informationsverarbeitung und Ankereffekt im Strafverfahren
3.7.1Die „richtige“ Entscheidung
3.7.2Phänomene der Entscheidungsfindung
3.7.2.1Schulterschlusseffekt
3.7.2.2Prinzip der bestätigenden Informationsverarbeitung
3.7.2.2.1Verarbeitung konsistenter Informationen
3.7.2.2.2Verarbeitung inkonsistenter Informationen
3.7.3Inertia-/Perseveranzeffekt
3.7.4Primacyeffekt
3.7.5Ankereffekt
3.7.6Auswirkungen auf das Strafverfahren
3.7.6.1Bestätigung kriminalistischer Arbeitshypothesen
3.7.6.2Antragsgemäße Beschlüsse im Ermittlungs- und Zwischenverfahren
3.7.6.3Beweisaufnahme in der Hauptverhandlung
3.7.6.4Plädoyers, Beratung und Urteil
3.8Zusammenfassung
4Transfer von Vernehmungen in die Hauptverhandlung
4.1Personal- und Sachbeweis
4.2Erscheinungsformen von Angaben im Ermittlungsverfahren
4.3Transfer des Personalbeweises in die Hauptverhandlung
4.3.1Beschuldigtenangaben
4.3.2Zeugenangaben
4.3.2.1Normalzeugen
4.3.2.2Zeugen mit Auskunftsverweigerungsrecht
4.3.2.3Zeugen mit Zeugnisverweigerungsrecht
4.3.2.4Zeugen, die einer Aussagegenehmigung bedürfen
4.3.2.5Berufsgeheimnisträger und deren Gehilfen als Zeugen
4.3.2.6Verlesung von Zeugenaussagen bei Geständnissen
4.4Resümee
4.5Anhang: Polizeibeamte als Zeugen vor Gericht
4.5.1Neue Tendenzen
4.5.2Professionalität
4.5.3Notwendige Verteidigung bei Polizeizeugen?
4.5.4Strategien und Strukturen aggressiver Verteidigung gegenüber Polizeibeamten
4.5.4.1Verteidigungsstrategien
4.5.4.2Strukturelle Aspekte aggressiver Verteidigung im Rahmen der Befragung und Reaktionsmöglichkeiten von Polizeibeamten
4.5.4.2.1Unterbrechungen, Vernehmungsversuche und Vorwürfe
4.5.4.2.2Erforschung der Persönlichkeit und des Privatlebens
4.5.4.2.3Rollenfremde Fragen
4.5.4.2.4Nach den §§ 240, 241 StPO unzulässige Fragen
4.5.4.2.5Protokollierungsanträge und Suggestivbemerkungen
4.5.4.2.6Häufung von Fragen. Unverständliche, geschlossene und Fangfragen
4.5.5Checkliste und Leitfaden zur Vorbereitung und Durchführung der Zeugenaussage
4.5.5.1Vorbereitung
4.5.5.2Verhalten im Gerichtsgebäude
4.5.5.3Vernehmung
4.5.5.4Nachbereitung
4.6Der Polizeibeamte als Sachverständiger
4.7Abgrenzung zum Zeugen
5Vernehmungsmodelle
5.1Modelle Zeugenvernehmung
5.1.1Kognitives Interview
5.1.1.1Zurückversetzen in den Wahrnehmungskontext
5.1.1.2Alle Einfälle berichten lassen
5.1.1.3Abfrage der Erinnerung aus unterschiedlichen Richtungen
5.1.1.4Perspektivenwechsel
5.2Modelle Zeugen und Beschuldigtenvernehmung
5.2.1Rapport-Modell (oder: erweitertes kognitives Interview)
5.2.1.1Zeugenvernehmung
5.2.1.2Beschuldigtenvernehmung
5.2.2PEACE-Modell
5.2.2.1P = Planing and Preparation (Planung und Vorbereitung)
5.2.2.2E = Engage and Explain (Einvernehmen herstellen und erklären)
5.2.2.3A = Account (Freier Bericht, Rede und Antwort)
5.2.2.4C = Closure (Abschluss)
5.2.2.5E = Evaluation (Auswertung)
5.2.3FIVE-TIERS-Modell
5.2.4Strukturierte Vernehmungen
5.2.4.1Strukturierte Zeugenvernehmung
5.2.4.2Strukturierte Beschuldigtenvernehmung
5.3Modelle Beschuldigtenvernehmung
5.3.1Reid-Modell
5.3.1.1Intention
5.3.1.2Propagierte Vorgehensweise
5.3.1.3Kritik
5.3.2RPM-Technik
5.4Struktur, „Checkliste“ oder „Korsett“?
5.4.1Notwendigkeit einer Vergleichsgröße
5.4.2Bildkartenmethode-Vernehmungskarten als Strukturelement
6Kommunikationsprozess und Fragetechniken
6.1Menschliche Kommunikation und Gesprächsführung im Kontext von Vernehmungen; Vernehmungscoaching
6.1.1Nichtkommunikation
6.1.2Sender und Empfänger
6.1.3Kommunikationsdiagnosemodelle
6.1.3.1TALK-Modell
6.1.3.2Transaktionsanalyse
6.1.4Kommunikationsstile
6.1.5Kommunikationsprobleme
6.1.5.1Allgemeine Probleme
6.1.5.2Explizite Metakommunikation
6.1.6Fazit: Grundregeln kompetenter Kommunikation
6.2Beteiligte am Kommunikationsprozess
6.3Allgemeine Überlegungen
6.3.1Vorentscheidung
6.3.2Kriminalistisch-taktische Weichenstellung
6.4Zulässige (und unzulässige) Fragen
6.5Zugang
6.5.1Bekanntschaft besteht
6.5.2Bekanntschaft herstellen
6.5.3Ermittler als Kommunikationspartner
6.5.4Besonderheiten bei Mehrfachtätern
6.6Vernehmungsarbeit als Beziehungsarbeit
6.6.1Serienmörder
6.6.1.1Prozessgeschichte
6.6.1.2Bedeutung der Belehrung
6.6.2Wirtschaftskrimineller
6.6.3Drogenkonsument und Bewährungsversager
6.6.4Marihuanakäufer
6.6.5OFA-Einbeziehung
6.6.6„Als ob“-Beziehung
6.6.7Beziehungsarbeit als „Kunst, Mördern ein Geständnis abzunehmen“
6.7Polizeiliches „Schwarzweißdenken“
6.8Offene (und geschlossene) Fragen
6.8.1Offene Fragen
6.8.2Geschlossene Fragen
6.8.3Gefahren geschlossener Fragen
6.8.4Trichterbefragung
6.9Neutrale (und suggestive) Fragen
6.10Ausreden lassen
6.11Aktives (und passives) Zuhören
6.11.1Passives Zuhören
6.11.2Aufmerksamkeitsreaktionen
6.11.3Aktives Zuhören
6.11.4Kommunikationssperren
6.12Ich-Botschaften
6.13Psychischer Druck
6.13.1Furchterregende Appelle
6.13.2Kontrollverlust
6.13.3Vernehmungsstrategien
6.13.3.1Magic Words
6.13.3.2Kreuzverhör
6.13.3.3Zick-Zack-Methode
6.14Körpersprache
6.15Im Vorgriff: Vorbereitung der Vernehmung
6.16Sprachniveau
6.16.1Killerphrasen und Floskeln
6.16.2Fremd- und Schlagworte
6.16.3Rechtsbegriffe
6.16.4Fach- und Milieubegriffe
6.17Anhang: Kontakt mit Suizidenten
6.17.1Kontrolle
6.17.2Gespräche mit suizidentschlossenen Personen
6.17.3Herankommen
6.17.4Aktives Zuhören
7Erscheinenspflichten und Anwesenheitsrechte
7.1Anwesenheitspflichten
7.2Überblick über die gesetzlichen Regelungen der Anwesenheitsrechte
7.3Erklärungs- und Fragerecht des Verteidigers bei Vernehmungen
7.4Exkurs: Teilnahmerecht bei Einnahme richterlichen Augenscheins
7.5Anwesenheitsrecht und Anwesenheitsmöglichkeit
7.6Umfang des Anwesenheitsrechts
7.7Anwesenheitsrecht der Erziehungsberechtigten und Betreuer pp.
7.8Anwesenheitsrecht des Verteidigers
7.8.1Vernehmung des Beschuldigten
7.8.2Vernehmung von Mitbeschuldigten
7.9Zeugenbeistände und Nebenklageberechtigte
7.9.1Vernehmungsbeistände
7.9.2Verletztenbeistände
7.9.3Anwälte von nebenklageberechtigten Verletzten
7.9.4Psychosoziale Prozessbetreuung
7.9.5Übersichten
7.9.5.1Teilnahmerecht an Vernehmungen des Mandanten
7.9.5.2Teilnahmerecht an anderen Vernehmungen
7.10Belehrung über die Möglichkeit anwaltlichen Beistandes
7.11Anspruch auf Dolmetscher bei sprachunkundigen Nebenklageberechtigten
7.12Anhang: Mitteilungspflichten zugunsten des Verletzten
8Vorbereitung der Vernehmung
8.1Allgemeine Vorbereitung
8.1.1Äußere Umstände
8.1.2Umfassende Aktenkenntnis
8.1.2.1Vorbereitung in sachlicher Hinsicht
8.1.2.2Vorbereitung in rechtlicher Hinsicht
8.1.2.3Vorbereitung in personeller Hinsicht
8.1.2.4Technische Vorbereitung
8.1.3Rück- und Absprachen mit der Staatsanwaltschaft
8.1.3.1Klärung des Status des zu Vernehmenden
8.1.3.2Umfang der Vernehmung bei Mehrfachstraftätern
8.1.3.3Weitere Entscheidungsmöglichkeiten nach dem Opportunitätsprinzip
8.2Öffentlichkeitsarbeit
8.2.1Auslobungen und Belohnungen
8.2.2Gefahren einer offensiven Presseöffentlichkeit
8.3Vorangegangene Maßnahmen
8.3.1Notrufe
8.3.2Zugriff durch Dritte
8.3.3Einschaltung von Sachverständigen
8.4Schnelle sofortige oder geplante vorbereitete Vernehmung
8.4.1Vorteile eines schnellen sofortigen Ansatzes einer Vernehmung
8.4.2Vorteile, „in Ruhe ermittelt zu haben“
8.5Äußere Begleitumstände
8.6Psychologisches/psychiatrisches Einzelvernehmungstraining zur Vorbereitung einer Vernehmung
8.7Einschaltung der OFA
8.8Vernehmungsbegleitendes Coaching
8.8.1Remote-Unterstützung
8.8.2Grenze rechtsstaatlichen Vorgehens
8.9Eigensicherungsmaßnahmen
8.10Aktenaufbau und Aktenführung
8.10.1Aktenwahrheit, -klarheit und -vollständigkeit
8.10.2Aktenführung und Daten-/Opferschutz
8.10.3Aktenführende Stelle
9Vernehmungsfähigkeit und Vernehmungen von Personen, die der (hoch-)deutschen Sprache nicht – hinreichend – mächtig sind
9.1Keine starren Altersgrenzen
9.2Alkohol
9.3Medikamenten- und Drogenabhängige
9.4Methoden zur angenehmen Vernehmungsgestaltung und/oder Erinnerungsunterstützung
9.4.1Verabreichen von Mitteln bei selbst verursachter zentraler Beeinflussung
9.4.2Zeugen
9.4.3Beschuldigte
9.5(Opfer-)Zeugen nach durchgeführten (Not-)Operationen
9.6Vernehmungen von Personen, die der (hoch-)deutschen Sprache nicht (hinreichend) mächtig sind
9.6.1Mundarten und Dialekte der deutschen Sprache
9.6.2Stärkung der Verfahrensrechte des Nebenklägers 2013
9.6.3Überprüfung der Sprachkenntnisse
9.6.4Sprachkundige Vernehmungsbeamte
9.6.5Übersetzungen durch Vertrauens-/Begleitpersonen des zu Vernehmenden
9.6.6Einsatz und Selbstverständnis von Dolmetschern
9.6.7Fehlerquellen beim Einsatz von Dolmetschern
9.6.7.1Aufgabe, Funktion und Hintergrundwissen des Dolmetschers
9.6.7.2Keine Interaktionen zulassen
9.6.7.3Sprachungenauigkeiten und Übersetzungsfehler berücksichtigen
9.6.7.4Optimaler Dolmetschereinsatz
9.6.7.5Ausnahmefall: Beziehungsaufbau mit und durch den Dolmetscher?!
9.6.8Dokumentation übersetzter Vernehmungen
9.6.9Exkurs: Dolmetscher- und Sachverständigenstatus
9.6.10Vernehmung von Fremdsprachigen und Glaubhaftigkeitsbeurteilung
9.7Hör- und sprachbehinderte Personen
9.8Gehörlose, Stumme und taubstumme Analphabeten
10Verbotene und erlaubte Vernehmungsmethoden
10.1Polygraph
10.1.1Polygraphie bei Zeugen
10.1.2Polygraphie bei Beschuldigten
10.1.3Eine mutige Entscheidung: Polygraphie bei Beschuldigten und Zeugen
10.2Mikroexpressionen der Furcht
10.3Neurowissenschaft und Gehirnaktivitäten
10.4Hypnose
10.4.1Versuch einer Definition
10.4.2Behandlung der Hypnose durch Juristen
10.4.3Kritik und Lösungsvorschlag zur Hypnose bei Zeugen
10.4.4Juristisch-dogmatisches Lösungsangebot
10.4.5Beweiswert erzielter Ergebnisse
10.4.6Hypnose bei Beschuldigten
10.4.7Resümee
10.5Face-Truth-Model
10.6Regelungen der §§ 69 Abs. 3, 136a StPO
10.6.1Normadressaten
10.6.2Vernehmungsbegriff
10.6.3Misshandlung
10.6.4Ermüdung
10.6.5Verabreichen von Mitteln
10.6.6Quälerei
10.6.7Täuschung
10.6.8Hypnose
10.6.9Zwang
10.6.10Drohung mit unzulässigen Maßnahmen
10.6.11Versprechen von gesetzlich nicht vorgesehenen Vorteilen
10.6.12Erinnerungsvermögen und Einsichtsfähigkeit
10.6.13Personeller Adressatenkreis verbotener Vernehmungsmethoden
10.6.14(Keine) Fernwirkung
10.7Kriminalistische List und Täuschung
10.7.1Grenzbereiche in der alltäglichen Vernehmungspraxis
10.7.2Legitimation der Differenzierung
10.7.3Resümee
10.8Exkurs: Mögliche Strafbarkeiten des Vernehmenden (insbesondere bei der Anwendung verbotener Vernehmungsmethoden)
11Auswirkungen verbotener Vernehmungsmethoden, fehlender und falscher Belehrungen
11.1Absolute Verwertungsverbote
11.2Fruit of the poisonous tree doctrine