Berlin ist für Lovers

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Berlin ist für Lovers
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

BERLIN IST FÜR LOVERS

Ida J

Artcover: Giada Armani

Copyright: BERLINABLE UG

Berlinable lädt dich ein, alle deine Ängste hinter dir zu lassen und in eine Welt einzutauchen, in der Sex der Schlüssel zur Selbstbestimmung ist.

Unsere Mission: Die Welt verändern - Seele für Seele.

Akzeptieren Menschen ihre eigene Sexualität, formen sie eine tolerantere Gesellschaft.

Worte der Inspiration, des Mutes, der Veränderung.

Öffne deinen Geist und befreie deine tiefsten Begierden.

Alle Rechte vorbehalten. Es ist nicht erlaubt, die Inhalte dieses eBooks ohne die ausdrückliche Genehmigung durch den Verlag zu kopieren, weiter zu verbreiten öffentlich vorzutragen oder anderweitig zu publizieren. Änderungen, Satzfehler und Rechtschreibfehler vorbehalten. Die Handlung und die handelnden Personen dieses Buchs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.

Ich wache am späten Nachmittag im schummrigen Schein einer Edison-Birne auf. Es ist Winter und das Tageslicht verblasst bereits. Nadine schnappt sich ein Handtuch vom Boden und tapst mit schwingenden Hüften leise zur Dusche. Ich greife über den Rand der Matratze nach den Zigaretten und zünde mir eine an. Stefan öffnet die Tür in seinem langärmeligen T-Shirt und seinen Boxershorts, beides makellos weiß, bizarr engelsgleich – was nicht weiter von der Realität entfernt sein könnte. Alexander, mein bester Freund, schlendert herein und setzt sich neben mich aufs Bett, greift nach den Zigaretten. Stefan macht Tee, während ich auf dem Boden nach meiner Jeans suche und meinen Pullover anziehe.

Später fragt Alexander, wie es mit meinen „rätselhaften deutschen Liebhabern“ laufe. Na ja...

Ich treffe Stefan zum ersten Mal, als er Alexander besuchen kommt. Wir beide leben zusammen in einem Studentenwohnheim. Das besagte Wohnheim ähnelt einem sowjetischen Hotel; neu, aber schonungslos trist mit beigen Vorhängen und Einzelbetten. Alexander hat mir gerade den Topfhaarschnitt verpasst, der meinen finalen Schritt in den Bereich der Techno-Ästhetik signalisiert. Es steht mir und er ist sehr stolz auf sich. Mir fällt einen Hauch von lächelnder Absicht auf, als er mich Stefan vorstellt, den ich augenblicklich mag.

Er ist groß, mit der V-Figur, die mir an Männern gefällt. Lange Gliedmaßen, die schlichte Garderobe eines Designprofis, sein Auftreten nachdenklich und doch mit einer verspielten Dunkelheit. Dunkle Augen und Haare, glatte, olivfarbene Haut, er ist eine launische und verschlossene Seele (wie ich noch herausfinden würde), aber mit einem Sinn für Humor, der in seinen Augen aufblitzt, wenn er spricht. Er reist früh nach Berlin ab – aus nicht genannten persönlichen Gründen, einer dringenden Situation, um die er sich kümmern müsse.

Meine erste Begegnung mit den rätselhaften deutschen Liebhabern findet einige Monate später in einer kalten Berliner Winternacht Anfang Januar statt.

Meinen allerersten Silvesterabend in Berlin habe ich mit Alexander verbracht (der erste von vielen, wie sich später herausstellt). Er rasiert mir den Kopf auf Stufe 1. Es ist krass, aber zum Glück steht es mir. Ich liebe es, ich fühle mich wie ein ganz neuer Mensch, einer, der hierhergehört, in diese expressiv-explorative Stadt.

Den frühen Teil des Abends verbringen wir in der Wohnung seiner Bekannten Sina; einem magischen Ort, an dem es abgesehen von einem traditionellen Kachelofen in der Ecke des Raumes keine Heizung gibt. Die Bewohner haben die Wohnung schön eingerichtet, ein Labyrinth aus Räumen (alles Durchgangszimmer, kreisförmig miteinander verbunden) mit kunstvoll restaurierten alten Möbeln, die Fenster haben sie selbst notdürftig doppelt verglast. Viele Pflanzen, hohe Decken und Wände mit halbabgerissenen Tapeten, die einen fleckigen Putz zum Vorschein bringen. Als Effekt wirkt das bröckelnde Kreuzberger Gebäude wie eine geheime Grotte in der Wildnis, von außen streng und grau, von innen voller Wunder.

Sie zünden Kerzen an, ein paar Leute spielen Instrumente und singen; wir trinken billigen Wein im großen Wohnzimmer mit Möbeln von der Straße. Als das Feuerwerk losgeht, ist die Atmosphäre berauschend, wie eine geheime Sekte oder ein Geheimbund. Ich hatte noch nie eine gemütlichere Party besucht. Alexander steht nicht sonderlich auf diese Art von Musik und Stimmung, aber ich finde sie bezaubernd. Gegen Mitternacht rennen wir die Treppe hinunter, um zu sehen, wie sich der Himmel mit funkelnden Explosionen füllt. So etwas habe ich noch nie gesehen, eine Atmosphäre gefüllt mit Rauch und Schießpulvergeruch, Menschen, die auf der Straße aus Müll Feuer machen, überall Feuerwerk, in schwindelerregendem Tempo. Die Anzahl der Menschen, die allein auf dieser kleinen Straße Böller zünden, ist zu groß, um sie zu zählen, es herrscht Chaos und der Himmel ist hell, erfüllt von Rauch und Feuer.

Schließlich kriegt Alexander, was er will; gegen fünf Uhr morgens gehen wir alle in einen Club und tanzen in den Tag hinein.

Zurück in der magischen Wohnung klettern die Pflanzen die ganze Wand von Sinas Schlafzimmer hinauf, wie ein Winterdschungel. Mein Kopf ist benebelt und es ist eiskalt. Ich kann meinen Atem sehen, als ich mich irgendwann am Nachmittag zum Schlafen zusammenrolle und eine Handvoll Kondome am Rand des Bettes bemerke. Ich denke an die Möglichkeit eines Abenteuers, an Sex und Freiheit.

Ein oder zwei Tage später (die Uhren ticken hier anders) verabreden wir uns mit einer Gruppe von Freunden, darunter Nadine und Stefan, in einer unserer Lieblingsbars in der Nähe von Alexanders Haus.

Es ist alles Alexanders Schuld, er hat mir den Floh ins Ohr gesetzt, dass Stefan mich attraktiv findet und, dass die beiden gelegentlich Mädels aus dem Club mit nach Hause nehmen. Ich habe Nadine noch nie zuvor getroffen, aber die Anziehungskraft ist sofort spürbar. Sie ist eine umwerfende Make-up-Verweigerin mit rasiermesserscharfen Wangenknochen, einem strahlenden Lächeln, voluminösen Haaren, bernsteinfarbenen Augen und einem Sack-Kleid, das nur Leute tragen können, die eine bestimmte Art von natürlicher Coolness besitzen. Schlau, aber ein wenig schüchtern, und wenn sie lacht, zieht sie ihr Kinn an die Brust. Lachfalten zieren ihre Augen. Sie ist fesselnd. Wir bestellen mehr Cocktails, sie und ich trinken White Russians und ich möchte in ihrem Lächeln ertrinken, während wir schlürfen und kichern.

Abgesehen von ihrer beträchtlichen Schönheit sind sie und Stefan beide sensible, kreative Menschen, die ich so verführerisch finde. Sie sind göttlich. Sie sind eine Katastrophe. Ich weiß, dass sie mich in Schwierigkeiten bringen werden, aber ich kann nicht widerstehen.

Ermutigt durch den Schnaps und ins Gespräch vertieft sage ich irgendwann zu Stefan: „Deine Freundin ist heiß.“

Eine kurze Pause, sein schiefes Lächeln durch Zigarettenrauch.

„Warum sagst du ihr das nicht selbst?“, antwortet er und hält den Augenkontakt einen Augenblick zu lang.

Ich spüre sofort Erregung in meiner Brust und zwischen meinen Beinen aufsteigen. Ich folge seinem Rat und es dauert nicht lange, bis wir uns küssen, uns hin und wieder anschauen und in schallendes Gelächter ausbrechen, berauscht voneinander.

Wir fahren mit der U-Bahn zurück in ihre schöne kleine Wohnung, zitternd in einer eisigen Winternacht, es muss drei Uhr morgens sein.

Nachdem wir unsere vielen Zwiebelschichten abgelegt haben, küssen wir uns alle und schmeißen unsere Klamotten in hohem Bogen auf den Boden. Die Erinnerung verschwimmt in den vielen Cocktails, aber es hat sich warm angefühlt, uns zum ersten Mal zu berühren. Sie streift das lockere Kleid ab, unter dem sie keinen BH trägt. Ich streiche mit den Händen über die perfekten Brüste, die Brustwarzen sind unter meinen Handflächen aufgerichtet, ich küsse mich bis zu ihrem Bauchnabel hinunter. Sie öffnet ihre Beine, küsst ihn, seinen Penis in einer Hand, während ich mit meiner Zunge Druck auf ihre Klitoris ausübe, die Öffnung auf- und abgleite und sie ein wenig erkunde. Sie klettert auf ihn, rutscht auf seinen Schwanz hinunter und ich schaue fasziniert zu, wie sich ihr Arsch bewegt und blicke zwischen ihre Beine. Es ist aufregend, als Frau die Penetration zu beobachten, der Eingang zur eigenen Vagina bleibt unsichtbar, es ist nicht möglich, die eigenen Genitalien in Aktion zu beobachten, wie es ein Mann kann. Ich masturbiere, während ich ihnen beim Ficken zusehe.

Sie kommt zum Höhepunkt, hört auf, sich zu bewegen, während er langsam nachlässt, und ich nehme seinen Penis in meinen Mund und schmecke sie darauf. Er ist schön, gut proportioniert, nicht zu groß, mit genug Vorhaut zum Greifen. Er spreizt spielerisch meine Beine und bringt seinen Kopf dazwischen, berührt das Fleisch, nur um sich gleich wieder zurückzuziehen, während ich mich winde und er meine Schenkel weiter auseinanderhält.

„Du hast eine schöne Vagina“, sagt er.

Ich fühle mich seltsam geschmeichelt, dass sie ihm gefällt, klein und korallenrosa, mit tiefen Falten. Sie küssen sich, während ich ihn pumpe, und er wirft seinen Kopf zurück, während er auf ihren Oberschenkel ejakuliert, dessen Haut im Mondlicht, das durch das Fenster ohne Vorhang hereinscheint, fast milchig scheint.

Er und ich schleichen uns zum Rauchen auf den Balkon, er von der Taille abwärts nackt, bis auf die Schuhe und einen Hut. Er lehnt sich mit seinem sehnigen Körper gegen das Geländer und schickt eine Rauchfahne in den Nachthimmel.

 

Wir schlafen ein, sie in der Mitte, ihre Arme um sich selbst gelegt. Gegen Mittag erwachen sie und ich und stellen fest, dass er weg ist. Nur eine kryptische Notiz, die besagt, dass er sich amüsiert hat, sein Telefon und seine Schlüssel sind noch da. Genau das meine ich, wenn ich sage, dass sie mich in Schwierigkeiten bringen würden: Sie wetteifern um die Aufmerksamkeit des anderen und um meine. Ich weiß, dass er den Eindruck hatte, dass zwischen ihr und mir die Chemie besser stimmte oder dass wir lieber allein als mit ihm wären. Was nicht der Fall war. Er spielte sogar mit dem Gedanken, uns allein zu lassen, als wir alle auf dem Heimweg waren. Wir überzeugten ihn, zu bleiben. Aber das war nicht genug.

Der Himmel ist so blau, die Welt in Helligkeit getaucht. Lichtstrahlen fallen durch die großen Fenster fallen und prallen von ihrem prallen Hintern ab. Wir reden nicht viel, ich erinnere mich kaum noch an das, was gesagt wurde, verkatert und vielleicht immer noch überrascht von der Nacht zuvor. Aber ich erinnere mich an die Atmosphäre, ruhig, ein Flüstern der Sinnlichkeit, die Anziehungskraft eher wie Glut als Feuerwerk. Die euphorische Winterhelligkeit, während man sich im Bett an einem neuen Körper wärmt, es ist wie ein Sommerferien-Strandnachmittag im Bergschnee. Das Licht des Sommers und die Gemütlichkeit des Winters, die Neuartigkeit der Umarmung eines Fremden, kombiniert mit der augenblicklichen Verbundenheit der ungewöhnlichen Situation, in der wir uns befinden, Freunde eines Freundes, nach dem Trinken zu dritt und nun ein Mitglied weniger.

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