An Mutterstelle
Raamatust
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Vor dem Studentenwohnheim in Heidelberg stand ein junges Mädchen. Olivia Gartenberg. In der Hand hielt sie einen kleinen Koffer, den sie nun abstellte.
»Hallo, Olivia!« Aus dem Haus trat eine Gruppe junger Leute. »Fährst du auch nach Hause?«
»Ja. Sascha hat versprochen, mich in seinem Wagen mitzunehmen.«
»Dann mach's gut. Schöne Ferien!«
»Euch auch!« Olivia winkte den Studenten lächelnd nach. Sie freute sich auf die großen Semesterferien. Und besonders auf das Wiedersehen mit der kleinen Schwester. Eigentlich war Natalie ja ihre Halbschwester. Aber daran dachte Olivia überhaupt nicht mehr.
Ein übermütiger Hupton riss sie aus ihren Gedanken. Um die Ecke bog Sascha von Schoenecker mit seinem Wagen. Schnell nahm Olivia ihren Koffer auf.
Sascha sprang aus dem Wagen. »Guten Morgen, Olivia. Pünktlich wie immer. Komm, steig ein.« Er verstaute das Köfferchen auf dem Rücksitz.
Olivia setzte sich neben ihn. »Nett von dir, dass du mich mitnimmst.«
Sascha winkte großzügig ab. »Das ist doch selbstverständlich. Schließlich haben wir den gleichen Weg. Du willst nach Stuttgart, ich nach Sophienlust. Eigentlich nach Schoeneich«, verbesserte er sich.
»Wissen deine Eltern und Geschwister, dass du kommst?« Olivia kannte die Familie von Schoenecker und ebenso das Kinderheim.
»Ich habe sie gestern angerufen. Das Hallo meiner jüngeren Brüder hättest du hören sollen.« Sascha nannte Henrik und Dominik immer nur seine Brüder, obwohl sie eigentlich Halbbrüder waren.
»Wie alt ist Nick jetzt eigentlich schon?« Niemand nannte Dominik bei seinem vollen Namen. Er wurde allgemein nur Nick gerufen. Das wusste auch Olivia.
»Ich glaube fünfzehn.« Sascha wurde ein wenig verlegen. »Er kann aber auch schon sechzehn sein. So ganz genau weiß