Raamatust
1796 im Bernbiet: Die Müllerstochter Elsi verlässt nach dem Tod ihrer lieben Mutter das Vaterhaus und wird von einem Bauern in Heimiswyl als Magd aufgenommen. Alle, außer dem Bauern, meinen, Elsi könne wegen ihrer «gewissen adelichen Art» keine Magd sein. Elsi beweist das Gegenteil. Durch ihre umsichtige, selbständige Arbeit in Haus und Hof gewinnt das große, stark gebaute, schöne Mädchen die Achtung und dann die Zuneigung der zunächst voreingenommenen «Bäurin». Junge Burschen weist Elsi zurück, besonders wenn diese das Mädchen auf den Tanzboden führen wollen. Das hat einen Grund. Elsis Vater hatte das beträchtliche Vermögen in Gasthäusern verjubelt und die ganze Familie ins Unglück gestürzt. Der junge Bauer Christen lässt sich von der Schönen nicht so schnell abweisen. Elsi ist zu stolz. In ein Gasthaus zu einem Vergnügen geht sie nicht mit Christen, denn sie müsste währenddessen immer an ihren leichtsinnigen Vater denken. Christen bemüht sich trotzdem unbeirrt weiter um das schöne Mädchen. Als ihm Elsi gar nicht entgegenkommen will, wird er zornig und stachelt ihre Eifersucht an. Christen nimmt sich ein willigeres Heimiswyler Mädchen. Die Bäuerin versteht Elsi nicht. Sie will das Mädchen unbedingt mit Christen, dem Sohn wohlhabender Eltern, verkuppeln. Jeremias Gotthelf (1797-1854) war das Pseudonym des Schweizer Schriftstellers und Pfarrers Albert Bitzius. Seine Romane spiegeln in einem zum Teil erschreckenden Realismus das bäuerliche Leben im 19. Jahrhundert. Mit wenigen starken, wuchtigen Worten konnte er Menschen und Landschaften beschreiben. Gotthelf verstand es wie kaum ein anderer Schriftsteller seiner Zeit, die christlichen und die humanistischen Forderungen in seinem Werk zu verarbeiten.
Jätke arvustus