Loe raamatut: «Play with me 8: Happy birthday»

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Play with me

Band 8

Happy birthday

Julia Will

© 2020 Amrûn Verlag

Jürgen Eglseer, Traunstein

Lektorat: Susanne Pavlovic, Textehexe

Umschlaggestaltung: cover & books Buchcoverdesign

Alle Rechte vorbehalten

ISBN TB – 978-3-95869-148-3

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar

v1 20

Mike

Eine Stunde später betrete ich mit Nick das große Shoppingcenter in der Innenstadt. Kurz nachdem ich das Unigelände verlassen habe, immer noch total neben der Spur, wegen dieses einzelnen letzten Kusses, hat er mich angerufen und gefragt, ob ich ihn begleiten will. Er braucht für Alexander ein Weihnachtsgeschenk und will, dass ich ihm suchen helfe. Bei der Gelegenheit ist mir eingefallen, dass ich für Leon ja auch noch eines brauche.

Und ich habe ja so keine Ahnung, was ich ihm schenken soll. Aber bevor wir uns darauf konzentrieren können, muss ich ihm erst mal von Leons Überfall in der Besenkammer erzählen. Und natürlich auch von der absolut auffälligen Parallele zu dem RPG.

»Oh Gott, dein Ernst?«, fragt er lachend und ich nicke.

»Jap, und ich bin vollkommen unschuldig! Das ist keine abgedrehte Fantasie, zu der ich ihn da genötigt habe. Es ging wirklich von ihm aus. Er hat mich da hinbestellt und dann ist er quasi über mich hergefallen.«

Mir wird schon wieder ganz warm, wenn ich nur daran denke, wie er mich angesehen hat, als er da auf mich zugestürmt ist. Das war so verdammt sexy.

»Das ist echt lustig! Und weißt du, warum er das gemacht hat?«

»Nö. Ich war heute Morgen mit Hannah unterwegs, und wir haben ihn getroffen. Es war ein seeehr merkwürdiger Moment. Vielleicht war’s eine Reaktion darauf. Aber warum – keine Ahnung.« Wir passieren den McDonald’s im Erdgeschoss und ich überlege, ob ich vielleicht Hunger habe, doch Nick läuft zielstrebig daran vorbei. Er hat offenbar keinen. Gut, dann nicht.

»Wer weiß, wer weiß.«

»Ja ... Es war so verdammt geil! Ich hab ihm einen geblasen und -«

»Was, echt? Fuck, ich bin neidisch! Deine Blowjobs waren bisher immer die besten! Ich will auch!«

Ich grinse ein bisschen stolz.

»Ist Alexander nicht gut?«

»Woher soll ich das wissen? Der Blödmann hatte noch nicht mal seine Hand in meiner Hose!«

»Okay ... Das ist sehr traurig.«

»Ja, Mann, ist es! Aber egal, erzähl weiter«, fordert er.

»Okay! Also, jedenfalls hat er einen Blowjob bekommen, und dann wollte er Sex.«

»Und du nicht?«, fragt er total schockiert und ich schüttle den Kopf, bevor ich nicke.

»Doch, natürlich! Hallo? Der hat mich fast irre gemacht, du müsstest ihn mal stöhnen hören!«

»Danke, verzichte. Ich würd lieber seinen Bruder zum Stöhnen bringen«, brummt er, zwinkert mir zu und lacht mit mir zusammen. Wir müssen einer Frau mit Kinderwagen ausweichen, die vor lauter Schimpfen mit Kind Nummer zwei gar nicht mehr auf ihre Umgebung achtet. Erst als wir sie umrundet haben, setzen wir das Gespräch fort. Würde ich dieses Gespräch mit Tim führen, wüsste wahrscheinlich das ganze Shoppingcenter bereits darüber Bescheid, dass ich fast Sex mit Leon gehabt hätte.

»Ja gut, also wolltet ihr es beide, und dann? Warum habt ihrs nicht getan?«

»Weil das für ihn voll blöd gewesen wäre.«

»Inwiefern?«

»Na ja, es wäre sein erstes Mal als Bottom, und wir hatten weder einen Gummi noch Gleitgel. Ich wollte nicht, dass er´s am Ende scheiße findet. Weißt du, was ich meine? Wenn ich daran denke, damals, als ich unten war, und wie kacke ich das fand ... Ich würde das für ihn nicht wollen.«

»Ja, das hast du mal erzählt, ich erinnere mich. Also, ich hätt´s ja auch gut gefunden, wenn ihr´s endlich hinter euch bringt, aber toll, dass du dir da Gedanken gemacht und nicht nur an deinen Schwanz gedacht hast.«

»Das klingt jetzt irgendwie, als wäre ich sonst total schwanzgesteuert und rücksichtslos«, schmolle ich und Nick knufft mich kichernd in den Oberarm.

»Red keinen Scheiß! Du weißt selbst am besten, wie hart ich auf deinen Schwanz abgegangen bin, und das war bestimmt nicht so, weil du scheiße oder egoistisch bist!«

»Hm ... Ne oder?«, frage ich, direkt schon wieder zufrieden am Grinsen. »Ich bin schon ziemlich geil.«

»Bist du! Absolut! Und Leon wird das auch noch zu schätzen wissen - Oh mein Gott, kennst du diesen Duft?! Der ist so geil! Und so scheiße teuer! Aber ich wette, Alex riecht damit nur noch fantastischer als sowieso schon«, unterbricht er sich plötzlich und zerrt mich in eine Parfümerie, an der wir eben vorbeigegangen sind, weiter zu einem Ständer und dann sprüht er auch schon was von dem teuren Duftwasser auf sein Handgelenk.

»Uuuuh, ja, den kenn ich, der ist der Hammer!«, lasse ich mich bereitwillig auf den Themenwechsel ein und halte ihm mein Handgelenk ebenfalls hin, damit er mir was drauf sprüht. »Fuck, riecht der gut«, seufze ich und Nick nickt begeistert.

»Ja, voll! Aber ... das ist quasi ein Drittel des Geldes, das ich im Monat für mich hab. Das ist echt ganz schön viel.« Unschlüssig dreht er die kleine Flasche in der Hand.

»Willst du erst nochmal mit mir rumschauen? Vielleicht findest du noch was anderes«, schlage ich vor, aber er schiebt direkt schmollig die Unterlippe vor.

»Ich weiß eh, dass ich´s am Ende kaufen werde, weil ich nix Besseres finde ...«

»Das weißt du gar nicht.«

»Ich kenne mich. Ich kann es ihm genauso gut gleich holen.« Er seufzt leidend. »Bye, bye money, bye, bye, happiness, hello ... Ich hab nix mehr zum Essen am Ende des Monats …«, singt er dann leise und ich lache.

»Du bist so blöd! Komm jetzt, wir schauen weiter! Ich brauch ja auch noch was für Leon.«

»Das für mich und für Hannah hast du schon?« Kurz friert mein Gesicht ein, bis mir einfällt, dass er unsere Tradition in der Clique ja gar nicht kennt. Leon war da als einziger immer außen vor, aber für den haben wir ja nun spontan eine Sonderregelung.

»Wir wichteln! Am Samstag auf der Party losen wir aus, wer wem was schenken muss, und jedes Geschenk darf höchstens nen Zehner kosten«, kläre ich ihn auf und er nickt.

»Das nenn ich ne echt gute Idee!«

»Ich weiß, ist ja auch von uns! Teilnahme ist auch kein Muss. Wer mitmachen will, wirft seinen Namen in den Topf.«

»Und wenn man sich selbst zieht?«

»Darf man nochmal ziehen?«

»Ah, okay. Logisch, eigentlich ...«

»Jap ... Was ist los mit dir? Du enttäuschst mich als Brain!«

»Ich bin untervögelt, ich darf das. Wir reißen in zwei Wochen oder so die Weltherrschaft an uns.«

»Klingt gut. Und in der Zwischenzeit kümmern wir uns um die Geschenke für unsere Falkenbergs.«

»Uuuh, du hast unsere gesagt!«

»Lach nicht so blöd!« Murrend trete ich nach ihm, hätte dabei fast den dämlichen Parfumständer umgeworfen.

»Das sag ich ihm am Samstag!«

»Das machst du nicht!«

»Mal sehen ...«

»Ey, lass den Scheiß!«

»Was denn? Bestimmt freut er sich.«

»Ja klar, als ob! Komm jetzt, ich hab eine Idee!«

»Für deinen oder meinen Falken- aua! Du Arsch, das tut weh«, jault er auf, als ich ihn jetzt doch erwische. Der Blödsack, ey, das ist überhaupt nicht komisch.

»Komm jetzt!« Mir ist nämlich grade DIE Idee gekommen! Natürlich habe ich mir bereits den Kopf darüber zerbrochen, was ich Leon schenken soll. Und zwar ziemlich erfolglos. Das ist total blöd, wenn man diese merkwürdige Art von ... eh ... Beziehung hat. Was schenkt man sich da? Irgendwas Romantisches wäre unpassend. Zu förmlich ist auch blöd. Ich kann ihm ja schlecht nen Kugelschreiber oder so schenken. Kurz hatte ich über einen Essensgutschein nachgedacht, aber das ist auch nicht das Richtige.

Und jetzt ist mir das perfekte Geschenk eingefallen. Es ist lustig. Vor allem auch sehr nützlich und unter Umständen können wir es zusammen benutzen. Ich bin so toll, ein wahres Genie! Ich sollte Brain sein!

»Alter, dein Grinsen ... Würde ich nicht wissen, dass du harmlos bist, würde ich echt Angst kriegen, mit dir allein im Dunkeln durch die Straßen zu gehen.«

»Hä? Ach, du bist blöd! Ich hab nur ne mega geile Idee für das perfekte Geschenk!«

»Ach ja? Was denn? Wär das auch was für Alex?«, fragt er interessiert.

»Nein, ich denke nicht. Also ausschließen kann ich es nicht, aber nope, ist er nicht der Typ dafür, denke ich.«

»Warum nicht?«

»Siehst du gleich, komm!« Sehr zufrieden mit mir zerre ich ihn wieder aus dem Shoppingcenter hinaus und nach rechts, raus aus der Fußgängerzone. Zweimal müssen wir noch abbiegen, dann haben wir unser Ziel erreicht und als Nick klar wird, wohin ich ihn gerade führe, bleibt er stehen und fängt schallend an zu lachen.

»Ist das dein scheiß Ernst? Ein Sexshop? Wirklich? Von allem, was man schenken kann, willst du da was kaufen?« Mein Grinsen wird nur noch ein bisschen breiter.

»Jep! Und ich weiß auch schon ganz genau, was!« Wir betreten zusammen den Laden und begrüßen die blonde Mittvierzigerin hinter der Kasse, die gerade in einer Zeitschrift blättert.

»Wenn ihr Hilfe braucht, meldet euch«, bietet sie freundlich lächelnd an, aber ich schüttle den Kopf.

»Danke, wir kommen klar!« Zielsicher gehe ich an den DVDs vorbei – wer kauft heutzutage bitte noch DVDs? - zu den Regalen mit dem Sexspielzeug.

»Du meinst das echt ernst, oder?« Nick klingt ein bisschen fassungslos.

»Ja, klar?«

»Sexspielzeug. Zu Weihnachten.«

»Ja? Warum denn nicht?« Ich verstehe gar nicht, was er hat. Es gibt keinen unpassenden Anlass, um Sexspielzeug zu verschenken!

»Das ist doch eher was für nen achtzehnten Geburtstag, meinst du nicht?«

»Nö, gar nicht! Als ich mit Leon Ramen essen war, hat er mir von seiner sehr traurigen kleinen Sammlung erzählt und ich wette, alles davon hat Hannah besorgt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Leon sich selbst sowas kauft, also übernehme ich das für ihn!« Nick sieht immer noch so aus, als wüsste er nicht, ob ich ihn nicht vielleicht doch verarsche.

»Du bist echt unglaublich. Und was nimmst du?«

»Einen Plug.« Ich weiß nur noch nicht, welchen.

»Warum gerade einen Plug?«

»Weil er keinen hat, natürlich. Und weil mir so einiges einfällt, was man damit anstellen könnte.«

»Das - worüber, zur Hölle, habt ihr geredet?!«

»Über viel?« Jetzt lachen wir beide und ich greife nach zwei Plugs, die ich gar nicht schlecht finde. Der eine ist schwarz und aus dem typischen harten Gummi, aus dem die meisten Toys sind, der andere ist durchsichtig und aus Glas. Hmm. »Welchen findest du besser?«

»Uhm ... Ich mag Glas-Toys lieber, eigentlich. Scheiße kalt am Anfang, aber hinten raus generell angenehmer.«

»Eigentlich soll er hinten rein.«

»Oh Gott, du bist so blöd!«, gackert er und ich lache mit, hänge den schwarzen Plug zurück und nicke zufrieden. Gleitgel wird er ja selbst haben. Nehme ich an. Sonst noch was?

Im Vorbeigehen fällt mein Blick auf ein Würfelspiel. Es sind zwei Würfel, einer mit Sexstellungen und einer mit Orten, wobei es sich auf Zimmer in normalen Wohnungen beschränkt. Ich wollte sowas schon immer mal ausprobieren, aber ... Ne, das wäre zu aufdringlich.

Dafür nehme ich noch eine von den Massagekerzen mit. Ich mag die voll gerne und vielleicht ... Ich meine, man kann sich ja auch einfach nur den Rücken massieren. Man muss nicht -

»Du grinst schon wieder so bekloppt.«

»Lass mich, ich hab Spaß mit meinem Kopfkino!«

»Sieht man.« Gerade will ich zahlen, da vibriert mein Handy in meiner Tasche. Solange die Frau an der Kasse die zwei Sachen scannt, sehe ich schnell nach, wer mir schreibt, und bin fast gar nicht enttäuscht, dass es keine Nachricht von Chain ist. Hannah hat geschrieben.

›Leon will sich morgen mit mir treffen und reden! D:‹

Bevor ich antworte, zahle ich erst mal, dann verabschieden wir uns und verlassen den Laden.

»Wer schreibt?«, fragt Nick, schlendert neben mir her, während ich mein Handy wieder entsperre.

»Hannah. Leon will sich mit ihr treffen.«

Er bleibt stehen. »Warum das denn?«, fragt er, klingt genauso ratlos, wie ich mich fühle. Ich kann mir keinen triftigen Grund vorstellen, warum Leon sich mit Hannah treffen sollte. Und dann auch noch allein.

»Keine Ahnung? Er will wohl reden, schätze ich.«

»Okay, und worüber?«

»Woher soll ich das wissen?« Ich schüttle den Kopf und frage mich, was es damit auf sich hat. Mir gegenüber hat Leon jedenfalls nichts erwähnt. Egal. Nicht mein Problem. Ich antworte erst mal Hannah.

›Okay? Ist das jetzt gut oder schlecht?‹

»Hast du sie gefragt, was er will?« Nick ist mindestens so neugierig wie ich.

»Nein, sie weiß es doch selbst nicht.«

»Ah ...« Da kommt wieder eine Nachricht von Hannah.

›Keine Ahnung. Ich weiß auch gar nicht, worüber er reden will.‹

›Hm, ist auch echt komisch. Habt ihr schon was ausgemacht?‹

›Ja, er kommt morgen Nachmittag zu mir.‹

›Hm. Das klingt alles irgendwie strange ...‹

›Allerdings ...‹ Vor allem, wenn man bedenkt, was heute Nachmittag zwischen uns passiert ist. Und plötzlich, ohne, dass ich es verhindern kann, schleicht sich ein ziemlich ekelhafter Gedanke in meinen Kopf und beißt sich fest. Was, wenn er sie zurückwill? Was, wenn er festgestellt hat, dass Männer doch nichts für ihn sind? Dass ich nichts für ihn bin? Und eigentlich sollte mir das egal sein, aber ... Das ist es nicht. Der Gedanke sorgt dafür, dass meine Eingeweide sich schmerzhaft zusammenziehen und für einen Moment fühle ich mich seltsam hilflos und allein, obwohl mir vollkommen klar ist, dass das totaler Quatsch ist.

›Na ja, lassen wir uns überraschen! X3 Wenn was ist, meld dich. Zur Not hau ich ihn um!‹, schreibe ich ihr zurück, zwinge mich, heiter und positiv zu bleiben.

›Ne, danke, ich muss euch nicht beim Rummachen zusehen xP‹

›Ey! So meinte ich das gar nicht und das weißt du genau!‹

›Ja, ja, ja xD Ich schreib dir dann, wenn´s vorbei ist. Morgen bin ich nicht in der Uni. Hab nen Arzttermin und noch anderen Kram zu erledigen, hab dich lieb! <3‹

›Du bist blöd -.- Aber ich hab dich auch lieb, du doofe Kuh.‹ Ich schnaube unzufrieden und Nick hängt sich bei mir ein. Wir gehen gerade wieder Richtung Einkaufszentrum.

»Und?«

»Hannah ist blöd«, murre ich und gebe ihm mein Handy. Er liest und lacht dann natürlich, der Arsch.

»Na ja, so Unrecht hat sie jetzt auch nicht!«

»Ja klar, als ob ich sowas machen würde«, maule ich angefressen.

»Jetzt krieg dich wieder ein, das war nur ein Scherz. Das weiß sie selbst, dass du das nicht tun würdest.«

»Das ist nicht witzig«, brumme ich und stecke mein Handy weg.

»Na ja doch, ein bisschen schon.«

»Ihr seid beide blöd.«

»Selber, Pinky, selber, und jetzt komm. Ich hole Alex jetzt sein Parfum und du lädst mich dann zu Waffeln ein.«

»Warum sollte ich? Du bist scheiße zu mir!«

»Weil du Mitleid hast und mich liebst!«

»Hm.«

»Sag ich doch. Na komm!«

Manchmal hasse ich ihn.

Leon

Ich glaube, so nervös war ich schon ewig nicht mehr. Mehrfach war ich jetzt schon drauf und dran, einfach kehrt zu machen und wieder nach Hause zu gehen, aber ... Nein! Ich bringe das jetzt hinter mich! Ich habe keine Lust mehr, mich dauerhaft schlecht zu fühlen. Ich will endlich ehrlich zu ihr sein, weil sie das nach all der Zeit einfach verdient hat. Viel zu viel in unserer Beziehung blieb unausgesprochen, das hat jetzt ein Ende!

Noch zehn Meter ... fünf ... dann stehe ich vor der Tür von Hannahs Elternhaus, atme noch einmal tief durch und klingle. Kein Zurück!

Die Tür wird aufgerissen. Erschrocken mache ich einen Schritt rückwärts. Hannah hat offenbar schon auf mich gewartet. Obwohl ich fünf Minuten zu früh bin. Nun, sie kennt mich eben zu gut.

»Hi«, grüßt sie und lässt mich rein.

»Hallo ...« Das war eine blöde Idee.

»Ja, also ... Gehen wir in mein Zimmer?« Ich nicke und meine Füße folgen ihr, entfernen sich immer weiter von der Tür und dann sind wir auch schon die Treppe hoch und stehen in ihrem Zimmer. Es ist merkwürdig, hier zu sein.

Alles sieht so aus wie vor zwei Monaten, als ich sie zuletzt besucht habe. Aber wahrscheinlich ist das normal. Ganz automatisch setze ich mich auf den Schreibtischstuhl. So wie immer, wenn ich hier war. Dann fällt mir ein, dass das jetzt, in dieser Situation, irgendwie unhöflich ist, und stehe wieder auf.

»Entschuldige.«

»Ach Unsinn! Ahm, möchtest du was zu trinken?« Sie ist so höflich distanziert. Das ist ungewohnt. Aber auch das ist wahrscheinlich normal.

»Ja, bitte.« Eigentlich will ich nichts, aber ich brauche noch einen Moment, um mich zu sammeln.

»Okay, bin gleich wieder da.« Schon ist sie aus dem Zimmer und ich spiele kurz mit dem Gedanken, abzuhauen, während sie in der Küche ist, lasse es dann aber. Ich bin kein Feigling. Ich bin nur ein bisschen nervös. Mir ist klar, dass das hier auch gewaltig schieflaufen kann. Ich riskiere gerade ziemlich viel, aber ich hoffe einfach, dass sie so reagiert, wie ich es vermute. Und wenn nicht, werde ich mit den Konsequenzen leben müssen.

Ich habe in den letzten Tagen, vor allem aber gestern Nachmittag, viel nachgedacht. Dieser Moment mit Mike, da in der Kammer … Das, was ich bisher nur aus unseren RPGs kannte, plötzlich live zu erleben, das war ... Es war überwältigend. Und auch wenn ich ihm im Nachhinein zustimmen muss, dass eine Abstellkammer wohl nicht der ideale Ort für meinen ersten Sex mit einem Mann ist, hätte ich ihn schütteln können, als er mich einmal mehr zurückgewiesen hat, dieser verdammte Mistkerl!

Selten wollte ich jemanden so sehr wie ihn, genau dort, in dieser verfluchten Kammer, und er ... Natürlich hatte er Recht! Kein Kondom, kein Gleitmittel, wahrscheinlich hätte ich das die nächsten Stunden bereut, aber ich wollte es so sehr. Inzwischen ist es mir nicht mal mehr peinlich. Es war zu deutlich, dass er es auch will. Schon am Wochenende beim Shooting bei Nicklas. Wenn der Idiot nicht ins Zimmer geplatzt wäre, hätte Mike dann … Ich hätte es gerne rausgefunden. Und dann gestern Morgen, die Begegnung mit Hannah ...

Ich weiß nicht mal, warum mir sämtliche Sicherungen durchgebrannt sind. Ich war einfach sauer, weil dauerhaft andere wichtiger sind als ich und ich habe es nicht mehr ertragen! Ich wollte mich nicht mehr zurückhalten, und dann hatte ich ihm schon geschrieben, und je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto aufgewühlter wurde ich. Als er dann da stand, mitten im Flur, wusste ich nicht mehr ob ich ihn küssen oder doch lieber schlagen soll. Er ist ... Er ist einfach so -

»Ich habe dir Tee gemacht, hoffe das ist okay?«

»Ahm ... Natürlich, danke.« Sie gibt mir die Tasse und deutet auf den Stuhl.

»Jetzt setz dich doch hin«, sagt sie lächelnd und setzt sich auf ihr Bett.

»Danke.« Stumm rühre ich in der Tasse und überlege, wie ich am besten anfangen soll.

»Also, worüber wolltest du mit mir reden?«, fragt sie schließlich. »Geht´s dir gut? Du bist total blass.«

»Ja, alles in Ordnung. Wie geht es dir?«, frage ich, froh, einen Einstieg gefunden zu haben. Mein Kopf ist so voller Worte, die alle wild durcheinanderfliegen und keinen rechten Sinn ergeben wollen. Dabei hatte ich mir wirklich gut überlegt, was ich sagen will.

»Gut, danke. Aber du bist sicher nicht wegen ein bisschen Smalltalk hier, oder?«

»Nein, das ist richtig. Ich wollte mit dir ... über Mike sprechen.« Die letzten drei Worte wollen nicht über meine Lippen kommen, als würden sie sich an meiner Zunge festhalten, um ja nicht gesagt zu werden. Jetzt sind sie raus. Zumindest der Anfang ist gemacht.

»Ahm, ich weiß schon, dass ihr was am Laufen habt. Mike hat es mir vor ein paar Wochen erzählt und ich war nicht begeistert. Bin ich im Prinzip immer noch nicht, aber es geht mich ja auch nichts mehr an, nicht wahr?«

»Ich weiß. Darum geht es mir nicht.«

»Okay? Was gibt es dann? Willst du meinen Segen?« Sie lacht leise. Wider Erwarten ist es ein amüsiertes Lachen, kein bitteres. Zögerlich schüttle ich den Kopf.

»Nein, ich wollte dir etwas sagen und ich muss dich gleichzeitig um etwas bitten.« Ich kann ihr ansehen, dass sie kurz darüber nachdenkt, direkt abzulehnen. Wahrscheinlich, weil sie zu einem gewissen Grad immer noch wütend auf mich ist. Oder enttäuscht. Schlussendlich siegt aber wohl die Neugier.

»Was willst du?«

»Ich möchte, dass du mir versprichst, dass du Mike nichts von dem weitererzählst, was ich dir gleich sage.« Mein Herz klopft unangenehm hart gegen meine Rippen und mein Magen krampft sich unwohl zusammen.

»Warum sollte ich?«

»Weil ich dich darum bitte.« Ich sollte einfach wieder gehen. Noch ist es nicht zu spät. Stumm sieht sie mich an, ringt mit sich.

»Wer garantiert dir, dass ich es nicht doch tue?«

»Ich vertraue dir.«

Und das tue ich tatsächlich. Genau das sieht sie mir wohl auch an, denn sie seufzt tief und zuckt die Schultern.

»Okay, meinetwegen. Es bleibt unter uns, versprochen.«

»Danke.« Und wieder hänge ich fest.

»Also ...?«

»Das ist nicht so einfach zu erklären ...«

»Ja, aber du wolltest doch -«

»Ich bin Chain!«

Ich habe das unangenehme Gefühl, dass ich mit dem Rücken zur Wand stehe. Obwohl ich alle möglichen Reaktionen ihrerseits mehrfach durchgegangen bin, ist die Anspannung nicht weniger greifbar. Abwartend sehe ich sie an, während sie mich einfach nur mit tellergroßen Augen anstarrt. Und je länger sie schweigt, desto unsicherer werde ich. Ich hoffe nur, dass sie wirklich ihr Wort hält. »Willst du ... Also ... Was denkst du?«, frage ich und entlocke ihr damit ein trockenes Lachen.

»Witzig, dass erst sowas passieren muss, bis du mich das mal fragst«, sagt sie, fährt sich durch die Haare und atmet einmal tief durch. »Das ist ... Wow. Das hab ich nicht kommen sehen.« Ich nicke, weiß nicht so wirklich, wie ich mich verhalten soll.

»Ich weiß. Es tut mir leid.«

»Was genau?«

»Dass ich ... dass ...« Stockend breche ich ab.

»Ja? Also, versteh mich nicht falsch, ich bin gerade echt platt, weil ... Einfach wow. Das hab ich nicht erwartet. Die Preisfrage ist jetzt: Hast du sonst noch etwas gemacht? Außer mit ihm zu schreiben? Also, während wir zusammen waren?« Sofort schüttle ich den Kopf.

»Nein, wir haben wirklich nur geschrieben. Ich dachte, du weißt darüber alles? Nicklas meinte, dass Mike dich hat lesen lassen, was wir -«

»Oh mein Gott!«, platzt sie plötzlich raus und schlägt sich die Hände vor den Mund, weil ihr jetzt wohl erst aufgeht, WAS sie da die ganze Zeit gelesen hat. Die Hitze steigt mir in die Wangen.

»Ja ...«

»Oh mein ... Das warst die ganze Zeit du! Du hast Josuha geschrieben!«

»Richtig.«

»Das ... Oh Gott ... Ich ... Das wird nur immer besser.«

»Besser?«, frage ich verwirrt, weil ich ehrlich gesagt eher erwartet hätte, dass sie aus dem Stand explodiert und mir um die Ohren fliegt. Gerade ist sie erstaunlich gefasst und wirkt eher amüsiert als wütend.

»Okay, das ist jetzt blöd ausgedrückt, aber ich kann gerade nur daran denken, wie ironisch das alles ist. Ihr schreibt schon so dermaßen lange und Mike hat immer und immer wieder gesagt, dass er dich scheiße findet, aber wenn er Chain treffen würde, das würde er sicher sofort merken und es würde funken und, oh Gott, das ist so grotesk!« Jetzt lacht sie sogar leise und ich weiß erst recht nicht mehr was ich denken soll. Ja, man sieht ihr die Fassungslosigkeit an, aber ich hatte etwas Anderes erwartet. Mehr Wut.

»Bist du nicht sauer?«, frage ich vorsichtig.

»Doch. Doch, bin ich. Ich weiß nämlich auch von der Sprachnachricht. Und da sind wir noch zusammen gewesen. Mike hat sie mich nicht anhören lassen, zu deinem Glück, aber das war nicht in Ordnung. Der Rest ... Meine Güte, ihr habt ja nur geschrieben. Du hättest mir das auch erzählen können.« Ich bin fassungslos. Wie kann sie so entspannt bleiben? Ich habe mir fast zwei Jahre heftigste Vorwürfe deswegen gemacht!

»Und du hättest das nicht merkwürdig gefunden? Dass ich ... also ... mit einem anderen Mann …?«

»Gewundert hätte ich mich bestimmt, aber ehrlich, ich hab eure RPGs so gefeiert und dich regelmäßig verflucht, wenn du dich angestellt hast und kurz vorm Lemon abgebrochen hast, weil ich die echt heiß fand!« Ich kann nur verständnislos den Kopf schütteln. Ich träume. Das kann nicht ihr Ernst - »Und ich kann Mike auch schon verstehen, wenn ich an die Nacht vom Geburtstag meines Vaters denke ...« Jetzt fängt mein Gesicht erst richtig an zu glühen.

»W-Was meinst du?«

»Ach komm, du weißt doch, wovon ich rede!« Sie schmunzelt vielsagend und ich frage mich langsam, wer die Person ist, die da vor mir sitzt. Wie Hannah mit mir spricht, so flapsig und geradeheraus ... So kenne ich sie gar nicht.

»Ich ... Ahm ...«

»Ist schon okay! Wirklich. Ich fand´s ziemlich sexy. Ich hätte die Hälfte von dem, was ihr geschrieben habt, gern selbst mit dir gemacht.« Jetzt hätte ich fast die Tasse fallen lassen.

»Bitte was?«

»Schau nicht so entsetzt. Josuha ist ... Wenn ich ganz ehrlich bin, war ich sogar bisschen verknallt in ihn. Ich find den mega scharf«, gesteht sie und ich ... Was zur verdammten Hölle? »Na ja, ist ja auch egal. Ich bin auf jeden Fall echt platt. Und du willst es Mike nicht sagen?«

Entschieden schüttle ich den Kopf.

»Nein.«

»Warum nicht?«

»Das hat mehrere Gründe.«

»Hm ... Musst du wissen. Ich stehe auf jeden Fall zu meinem Wort. Aber mal was Anderes. Kann es sein, dass da mehr zwischen euch ist?«, fragt sie und legt neugierig den Kopf schief. Sofort wird mir unwohl und ich fühle mich unangenehm durchschaut.

»Was meinst du?«

»Du weißt, was ich meine. Ich hab ein Bild von euch gesehen. Mir ist schon klar, dass das nur gestellt war, aber so, wie ihr euch angesehen habt ... Und es tat echt weh, mir das eingestehen zu müssen, aber mich hast du nie so angesehen wie ihn. Oder sehr lange nicht mehr.«

»Ich ... mag ihn«, gebe ich leise zu.

»So, so, du magst ihn.« Ich nicke. Darüber hatte ich eigentlich nicht sprechen wollen. »Und was ist mit ihm?«

»Er lässt keine Gelegenheit aus, mir zu versichern, dass wir nur Freunde sind und das zwischen uns rein auf körperlicher Ebene basiert«, bricht es ungewollt patzig aus mir heraus.

»Autsch. Wobei ich schon ein klein wenig schadenfroh bin, wenn ich ehrlich sein darf. Wenn ich bedenke, wie lange ich dir nachgelaufen bin.«

»Tut mir leid.«

Sofort schüttelt sie den Kopf.

»Nein, nein, das war kein Vorwurf. Es war ja mein Problem. Aber trotzdem gönne ich es dir ein bisschen. Du bist ja im Prinzip auch selbst schuld an der Situation. Aber sag mal, wie hast du eigentlich rausgefunden, dass Mike Flynn ist?«

Noch ein Thema, das ich eigentlich umgehen wollte, denn jetzt wird sie definitiv wütend werden.

»Also, du erinnerst dich, als Mike auf diese Convention -«

»Oh Gott, stimmt! Er wollte sich dort mit Chain treffen. Aber ... du warst doch bei Alexander?«

Ich nicke langsam. »Richtig, ich war auch bei ihm. Er wohnt dort nur eine Fahrstunde entfernt und ich bin Samstag hingegangen, weil ich ... Ich war neugierig. Ich wollte nichts tun, das schwöre ich dir! Ich wollte ihn kennenlernen und das war´s!«

Wie zu erwarten verfinstert sich ihr Gesicht und die lockere Stimmung verfliegt. Hier habe ich aber auch definitiv kein Verständnis verdient. Ich habe sie belogen. Ich war unfair zu ihr, und das so oft ... Sie war nicht schuld daran, dass ich unzufrieden war.

»Okay ... Das find ich jetzt ziemlich scheiße von dir.« Ihr Blick ist klar und wütend. Ich nicke.

»Ich weiß. Das war nicht richtig.«

»Nein, war es nicht. Aber okay, erzähl weiter.« Mein Mund fühlt sich trocken an, also trinke ich einen Schluck von meinem Tee.

»Ich bin pünktlich zum Treffpunkt gegangen und dann habe ich Mike dastehen sehen. Er hatte mir ein Bild von dem Kostüm geschickt, das er tragen wollte, und ein Irrtum war ausgeschlossen. Ich war ... Ich war so geschockt, dass ich einfach nur wegwollte, und dann bin ich Nicklas in die Arme gelaufen.«

»Nick? Dein Ernst? Zwischen Tausenden von Menschen rennst du ausgerechnet in Nick?«

»Ja. Und er hat mich nicht gehen lassen, bis Mike schließlich zurück zur Gruppe kam. Wir haben den Rest des Tages miteinander verbracht und ich hab sie gebeten, dir nichts zu sagen, also sei bitte nicht wütend auf die beiden.«

»Keine Sorge, gerade bin ich nur auf dich sauer, weil ich immer noch nicht verstehe, warum du ihn überhaupt treffen wolltest.«

»Ich sagte doch, ich war neugierig.« Und das ist die ganze Wahrheit!

»Du hast nie Interesse an irgendwem, warum gerade an ihm? Warum wolltest du Flynn kennenlernen?«

»Ich schwöre dir, Hannah, ich hatte keine Hintergedanken! Wirklich nicht! Ich wollte ihn sehen. Ich wollte, dass er für mich realer wird und ein bisschen hatte ich gehofft, dass ich ihn einfach unsympathisch finde. Das wäre viel leichter für mich gewesen.«

»Hm.« Sie sieht immer noch nicht überzeugt aus, aber zu meiner Überraschung seufzt sie schließlich und winkt ab. »Weißt du was, es spielt eh keine Rolle mehr. Ich bin ja nicht blöd. Ich habe gemerkt, wie du mir langsam entglitten bist, und hab mich so scheiße hilflos gefühlt und einfach nur versucht, es zu verdrängen. Aber schlussendlich ist es gekommen, wie es kommen musste, und inzwischen bin ich der Meinung, dass es richtig war. Für uns beide. Ich habe ... Du warst meine erste große Liebe und ich habe dich so sehr geliebt, dass ich mich selbst hin und wieder vollkommen vergessen habe. Außerdem war ich zu dir auch nicht fair, das ist mir klargeworden. Ich hätte nicht versuchen dürfen, dich emotional zu erpressen. Das tut mir ehrlich leid.«

Und wieder überrascht sie mich mit ihren Worten. So sehr, dass ich einen Moment brauche, bis ich antworten kann.

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Žanrid ja sildid

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