Mika und Co. Band 5: "Voll krass, ey!" (Die Klassenfahrt)

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Mika und Co. Band 5: "Voll krass, ey!" (Die Klassenfahrt)
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

J ü r g e n S t a h l b o c k

Mika und Co.

Band 5

„Voll krass, ey!“

(Die Klassenfahrt)

Ebozon Verlag

[m:13]

1. Auflage Mai 2015

Copyright © 2015 by Ebozon Verlag

ein Unternehmen der CONDURIS UG (haftungsbeschränkt)

www.ebozon-verlag.com

Alle Rechte vorbehalten.

Autor: Jürgen Stahlbock - www.mika-und-co.de

Illustrationen: Felica Handelmann - https://de-de.facebook.com/Rohrfuchs

Layout/Satz/Konvertierung: Ebozon Verlag

ISBN 978-3-95963-166-2 (PDF)

ISBN 978-3-95963-164-8 (ePUB)

ISBN 978-3-95963-165-5 (Mobipocket)

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors/Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Veröffentlichung, Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

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Für Rieke

„Voll krass, ey!“

(Die Klassenfahrt)


Lesealter: 6 – 12 Jahre

Über den Inhalt

„Voll krass, ey! Das war vielleicht ’ne Woche!“, sprudelt es aus Mika heraus als sein Vater ihn nach der Klassenfahrt auf dem Schulhof in die Arme schließt. Mika und seine Klasse waren zusammen mit ihrem Lehrer auf Klassenfahrt. Nein! Nicht in Spanien oder der Türkei, sondern ‚nur’ im Harz. Und diese Fahrt soll eine ‚besondere’ gewesen sein? Kaum zu glauben. Doch: Lies selbst!

Es beginnt bereits ungewöhnlich: Der ‚faule’ Klassenlehrer Weiß überlässt die Teile der Planung seiner Klasse. Was da wohl herauskommt?

Und dann ist da noch der ungeliebten Lehrer Illert der Parallelklasse. Und die muss mit! Kann das gut gehen? Und dann die Tage im Harz? Die haben es in sich, wirklich!

- Minigolf und nasse Füße

- Bei den „Harzer Höhlenzwergen“

- Ein Lehrer wird 'nass gemacht'

- Nils ist verschwunden! Wo steckt er?

Mit diesem fünften Band seiner Reihe "Mika und Co." legt der Autor erneut eine altersgerechte „Alltagsgeschichte“ vor, die ‚so ganz nebenbei’ in erstaunlichem Maße ihre Protagonisten fordert.

Eine kleine [„Bonus-Geschichte“] vom „Stubenarrest für Mikas Vater“ rundet diesen 5. Band ab.

www.mika -und-co.de

„Voll krass, ey!“ (Die Klassenfahrt)
Die Ankündigung

„Wollen wir zusammen eine Klassenfahrt machen?“, fragt Lehrer Weiß eines Morgens schmunzelnd.

„Ja!“ tönt es sofort aus vielen Mündern.

„Ja, ich will nach Tunesien!“, jubelt Kevin.

„Nein, nach Spanien!“, möchte Tim.

„Italien!“, „Türkei!“ und „Griechenland!“ werden noch gewünscht.

„Nee, Leute! So geht das nicht!“, stoppt Lehrer Weiß das große Durcheinander, „solche Fahrten könnt ihr im Urlaub mit euren Eltern machen, aber doch nicht mit der Schule! Ich schlage euch zwei Ziele vor: die ostfriesische Insel Wangerooge in der Nordsee oder Braunlage im Harz!“

Kaum hat Herr Weiß die beiden Orte genannt, beginnt erneut ein wildes Durcheinander:

„Ich will nach Braunlage!“ – „Ich will nach Wangerooge!“

Nahezu jedes Kind beteiligt sich ungefragt an diesem Durcheinander.

„Nun mal langsam, meine Lieben!“, unterbricht der Klassenlehrer das allgemeine Gebrabbel.

„Wir müssen und werden uns heute nicht festlegen, wohin die Reise gehen wird! Es muss noch eine Menge vorher geklärt werden!“

Die Schüler und Schülerinnen sehen sich ungläubig um.

„Was denn alles?“, möchte Shari wissen.

„Na ja, zuallererst müssen eure Eltern einverstanden sein, ohne die geht gar nichts! Dann muss bei den Jugendherbergen angefragt werden, ob die noch frei sind im Mai oder Juni. Und wenn diese Antworten vorliegen, dann können wir vielleicht noch auswählen, wohin wir fahren möchten. Heute möchte ich einfach nur von euch wissen, ob ihr überhaupt fahren möchtet. Also, Finger hoch, wer nicht fahren möchte!“

Fast alle Finger schnellen in die Höhe!

„Ja, dann ist das ja erledigt! Wir fahren nicht!“

„Wie? Was? Warum? Wir haben doch eben alle für eine Fahrt gestimmt!“, beschwert sich Annkatrin. „Nein, haben wir nicht! Herr Weiß hat gesagt: ‚Finger hoch, wer nicht fahren möchte!’“, klärt Serhat auf. „Gut aufgepasst, Serhat!“, lobt Herr Weiß den Jungen.

„Na, dann also auf ein Neues, obwohl man eigentlich ja nicht zwei Mal abstimmen lässt: Finger hoch, wer nicht fahren möchte!“

Kein Finger ist zu sehen.

„Ja, so habe ich mir das auch gedacht!“, grinst der Klassenlehrer.

„Jeder nimmt sich bitte einen Elternbrief aus dem Fach und bringt mir den Abschnitt bis zum Freitag ausgefüllt und unterschrieben wieder mit zur Schule! Alles Weitere klären wir später!“

[Einmal während ihrer Grundschulzeit unternehmen alle Klassen der Grundschule Sonnfeld eine einwöchige Klassenfahrt. Einige Lehrer oder Lehrerinnen machen das als Abschlussfahrt am Ende von Klasse vier, anderen ziehen eine solche Fahrt am Ende von Klasse drei oder zu Beginn von Klasse vier vor.]

Eigentlich hätte Lehrer Weiß sich diese Frage ja auch sparen können, denn welche Klasse möchte keine Klassenfahrt machen?

„Mama, Mama, wir machen eine Klassenfahrt!“, mit diesen freudigen Worten reißt Mika die Terrassentür auf.

Er geht mal wieder hintenrum ins Haus.

„Ja, wann und wohin?“, möchte seine Mutter gerne wissen, die mit der Zeitung in der Essecke sitzt.

Mika erklärt ihr alles genau. Selbstverständlich gibt sie ihre Unterschrift auf den Abschnitt des Elternbriefs und schneidet diesen ab. Mika packt ihn sofort sicher in seinen Schulrucksack.

Erste Vorbereitungen

Fast alle Abschnitte mit den Zustimmungen der Eltern liegen am Freitag vor. Die Nachzügler bittet Lehrer Weiß, ihre Abschnitte bis Montag nachzuliefern.

„Eine schnelle Durchsicht der Abschnitte sagt mir, dass eure Eltern einer Klassenfahrt zustimmen! Das war ja auch zu erwarten, denn auf dem letzten Elternabend haben wir das Thema ja schon diskutiert!“, erklärt der Klassenlehrer.

„Nun, dann kann ja auch der zweite wichtige Schritt begangen werden, der dann den Zielort ergeben wird. Diese Aufgabe möchte ich an die Klasse - an euch - abgeben: Wer mailt an die Jugendherberge in Braunlage und fragt nach Terminen? Und wer macht das für das Jugendhaus auf Wangerooge?“

„Was muss man denn da genau machen?“, interessiert sich Mika.

„Ihr müsstet eine Mail schreiben und darin anfragen, ob und welche Termine im Mai/Juni noch frei sind. Mehr zunächst einmal nicht!“

„Ja, das würde ich gerne für Wangerooge übernehmen. Malte, hilfst du mir?“, fragt Mika seinen besten Freund.

Malte sagt seine Hilfe zu.

„Und wer macht das für Braunlage?“

Erna und Bo erklären sich bereit. Herr Weiß bittet die vier, am Ende des Schultages mit ihm in das Lehrerzimmer zu kommen, er werde ihnen dort die jeweiligen Adressen mitteilen.

Neben den E-Mail-Adressen erhalten die vier „Klassenfahrt-Schreiber“ noch eine Terminliste und ein paar mündliche Tipps vom Klassenlehrer. Die drei Schüler und Erna versprechen, die Mail noch am Nachmittag zu schreiben und abzuschicken.

Nach genau drei Tagen kommt schon der erste Antwortbrief in der Grundschule in Sonnfeld an. Er ist von der Insel Wangerooge. Leider hat das Jugendhaus im Mai und Juni keine freien Plätze mehr. Sie bieten eine Woche Ende September an. Das wäre die letzte vor dem dortigen Saisonende.

„Was machen wir, wenn aus Braunlage jetzt auch eine Absage kommt?“, möchte die Mehrheit der Klasse gerne wissen. „Dann können wir doch auf eine andere Insel fahren, oder?“

Lehrer Weiß möchte jetzt nicht ausführlich über diese Möglichkeit diskutieren, weil eine Antwort aus Braunlage ja noch aussteht, gibt aber zu bedenken, dass es Ende September auf der Insel immer schon recht kühl und ungemütlich sein kann, obwohl das – wie er betont – durchaus auch seinen Reiz haben kann.

Nach weiteren zwei Tagen kommt dann endlich auch eine Antwort aus dem Harz. Die Schulsekretärin, Frau Bodendieck, bringt die Mail ausgedruckt ins Klassenzimmer:

„Liebe Erna, lieber Bo, liebe Klasse 3b der Grundschule Sonnfeld, wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass wir euch in der Zeit von Montag, dem 3. Juni bis Freitag, dem 7. Juni zwei ganze Flure unserer Jugendherberge anbieten können. Hier haben dann 60 Kinder und vier Lehrer oder Lehrerinnen Platz. Ihr habt großes Glück gehabt, weil an dem Tag, an dem uns eure Mail erreicht hat, zwei Klassen aus Möllenbeek absagen mussten. Bitte gebt uns sehr schnell Bescheid, ob ihr kommen wollt. Am besten ist es, wenn ihr vorab anruft. Unsere Telefonnummer findet ihr ganz unten.

Viele Grüße

Eure Herbergseltern Witte“

 

„Das ist ja toll!“, jubelt die Klasse und Herr Weiß verspricht, sofort in Braunlage anzurufen und seine Zusage zu geben.

Der Klassenrat tagt

Das Hauptthema der wöchentlichen Klassenratsstunde am Donnerstag lautet: „Planung der Klassenfahrt nach Braunlage“. Klassenlehrer Weiß hat es als „besonders wichtig!“ in das Klassenratsbuch eingetragen. Jeweils donnerstags in der letzten Stunde steht für die Klasse „Klassenrat“ auf dem Stundenplan. In dieser Stunde werden alle wichtigen Themen besprochen, die die Schüler oder Schülerinnen und Lehrer oder Lehrerinnen im Laufe der Woche ins Klassenratsbuch eingetragen haben. Meistens geht es hier um Auseinandersetzungen und Streitereien, die nicht alleine gelöst werden konnten. Oft wird aber auch Lob verteilt, wenn zum Beispiel jemand anderen viel geholfen hat. Die Klassenratsstunden werden abwechselnd von einer Schülerin oder einem Schüler geleitet und protokolliert. Die Beschlüsse des Klassenrates sind für alle verbindlich – auch für die Lehrer!

In dieser Woche leitet Merle den Klassenrat. Zuerst liest sie das Protokoll vor, das sie in der vergangenen Woche geschrieben hat und fragt, ob alles so richtig sei. Darüber wird dann abgestimmt. Als nächstes fragt Merle, wer das heutige Protokoll schreibt und dann auch die nächste Sitzung leiten möchte. Nach der Klassenliste wäre Rieke an der Reihe. Sie ist wie Shari auch zu Beginn des Schuljahres neu in die Klasse gekommen. Rieke möchte das Amt auch übernehmen. Dann schaut Merle sich die Eintragungen für heute an. Ein paar Auseinandersetzungen zwischen Jungs werden zum Glück schnell gelöst. Übrig bleibt das vom Klassenlehrer eingetragene Thema „Klassenfahrt“. Merle erteilt Herrn Weiß das Wort. Zuerst berichtet er darüber, dass er natürlich sofort in Braunlages Jugendherberge angerufen und den Termin bestätigt habe. Auch der offizielle Buchungsantrag der Schule, den Rektor Hanig unterschreiben musste, ist inzwischen per Post raus.

„Das erste und vielleicht wichtigste Problem ist nun, dass wir aus Kostengründen nicht alleine fahren können! Der Bus muss ausgelastet sein, weil das die Fahrt erheblich billiger macht“, erklärt Lehrer Weiß.

„Die Organisation des Busses für die Fahrt würde ich gerne übernehmen, alles andere lege ich in eure Hände. Es wird eure Fahrt, also müsst ihr euch auch um alles kümmern. Aber das kennt ihr ja von mir. Ich bin einfach ‚zu faul’, wie ihr es immer nennt! Ich habe im Lehrerzimmer unsere Fahrt angekündigt und einmal gefragt, welche Klasse uns eventuell begleiten würde. In Frage käme ja sowieso nur die 3a. Eine vierte Klasse hat ihre Fahrt schon fest gebucht und die andere ist Ende des letzten Schuljahres schon eine Woche unterwegs gewesen. Sie darf also nicht mehr fahren. Es bleibt also nur die 3a. Ich weiß, wie ihr darüber denkt. Trotzdem bin ich sicher, dass wir das auch zusammen mit ihnen schaffen würden. Lehrer Illert und seine Klasse wären jedenfalls bereit, mit uns zu fahren. Dazu möchte ich ganz gerne eure Meinungen hören!“

Unruhiges Gebrummel kommt auf. Es gibt eine ganze Reihe von Meldungen, Merle notiert sich alle und nimmt ihre Mitschüler und Mitschülerinnen der Reihe nach dran. Die Mehrheit der Wortmeldungen hat zum Ergebnis, dass die Klasse lieber allein fahren möchte. Und der häufigste Kritikpunkt dabei ist der Lehrer Illert.

„Die Kinder sind ja in Ordnung, aber der Illert ist immer so streng. Mit dem kann man überhaupt nicht reden!“, unterstreicht Celia ihre Ablehnung.

„Ja, und der hat immer recht, egal was du sagst. Nur seine Meinung zählt!“, meint Robin.

Meike erinnert an eine Sportstunde, in der sie Vertretung bei Herrn Illert hatten: „Robin hat recht. Beim Spiel hat fast die ganze Mannschaft einen eigenen Fehler sogar zugegeben, nur der Illert blieb als Schiedsrichter bei seiner Entscheidung!“

Lehrer Weiß meldet sich zu Wort und fragt seine Klasse, ob Lehrer Illert vielleicht einmal in die nächste Klassenratsstunde eingeladen werden sollte, damit dann die Probleme diskutiert werden können.

„Ihr habt das Problem mit der ungerechten Benotung für Jeanne im Sachunterrichts-Test auch ganz toll mit ihr und Frau Hund im Klassenrat besprochen, und sie ist von euch überzeugt worden und hat Jeanne eine bessere Note gegeben!“

„Ja, bei Frau Hund, die ist ja auch nett, mit der geht das, aber bei dem Illert, nee, das glaube ich einfach nicht!“, ruft Mika dazwischen.

Jetzt setzt eine ziemlich laute Diskussion ein, viele reden durcheinander. Merle hat große Schwierigkeiten, noch den Überblick zu behalten. Schließlich betätigt sie die Ruheglocke und ruft:

„Ruhe jetzt!“.

Das zieht: Die Klasse verstummt. Das wäre noch vor einem Jahr unmöglich gewesen. Jetzt aber weiß fast jeder, wie schwer der Job der Klassenratsleitung ist.

„Ich möchte gerne den Überblick behalten. Wer von euch möchte denn, dass wir Herrn Illert zur nächsten Sitzung einladen?“, fragt Merle.

Deutlich mehr als die Hälfte aller hebt die Hand und zeigt so Zustimmung an.

„Gut, dann laden wir ihn für nächsten Donnerstag ein. Wer geht mit mir zu ihm, um zu fragen?“

Nils und Nick melden sich.

„Das finde ich gut! Allein hätte ich mich auch nicht getraut“, so Merle erleichtert.

Auch den Klassenlehrer freut dieses Ergebnis:

„Dann sieht der Kollege einmal, wie toll ihr Probleme diskutieren und lösen könnt, wenn man euch nur lässt. Ich freue mich schon richtig auf nächsten Donnerstag!“

Merle und die beiden Jungs gehen am darauffolgenden Tag in der großen Pause zu Lehrer Illert und überbringen ihm die Einladung der Klasse. Nach einem kurzen Kopfschütteln fragt er, worum es denn da gehen würde. Merle antwortet:

„Um eine Klassenfahrt in den Harz und ob Ihre Klasse uns dorthin begleiten soll.“

Darauf gibt der ungeliebte Lehrer seine Zusage: „Ich muss nur noch die Vertretung regeln, denn normalerweise bin ich donnerstags in der 6. Stunde in meiner Klasse! Aber ich werde zu euch kommen!“

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