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Ein neues Leben
Raamatust
Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden!
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
Marina starrte mit ihren ausdrucksstarken großen grauen Augen – die seltsam leer blickten – zur Decke. Die aparte, zarte Frau wirkte sehr blass und zerbrechlich. Sie war gerade erst wach geworden von ihrer Operation an der Gebärmutter, einer Hysterektomie, wie Frau Dr. Mancini es nannte. Die junge Gynäkologin hatte ihr ausführlich erklärt, dass diese Operation wohl unumgänglich sei bei ihren Beschwerden. Die Frauenärztin hatte ein recht großes Myom an der Gebärmutter festgestellt. Es hatte bei der jungen Frau dazu geführt, dass sie an einer Anämie erkrankt war. Dieser Mangel an roten Blutkörperchen schwächte die zierliche Patientin sehr und heftige krampfartige Schmerzen im Unterleib trugen noch mehr zu dem Gefühl der Abgeschlagenheit und Erschöpfung bei. Und diese Schmerzen waren ihrer Chefin Frau Waldenrath wohl irgendwann aufgefallen, Sie hatte daraufhin die zuverlässige, aber überaus zurückhaltende Angestellte gebeten, sich doch einmal in ärztliche Behandlung zu begeben. »Am besten gehen sie gleich in die Behnisch-Klinik, sie genießt einen hervorragenden Ruf«, hatte sie sehr bestimmt gemeint. »Sie wissen, dass ich Sie als Arbeitnehmerin schätze, aber ich brauche Verlässlichkeit. Und das bedeutet, dass Sie sich ganz einbringen können.« Marina hatte zögerlich genickt und fast widerwillig einen Arzttermin gemacht. Es passte ihr so gar nicht, dass die eigentlich freundliche Chefin Bemerkungen über ihre Gesundheit machte. Ihr war sehr daran gelegen, alles, was sie persönlich betraf, vor anderen Menschen zu verbergen. Sie wollte keine neugierigen Fragen, schlimmer noch, mitleidige Kommentare. Dies wäre ihr viel zu nahe gegangen. Sie wusste, dass sie sehr darauf achten musste, dass ihr niemand zu nahetrat. Sie hatte einen festen undurchdringlichen Kokon um sich gewoben, in den niemand eindringen konnte.