Loe raamatut: «Dein, Sein, Mein», lehekülg 7

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Kapitel 11

Mit vor Aufregung klopfendem Herzen folgte Sophie ihrem Herrn zu einem der Bücherregale. Mit ihrem Keuschheitsgürtel fühlte sie sich nackter als zuvor. Eine seltsame Empfindung. Am liebsten hätte sie sich ein Tuch um die Hüften geschlungen, um die Schande ihres Ungehorsams vor seinen Blicken zu verbergen.

Leo schob ein paar Bücher zur Seite, die von einer schweren Buchstütze gehalten wurde, da das Fach nicht vollständig gefüllt war. Zum Vorschein kam ein kleines Kästchen mit Tasten an der Wand. Leo gab eine Zahlenkombination ein, die Sophie nicht sehen konnte, weil seine Hand die Tasten verdeckte. Wie durch Zauberei schwebte das Regal ein Stück auf die Seite und gab einen Eingang frei, der gerade mal so breit war, dass man hindurchgehen konnte. Zeitgleich war dahinter die Beleuchtung angesprungen.

Leo hieß Sophie mit einer Handbewegung an ihm vorbeigehen, doch schon der erste Eindruck ließ sie stocken. Der Anblick war atemberaubend. Ein komplett eingerichtetes Spielzimmer, wie man es sich schöner und aufregender nicht vorstellen konnte. Sie fühlte die Wärme von Leos Körper, der hinter ihr stand und sie mit der Hand in ihrem Rücken sanft vorwärts schob. Ein sinnliches Kribbeln erfasste sie unter dieser leichten Berührung.

»Willkommen in meinem Spielparadies, Sklavin.«

Sophie blickte sich in fassungslosem Schweigen um. Ein plüschiger roter Teppich bedeckte die eine Hälfte des Bodens – die andere Hälfte bestand aus praktischerem rot und schwarz gesprenkeltem Linoleum. Doch Sophie erfasste das alles nur vage, denn der gesamte Raum offenbarte sich als der wahr gewordene Traum eines Fetischisten.

Es gab einen Strafbock, über den sich zur Züchtigung würde beugen müssen, eine Position, die sie als sehr aufregend empfand. Rollen und Seile, Haken und Ketten, die von der Decke herabhingen oder an den Wänden darauf warteten, den Sklaven zu halten, einen Thron für ihren Herrn und natürlich ein Andreaskreuz.

Eine Wand jedoch bestand ausschließlich aus schwarz eloxierten Metallschränken.

Sophie platzte vor Neugierde. »Darf ich den Inhalt sehen, Herr?«, fragte sie vorsichtig und legte eine Hand auf eine der Schranktüren.

»Du darfst«, erwiderte Leo und ermutigte sie darüber hinaus mit einem sinnlichen Lächeln.

Sie öffnete die Tür und ihr blieb fast das Herz stehen. Noch nie hatte sie eine so große Auswahl an Züchtigungsinstrumenten und Bondageseilen gesehen, sorgfältig sortiert und aufgeräumt. Es gab Lederpeitschen in verschiedensten Ausführungen, zur Erzeugung höchster erotischer Freuden bis hin zu solchem, die den Gezüchtigten vor Schmerzen schreien ließen und dunkle Striemen hinterließen.

Sophie konnte sich nicht satt sehen, um alles in sich aufzunehmen. Ihr Puls jagte vor Entzücken. Es gab geschälte und ungeschälte Rohrstöcke, verschiedene Gerten und Paddel, einen Teppichklopfer, Plastiklineale, und überhaupt jede Art von Züchtigungswerkzeug, das sie sich nur vorstellen konnte. Wow! Dieser Raum war das reinste Spankingparadies. Mehr, viel mehr, als sie erwartet hatte. Sie verkniff sich mit Mühe ein zufriedenes Grinsen. Nadinewürde neidisch sein, sehr neidisch, wenn sie ihr davon erzählte.

Sophie sah sich weiter um. Es gab auch mehrere Schubladen. Sie schaute Leo wieder fragend an und er nickte. Das Öffnen der Schubladen war wie das Öffnen einer Überraschungskiste. Nippelklemmen ohne und mit Zähnen, mit Gewichten oder Glöckchen, diverse Handschellen und Lederfesseln, Bürsten, Metallrädchen, Knebel, Kerzen, Vibratoren und – Sophie verzog das Gesicht – Analplugs jeglicher Variante. Dies war bisher das einzige, auf das sie nicht scharf war, wobei sie es nie wirklich ausprobiert hatte. Zwar war sie Tops begegnet, die gerne Analsex mit ihr gehabt hätten und davon abließen, weil sie zu eng und verspannt war, aber mit keinem war sie oft genug zusammengewesen, dass er ernstlich von ihr das Tragen eines Plugs erwartet hätte.

Leo wird es herausfinden, dass ich diese Dinger nicht mag. Vielleicht weiß er es sogar schon? Oh Gott, er wird es irgendwann von mir verlangen. Ich sollte mich schon mal mit dem Gedanken anfreunden, dass …

»Du wirst dieses Zimmer niemals alleine betreten, Sklavin. Verstanden?«, unterbrach seine Stimme ihre Überlegungen.

»Ja, Herr«, flüsterte Sophie tief beeindruckt.

»Dir gefällt die Aussicht, hier von mir gezüchtigt zu werden, nicht wahr?«, fragte er mit kurzem Blick auf ihre verräterischen Nippel.

»Ja«, erwiderte sie wahrheitsgemäß und ließ sich zu einem frechen Grinsen hinreißen. »Wie unartig muss ich denn sein, um in diesen Genuss zu kommen?«

»Artig, nicht unartig, Sophie«, erwiderte Leo schmunzelnd.

Sophie zog eine Schnute. Das hörte sich schwierig und anstrengend und irgendwie verdreht an.

Leo schloss die Schublade und gab den offenen Schranktüren einen Schubs. Geräuschlos fielen sie ins Schloss.

»Genug fürs Erste«, stellte er fest.

Schade, es gab hier noch mehr Türen und Sophie frage sich, was er hinter diesen wohl noch gebunkert hatte. Andererseits lag in dem Geheimnisvollen der Ansporn, sich mehr Mühe zu geben, um diese unbekannten Dinge erkunden zu dürfen.

Sophie gab ein Seufzen tiefen Bedauerns von sich und Leos Augen blinzelten amüsiert.

»Es liegt an dir, wann du in den Genuss meines Spielzimmers kommst. Wobei ich es nicht nur für erotische Spiele benutze, sondern durchaus auch, um dich hart zu strafen, wie du dir inzwischen wohl denken kannst. Wenn du so weitermachst, wird es auch nicht mehr lange dauern, bis das der Fall ist.« Er lachte.

Sophie zog irritiert die Stirn hoch. Hatte er nicht eben genau das Gegenteil gesagt?

»Aber ich warne dich – du glaubst, du würdest schon alles kennen, hättest bei deinen bisherigen Tops schon alles erlebt?«

Sophie schüttelte zaghaft den Kopf. Das glaubte sie ganz und gar nicht, sonst hätte sie schließlich nicht so hartnäckig nach ihm gesucht.

»Du wirst dir wünschen, meinen Zorn nicht herausgefordert zu haben.«

Konnte irgendetwas noch schlimmer sein, als dieser dämliche Keuschheitsgürtel? Sophie hatte mittlerweile das Gefühl, von ihm erdrückt zu werden. Er lag enger als jedes Kleidungsstück auf ihrer Haut. Trotzdem, sie musste sich zusammenreißen und bei Leo den Eindruck erwecken, sie würde sich fügen.

»Nur damit wir uns richtig verstehen: du bist meine Sklavin, mit allen Konsequenzen«, stellte Leo mit strengem Ton fest. »Du allein bist ganz und gar für mein Vergnügen und meine Grundbedürfnisse zuständig. Je eher es dir gelingt, deine Rolle zu akzeptieren, desto früher kommst auch du zu deinem Vergnügen im Spielzimmer.«

Ach so. Das Spielzimmer stand auf jeden Fall zur Disposition. Es kam nur darauf an, wie sie es nutzten und es ging um mehr, als einen glaubwürdigen Eindruck zu machen. Sie musste ihre Rolle leben und eigentlich wollte sie das doch auch, wenn nicht immer wieder ihr Stolz aufbegehren und alles zunichte machen würde. Es würde eine harte Zeit werden …

»Ich weiß, es ist nicht einfach. Aber du wirst es lernen, Tag für Tag ein wenig mehr«, versicherte er ihr.

Sophies Vagina zuckte lüstern. Seine Dominanz war vollkommen. Sein Blick, seine Stimme, die Wahl seiner Worte, seine körperliche Nähe – alles gab ihr auf eine nicht unangenehme Weise mehr und mehr das Gefühl, ihm unterlegen zu sein. Die Erregung brannte in ihren Adern, verzehrte ihren Unterleib und machte sie schwach. Die Sehnsucht nach einem Orgasmus war fast unerträglich, aber die Aussichten darauf waren noch schlechter als vor ein paar Stunden.

Leo kam näher, seine Hand presste sich auf Sophies Schritt. Trotz des dicken Leders spürte sie den Druck und wünschte sich, seine Hand läge direkt auf ihrer Klitoris und ihren Schamlippen, die auch ohne Aussicht auf Erfüllung die Innenseite des Keuschheitsgürtels benetzten.

Leo beugte sich zu ihr herab. Seine Lippen waren so dicht an Sophies Gesicht, dass die Sehnsucht nach einem Kuss übermächtig wurde. Sophie drehte ihm ihr Gesicht entgegen, versuchte Leos Mund mit ihrem zu berühren, aber er hielt sie an den Armen fest und drückte sie mit ihrem Rücken gegen die Wand.

»Was ist los mit dir? Du willst noch einen Kuss?«, knurrte er.

Sophie nickte mit weit aufgerissenen Augen. Wenigstens das, wenigstens irgendeine Gunstbezeugung von ihrem Herrn. Sein Mund hatte angenehm nach Pfefferminz geschmeckt und sein Kuss war eine Wiederholung wert.

Leo schüttelte den Kopf. »Auch den musst du dir erst noch verdienen.« Er gab sie frei. »Geh jetzt schlafen und denk dran, dein Körper gehört mir. Wenn ich dich dabei erwische, dass du deine Nippel streichelst, so weiß ich schon jetzt, wie ich das künftig verhindern werde!«

»Ja Herr«, erwiderte Sophie tief beeindruckt. Es gab keinen Grund an seinen Worten zu zweifeln und sie würde alles tun, damit er zufrieden war. Denn sie war sich auf einmal sicher, dass er sie zu neuen Höhepunkten führen würde, wenn die Zeit gekommen war.

Kapitel 12

Obwohl Sophie von all den Erlebnissen der letzten Stunden überreizt und immer noch ohne Orgasmus war, schlief sie, von einer plötzlichen Erschöpfung überwältigt, schnell ein und erwachte erst mit dem lauten Klingeln ihres Weckers. Verdammt, sie erinnerte sich nicht daran, einen Morgentöter programmiert zu haben! Leos Werk, ganz klar.

Beim Anblick ihres unattraktiven Zimmers schloss sie sofort wieder die Augen und tauchte unter ihr Kissen ab. Eindrücke des vergangenen Tages stürmten bruchstückhaft durch ihren Kopf. Sie alleine hatte diese Lage herbei gesehnt und sie alleine hatte ihren Einstand komplett vermasselt. Es half nichts, sie musste sich überwinden und aufstehen, bevor ihr Herr schon am Morgen einen Anlass für schlechte Laune hatte. Sie gab sich einen Ruck, stand auf, ging auf die Toilette und wusch sich am Waschbecken, so gut es ging. Der Versuch, ihre Finger unter das Leder zu schieben, blieb erfolglos.

Sophie öffnete die Wohnungstür. Leos abonnierte Tageszeitung lag bereits davor. Sie nahm das Blatt in die Hand und ging in den Wohnraum.

Aus Leos Schlafecke ertönte leises Schnarchen. Sie grinste vor sich hin, während sie hinüber zum Küchenblock ging, Wasser in den Teekessel einließ und diesen auf die Herdplatte stellte. Eine Kanne und Leos Lieblingstee standen bereit. Kaum zu glauben, dass ihr Herr schnarchte. Mister Perfekt hatte also doch kleine Mängel.

Eigentlich wäre das eine ziemlich sichere Gelegenheit, in ihr Zimmer zurückzueilen und – Sophie legte die Hand auf ihren Keuschheitsgürtel. Nein, sie musste sich zusammenreißen. Vielleicht schlief Leo gar nicht mehr fest, sondern täuschte dies nur mit einem bewussten Schnarchen vor. Die Luft musste rein sein, absolut rein, ehe sie es wagte, einem anderen, nicht weniger wichtigen Bedürfnis nachzugeben.

Das Wasser brodelte im Kessel und Sophie nahm ihn von der Herdplatte, bevor er zu pfeifen begann. Sie übergoss den Tee mit Wasser und schaute auf die Uhr, während sie die Zeitung durchblätterte und die Überschriften überflog. Wieder ein Land in der Bankenkrise, dass auf die Rettung durch die EU-Kassen hofft. Ein Minister, der vergangene Nacht in Gesellschaft von drei Huren im Bordell fotografiert wurde. Kundendaten von Provider verkauft … Das alles war von Bedeutung und doch soweit weg von ihrer Realität, die aus einer schönen Wohnung, einem strengen Dom und einem lästigen Keuschheitsgürtel bestand. Die Welt, um die sich zur Zeit alles drehte, war klein und überschaubar.

Schließlich trug Sophie Teekanne, Tasse und Zeitung auf einem Tablett hinauf zu Leos Bett. Er schlief noch immer, auf dem Rücken ausgestreckt, die Decke bis zum Hals hinaufgezogen. Sophie stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab und betrachtete ihren Herrn. Selbst schlafend übte er eine gewisse Dominanz auf sie aus, was bestimmt daran lag, dass die Erinnerungen an den vergangenen Tag frisch und unübersehbar waren.

Sophie hob vorsichtig ein Ende der Bettdecke an und schlüpfte darunter. Vom langen Herumstehen in der Küche war ihr kalt und unter der Decke war es wunderbar warm. Die Luft wirkte verbraucht, ohne ausreichenden Sauerstoff, roch aber auch angenehm nach ihrem Herrn und ihre Vagina reagierte sofort auf seine körperliche Nähe und Wärme.

Sophie machte es sich neben Leo bequem, um ihrer morgendlichen Weckaufgabe nachzukommen. Noch war Leos Penis schlaff und nichts deutete darauf hin, dass er davon erwacht wäre, weil sich die Bettdecke bewegt hatte. Wie schade, da hatte sie zum ersten Mal Kontakt mit dem besten Stück ihres Herrn und sah dieses nur diffus vor Augen.

Sophie nahm ihn in die Hand, schob die Vorhaut zurück und leckte sanft mit ihrer Zunge über seine Eichel, darauf gefasst, dass ihr Herr erschrecken und um sich schlagen würde. Doch stattdessen fühlte sie, wie seine Hand nach ihr tastete, sanft über ihren Kopf strich und er verschlafen »Das ist gut, mach weiter« murmelte.

Davon ermutigt kroch Sophie zwischen seine Beine und Leo machte ihr mehr Platz. Sie schob ihr linkes Bein unter das seine, ihr rechtes darüber und kuschelte sich eng an ihn, streckte ihre Hände aus und begann seine Brustwarzen zu streicheln. Seinen Schwanz saugte sie zunächst ganz sanft, nahm ihn tief in ihren warmen Mund, presste ihn mit ihren Lippen. Als er sich kurz darauf in praller Pracht versteift hatte, zog sie sich zurück und leckte nur noch sanft mit der Zungenspitze über seine Eichel, ohne ihn in den Mund zu nehmen.

Leo stöhnte laut auf. Sie fühlte, wie sich seine Beinmuskeln anspannten, wie er es nur mit Mühe schaffte, stillzuhalten, so sehr erregte ihn ihr Tun. Ermutigt durch diese Reaktion baute Sophie ihr Repertoire aus. Mal leckte sie nur zart und sinnlich über Leos Eichel, mal nahm sie seinen Schwanz ganz in ihren Mund, bis tief in ihren Rachen, saugte und schmatzte dabei. Leos fast ekstatisches Stöhnen kündete davon, wie sehr ihm das gefiel.

Er schob die Bettdecke bis zu ihren Schultern herunter und Sophie atmete tief durch. Was sie sah, gefiel ihr. Seine Hände vergruben sich in ihren Haaren, ohne daran zu ziehen, und kraulten sie zart. Vorsichtig presste sie sich mehr an sein Bein. Wie schön es wäre, wenn sie nackt wäre und ihre Klit an seiner Haut reiben könnte. Ein Aufbäumen bahnte sich an und Leo stöhnte lauter. Ihre Zunge glitt intensiver über seine Eichel hin und her, und schon war es soweit und er kam zuckend und unter lautem Stöhnen tief in ihrem Mund.

Sophie schluckte, saugte weiter, bis nichts mehr kam und leckte seinen Penis sauber. Zu schade, dass der Keuschheitsgürtel ihrem eigenen Vergnügen im Wege gestanden hatte. Sie zitterte vor Erregung, wartete einen Moment, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte, dann kroch sie nach oben kroch und sah direkt in Leos Augen. Ein Glanz lag in ihnen, der für sich sprach. Sie hatte ihn glücklich gemacht.

»Guten Morgen, Herr«, säuselte Sophie und leckte sich mit einem Schmatzen über die Lippen.

Leo lachte leise und streichelte ihr über die Wange. »Guten Morgen, Sklavin.«

»Geht es Ihnen gut, Herr?«, fragte Sophie nach einem Lob heischend.

»Sehr gut, weil du deine Aufgabe perfekt gemacht hast«, erwiderte er lächelnd. »Das wolltest du doch hören, nicht wahr?«

Sophies Wangen begannen zu glühen. »Ich, ich wollte nicht …«

Leo lachte lauter. »Schon gut. Ja, du hast es wirklich gut gemacht. Und nun raus aus meinem Bett.«

Mit einem tiefen Seufzer glitt Sophie seitlich aus dem Bett, kniete sich daneben und goss ihm Tee in die Tasse. Leo setzte sich auf, trank einen Schluck, nahm die Zeitung entgegen und legte sie sich auf die Beine.

»Trotzdem eine kleine Kritik: Zieh dir morgens etwas an, während du Tee kochst, damit du nicht auskühlst. Du fühlst dich an wie ein Eisblock. Wenn ich nicht darauf gefasst gewesen wäre, dass du in mein Bett schlüpfst, hätte ich vor Schreck vermutlich ausgeschlagen.«

»Ja, Herr.«

Er nahm noch einen Schluck und verzog das Gesicht. »Du hast den Zucker vergessen.«

»Oh«, Sophie riss erschrocken die Augen auf. Sie hatte sich so fest vorgenommen, alles richtig zu machen, aber sie war wohl einfach ein Schussel. Sie selbst trank Tee nur wenn sie krank war und Kaffee ohne alles. Es war wichtig, sich Leos Vorlieben einzuprägen.

»Schon gut, du lernst das.« Leo streichelte ihr liebevoll über den Kopf und sie stemmte sich wie eine schnurrende Katze seiner Hand entgegen. »Aber ich erwarte, dass du deine Aufgaben ernst nimmt, egal ob es sich um etwas Einfaches handelt wie meinen Morgentee zu kochen oder mir in jeder Situation aufs Wort zu gehorchen. Je schneller du das begreifst, umso leichter wird es für dich und umso eher bin ich bereit, dich von dem Keuschheitsgürtel zu befreien.«

»Ja, Herr.« Sophie verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Ich habe nie einen Unterschied zwischen Sub und Sklavin gesehen, das ist für die meisten Leute einfach nur ein Wortspiel«, murmelte sie niedergeschlagen. »Eine Sklavin zu sein ist schwerer als ich dachte.«

»Ich weiß«, antwortete Leo mit einem Seufzer.

»Sie wissen das?« Sophie blickte überrascht auf. Machte er sich über sie lustig?

»Wirklich.«

Sophie schluckte. »Und wie kommt das?«

»Ganz einfach, jeder gute Dom sollte einmal selbst ausprobiert haben, wie es sich anfühlt, ein Sklave zu sein«, erklärte Leo. »Und selbst wenn es nur für einen Tag ist.«

Sophie war sprachlos. Natürlich hatte sie diesen Spruch schon mehr als einmal gehört, aber Leo strahlte soviel Dominanz aus, dass sie gar nicht auf die Idee gekommen wäre, er könnte es ausprobiert haben. Wer sollte es schaffen, ihn im Zaum zu halten und zu dominieren? Konnte er sich jemand anderem unterwerfen? Das war unvorstellbar.

»Mach dir keine Sorgen, wir haben zwar nur zehn Tage Zeit, dich halbwegs zu erziehen, ehe wir zu unserer Arbeit zurückkehren. Aber wir werden es schon schaffen. Genug davon, geh und lass mir ein Bad ein.«

Er schlug die Zeitung auf und begann zu lesen. Sophie wertete dies als Signal, dass er nichts weiter sagen würde. Sie sprang auf und rannte die Stufen hinunter, um seinem Befehl Folge zu leisten.

Sie prüfte mehrmals die Temperatur, während das Wasser einlief, breitete ein großes Badetuch über der Heizung aus. Dann gab sie Leo Bescheid, dass das Badewasser auf ihn wartete.

Er war nackt, als er aus dem Bett schlüpfte und zur Badewanne hinunter stieg. Er steckte prüfend einen Finger in das Wasser, schnupperte, welche Essenz Sophie ins Wasser gegeben hatte und nickte zufrieden. Langsam glitt er ins Wasser und lehnte sich zurück.

»Darf ich?«, fragte Sophie und nahm einen Waschlappen in die Hand.

»Gerne.«

Die folgenden Minuten sah er zu, wie Sophie sich ihm widmete. Sie schäumte den Waschlappen dick mit einer Duschlotion ein, seifte ihm sorgfältig und mit Bedacht zuerst seine Arme ein, danach Brust und Schultern, als er sich nach vorne lehnte, den Rücken. Nachdem er sich wieder zurückgelehnt hatte, hob sie erst das eine, dann das andere Bein an der Ferse haltend aus dem Wasser empor und verwendete viel Zeit darauf, ihn auch dort sorgfältig abzuseifen, sogar die Zwischenräume der Zehen.

Sophie lächelte vor sich hin. Irgendwie war diese Arbeit Balsam für ihre Seele. Sie fühlte eine große Zufriedenheit dabei zu sehen, wie wohl sich Leo unter der Pflege ihrer Hände fehlte. Er schien an den Füßen ein wenig kitzlig zu sein, zuckte kurz, als sie anfing, seine Fußsohlen zu massieren, brummte schließlich zufrieden wie ein Kater, der sich zum Streicheln auf dem Schoß seines Menschen zusammengerollt hat.

Als er aus dem Wasser gestiegen war, hüllte sie ihn in das große Badetuch ein und rubbelte ihn ab. Leo deutete wortlos auf eine der exquisiten Lotionspender und Sophie gab etwas auf ihre Handflächen, um ihn von oben beginnend einzucremen. Arme, Schultern und Brustkorb fühlten sich gut an. Festes, muskulöses Fleisch. Was für ein Glück sie hatte, das sollte sie sich öfter vor Augen halten. Sie war ein hohes Risiko eingegangen und hatte einen Traummann bekommen, zumindest optisch. Was den Rest betraf – es würde sich noch zeigen.

Um seinen Unterleib und seine Beine zu pflegen, kniete sie sich vor ihn hin. Ob er wohl noch mal die Künste ihrer Zunge kosten wollte? Es wäre interessant herauszufinden, wie potent er war und ob er schon wieder konnte. Sie legte ihre Hände um seine Hoden und massierte sanft die Lotion ein. Ein kurzer Blick nach oben – Leo hatte die Augen geschlossen und stand ganz ruhig da. Als wäre es selbstverständlich, alle Tage gewaschen und bedient zu werden, wie zu früheren Zeiten die Könige. Nur rochen die vermutlich nicht so gut. Leo bewies auch hierbei seinen guten Geschmack.

Sophie presste ihre Nase vorwitzig gegen seinen Bauch, schnupperte und setzte kleine Küsse auf Leos Haut. Da er nicht reagierte, wurde sie mutiger und nahm seinen Schwanz zwischen ihre Handflächen, als würde sie beten. Nur seine Eichel schaute zwischen ihren Fingerspitzen hervor und sie hauchte Küsse auf sie, spitzte dabei ihre Lippen, nahm ihre Zunge hinzu und leckte sanft darüber.

Leo seufzte wohlig. »Mach weiter, Sophie«, flüsterte er so leise, dass sie es kaum hörte.

Ihr Mund schob sich ein wenig über seine Eichel hinweg, ihre Zunge liebkoste das Bändchen herab, glitt vor und zurück über die sensible Spitze. Leo Stöhnen war Bestätigung genug, auf diese Weise weiterzumachen. Sie fühlte, wie er sie drängen wollte, sein Geschlecht völlig in ihren Mund zu nehmen. Es war die Art, wie seine Hand auf ihrem Kopf lag und sanft in ihren Haaren kraulte. Dennoch hielt er sich zurück, als wolle er abwarten, was sie drauf hatte.

Sophie ließ sich Zeit. Dies waren ihre Minuten, ihr kleines Stückchen Macht über ihn. Seine Lust lag ganz in ihren Händen – und in ihrem Mund. Es machte Spaß, sein Prachtstück war zu stattlicher Größe und Steife angeschwollen und ihre Vagina verlangte sehnsüchtig danach, davon penetriert zu werden. Stattdessen versperrte der Keuschheitsgürtel den Zugang.

Leo stöhnte immer lauter. Seine Hand presste ihren Kopf ein wenig nach unten und Sophie gab der Aufforderung nach. Ihre Lippen stimulierten schmatzend seinen Schaft, während ihre Zunge seine Eichel mal umrundete, mal über ihre Spitze hin- und hersauste.

Der Brunstschrei eines Hirsches war nichts gegen das, was Leo von sich gab, als sein Samen in einer heftigen Eruption in ihren Rachen schoss. Sophie schluckte und dachte im selben Moment über sich selbst amüsiert daran zurück, wie es gewesen war, als das erste Mal in ihrem Leben ein Mann sie um einen Blowjob gebeten hatte. Wie ängstlich sie gewesen war. Die ganze Zeit über hatte sie Angst gehabt, es würde eklig schmecken und sie müsste sich anschließend übergeben, und wie angenehm überrascht war sie gewesen, als es soweit war und weit weniger schlimm. Inzwischen gab sie dieses Geschenk gerne an einen Mann, der es in vollen Zügen genoss und sich ihrer Kontrolle überließ.

Leo kam langsam wieder zu sich. Er reichte ihr seine Hand und hieß sie aufstehen. Sein Zeigefinger fuhr die Konturen ihrer Lippen nach und Sophie hoffte auf einen Kuss. Viel zu wenig, den Aufruhr in ihrem Unterleib zu befriedigen, aber genug, um ihr Herz in einen Glückstaumel zu versetzen. Ihr Herz? Am liebsten hätte sie über sich selbst den Kopf geschüttelt. So ein Blödsinn. Es ging ihr nicht um Herz und sentimentale Gefühlsduselei.

»Showtime. Drei Runden durchs Zimmer auf einem Bein«, verkündete Leo. Seine Augen zeigten noch den Glanz tiefer Befriedigung und Entspannung, sein Kopf jedoch schien schon wieder auf Hochtouren zu laufen.

Sophie zog eine Schnute. War das nun der Dank für ihre Dienste? Diese Aufgabe war so ziemlich das Dämlichste, was jemals jemand von ihr gefordert hatte. Die schlimmste Steigerung war bisher ein Petplay gewesen. Nicht dass sie prinzipiell etwas dagegen hatte, ein Pony oder Hündchen zu spielen. Aber zwei Stunden lang nur an der Leine zu gehen, dem Top durch einen nächtlichen Park zu folgen, um ihm dann auf einer modrigen Bank zu Diensten zu sein – das waren Erlebnisse gewesen, die sie nicht antörnten und sie in ihrem Entschluss bestärkt hatten, nur noch wirklich fähigen Tops zu dienen. Na ja, wirklich gedient hatte sie keinem. Es war eben immer nur ein Spiel auf Zeit gewesen. Aber jetzt – seufzend gehorchte sie und begann auf dem rechten Fuß herumzuhüpfen.

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