Loe raamatut: «CBD - die wiederentdeckte Naturmedizin. Kompakt-Ratgeber»
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Mag. pharm. Susanne Hofmann und Mag. pharm. Alexander Ehrmann
CBD – die wiederentdeckte Naturmedizin
Was Cannabidiol alles kann und wie es u.a. bei Schmerzen,
Stress und Schlafstörungen richtig eingesetzt wird
Kompakt-Ratgeber
E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-562-2
(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-560-8, 1. Auflage 2020)
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Redaktion: Tanja Braune, Redaktionsbüro »Die Schnatterei«
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Hinweis für die Leser:
Die Autoren haben bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Verlag und Autoren können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch vorgestellten Anwendungen ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.
Vorwort
Der große Ansturm auf Cannabidiol (CBD) ist derzeit nicht zu übersehen. Geschäfte, Internetshops, aber auch Apotheken bieten unzählige Produkte mit dem Inhaltsstoff Hanf an. Aber was steckt nun wirklich hinter diesem Hype?
In diesem Buch wollen wir die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Forschungsarbeiten rund um die Pflanze Hanf und dessen Wirkstoff CBD näher beleuchten und verständlich erklären.
Das uralte traditionelle Wissen über die Hanfpflanze hat uns in seinen Bann gezogen. Vor allem das nicht psychoaktive CBD hat aus naturwissenschaftlicher Sicht ein riesiges Potenzial hinsichtlich seiner Wirkung. Zwar sind bis zum heutigen Tag noch nicht alle Fragen rund um die Wirkungsweise wissenschaftlich belegt, jedoch ist das, was man absichern konnte, unseres Erachtens ein Durchbruch in der alternativmedizinischen Welt. Die modernen Methoden der Forschung bringen immer mehr Klarheit über Wirkungsweisen und mögliche medizinische Einsatzgebiete. Wie bereits Hildegard von Bingen Hanf und seine Wirkstoffe anwandte, kann heute zum größten Teil erklärt und verständlich beschrieben werden.
Bleiben Sie gesund!
Mag. pharm. Susanne Hofmann,
Mag. pharm. Alexander Ehrmann
Inhalt
Vorwort
Einleitung: Die Natur ist die beste Medizin
Die positiven Effekte der Naturmedizin
Der Boom der Hanf-Shops
CBD – ein Wirkstoff mit viel Potenzial
Die Geschichte des Hanfs
Hanf-Verbot 1930
Hanf wird verkehrsfähig
Die Botanik der Hanfpflanze
Cannabis indica
Cannabis sativa
Was versteht man unter Nutzhanf?
Was sagt das Gesetz?
Unterschiedliche Bestimmung im DACH-Raum
So reagiert der Körper – das Endocannabinoid-System
Hanf und seine Inhaltsstoffe
THC – Tetrahydrocannabinol
CBD – Cannabidiol
CBG – Cannabigerol
CBN – Cannabinol
Die Terpene
CBD – Gewinnung und Einnahme
CBD und das Endocannabinoid-System
Der Entourage-Effekt – Teamarbeit ist alles
CBD-Isolat oder ein CBD-Vollextrakt – was ist sinnvoller?
In welcher Form kann ich CBD nützen?
CBD als Begleiter anderer Arzneimittel
Mögliche Nebenwirkungen von CBD
Von Asthma bis Schmerzen – hier unterstützt CBD
So unterstützt CBD bei Beschwerden und Krankheitsbildern
Alzheimer – Demenz
Angststörungen
Arthrose, Arthritis und Rheuma
Asthma
Bluthochdruck
Depression
Diabetes mellitus
Epilepsie
Frauengesundheit – PMS und Wechseljahre
Hauterkrankungen: Akne – Neurodermitis – Psoriasis
Krebs
Morbus Parkinson
Multiple Sklerose
Schlafstörungen
Schmerzen und Entzündungen
Sport
EXTRA
CBD für Tiere
Die Anwendung in der Tiermedizin
Die richtige Dosierung
Nicht nur für Tiere interessant: das Hanföl
Quellenangaben
Register
Glossar
Einleitung: Die Natur ist die beste Medizin
Das stellte bereits Sebastian Kneipp (1821–1897) fest, und schon in der Antike war der Menschheit klar, dass für nahezu jedes Leiden eine Pflanze gewachsen war. Hildegard von Bingen (1098–1179) und Paracelsus (1493/94–1541) waren auf diesem Gebiet wahre Pioniere. Und genau nach diesen Vorbildern leben wir Autoren unseren Apothekeralltag. Unserer Meinung nach sollte moderne Medizin eine individuelle Versorgung des Menschen nach aktuellem Stand der Wissenschaft und naturheilkundlichen Methoden garantieren, die körpereigenen Regulationsmechanismen stimulieren und die Genesung positiv beeinflussen. Die Natur bietet viele Möglichkeiten, die wir oftmals ganz selbstverständlich in unseren Alltag einfließen lassen. Beispielsweise sind Thymian und Spitzwegerich bei Husten und Kamille bei Problemen im Magen-Darm-Trakt gängige Mittel aus der Naturheilkunde. Hanf war dies bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts auch.
Er ist eine uralte, jedoch vergessene und in Misskredit geratene Heilpflanze. Einerseits verbindet man ihn nahezu immer mit dem Missbrauch als Suchtmittel, andererseits bekommt er seit einigen Jahren wieder positiven Zuspruch aus der Medizin. 2018 wurde Cannabis sativa zur österreichischen Arzneipflanze des Jahres gekürt.
Beschäftigt man sich näher mit dem Thema Hanf, so zeigt uns eine spannende Historie die unzähligen Anwendungsbereiche des Rohstoffes. Denn nicht nur medizinisch ist Hanf wertvoll, auch in der Textil- und der Lebensmittelindustrie sind Hanfprodukte vielfältig einsetzbar.
Die positiven Effekte der Naturmedizin
Die Inhaltsstoffe der Hanfpflanze sind bis dato noch nicht vollends erforscht. Dennoch kann nach heutigem Wissensstand die positive Wirkung einzelner Inhaltsstoffe vor allem von Cannabinoiden wie THC und CBD wissenschaftlich belegt werden.
Unser Fokus liegt in diesem Buch ganz eindeutig auf CBD. CBD als Abkürzung für Cannabidiol ist im Gegensatz zu THC (Tetrahydrocannabinol) einer der nicht psychoaktiven Wirkstoffe und zeigt sowohl in einer Vielzahl von Studien als auch in unserer täglichen Apothekenpraxis ein extrem breites Anwendungsgebiet: Unter anderem wirkt es bei Stress, Angst, Schmerzen und Schlaflosigkeit. Natürlich gibt es für all diese Indikationen schulmedizinische Unterstützung, aber die tägliche pharmazeutische Arbeit beweist uns immer wieder, dass die Neugier auf Naturmedizin und speziell das Wissen rund um Hanf und seinen Inhaltsstoff Cannabidiol ansteigt. In vielen Kundengesprächen durften wir die Erfahrung machen, dass die zusätzliche Gabe von CBD einen positiven Verlauf verschiedenster Erkrankungen unterstützte. Die wissenschaftliche Leidenschaft und die Liebe zur Naturheilkunde brachten uns zu dem Entschluss, unser Wissen über die positiven Aspekte von Hanf und speziell von CBD in einem Buch zusammenzufassen.
CBD-haltiges Hanföl
Wir erörtern mögliche Wechselwirkungen mit Arzneimitteln und räumen auch mit dem Mythos auf, dass CBD für jedermann und jederfrau bedenkenlos einsetzbar ist. Es ist unsere Überzeugung, dass wir mithilfe von CBD bei vielen Zivilisationserkrankungen eine positive Unterstützung zur Schulmedizin leisten können. Aber hier gilt es fachlich und genau, die jeweilige Grunderkrankung und die Medikation derselben zu betrachten. Es sollte daher stets die ärztliche Rücksprache bei Beginn einer CBD-Behandlung erfolgen.
Mit diesem Buch wollen wir mit Mythen der Geschichte rund um Hanf aufräumen, Anwendungsgebiete erörtern, Dosierungsschemata besprechen und den so potenten Hanf-Inhaltsstoff Cannabidiol wissenschaftlich näher beleuchten.
Zusätzlich machen wir einen Abstecher in die Veterinärmedizin. Viele unserer Haustiere kämpfen ebenso wie wir Menschen mit Erkrankungen und Abnützungserscheinungen. Aber wie dosiere ich hier richtig, und sind die Produkte am Markt alle gut für mein Haustier? Diesen Fragen möchten wir uns in einem Extrakapitel widmen und zeigen, dass unsere Haustiere ebenso von der positiven Wirkung von CBD profitieren können wie wir Menschen.
Der Boom der Hanf-Shops
Es stellt sich die Frage der Legalität der Hanf-, und vor allem der CBD-Produkte. Es scheint gar so, dass CBD ohne jegliche Zulassung am Markt produziert und verkauft werden darf. Gilt CBD als Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel oder gar als Medikament? Es ist uns sehr wichtig, die rechtliche Situation über die sogenannte Inverkehrbringung der Produkte näher zu beleuchten. Eine Vielzahl an Hanf-Shops haben diesen Boom zu einem lukrativen Geschäftszweig aufgebaut. Dies birgt allerdings Gefahren. Die nicht standardisierte Qualität der Produkte und die fehlende Qualitätssicherung können negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Daher werfen wir in diesem Buch zusätzlich einen Blick auf Rohstoffgewinnung und auf die Deklaration der Produkte.
CBD – ein Wirkstoff mit viel Potenzial
Einer der etwa 600 Inhaltsstoffe der Hanfpflanze ist Cannabidiol (CBD). Doch was ist CBD genau? Und vor allem: Was kann diese Trendsubstanz wirklich?
Die Geschichte des Hanfs
Schon vor über 12 000 Jahren wurde Hanf als Getreide angebaut. Die Samen der Pflanze dienten neben der Ernährung auch als Faserstoff zur Herstellung von Kleidern und zur Papierproduktion. Die ersten schriftlichen Überlieferungen über Hanf als Medizin findet man im Buch »Shennong ben caojing« aus dem Jahre 2737 vor Christi. In diesem Buch der chinesischen Medizin ist zu lesen, dass die Heilpflanze gegen Verstopfung, Frauenkrankheiten, Gicht, Malaria, Rheumatismus, aber auch geistige Abwesenheit angewendet wurde. Auch die ayurvedische Medizin beschreibt ab dem 7. Jahrhundert Hanf als wertvollen medizinischen Helfer. In Europa findet sich bereits im 1. Jahrhundert nach Christi eine Abbildung der Hanfpflanze durch den griechischen Arzt Pedanios Dioskurides. Im 12. Jahrhundert beschrieb Hildegard von Bingen die gesundheitsfördernde Wirkung der Pflanze. So ist in ihren Schriften nachzulesen, dass Hanf für den »Gesunden im Kopf gut, den aber, der im Kopf krank ist, schädlich wirkt«. Vor allem die schmerzstillende und verdauungsfördernde Wirkung der Pflanze stellt die Benediktinerin in den Vordergrund.
Die europäischen Forschungsreisen in den asiatischen Raum brachten untere anderem den Botaniker Georg Eberhard Rumpf (1627–1702) mit dem Indischen Hanf in Kontakt. Die detaillierte Verwendung dieser Hanfspezies als Medizin findet sich in den Schriften des Pharmazeuten und Botanikers Theodor Friedrich Ludwig Nees von Esenbeck (1787–1837) um 1830.
Cannabisprodukte gewannen Ende des 19. Jahrhunderts auch in den USA und Europa immer größere Bedeutung. Opium, das damals gängige Schmerzmittel, wurde durch Cannabis sukzessive abgelöst– nicht zuletzt aufgrund der geringeren Nebenwirkungen. Führender Hersteller für die bekannten Cannabis-Medikamente Cannabinon (1884) oder Cannabin (1898) war das deutsche pharmazeutische Unternehmen Merck®. Die Produkte wurden vor allem gegen Schmerzen, aber auch bei Hysterie, Depressionen oder Psychosen eingesetzt.
Hanf-Verbot 1930
Zu Beginn des 20. Jahrhundert wendete sich allerdings das Blatt. Cannabis wurde als reines Genussmittel, das berauschende Wirkung hatte, also als »Droge«, deklariert. 1925 wurde Cannabis im Internationalen Opium-Abkommen von Den Haag aufgenommen und mit Opium, Morphium, Heroin und Kokain auf eine Stufe gestellt und 1930 schließlich verboten.
Die medizinische Forschung lief jedoch weiter. Und schon ab 1940 versuchten sich Forscher wie etwa Roger Adams (1889–1971) immer wieder an der Isolierung einzelner Inhaltsstoffe des Hanfs – mit Erfolg. Den wirklichen Durchbruch in Sachen CBD-Isolierung machte dann 1963 bis 1964 die Forschergruppe rund um den israelischen Wissenschaftler Dr. Raphael Mechoulam von der Hebräischen Universität Jerusalem. Es gelang ihm, sowohl die Stereochemie von CBD und THC zu identifizieren, als auch deren chemische Struktur zu definieren.
Damit bekam die Forschung eine Dynamik, die sich Mitte der 1980er-Jahre fortsetzte. Dr. Mechoulam und sein Team untersuchten erstmals in einer Studie die mögliche Anwendung von CBD zur Behandlung von Epilepsie. In dieser Studie verabreichten Mechoulam und sein Team tägliche Dosen von 200 bis 300 mg CBD, um eine Gruppe von acht Probanden zu untersuchen. Nach nur viermonatiger Behandlung hatte die Hälfte der Probanden keine Anfälle mehr, und die anderen zeigten eine Abnahme der Häufigkeit ihrer Anfälle.1 Dies war ein großer Durchbruch, der für das Leben von mehr als 50 Millionen Epilepsiekranken Hoffnung im Hinblick auf alternative Behandlungsmöglichkeiten brachte! Leider war die Entdeckung aufgrund der Stigmatisierung gegenüber Cannabis in dieser Zeit noch kein Durchbruch. Weniger als ein Jahrzehnt später gelang es Forschern, ein besseres Verständnis für die Cannabinoidstruktur zu bekommen. Das lag nicht zuletzt daran, dass das körpereigene Endocannabinoid-System (ECS) – ein Netzwerk von Rezeptoren, die mit Rezeptoren interagieren, die in Cannabinoiden gefunden wurden – verstanden und belegbar gemacht wurde. 1992 konnten die Wissenschaftler dann erstmals das körpereigene Cannabinoid Anandamid aus Schweinehirnen isolieren.
Hanf wird verkehrsfähig
Neben der wissenschaftlichen Seite ist natürlich die politische nicht wegzudenken. Bei der ganzen positiven Forschungsarbeit rund um Cannabis, THC und CBD darf nicht vergessen werden, dass Hanf immer noch ein rotes Tuch für die Gesetzgebung weltweit war. Erst mit der gesetzlichen Änderung in den 1990er-Jahren, die einen legalen Anbau von Faserhanf wieder ermöglichte, war auch in der medizinischen Forschung und Anwendung wesentlich mehr Spielraum gegeben.
Seitdem wird weltweit wieder versucht, Cannabis-Präparate oder Cannabinoide (vor allem THC bzw. Dronabinol, Nabilon) verkehrsfähig zu machen. Dies gelang bereits in einigen Staaten mit der Zulassung von Fertigarzneien wie Sativex® (Dronabinol) oder auch Epidiolex® (CBD). Die Zukunft wird zeigen, ob die Aussage von Hasting Burroughs vor über 120 Jahren in seiner Dissertation wieder an Aktualität gewinnen kann. Er schrieb: »In therapeutischen Dosen ist der Indische Hanf ungefährlich und hätte es verdient, vermehrt angewendet zu werden.«2
Die Botanik der Hanfpflanze
Die Hanfpflanze (Cannabis sativa L.) gehört – wie auch der Hopfen – zur Gattung der Cannabaceae, der sogenannten Hanfgewächse. Hanfgewächse sind getrenntgeschlechtliche einjährige Pflanzen, die sich mithilfe der Übertragung ihrer Samen durch den Wind mit anderen Artgenossen kreuzen. Daher ist Hanf in weibliche und männliche Pflanzen einzuteilen. Die weiblichen Pflanzen sind kompakter als die männlichen und dichter belaubt. Die Blüten der männlichen Pflanze haben ein helles Gelbgrün. Die weiblichen Blüten hingegen sind unscheinbar grünlich und von einem Vorblatt umhüllt, sodass eine gedrängte Scheinähre heranwächst. In dieser bildet sich durch die Drüsenhaare das leicht klebrige Harz, das vor allem das suchterzeugende Tetrahydrocannabinol (Δ9-THC) enthält. Zurzeit existiert eine Vielzahl an unterschiedlichsten Cannabissorten. Die beiden populärsten, die im Zusammenhang mit Cannabis am häufigsten genannt werden, sind »Indica« und »Sativa«.
Cannabis indica
Die Namensgebung beruht auf dem ersten Fundort der Pflanze, nämlich Indien. Sie wächst in eher trockenen Gebieten und benötigt weniger Luft und Feuchtigkeit, um zu wachsen. Die meisten Indica-Pflanzen stammen aus Teilen Indiens und Zentralasiens. Diese Cannabissorte wird meist nicht größer als zwei Meter und unterscheidet sich optisch von der Sorte Sativa. Die Blätter sind dunkelgrün und wesentlich dicker und kürzer. Auch blühen die Pflanzen der Indica-Sorte schneller.
Cannabis sativa
Sie ist die wohl besterforschte Hanfpflanze. Die benötigte Feuchtigkeit für ihr ideales Wachstum finden wir hauptsächlich in äquatorialen Gebieten wie beispielsweise in Mexiko, Jamaika oder auch Thailand. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre hellgrüne Farbe und die langen dünnen Blättern aus. Die Sativa-Art kann in der Regel zwischen drei und vier Metern hoch werden.
Die Unterschiede
Die beiden Pflanzensorten haben ein unterschiedliches Wirkspektrum. Sativa-Sorten enthalten in der Regel einen hohen THC- und niedrigen CBD-Gehalt, während Indica-Sorten einen höheren CBD- und niedrigeren THC-Gehalt aufweisen.
So erklärt sich auch, dass meist bei Verwendung der Sativa-Sorten das »High«-Gefühl im Vordergrund steht und bei der Anwendung von Indica-Sorten der sogenannte »Stoned«-Effekt, also eher die entspannende Komponente, zum Tragen kommt.
Was versteht man unter Nutzhanf?
Wie der Name schon sagt, wird diese Sorte industriell verwendet. Der Nutzhanf enthält nur einen geringen THC-Anteil und wird hauptsächlich zur Gewinnung von Hanffasern angebaut. Durch gezielte Kreuzungen wurde der THC-Gehalt der Kultur-Hanfpflanzen so gesenkt, dass er sich nicht mehr für die Produktion von Rauschmitteln eignet.
Nutzhanf darf im Anbau nur einen pharmakologisch unwirksamen THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent aufweisen. Diese erlaubten Sorten werden im EU-Sortenkatalog »Gemeinsamer Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten« angeführt und jährlich überarbeitet. Aus den robusten Fasern lassen sich Taue, Segel, aber auch Bekleidung herstellen. Auch die Hanfsamen sind von großer Bedeutung, daraus wird Hanföl mit einem optimalen Omega-3- und Omega-6-Verhältnis gewonnen. Die Hanfblüten und Hanfblätter werden unter anderem zur Herstellung von ätherischem Hanföl oder eben CBD-Öl verwendet.
Tasuta katkend on lõppenud.