Das Lehrbuch des Lebens - Die geistigen Gesetze

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Das Lehrbuch des Lebens - Die geistigen Gesetze
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MARTIN KOJC

DAS LEHRBUCH
DES LEBENS

Die geistigen Gesetze

Wie aktiviere ich die Kraft und Macht der Gedanken? Was ist der Sinn des Lebens?

Es wird Zeit endlich die Wahrheit zu erfahren!


www.verlag4you.de

© 2019 by verlag4you

www.verlag4you.de

4. Auflage (EBOOK) aus 5. Auflage (PRINT)

ISBN 978-3-936612-42-4 (EBOOK)

ISBN 978-3-936612-15-8 (PRINT)

Text- und Grafikgestaltung: verlag4you

Alle Rechte, auch der auszugsweise Nachdruck, die photomechanische oder digitalen Wiedergabe, die Übersetzung in anderen Sprachen und für Zwecke der Unterrichtsgestaltung, sind ausdrücklich verlag4you vorbehalten.

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S

EINLEITUNG

VORWORT DES VERFASSERS

EINFÜHRUNG

10 LEKTIONEN IM SELBSTUNTERRICHT


I. LEKTION
II. LEKTION
III. LEKTION
IV. LEKTION
V. LEKTION
VI. LEKTION (ÜBUNGEN)
VII. LEKTION
VIII. LEKTION
IX. LEKTION
X. LEKTION

SCHLUSSWORT

LESER- UND PRESSESTIMMEN

WEGHILFE

DAS FORUM DES LEBENS

ZWEI WEITERE ERFOLGSWERKE von Martin Kojc

WERBEANHANG (weitere Titelempfehlungen)

E I N L E I T U N G
Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist das Erstlingswerk des Autors Martin Kojc, das damals - 1935 - bereits für Furore sorgte. “Das Lehrbuch des Lebens” ist auch - oder gerade - in unserer Zeit für die persönliche Entwicklung so wertvoll wie nur wenige andere Bücher. Es ist ein fundamentales Werk, das viele Irrtümer klar widerlegt, die heute, unter welchem Namen auch immer, propagiert werden. Stattdessen zeigt es den Weg, die tatsächlich wirksamen Funktionen des Geistes, die Schöpfungsprinzipien des Lebens zu erkennen und anzuerkennen.

Jeder, der sich der WIRKLICHKEIT des menschlichen Daseins bewusst werden will, findet im “Lehrbuch des Lebens” einen unendlich fruchtbaren Nährboden für tiefgreifende Erkenntnisse!

MARTIN KOJC war in verschiedensten Städten Europas (u.a. in Berlin und Amsterdam) als HEILER und Leiter seiner LEBENSSCHULE tätig: Zahlreiche Presseberichte aus dieser Zeit loben ihn als “WUNDERARZT VOM KURFÜRSTENDAMM”, als “REVOLUTIONIERER DER HEIL-KÜNSTE”. Er verfasste mehrere Bücher von hohem Gehalt. Allein “Das Lehrbuch des Lebens” erreichte von 1935 bis 1965 in Westeuropa eine hohe Popularität. Martin Kojc starb 1978. Mehr über Martin Kojc auf der Website:

www.verlag4you.de

Die Empfehlung für dieses Buch erhielt ich von einem guten Freund und bekannten Buch- und Seminarautor, der “Das Lehrbuch des Lebens” heute noch als eines seiner zehn wichtigsten Bücher bezeichnet (er studiert seit über 60 Jahren alle bedeutenden Veröffentlichungen auf diesem Gebiet).

DAS LEHRBUCH DES LEBENS kann Ihnen großen Nutzen bieten! Je häufiger und aufmerksamer Sie diesen Text durchstudieren, desto klarer erkennen Sie den großen Wert dieses Buches, desto tiefer wird Ihr Einblick in die Gesetzmäßigkeiten der Lebens- und Schicksals-Gestaltung sein. Sie erkennen mit einmal die Kraft und die Macht der Gedanken. Und diese Erkenntnisse werden sich automatisch auf Ihre konstruktive und freudevolle Entfaltung auswirken.

Im folgenden Inhalt handelt es sich stets um Original-Texte, die in ungekürzter, unbearbeiteter Form veröffentlicht werden. Eine “Verwässerung” oder Verfälschung ist dadurch ausgeschlossen.

V O R W O R T D E S V E R F A S S E R S

Das vorliegende Buch ist ein Unterrichtsbuch. Es lässt Sie geistige Gesetze erkennen, deren Sie sich bedienen werden, damit sich Ihr Schicksal wunschgemäß gestalten kann. Das Buch führt Sie in eine neue Lebensanschauung ein, die grundverschieden von der jetzt üblichen ist. Doch um ein besseres Leben führen zu können, müssen wir auch bessere Wege finden und gehen.

Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass es ernste Arbeit und viel Geduld erfordern wird, bis Sie sich alles zu eigen gemacht haben und so die Macht erlangen werden: Misserfolge, Krankheiten, Unglücksfälle, Armut, Not und Verzweiflung aus Ihrem Leben auszuschalten. Es wäre deshalb verfehlt, dieses Buch wie einen Roman durchzulesen, um es dann beiseite zu legen. Das Buch ist so geschrieben, dass es, unabhängig von der Vorbildung, bei gewissenhaftem Studium von jedermann verstanden werden, dass ein jeder in jeder Lebenslage daraus den vollen Nutzen ziehen kann.

Ich fühle mich berufen, diese Botschaft auszuführen und so habe ich dieselbe klar und einfach verkündet.

E I N F Ü H R U N G

Es verfloss schon eine geraume Zeit, als der Name des französischen Wundermannes Coué durch Zeitungen, Zeitschriften, begeisterte Lobartikel wie fanatische Ablehnungen in die Laien- und Wissenschaftlerkreise der ganzen Kulturmenschheit drang. Es war ein Taumel, der Zeppelinbegeisterung zu vergleichen. Hatte dieser durch seinen Ballon das Reich der Lüfte bezwungen, so drang dieser wunderbare Heilarzt in die geheimsten Schlupfwinkel der Krankheiten, der seelischen und der körperlichen, rief ihnen seine Bannformel zu: Mit jedem Tag geht es mir in jeder Hinsicht immer besser und besser.

Der große Traum der Menschheit schien sich erfüllt zu haben. Diese geheimnisvolle Formel sollte nicht nur Krankheiten, sondern überhaupt alle Schicksalsschläge aus dem menschlichen Leben ausschalten.

So hoffte man wenigstens, solange der Couétaumel anhielt.

Es ging aber Coué wie seinem großen Vorgänger Mesmer in Paris, der den tierischen Magnetismus wieder in das Gedächtnis der europäischen Kulturmenschheit zurückrief. Der Mann, den die Königin Antoinette, der ganze Hof, die erlauchtesten Geister Frankreichs bewundert hatten, der eine Sensation für Frankreich geworden war, sank dann wieder in das Zwielicht erkaltender Interessennahme zurück.

Warum vergaß man auch Coué so schnell, wo er doch zweifellos vielen Menschen geholfen hatte?

War mit dem Couéismus der Stein der Weisen, das Universalheilmittel der leidenden Menschheit doch noch nicht gefunden worden?

 

Damals, als der Name Coué aufflammte, war es mein höchstes Ideal, das aufzubauen, was ein Theoprastus Bombastus Paracelsus, Faria, Mesmer usw. Gewollt hatten – und mit dem Schlussstein zu krönen, zum Heile der Menschheit.

Ich hatte eine Reihe von Patienten mit verschiedenen organischen und seelischen Krankheiten. Ich behandelte mit Hypnose, Suggestion, Magnetismus und Couéismus. In manchen Fällen genügte es, dass die Patienten nur zu mir kamen, um schon zu gesunden, manchmal ein beruhigendes, trostversprechendes Wort, um die Krankheit zum Weichen zu bringen. Offensichtlich war es der Glaube der Patienten an meine Heilkraft, der diese vermeintlichen Heilwunder vollbrachte.

Ich behandelte also nach psychischer Behandlungsart alter Meister wie auch des neuen Coué. Alle diese Männer sahen die ungeheuren Möglichkeiten der Heilung durch die Macht des Geistes. Sie erweckten durch ihre Persönlichkeit oder ihr mystisches Manipulieren in den Patienten den Glauben an eine geheimnisvolle Kraft, die ihnen helfen wird. Die Patienten glaubten an ihre Heilung – und deshalb kam sie, da der Glaube an die Gesundung ihre seelischen und körperlichen Vorgänge wieder normal funktionieren ließ.

Aber nicht immer gelingt dieses scheinbare Wunder der Heilung, da nicht alle Menschen blind daran glauben können, was man ihnen als Tatsache hinstellt. Die Unfähigkeit zu glauben steigert sich mit dem Grade der Höherentwicklung eines Menschen. An Stelle des Glaubens tritt dann die Erkenntnis. Sobald ein Mensch einen bestimmten Entwicklungsgrad erreicht hat, kann er nur dann eine Behauptung akzeptieren, wenn er von ihrer Richtigkeit überzeugt ist.

Bei solchen Menschen verläuft eine jede Suggestion vollkommen wirkungslos. Man kann ihnen nicht helfen, indem man einfach behauptet, dass es nun besser werden wird, man kann ihnen nur dann helfen, wenn man sie überzeugt, warum es nun besser werden muss. Ist dies geschehen, so gelingt allerdings das gleiche Wunder der Heilung wie früher beim blinden Glauben.

Solchen Menschen, und deren gibt es immer mehr, kann man mit den bisher üblichen Behandlungsarten nicht helfen. Damit ist aber durchaus nicht gesagt, dass solche Patienten vielleicht misstrauisch wären und sich den Suggestionen widersetzen würden. Das Gegenteil ist der Fall – sie geben sich sogar die allergrößte Mühe, dass sie wirken sollen. Nur ihr kritischer Verstand lässt sie die Suggestionen nicht vorurteilslos hinnehmen. Das Phänomen der sogenannten Glaubensheilung wirkt aber von dem Moment an nicht mehr, wo man dasselbe kritisch ergründen will.

Bei solchen Patienten versagte auch meine Kunst. Besondere Schwierigkeiten bereitete mir eine 73jährige Patientin, die an veralteter Arthritis, schwerem Magen- und Herzleiden und Alterserscheinungen litt. Ich unterwarf sie den verschiedensten psychischen Behandlungsarten. Sie hatte schon vor meiner Behandlung alles mögliche erfolglos versucht. Überall machte ihr kritischer Verstand den Erfolg zunichte. Ich erzielte wohl einige Erfolge, aber der Weg, um sie zu heilen, denn ich habe sie schließlich geheilt, war noch ein sehr weiter.

Es dauerte längere Zeit, bis ich all diesen Rätseln auf den Grund kam.

Allen, die mehr oder weniger mit einer diesbezüglichen Literatur vertraut sind, wird es als eine Binsenwahrheit vorkommen, wenn ich sage:

Der menschliche Gedanke ist realer als ein Motor mit Hunderten von Pferdekräften. Der Gedanke, der Zweifel des Philosophen, der Anruf des Philanthropen, das im Kopf des Agitators wühlende Räsonnement, dieses unsichtbare Ding, das sich bei ihm höchstens in einem zornigen Stirnrunzeln ausprägt und kenntlich macht, hat Bastillen umgeworfen, Throne gestürzt, Heere in die Flucht getrieben, Könige aufs Schafott geführt. Dieser Gedanke, den der grobklotzige Materialismus als eine Ausschwitzung des Gehirns gleich der des Urins durch die Nieren erklärte, wird heute doch höher eingeschätzt, heute, wo wir wissen, dass er unser gesamtes Schicksal bestimmt, über alles Materielle entscheidet und deshalb auch imstande ist, unseren Körper, diesen Komplex von Millionen Zellen, aufzubauen oder niederzureißen.

Sehen wir doch, dass traurige Gedanken: Spleen, Melancholie, Verzweiflung, Depression, Weltekel, Misanthropie usw. den Menschen auch körperlich niederdrücken, seinen Gang schleichend machen, seine Stirne furchen, seine Verdauung schwächen, seine körperliche Energie aufheben und lähmend seine Tätigkeit beeinflussen. Sehen wir doch, dass der Kranke, der über sein Leiden klagt und sich mutlos ins Bett legt, täglich kränker wird.

In einer medizinischen Wochenschrift stand eine auffallende Notiz. Ein Arzt ging in die Sommerfrische. Er hatte unter anderem zwei lungenkranke Patienten. Der eine war leicht lungenkrank, der andere schwer, reif für Davos oder Ägypten. Der Arzt gab seinem Stellvertreter Anweisungen bezüglich seiner Kranken. Bezüglich dieser zwei Kranken sagte er: dem Leichtkranken leichte Kur, dem Schwerkranken Aufenthalt in Davos. Der stellvertretende Arzt verwechselte die beiden Rezepte, bzw. Anweisungen und spricht zu dem Leichtkranken von Davos und umgekehrt. Die Folge dieser Verwechslung war: der Schwerkranke erfuhr eine auffallende Besserung, der Leichtkranke wurde aber in der Tat ernstlich und schwer krank.

Nehmen wir an, diese Darstellung sei übertrieben, obwohl die medizinische Wochenschrift für höchst gewissenhafte Berichterstattung bürgt, so muss sogar der Skeptiker zugeben, dass im Falle des Schwerkranken, davosreifen Lungenschwindsüchtigen die Ankündigung des Arztes, er sei nur sehr leicht krank, zunächst eine frohe, optimistische und gehobene Stimmung hervorbrachte, dass diese Stimmung unter anderem den Appetit und die Verdauung förderte, Bazillen vernichtete und so zur Folge hatte, dass sich sein körperliches Gesamtbefinden überraschend besserte.

Beim Leichtkranken dagegen rief die Ankündigung des Arztes eine seelische Depression hervor, die die schwere Erkrankung des früher Leichtkranken bedingte.

Die Gedankenkraft kann heilen oder töten. Sie hat Wunden geschlossen, die kein Balsam heilen konnte. Der Gedanke war die Arznei.

Marden berichtet, dass ein Mann in ein Krankenhaus gebracht wurde, schrecklich litt und so schwach war, dass er kaum den Kopf heben konnte. Er gab an, dass er sein aus mehreren Zähnen und der Platte bestehendes falsches Gebiss verschluckt habe, was ihm die schrecklichsten Schmerzen im Magen verursache. Der Arzt versuchte ihm diese Vorstellung auszureden, aber alles umsonst, bis endlich ein Telegramm von zu Hause eintraf, dass man das Gebiss unter dem Bett gefunden habe. Von seinem Leiden plötzlich befreit, stand der Mann auf, zog sich an und ging gesund nach Hause. Solange er meinte, dass das Gebiss in seinem Magen liege, konnte ihn nichts von seinen Schmerzen befreien. Was zuerst geändert werden musste, war eben sein Denken.

Auch die Empfänglichkeit für Ansteckung beruht auf geistigem Zustand. Man kann mit voller Sicherheit unter Kranken arbeiten, die ansteckende Leiden haben, wenn man diesen Krankheiten furchtlos und gelassen gegenübersteht.

Napoleon besuchte die Pestkranken, selbst wenn die Ärzte sich fürchteten hinzugehen und scheute sich nicht, die Hand auf manchen der Kranken zu legen. “Wer sich nicht fürchte“, sagte er, “werde auch die Pest bezwingen.“

Menschen mit nervöser Verdauungsstörung, ganz besonders Frauen, können selbst nicht recht begreifen, wie es möglich ist, dass sie bei Einladungen zu ganz später Stunde alles mögliche essen können, was ihnen sonst gar nicht bekommt und doch keinerlei Beschwerden empfinden. Die Ursache liegt einfach in ihren Gedanken. Sie haben sich gut unterhalten, haben herzlich gelacht und dabei ihre Krankheiten und Sorgen vergessen. Diese fröhlichen und sorgenfreien Gedanken wirkten sofort günstig auf ihren Körper und somit auf ihre Verdauungstätigkeit ein.

Das Lachen gehört auf jeden Fall zu den kräftigsten Mitteln, mit denen die Natur unseren Körper stärkt. Die Voraussetzung für ein herzliches Lachen bilden immer übermütige und lebensfreudige Gedanken. Sie bringen alle in Unordnung geratenen Vorgänge des Körpers wieder in Einklang miteinander, wirken auf die geistige Tätigkeit wie Schmieröl auf eine Maschine, indem sie die Reibung verhindern, die das eintönige, aufreibende Alltagsleben hervorbringt.

Dr. Snow spricht in einer Londoner Zeitschrift seine Überzeugung aus, dass Teile des Körpers in verschiedener Weise dem Einfluss bestimmter geistiger Zustände unterworfen sind. Übergroße Selbstsucht, Habsucht und Neid beeinflussen besonders Leber und Milz. Hass und Zorn dagegen die Nieren. Eifersucht schädigt das Herz und die Leber. Wenn Furcht, Sorge und Ängstlichkeit den Geist erfüllen, zeigt sich dies sofort an der Herztätigkeit. Die meisten Fälle von Krebs, besonders Brust- und Gebärmutterkrebs, verdanken ihren Ursprung fortgesetzter Sorge und Ängstlichkeit. Gelbsucht tritt oft als Folge starker geistiger Erschütterungen auf, besonders nach starken und langandauernden Zornausbrüchen, wie dies aus Bismarcks Leben mehr als einmal bekannt ist.

Dr. Murchison sagte: Ich war überrascht, wie viele von denen, die an Leberkrebs leiden, ihre Krankheit auf einen langen Kummer zurückführen. Die Zahl war viel zu groß, um noch an ein zufälliges Zusammentreffen glauben zu können.

Es ist eine erwiesene Tatsache, dass in öffentlichen Büchereien eine erstaunliche Nachfrage nach medizinischen Büchern herrscht. Viele, die vermuten, diese oder jene Krankheit zu haben, lesen mit krankhafter Neugierde alles, was sie darüber auftreiben können. Wenn sie nun finden, dass die beschriebenen Krankheitssymptome eine gewisse Ähnlichkeit mit denen haben, die sie selbst spüren, festigt dies vollends ihre Überzeugung, dass sie die Krankheit wirklich haben und dieses Denken baut die vorerst nur vermutete Krankheit tatsächlich in ihnen auf.

Ein weiteres Beispiel, wie bestimmend der Gedanke den Körper beeinflussen kann. Einem zum Tode verurteilten Verbrecher in Cleveland (USA) wurde gesagt, man werde ihm die Schlagader öffnen, so dass er schmerzlos sterben werde. Man machte darauf dem mit verbundenen Augen auf dem Operationstisch Liegenden nur zum Schein einen kleinen Einschnitt am Hals, hielt ein Becken darunter, in das man hörbar Wasser tropfen ließ und in kurzer Zeit war der Mann tot.

Warum starb eigentlich dieser Mann? Es hat ihm doch niemand irgend etwas getan? Die Ärzte machten ihm nur zum Schein einen Einschnitt am Hals und in das Becken tropfte nicht sein Blut, sondern gewöhnliches Wasser. Und der Mann starb trotzdem. Warum?

Der Mann glaubte eben an alles, was man ihm sagte, bzw. suggerierte. Er war der festen Meinung, dass seine Schlagader wirklich geöffnet war und dass er deshalb sterben müsse. Diese Annahme wirkte und tötete den Mann tatsächlich.

Wenige kennen die entscheidende Gewalt, mit der unsere Gedanken unser gesamtes Leben bestimmen. Die Menschheit befindet sich heute noch in einem großen Irrtum, indem sie meint, der Geist vermöge wohl vieles, er sei aber nie imstande, das materielle Leben des Menschen in jeder Hinsicht zu beeinflussen.

Dies führt zu falschen Voraussetzungen und verhängnisvollen Schlussfolgerungen. Das Geistige ist die alleinige Ursache des Materiellen und ein Mensch, der dies noch nicht zu erkennen vermag, wird immer unter seiner falschen Lebensanschauung zu leiden haben.

Unter den mancherlei Schäden, die die materialistische Auffassung des Lebens im Gefolge hat, ist einer der größten: der fortwährende Kampf gegen Krankheiten. Überall findet man heute die ausgedehntesten Maßnahmen gegen das Krankwerden. Man erwartet sozusagen, dass man krank werden müsse, man denkt immer daran und natürlich wird man es dann auch.

Man kann eine Krankheit nie durch äußere Mittel verhindern oder beseitigen, denn die Ursache einer Krankheit liegt immer nur in den Gedanken. Erst wenn die Gedanken auf Gesundheit eingestellt werden, kann man gesunden – sonst nicht.

Der Mensch kann in seinem Leben immer nur das bekommen, wovon er denkt, dass es kommen wird, ganz gleich, um was es sich handelt.

Wenn man sich vor etwas fürchtet, so denkt man, dass etwas Nichterwünschtes kommen wird. Folglich ist die Furcht vor einer Krankheit das sicherste Mittel, die Krankheit zu bekommen.

Es gibt auf der ganzen Welt kein Übel, das von außen an uns herantreten könnte. Ein jedes Übel muss erst in unserer eigenen Phantasie geschaffen werden. Deshalb kämpfen wir immer nur gegen unsere eigenen Phantasiegebilde. Wir fürchten uns immer nur vor den Gespenstern unserer eigenen geistigen Schöpfung.

Die Angst vor einer Sache erzeugt das Gefühl der Ohnmacht gegenüber dieser Sache, als eine negative Vorstellung, die eben das Gefürchtete wahr werden lässt.

 

Ein Beispiel: Durch Bücher, Freunde, sogenannte “sichtbare Tatsachen“ oder irgendwie anders bekommt der Mensch ein Bild von einer Krankheit oder einem anderen Übel. Infolge seiner Unwissenheit kommt er nun irgendwie zur Annahme, dass auch er diese Krankheit, bzw. dieses Übel bekommen könnte und die Folge davon ist, dass er sich anfängt davor zu fürchten.

Auf diese Art entsteht im Menschen die Angst vor einer Gefahr, die ihn bedroht und je mehr er dagegen ankämpft, um so schneller tritt sie in Erscheinung, da die Bekämpfung gleichen Schritt mit der Angst hält, deren Stärke wieder ein Gradmesser für das materielle Erscheinen der negativen Vorstellung, bzw. der Krankheit oder eines anderen Übels ist.

Je mehr man ein Übel bekämpft, um so größer wird es. Das Unglück kommt durch die Bemühung, es zu verhüten. Das Unglück kommt, wenn man sich um das Glück bemüht.

Ein Mensch, der Schicksalsschlägen wie Misserfolgen, Krankheiten, Unglücksfällen usw. furchtlos und gelassen gegenübersteht, entwickelt eine magische, siegverbürgende Kraft, die alle diese Gefahren schon im Keim erstickt.

Eine jede Furcht ist grundlos.

Die aus purer Unwissenheit entstehende Furcht ist des Menschen größter Feind, der sich massenhaft seine Opfer holt. Einem Menschen, der der Zukunft vertraut, kann nichts Unerwünschtes geschehen.

Langsam, aber entscheidend bahnt sich die geistige Heilweise den Weg in der Heilkunde, und es wird nicht mehr lange dauern, wo ihr alle übrigen Behandlungsarten den Platz werden räumen müssen.

Schon die von Kant aufgestellte Lehre von der Verneinung des Schmerzgefühls bei besonders disponierten Personen hat zu den merkwürdigsten Ergebnissen geführt.

Die bekannten Fakire Taimu und To Rahma und der schlesische Bergmann Diebel ließen sich zum Beispiel unter strengster Kontrolle an Händen und Füßen an ein Gerät nageln und brachten ihre Wunden, deren Blutung sie inhibierten, in kürzester Zeit durch Gedankenkraft zu Heilung.

Diese Feststellungen, die ja auch das Geheimnis der indischen Fakire in sich bergen, beweisen klar und unzweideutig, dass die geistigen Kräfte im Menschen sehr wohl imstande sind, nicht nur die psychischen, sondern auch die organischen Funktionen des menschlichen Organismus entscheidend zu beeinflussen.

Als logische Schlussfolgerung ergibt sich daraus die Anwendung des menschlichen Geistes zur Heilung psychischer und organischer Defekte – also zur Krankenbehandlung. Diese Erkenntnis stammt nicht von gestern und heute. Sie ist bereits vor Jahrtausenden von den Priesterärzten des alten Ägypten, des alten Hellas, des alten Assyrien und später von Roger Bacon, Theophrastus Paracelsus usw. gefunden, und zielbewusst zum Fundament ihres ärztlichen Handelns gemacht worden. Erst später ist sie mit der zunehmenden Verwendung organischer und anorganischer Medikamente zeitweilig in den Hintergrund getreten. Durch alle Wandlungen der Jahrhunderte erhielt sie sich jedoch unverändert bei den Medizinmännern der südamerikanischen Indianerstämme und bei den Schamanen der Urvölker Sibiriens.

Vor drei Jahrhunderten brachte dann der Leiter der katholischen Menschen in Portugiesisch-Indien, Abbe Faria, die den indischen Yoghis abgelauschte Wissenschaft der Hypnose zu uns. Er selbst entging zwar mit knapper Not dem Schicksal, als “schwarzer“ Magier auf dem Scheiterhaufen zu brennen, doch das Wissen, um das er Europa bereichert hatte, drang durch. Zwei Ärzte, der Engländer Braid und der Franzose Charcot von der Pariser Sorbonne, erzielten mittels dieser neuen Behandlung Heilerfolge, die die gesamte medizinische Welt in helles Erstaunen versetzten.

Bei den durch die Hypnose erbrachten Erkenntnissen von dem Heilwert der Gedanken des Leidenden setzt nun die moderne Psychotherapie ein, die sich als Ziel gesetzt hat, den Patienten “bewusst“ durch seine eigenen Geisteskräfte gesunden zu lassen.

Doch alle diese Erkenntnisse nützen nicht viel. Man erkannte zwar, dass der Geist Wunder wirkt, man wusste aber noch nicht, wie man den Patienten dazu bringen solle, dass seine Gedanken immer positiv eingestellt wären. Da man dies nicht finden konnte, wandte man sich von neuem materiellen Behandlungsarten zu und behandelte wieder mit Kräutern, Medizinen und anderen Hilfsmitteln.

Es gab zwar noch immer begeisterte Anhänger der geistigen Heilweise, doch diese behaupteten immer, dass man glauben müsse, wenn man gesunden wolle.

Glauben aber kann nun einmal der heutige intelligente Mensch immer schwerer.

Der heutige Mensch muss überzeugt werden.

Dass man aber jemand von dem Primat und der Heilkraft des Geistes überzeugen kann, muss man früher selbst die Gesetze und die Wirkungsweise des Geistes kennen, um sie dem Betreffenden klarlegen zu können.

Dies war aber nicht der Fall und so blieb alles beim alten. Die Menschheit litt weiter, da sie die Wahrheit noch nicht erkennen konnte.

Die Schulmedizin hat zwar anerkennenswerterweise zur Heilung psychischer Schäden: des Stotterns, des Nerventicks, des nächtlichen Schreckens, bei Zwangs- und Angstvorstellungen usw. es nicht verschmäht, die Hypnose als Heilmittel anzuwenden, die noch nicht lange vorher von ihr mit verächtlicher, höhnischer Geste abgetan worden war. Aber damit war alles abgetan, ja sie stritt sogar jede geistige Heilungsmöglichkeit in bezug auf organische Defekte ab. Sie kann zwar verschiedene plötzliche Heilungen, wo jede ärztliche Kunst schon versagt hat und der Tod mit voller Selbstverständlichkeit erwartet wurde, nicht direkt ableugnen, da sie sich aber ihre Ursache nicht erklären kann, lehnt sie jedes tiefere Besinnen darüber ab und geht ihren alten, eingefleischten Weg weiter.

Die Folge davon ist, dass sich besonders in den Großstädten die heutigen Menschen immer mehr von der medizinischen Wissenschaft abwenden, da sie neue Erkenntnisse lehren, dass dieselbe auf einem Irrtum beruht.

Die Menschheit sucht heute neue Wege, um sich vom Leiden zu erlösen.

Der heutige Mensch erkennt immer klarer, dass die Materie ein totes Ding ist und eine einfache Spiegelung des Geistes darstellt. Der heutige Mensch erkennt immer mehr, dass er, wenn er sich von seinen Misserfolgen, Krankheiten und Schicksalsschlägen befreien will, vorerst die Gesetze des Geistes verstehen muss, um sie dann zielbewusst zur Schicksalsgestaltung anwenden zu können.

Alles geistig für wahr Gehaltene ist schon an sich vollste Wirklichkeit. Es besitzt die Fähigkeit, der materiellen Scheinwelt seinen Stempel aufzudrücken.

Man denke an die vielen durch das pure Denken ermöglichten Heilungen, wo es sich keineswegs um die Beseitigung nervöser Leiden, sondern um direkte Befreiung von schweren organischen Erkrankungen handelt, die manchem Außenstehenden wie Wunder vorkommen, vor allem deshalb, weil unter den Geheilten mancher Kranke war, der vordem von Ärzten jahrelang vergeblich behandelt wurde.

In all diesen Fällen ist die heilende Kraft ein entsprechender Gedanke, der die inneren Heilvorgänge auslöst. Ob nun diese Heilungen durch das Baden in dem heiligen Fluss Indiens, durch Gebete oder durch etwas anderes scheinbar bewirkt werden – es bleibt sich gleich: immer ist es der Gedanke, dass man gesunden wird, der die Heilung vollbringt.

Heilen kann in jedem Fall nur eine Kraft – richtige Gedanken in uns.

Die außerordentlich gesteigerte Kompliziertheit unserer Lebenshaltung hat den von seinem Inneren weit entfernten Menschen von heute unleugbar empfindsamer, zugleich aber auch empfänglicher gegen alles das gemacht, was über das rein Äußerliche hinaus an sein Innenleben, an seine Seele rührt.

Die Schlacht der Zivilisation hämmert immer stärker, immer unerbittlicher an seine Nerven und das Bedürfnis nach einem inneren Halt, nach einem inneren Gleichgewicht wird deshalb bei ihm immer größer.

Der heutige moderne Mensch, der einen weit härteren Kampf ums Dasein zu führen hat, als zum Beispiel sein Urgroßvater vor 100 Jahren, dessen Nerven durch die nervöse Hast, Genusssucht, Ehrgeiz, religiösen Bankrott, sexuelle Ausschweifungen usw. zerrüttet sind, dessen Triebleben weniger Hemmungen hat, dessen Empfindungsskala differenzierter, sensibler, leichter verletzlich ist, hat nicht mehr das ausgeglichene Wesen eines Menschen aus der Biedermeierzeit, damals, als der Mensch noch Spitzweg’sche Idyllen leben und sich in behagliche, halb grillenhafte, gemütsüberladene und gefühlsselige Romantik einspinnen konnte.

Der heutige moderne Mensch ist innerlich haltlos und zersplittert. Die Despotie seiner Nerven, des Konkurrenzkampfes, des sozialen Zwanges drückt ihn nieder. Neurosen, Sonderlingseigenschaften lähmen ihn, das, was man modernen Geist nennt, höhlt ihn aus. In dem Maß, in dem er mit Radio, Flugzeug, Raketenschiff und Atomenergie die Natur unterjocht, wird sein Triebleben unbeherrschter, sein Wesen nervöser.

Wie sich jetzt immer größere Kreise für Sport und Leibesübungen interessieren, wie der Geschäftsmann trotz der vielseitigen Tätigkeit Zeit genug findet, um beim Tennis, Hockey, Fußball usw. seinen Körper zu stählen, so wird man sehr bald eine noch viel größere Aufmerksamkeit dem Lehrfach zuwenden, das man Lebensmeisterung von innen heraus nennt. Wie der moderne Mensch heute durch Sport seine Muskeln stählt, so wird er sehr bald durch geistiges Training sein inneres Gleichgewicht zu erlangen suchen, das ihm durch die nervöse Hast des Alltagslebens fast ganz abhanden kam und wodurch sein Körper zum Nährboden verschiedenster organischer und seelischer Krankheiten wurde.

Man erkennt heute immer klarer, dass der Geist überall Alleinherrscher ist, dass wir durch ihn dauernd unser gesamtes Schicksal bestimmen. Deshalb ist es wohl das erste, die Gesetze zu kennen, nach denen er wirkt.

Ich komme auf den Fall der 73jährigen Patientin zurück. Gerade bei ihr sah ich, dass alle bisherigen psychischen Behandlungsarten ihre schwachen Seiten haben. Der Fall schien mir fast hoffnungslos. Ich selbst litt darunter. Der stumme Blick der Frau machte mir Vorwurf. Sie sah, dass ich andere, schwerere Fälle heilte, zum Beispiel eine schwer nierenkranke Frau, die bisher alles mögliche erfolglos versucht hatte, eine andere, die sich in ihrem krankhaften Wahn für ein Gerstenkorn hielt und voll Entsetzen flüchtete, wenn sie ein Huhn gackern hörte.

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