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Gesammelte Werke
Raamatust
Miguel de Cervantes Saavedra zählt zu den bedeutendsten Autoren der Weltliteratur und ist weithin bekannt als Vater des modernen Romans. Seine Werke zeichnen sich durch einen meisterhaften Stil aus, der humoristische und ironische Elemente mit tiefgründigen Reflexionen über menschliche Tugenden und Schwächen kombiniert. Cervantes' Schreibkunst ist geprägt von scharfer Beobachtungsgabe, komplexen Charakterzeichnungen und einer erzählerischen Vielschichtigkeit, die bis heute literarischen Einfluss ausübt und Autoren verschiedener Epochen inspiriert hat.
Das wohl berühmteste Werk Cervantes' ist «Don Quijote». Im Mittelpunkt steht Alonso Quijano, ein verarmter Edelmann, der unter dem Namen Don Quijote zum fahrenden Ritter wird. In Begleitung seines pragmatischen Knappen Sancho Panza durchlebt er Abenteuer, die von humorvoll-absurden bis tragisch-tiefsinnigen Situationen reichen. Don Quijotes Kampf gegen Windmühlen, die er für Riesen hält, ist emblematisch für den idealistischen Kampf gegen imaginäre Feinde und symbolisiert den Konflikt zwischen Ideal und Wirklichkeit.
"Die Leiden des Persiles und der Sigismunda" ist ein weiterer Roman, der als idealistischer Liebesroman gilt und von den abenteuerlichen Irrfahrten des Liebespaares Persiles und Sigismunda erzählt, die auf der Flucht vor zahlreichen Gefahren und Herausforderungen letztlich ihre wahre Identität und Bestimmung entdecken.
In seinen «Novellen» (Novelas Ejemplares) behandelt Cervantes vielfältige gesellschaftliche Themen. «Geschichte des Zigeunermädchens» erzählt von Identitätsfindung und sozialen Vorurteilen, während «Der Licenciat Vidriera» die ironische Geschichte eines Mannes schildert, der glaubt, aus Glas zu bestehen. Weitere Novellen wie «Die Macht des Bluts» oder «Die betrügliche Heirat» behandeln moralische Dilemmata, Liebe, Verrat und Rache. Besonders hervorzuheben ist «Gespräch zwischen Cipion und Berganza», eine satirische Betrachtung der Gesellschaft aus Sicht zweier Hunde, die menschliches Verhalten scharf analysieren.
Im dramatischen Werk «Numancia» beschreibt Cervantes die heldenhafte und tragische Belagerung der iberischen Stadt Numancia durch römische Truppen. Das Stück zeigt eindrucksvoll den Kampfgeist und die Opferbereitschaft einer Gemeinschaft angesichts aussichtsloser Umstände und reflektiert die Würde des Widerstands.
Insgesamt verdeutlichen Cervantes' Werke sein einzigartiges Talent, universelle Themen mit tiefer Einsicht, Humor und einer nachhaltigen erzählerischen Kraft darzustellen, was ihm seinen unbestrittenen Platz im literarischen Kanon sichert.