Loe raamatut: «Stimmtraining»

Font:

Patric P. Kutscher

Stimmtraining

…und plötzlich,

hört dir jeder zu


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Projektmanagement:

Ute Flockenhaus, Fischerhude

Lektorat:

Babro Garenfeld, Greven

Umschlaggestaltung:

Martin Zech Design (www.martinzech.de)

Umschlagfoto:

Nicolas Larento/Fotolia.com

Art Direction, Design und Satz:

Koemmet Agentur für Werbung, Wuppertal

©2016 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Das E-Book basiert auf dem Buch „Stimmtraining“ von Patric P.Kutscher, ©2009 GABAL Verlag GmbH, Offenbach.

4. Auflage 2011

© 2002 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten.

Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-247-2

ISBN epub: 978-3-86200-558-1

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Vorwort

//Die Stimme liegt als Bedeutungsträger jeder Botschaft zugrunde

Danke den sieben Frauen!

Sicher gibt es auch Männer, bei denen ich mich bedanken könnte. Bei meinen Kollegen, dem Diplom-Sprechwissenschaftler Günter Wirth und bei Professor Dr. Coblenzer. Aber gerade weil ich selbst ein Mann bin, möchte ich den Frauen danken, die mich inspiriert und unterstützt haben:

Meiner geliebten Frau Caroline, die ihre Zeit einsetzte und mir stets zur Seite stand, um dieses Buch möglich zu machen, meiner Mutter, ohne die es mich nicht gäbe, sowie meiner flexiblen und mitdenkenden Sekretärin Anne Freitag. Ein weiteres Dankeschön gilt der Stimmbildnerin A. Kuypers, deren Arbeit die Grundlage für dieses Werk bildet. Bei ihr habe ich wunderbare Übungen gefunden.

Dankbar bin ich auch meiner leider inzwischen verstorbenen Stimmlehrerin Ursula von Kalben aus München.

Dank gilt auch meiner geschätzten Kollegin Dr. rer. med. Reni Berg, die mir zum Thema »Physiologie der Stimme« mit Rat und Tat zur Seite stand. Und, last but not least, Dr. Christa M. Heilmann, die mich zu viel mehr inspiriert hat, als zur Übung »Warm up Voice«!

//Drei Sätze, drei Stimmen, drei Welten!

Eine sympathische Stimme erklingt mit den Worten: »Liebling, schön, dass du endlich wieder daheim bist!« An einem anderen Ort werden gerade die bedächtigen Worte geäußert: »Pssst, das Baby ist eben eingeschlafen.« Und auf einer Baustelle brüllt der Polier: »Tempo, beeilt euch, die Arbeit muss heute noch fertig werden!«

Drei Sätze, drei Stimmen, drei Welten!

Sprechen Sie diese drei Aussagen doch einmal nach. Versetzen Sie sich kurz in die jeweilige Situation. Hören Sie, wie verschieden Ihre »eine« Stimme klingen kann? Was haben Sie getan, bevor Sie den jeweiligen Satz gesagt haben? Sie haben sich in die entsprechende Situation versetzt. Welche Gefühle verbinden Sie mit dem ersten Satz: »Liebling, schön, dass du endlich wieder daheim bist!«?

Jemand sehnte sich danach, dass sein Liebling wieder nach Hause kommt. Wir können förmlich fühlen, mit welch einer Wärme und Herzlichkeit diese Worte gesagt wurden. Das kleine Wort »endlich« zeigt außerdem die Sehnsucht, die beim Sagen dieser Worte mitklingt.

Beim zweiten Satz: »Pssst, das Baby ist eben eingeschlafen«, können wir nachvollziehen, dass die Worte leise gesagt wurden. Leise, aber doch bestimmt.

Sie können diesen Satz leise und bestimmt und dennoch freundlich oder unfreundlich sagen. Interessant, oder?

Beim dritten Satz: »Tempo, beeilt euch, die Arbeit muss heute noch fertig werden!«, befinden wir uns in einer ganz anderen Welt. Lauthals wird gebrüllt. Die Arbeiter werden unter Druck gesetzt. Der Polier sagt auch nicht »wir müssen uns beeilen«, sondern »beeilt euch«. Der Gemeinschaftssinn wird hier aufgrund diverser Umstände, offensichtlich nicht zuletzt wegen Zeitnot, völlig außer Acht gelassen. Dieser Satz entspricht eher einem Befehl.

Mit diesen erklärenden Gedanken im Sinn sagen Sie diese drei Sätze doch noch einmal. Nicht »noch einmal«, sondern »noch einmal«. Erkennen Sie den Unterschied? Im doppelten Sinne? An einem einzigen Tag »spielen« wir viele verschiedene Rollen. Hauswirtschafter, Erzieher, Pfleger, Freund, Lehrer, Ratgeber und vieles mehr. Ist Ihre Stimme erst einmal »gestimmt«, sprich gebildet, dann wird sie sich Ihrer Rolle, Ihrer jeweiligen Situation und der Absicht, die Sie verfolgen, anpassen.

Übrigens, auch keine konkrete Absicht zu haben, ist eine Absicht.

Deshalb, schon in der Einleitung, die erste wichtige Grundsatzfrage:

Welcher Gedanke löst die Worte aus, die Sie sagen wollen?

Oder etwas anders formuliert:

Welche Intention steckt hinter Ihren Worten?

Machen Sie sich diese Frage, und natürlich die dazugehörige Antwort, immer wieder bewusst.

Wissen Sie, Sie müssen dieses Buch natürlich nicht lesen, denn wenn Sie es lesen, werden Sie erleben, wie Ihr Einfluss mit dem Anwenden des Gelernten spürbar wächst.

Welches Wort hat Sie im letzten Satz ein wenig irritiert? Das Wort »denn«, nicht wahr? Überlegen Sie einmal, warum.

Allein der neue Klang Ihrer Stimme wird Ihnen zu deutlich mehr Aufmerksamkeit verhelfen, beruflich und privat gleichermaßen!

→ WUV – die Warm-up-Voice-Übung

//Erwärmen Sie Ihre Stimme

Um Ihre Stimme zum Schwingen zu bringen, um sie wie beim Sport aufzuwärmen, empfehle ich Ihnen folgende Übung. Machen Sie sie jeden Tag einmal – Ihre Stimme wird es Ihnen danken.

01. Strecken und Gähnen. Sie liegen zu Beginn des Tages, oder als Pause zwischendurch, auf dem Bett oder dem Boden. Dabei strecken Sie sich nach Herzenslust und gähnen dabei. Das ist Entspannung hoch 3!


02. Gesicht rubbeln/massieren. Sie haben sich im Bad gerade mehrmals frisches Wasser ins Gesicht gewischt und reiben sich dabei genüsslich die Wangen.


03. Gesicht trocken schütteln, weil kein Handtuch da ist. Ihre Gesichtsmuskulatur und Ihr Unterkiefer, die durch nächtliche Aktivitäten, z. B. Zähneknirschen, oft sehr verkrampft sind, werden gelockert.


04. Mit kleinen schnellen Schritten aus dem Bad zum Frühstück. Das regt Ihren Kreislauf an.


05. Tee schlürfen. Mit beiden Händen die Tasse fassen und den Tee genussvoll schlürfen. Mit einem erleichternden Aaahhhh ausatmen. Dreimal – vertieft die Atmung!


06. Brötchen kauen. Ins Brötchen beißen und kauen. Dabei auf mmmnnnn genussvoll brummeln. So kommen Sie schnell in den Normalsprechtonbereich.


07. Wieder Tee schlürfen.


08. Wieder Brötchen kauen.


09. Ihre Zunge sucht den gesamten Mundbereich nach Brötchenresten ab. Sie ertastet dabei jeden Winkel des Mundes. Nebenbei wird untersucht, ob noch alle Zähne da sind. So wird Ihre Zungenbeweglichkeit enorm erhöht.


10. »Kutscher-Schnauben« mit Ton. Hört sich an, als wenn die Lippen flattern und dabei ein P nach dem anderen herauswerfen. (Kinder machen das oft, wenn sie Autogeräusche imitieren.)


11. Stimmjogging beim Summen. Sie beginnen mit einem tiefen Ton und ziehen ihn stufenlos höher, um dann wieder tiefer zu werden. Hört sich an wie eine Sirene. Ihre Zwerchfelltätigkeit und Stimmlippenfunktion werden koordiniert.


12. Einsprechen, z. B. mit einem Text mit vielen Ks. Das schafft Weite. Wie wär's mit »Kiki, die knackige Kokotte...« aus dem Film »Die Studentin« mit Sophie Marceau?


»Kiki, die knackige Kokotte, klettert wie eine Klette an Koko, dem Kakaopflücker. Kiki, die Kokotte, wünscht sich ein Khakijäckchen mit einem Karakulkragen. Koko, der knackige Kakaopflücker, hatte nur ein Khakijäckchen ohne Karakulkragen, oder Karakulkragen ohne Khakijäckchen, der arme Koko. Der klapprige König, der von Kikis keckem Kokottenkichern entzückt war, machte aus dem Jäckchen ohne Kragen und dem Kragen ohne Jäckchen ein Jäckchen mit Kragen. Und so kam es, dass Kiki, die knackige Kokotte, nicht mehr mit Koko, dem Kakaopflücker, kokettierte.«

→ Das Werkzeug
Auf die Atmung kommt es an

//Man hört nie eine Stimme, man hört immer einen Menschen

Die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Sprechen ist die richtige Atmung. Die Atmung ist der Träger der Stimme! Wenn sich Ihre Atmung verändert, wird sich dies auf Ihre Stimme auswirken. Und durch eine wohltuende, fließende Atmung verändert sich automatisch auch Ihre Sprache!

Übungen zur Lautbildung und Artikulation werden Ihre »neue« Stimme »klangvoll« machen.

Entspannen Sie sich!

//Beim guten Redner sieht der Zuhörer mit den Ohren

Bevor es losgeht, nur noch eines: keine Hetze! Dazu möchte ich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen:

König Wind und König Schlaf wollten herausfinden, wer von beiden der Mächtigere sei. Als die beiden gerade darüber diskutierten, wie sie das am besten testen könnten, sahen sie auf einer großen Wiese einen kleinen Jungen, der ein Stück Brot in seiner Hand hielt.

Da sagte König Wind: »Jetzt zeige ich dir einmal, wie schnell ich das Brot diesem kleinen Jungen wegnehmen kann.«

»Da bin ich aber gespannt«, sagte König Schlaf.

Und schon ging es los! König Wind begann zu blasen.

Als der kleine Junge den starken Wind spürte, hielt er sein Brot umso fester. Daraufhin begann König Wind zu stürmen. Der kleine Junge suchte sofort Schutz hinter einer alten Eiche und hielt sein Brot noch fester. König Wind, inzwischen sehr zornig, begann sich weiter aufzublasen und stürmte mit aller Macht. Der kleine Junge war hinter der alten Eiche jedoch gut geschützt und hielt sein Brot mit aller Kraft in seinen beiden Händen.

Da ertönte plötzlich eine Stimme.

»Halt! Lass mich mal«, sagte König Schlaf. Und König Schlaf »fiel« über den kleinen Jungen.

Der Kleine begann sich die Augen zu reiben, und je mehr König Schlaf über den kleinen Jungen »fiel«, desto müder wurde er. Er begann zu gähnen, rieb sich weiter die Augen, setzte sich behutsam und ließ sich langsam auf die eine Seite fallen. Während er einschlief, öffnete sich die Hand, die eben noch mit aller Macht das Brot gehalten hatte, und ließ es langsam herausrollen.

Offensichtlich war in diesem Fall König Schlaf der Mächtigere. Warum erzähle ich Ihnen diese Geschichte? Wenn es um Ihre Stimme und Ihre Sprache geht, dann werden wir mit Gewalt, Hetze und Eile ganz sicher nichts erreichen. Genauso wenig wie König Wind aus unserem Beispiel.

Was Sie jetzt brauchen, ist Ruhe und Entspannung. Denn jede unnötige Anspannung, jeder unnötige Druck verhindern Vibration bzw. Resonanz. Lassen Sie deshalb bitte alles, was Sie ab jetzt kennen lernen, einfach auf sich wirken – wirken, wie der Schlaf auf den kleinen Jungen wirkte, der sich einfach nicht dagegen wehren konnte.

Stellen Sie sich Ihre Stimme als einen klingenden Körper vor, vergleichbar einem Instrument.

Ich will es Ihnen folgendermaßen veranschaulichen: Sie sitzen mit einem Freund, einer Freundin in Ihrem Lieblingslokal. Die voluminösen Rotweingläser sind vom Kellner gerade gefüllt worden. Sie stoßen auf einen angenehmen Abend an, jedoch das erwartete »Klingen der Gläser« bleibt aus. Sie schauen auf Ihr Glas und auf Ihre Hand, und » ...ach ja, ich halte das Glas ja direkt am Gefäß, anstatt nur den Stiel zu halten«. Bei Ihrem nächsten Versuch, Sie halten das Glas nun am Stiel, entsteht ein zauberhafter, klarer und nachhaltiger Ton.

In dem Moment, in dem das Glas keinen unnötigen Druck, keine unnötige Spannung erhält, ist es »frei« zu klingen. So ähnlich verhält es sich mit unserem Körper. Wie Sie Ihr Instrument, Ihre Stimme, sozusagen »befreien«, das werden Sie auf den folgenden Seiten erleben. Mit dem Anwenden des Gelernten werden sich auch Ihre Ausstrahlung und Ihre Anziehungskraft verändern – viel Freude dabei!

€15,99

Žanrid ja sildid

Vanusepiirang:
0+
Objętość:
81 lk 20 illustratsiooni
ISBN:
9783956234408
Kustija:
Õiguste omanik:
Bookwire
Allalaadimise formaat:
Audio
Keskmine hinnang 4,2, põhineb 248 hinnangul
Audio
Keskmine hinnang 4,6, põhineb 623 hinnangul
Mustand, helivorming on saadaval
Keskmine hinnang 4,8, põhineb 222 hinnangul
Audio
Keskmine hinnang 4,7, põhineb 1616 hinnangul
Tekst
Keskmine hinnang 5, põhineb 10 hinnangul
18+
Tekst
Keskmine hinnang 4,9, põhineb 160 hinnangul
Tekst, helivorming on saadaval
Keskmine hinnang 4,7, põhineb 6 hinnangul
Mustand
Keskmine hinnang 5, põhineb 22 hinnangul
Tekst
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