Loe raamatut: «Entdecke deinen Geistführer»

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Pascal Voggenhuber

Entdecke deinen Geistführer


Pascal Voggenhuber

Entdecke deinen

Geistführer

Wie uns Engel

und geistige Wesen

begleiten


1. Auflage 2009

© Giger Verlag GmbH, CH-8852 Altendorf

Tel. 0041 55 442 68 48

www.gigerverlag.ch

Lektorat: Monika Rohde, Leipzig

Umschlaggestaltung: FranklDesign, München

Layout: Roland Poferl Print-Design, Köln

e-Book: mbassador GmbH, Luzern

ISBN 978-3-952353-0-2

eISBN 978-3-905958-25-6

Ich widme dieses Buch Gott,

meinen Lehrern und Freunden aus

der Geistigen Welt und der Physischen Welt.

Außerdem allen Menschen, denen ich

begegnen durfte, und danke,

dass ich täglich von

euch lernen darf.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einführung

Wer ich bin

Zeitreise durch die Engelwelt

Geschichte des Spiritismus und bekannte Medien

Hierarchie in der Geistigen Welt

Verstorbene

Geisthelfer

Engel

Schutzengel

Naturwesen, Elfen und Zwerge

Die gefallenen Engel, böse Geister und Dämonen

Geistführer

Aufgestiegene Meister

Krafttiere oder Totemtiere

Dein Geistführer, dein Freund

Wie viele Geistführer hat ein Mensch?

Kindliche Geistführer

Übungen für den Alltag

Kann jeder Geistführer/Engel wahrnehmen?

Vorübung für jeden Tag

Wie finde ich den Namen meines Geistführers?

Wie sieht mein Geistführer aus?

Selbstheilung mit deinem Geistführer

Sitting in the power

Wie kommunizieren die Geistführer mit uns?

Weitere Möglichkeiten, um mit deinem Geistführer in Kontakt zu treten

Planchette und Quija-Brett oder Gläserrücken

Tischrücken

Automatisches Schreiben

Inspiriertes Schreiben

Kann ich selbst ein Geistführer werden? Und wenn ja, wann?

Meine Erlebnisse mit der Geistigen Welt

Trance und Trance-Heilung

Enthüllung und kritische Betrachtung

Weitere Geschichten und Erlebnisse mit Geistführern

Feedback zu Geistführererlebnissen

Häufig gestellte Fragen im Interview

Nachwort

Danksagung

Kontakt

Ich suchte dich

(Raga)

Ich suchte, doch konnte dich nicht finden.

Ich rief laut nach dir vom Minarett.

Ich läutete die Tempelglocke mit dem Aufgang und

Untergang der Sonne.

Ich nahm ein Bad im Ganges, vergebens.

Ich kam von der Kaaba zurück, enttäuscht.

Ich sah mich um nach dir auf Erden.

Ich suchte nach dir im Himmel, mein Geliebter,

doch endlich habe ich dich gefunden –

als verborgene Perle in der Muschel meines Herzens.

Hazrat Inayat Khan

Vorwort

Ich saß wieder einmal an meinem Laptop und schrieb ein Buch. Es war Februar 2009, und ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell wieder ein neues schreiben würde. Eigentlich wollte ich mindestens zwei Jahre lang keines schreiben. Doch wie es manchmal so ist, kommt alles ganz anders. Ich war gerade in München und feierte meinen Geburtstag, als mir plötzlich aus heiterem Himmel das Thema für mein neues Buch in den Sinn kam. Es war wohl ein Geburtstagsgeschenk aus der Geistigen Welt oder vielleicht auch nur Zufall, falls es das gibt, jedenfalls wurde mir plötzlich bewusst, dass ich ein Buch über Geistführer und Schutzengel schreiben sollte. Ehrlich gesagt, fand ich dieses Thema nicht so gut, da es dazu meiner Meinung nach schon viel zuviel gibt. Aber ich fühlte es so stark, dass ich etwas über Geistführer schreiben müsse, dass es für mich keinen Zweifel gibt, ob dieses Buch wichtig ist. Meiner Meinung nach wird mein Buch eine neue Perspektive in das Thema »Geistführer« bringen. Die Menschen haben so großes Interesse an dem Thema, das sehe ich auch bei meinen Seminaren, daher glaube ich, dass dieses Buch vielen helfen kann, die Verbindung zu ihren Geistführern/Engeln noch zu vertiefen.

Wie in allen meinen Büchern werde ich versuchen, dir, meinem lieben Leser, das Thema so einfach wie möglich zu erklären. Wie immer sage ich einfach du; da wir zusammen auf eine Reise gehen, ist es leichter, wenn man sich duzt. Ich werde immer von Lesern sprechen oder die männliche Schreibweise benutzen, damit sind aber auch meine Leserinnen gemeint, es ist nur vom Lesefluss her einfacher. Meine lieben Frauen, verzeiht es mir bitte.

Solltest du schon meine anderen Bücher gelesen haben, ist dir mein Schreibstil sicherlich bekannt. Ich möchte dir danken, dass du mit mir auf diese spannende Reise gehst. Sie führt zu den Geistigen Wesen, und wenn du dich mit vollem Herzen auf diese Reise begibst, wirst du einen weiten Weg in andere Dimensionen machen, damit du am Schluss bei dir selbst ankommen kannst. Danke, dass ich dich begleiten darf, danke für dein Vertrauen und für dein Bewusst-Sein.

Einführung

Der Ablauf in diesem Buch ist mit Absicht gewählt. Ich empfehle dir daher, dieses Buch von Anfang an zu lesen und nicht in der Mitte anzufangen. Bitte lies es auch nicht einfach durch, sondern erlebe es Schritt für Schritt. Du findest in diesem Buch einige Übungen. Immer, wenn du beim Lesen zu so einer Übung kommst, mach bitte erst die Übung und lies dann weiter. Sonst kann es sein, dass du später die Übungen nicht mehr machen kannst, weil dir dein Kopf im Weg steht. Ich denke, wir haben schon genug Probleme damit, unsere Gedanken ruhigzustellen, also mach es dir nicht unnötig schwer. Ich bin davon überzeugt, wenn du dich an den Ablauf hältst, wirst du sehr schnell erste Erfahrungen mit deinem Geistführer machen.

Die Übungen und den Ablauf habe ich bereits bei vielen Hundert Kursteilnehmern erfolgreich erprobt. Die Leser, die einfach nur Informationen über Geistführer und Geistwesen erhalten möchten, können über die Übungen hinweglesen oder die Übungen überspringen. Aber bitte bedenke, die Geistige Welt ist nichts, was du mit dem Kopf verstehen kannst, du kannst sie nur erfahren. Die Nur-Leser bekommen einfach nur Informationen. Während die, die sich auf die Reise einlassen und dieses Buch erleben, mehr als nur Informationen erhalten. Es ist mir unmöglich, dir zu sagen, was du bekommen wirst, das hängt ebenso von dir ab, auch möchte ich keine Versprechungen machen, denn du sollst deinen Geistführer nicht kennenlernen wollen, weil du dir von ihm etwas erhoffst, sondern weil du einen Freund erhalten möchtest.

Denke nicht daran, was du bekommen wirst, dann wirst du reich beschenkt werden. Später wirst du verstehen, was ich damit meine, wenn ich sage, dass dieses Buch mehr als nur Informationen enthält. Aber du wirst es nur erfahren, wenn du bereit dafür bist und dein Herz öffnest; und vor allem, wenn du dir auch ein bisschen Zeit nimmst und die Übungen öfter machst. Denn leider heißt es auch hier: Von nichts kommt nichts!

Ich weiß, dieses Buch wird dich verändern, aber nur, wenn du es zulässt. Genieße diese Reise und lass dich ganz darauf ein, dann werden wir viel Freude erfahren dürfen. Ich freue mich, dass ich mit dir auf dieser Reise bin. Noch etwas Wichtiges – und das ist mir wirklich sehr wichtig: Alles, was ich in diesem Buch beschreibe, ist meine persönliche Wahrnehmung, und das heißt nicht, dass diese Wahrnehmung die einzig richtige ist! Sie ist im Moment für mich persönlich richtig, aber das muss nicht heißen, dass es auch für dich die richtigen Worte sind. Nicht die Wahrheit zu »predigen« ist für mich wichtig, sondern dass du dir Gedanken machst zum Thema »Geistige Welt«, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich hoffe und wünsche, dass du deine persönliche Wahrheit findest und nicht einfach meine übernimmst.

Bitte ziehe einfach aus meinen Zeilen, was sich für dich als richtig anfühlt, was dir helfen kann. Ich kann nicht garantieren, dass alles richtig ist, was ich schreibe. Hör auf deine innere Stimme, auf deine Geistführer, die werden dir zeigen, was an meinem Buch für dich stimmt und was nicht. Ich bin kein Prophet und kein Guru, ich bin einfach ich und beschreibe hier, was ich erfahren habe oder was mir hilft, um die Verbindung zu den Geistführern zu vertiefen, doch das bedeutet nicht, dass das der einzige Weg ist. Es gibt so viele Wege, wie es Seelen gibt.

Auch werde ich mich immer mal wieder im Gegensatz zu meinen früheren Büchern und Botschaften widersprechen. Das sollte dich nicht beunruhigen, sondern es zeigt dir, dass ich mich immer noch auf dem Weg zur Erkenntnis befinde. Ich lerne jeden Tag viel Neues, und ich habe keine Angst davor, mich öffentlich zu widersprechen.

Du wirst auch bemerken, dass ich mich in einigen Teilen des Buches wiederhole, das ist bewusst so gemacht, damit die Informationen wirklich bei dir ankommen. Wenn ich von Geistwesen spreche, meine ich damit alle Wesenheiten in der Geistigen Welt. Doch genug davon, jetzt machen wir uns auf und genießen die Reise zu unseren Geistführern.

Wer ich bin

Trotz meiner zwei Bücher, vielen Zeitungsartikeln und Fernsehauftritten kann ich nicht davon ausgehen, dass mich alle Leser kennen. Deswegen möchte ich mich hier kurz den neuen Lesern vorstellen, auch wenn ich als Person in diesem Buch nicht so wichtig bin. Aber ich finde, man sollte schon wissen, mit wem man auf eine Reise geht, gerade weil diese Reise sehr viel Vertrauen bedarf. Wer sich für meinen Werdegang interessiert, dem empfehle ich mein Buch Leben in zwei Welten. Ich bin in der Schweiz das jüngste ausgebildete Medium, geboren 1980. Ich bin ein Medium, das heißt, dass ich mit Verstorbenen, Engeln und Geistführern in Verbindung treten kann. Das konnte ich schon als Kind, dennoch habe ich eine jahrelange intensive Ausbildung gemacht und besuche immer noch regelmäßig Fortbildungen, denn ausgelernt hat man in diesem Bereich nie. Ich finde eine seriöse Ausbildung unheimlich wichtig, weil wir eine große Verantwortung haben. Alles, was ich während einer Beratung erzähle, kann dem Klienten helfen, »Heilung« zu finden. In diesem Buch werde ich hauptsächlich auf Geistführer und Engel eingehen. Wer sich für Jenseitskontakte interessiert, also für Kontakte zu Verstorbenen, dem empfehle ich mein zweites Buch Nachricht aus dem Jenseits.

Ich habe schon sehr früh meine Medialität entdeckt und seit ich klar denken kann mit »Freunden« in der Geistigen Welt kommuniziert. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal zu meinem Beruf machen werde.

Zu dem Thema dieses Buches gebe ich keine Einzelsitzungen, sondern nur Seminare, da ich der Meinung bin, dass man diese Energien nur selbst erfahren kann und sie nicht durch ein Medium vermittelt werden können. Das heißt nicht, dass ein Medium keine Informationen von Geistführern oder Engeln weitergeben kann, das mache ich, wenn es sein darf. Aber würde ich Engel-Beratungen anbieten, würden viele Menschen kommen und wissen wollen: »Wie sieht mein Engel aus? Wie heißt er? Findet es mein Schutzengel gut, wenn wir umziehen? Frage mal meinen Geistführer, ob ich XY heiraten soll?«, aber diese Fragen kann man alle allein beantworten. Ich zeige dir hier, wie du selbst in Kontakt kommen kannst mit den Wesen in der Geistigen Welt, so dass du mich nicht mehr brauchst.

Was ich aber noch anbiete, ist Trance-Heilung. Eigentlich müsste ich hier sagen »mediale Trance-Heilung«, da ich mich für diese Heilbehandlungen in einen veränderten Bewusstseinszustand begebe, so dass die Geistige Welt durch mich arbeiten kann. Ich werde später noch auf die Trance-Heilung eingehen, da Heilung, egal ob jetzt durch Trance-Heilung oder durch Jenseitskontakte, für mich immer die Motivation meiner Arbeit war und ich hoffe, es auch immer bleibt.

Zeitreise durch die Engelwelt

Ich habe mir überlegt, dass ich mit diesem Kapitel beginne, da es für mich richtig spannend ist. Eigentlich haben, so weit man zurückdenken kann, die Menschen immer an Engel oder an Wesen aus der Geistigen Welt geglaubt. Hierzu möchte ich eine kleine Rundreise machen und hoffe, dass du diese Reise genau so spannend findest wie ich. Ich möchte mit dir in diverse Epochen, Zeiten und Länder reisen und schauen, ob und wie man dort an Engel oder Geistführer geglaubt hat. Ich werde nur wenige Orte mit dir besuchen können, aber es wird bestimmt spannend. Hier werde ich nicht unterscheiden zwischen Engel und Geistführer. Zuerst möchte ich mit dir betrachten, was Engel überhaupt heißt.

Engel heißt Bote, im Lateinischen »angelus«. Engel sind in vielen Religionen die Boten Gottes oder stehen Gott oder den Göttern zur Seite. Aber die Engel sind keine Götter, sondern Botschafter Gottes. Schon 2250 v. Chr. gab es bildliche Darstellungen von geflügelten Wesen, die als Mittler zwischen Gott und den Menschen dienten, und zwar fand man diese Darstellungen in Mesopotamien (Zweistromland, ungefähr im Gebiet des heutigen Irak, im Nordosten Syriens und Südosten der Türkei). Damals lagen zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris die Stadtstaaten und Reiche der Sumerer, Babylonier, Aramäer und Assyrer. Die Babylonier, ca. 1831 v. Chr., glaubten, dass jeder einen persönlichen Schutzengel hat. Um 1500 v. Chr. reichte der Einfluss von Ägypten bis nach Mesopotamien, man vermutet, dass die Idee, Gottheiten oder Schutzgenien mit Flügeln zu versehen, von dort nach Ägypten kam. Spannend ist auch, dass die meisten ägyptischen Gottheiten mit Flügeln weiblich waren, im Vorderen Orient war das nicht der Fall. Häufig wurden Isis, Nephtys, Neith und Selket mit Flügeln dargestellt. Isis und Nephtys fächerten mit ihren Flügeln dem toten Osiris Luft (Atem) zu, um ihm das Leben wiederzugeben. Sogar an den vier Ecken des Steinsarkophags Tutanchamuns fand man solche Darstellungen, sowie auf den Wandmalereien des Nefertari-Grabs im Tal der Königinnen. Gerade im alten Ägypten finden sich zahlreiche Beispiele von Engeln.

Um ca. 450 v. Chr. stellten die Griechen Engel auf Vasen dar. Man vermutet, dass die Griechen um ca. 600 v. Chr. die Engelbildnisse von den Ägyptern übernahmen. Ab ca. 800 v. Chr. war Juda Provinz des damaligen Weltreiches der Perser, die Anhänger des Zarathustra waren und Engel kannten, daher wurde der Glaube des jüdischen Volkes auch vom Zoroastrismus beeinflusst. Als dann die Römer kamen und ihr Weltreich errichteten, übernahmen sie vieles aus den Kulturen jener, die vor ihnen da waren, so auch die Engel, doch hat sich die Gestalt und die Funktion der Engel oft verändert. Bei den Römern glichen sie den Putten späterer Jahrhunderte. 1000 v. Chr. entstand das Alte Testament, soweit ich weiß, wurde es damals aber nur mündlich überliefert. Das Alte Testament bildet den Grundstein der drei Weltreligionen, so baut das Judentum, der Islam und das Christentum auf dem Alten Testament auf. Dort benutzte man nur selten den Begriff »Engel«, es ist eher die Rede von Gott dienenden Wesen wie Cherubim, Seraphim, Jajjoth, Bene ha-Elohim, Qedoshim, Irin, Sarim etc. Jahwe, der Gott Israels, erscheint hin und wieder Menschen in Engelsgestalt, so zum Beispiel Abraham und Mose im brennenden Dornbusch. Eine besondere Rolle spielt der »Engel des Herrn«, dieser ist Hagar, Abraham, Jakob, Moses, Dideon und Elija erschienen. Im Christentum, das ca. im 4. Jahrhundert nach Christus zur Staatsreligion wurde, hatte der Engelsglaube zu allen Zeiten eine zentrale Bedeutung. Ich denke, die meisten Leser werden mit dem Christentum vertraut sein, und daher brauche ich darauf nicht weiter einzugehen. Ich möchte lieber noch etwas über den Islam sagen, dass wir auch dort immer wieder auf die Engel stoßen. Die Engel sind im Islam die Boten Allahs, so wurde beispielsweise dem Propheten Mohammed durch Erzengel Gabriel der Koran übermittelt. Gabriel gilt im Judentum als Fürbitter und Schutzengel des Volkes Israel. Im Christentum hat er die Geburt Jesus an Maria verkündet. In der Geschichte des Propheten Mohammeds spielen Engel eine große Rolle, so wird berichtet, dass in seiner Kindheit zwei Engel erschienen, die die Brust des jungen Propheten öffneten und daraus einen dunklen Fleck entfernten, somit wurde alles Böse aus Mohammeds Seele entfernt.

Ein wichtiges Element im islamischen Glauben ist, das jeder Mensch hinter sich zwei Schreibengel hat. Einen, der alle guten, und einen, der alle bösen Taten der Menschen aufschreibt. Auf der rechten Seite ist der Engel, der alles Gute des Menschen, und auf der linken jener, der alles böse aufschreibt. Alle guten Taten werden sofort aufgeschrieben, der Engel auf der linken wartet noch, denn wenn ein Muslim seine Taten bereut und zum Ausgleich etwas Gutes tut, zum Beispiel beten, sich entschuldigen oder im Koran lesen, dann wird seine schlechte Tat nicht aufgeschrieben. Am Schluss des Lebens erscheinen dann beide Engel und präsentieren alle guten und alle schlechten Taten. Überwiegen die guten Taten, treten die Gläubigen ins Paradies ein, überwiegen die schlechten, so treten sie nach islamischen Glauben den Weg in die Hölle an. So, das war ein ganz kleiner Ausflug in die Geschichte der Engel.

Geschichte des Spiritismus

und bekannte Medien

Wenn man über Geistführer ein Buch schreibt, muss man automatisch den Spiritismus erwähnen und etwas auf ihn eingehen. Ich habe meine Ausbildung im typischen englischen Spiritismus absolviert, obschon ich selber kein Spiritist bin. Spiritismus kann man in England durchaus als Religion bezeichnen. Sie haben ihre eigene Kirche und auch eigene Gottesdienste. Am Arthur Findlay College, wo ich einen Teil meiner Ausbildung gemacht habe, werden die Kursbesucher im typisch englischen Spiritismus ausgebildet. Als spiritistisches Medium, wenn man zum Spiritismus konvertiert, hat man die Möglichkeit, nach der ganzen Ausbildung und allen Prüfungen Gottesdienste zu leiten. Man kann dann Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen durchführen, so wie wir das von Priestern oder Pfarrern kennen, ein spiritistisches Medium in England hat damit dieselbe Aufgabe wie ein Priester. Um am Arthur Findlay Collage zu studieren, muss man aber nicht konvertieren, außer man möchte Diplomhalter, Zertifikathalter, Minister oder wie die ganzen Unterteilungen im Spiritismus auch alle heißen mögen werden. Dann ist man anerkannt von der SNU (Spiritualists’ National Union). Inzwischen gibt es auch noch andere Orte in England und überall auf der Welt, die nach dem englischen Spiritismus Medien ausbilden. Fast in jeder spiritistischen Kirche gibt es Ausbildungszirkel und Übungsmöglichkeiten. Die wichtigste Botschaft des Spiritismus ist es, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Deswegen werden heute auch in jedem Gottesdienst (Service) Jenseitskontakte vermittelt. Das ist ein wichtiger Bestandteil der Feier.

Die ersten Anfänge des Spiritismus gehen auf den 31. März 1848 zurück, auf die Geschwister Kate und Margaret Fox. In einem kleinen Ort namens Hydesville begannen die Geschwister über Klopfgeräusche, die zuvor die Familie immer wieder belästigt hatten, in Kontakt zu treten, und sie bekamen Antwort aus dem Jenseits. Trotz langer Suche, ob die Klopfgeräusche einen natürlichen Ursprung haben könnten, fand man nichts. An jenem 31. März entdeckten die Geschwister, dass sie es mit einem Geistwesen zu tun hatten. Aus Spaß hatte die jüngere Schwester mehrmals mit den Fingern geschnippt und gesagt: »Hallo, Gevatter Bocksfuß, mach es mir nach.« Als Antwort hörte Kate so viele Klopfgeräusche wie sie mit den Fingern geschnippst hatte. Die Mutter der beiden Mädchen, die auch im Zimmer war, bekam einen Riesenschrecken. Denn unter dem Gevatter Bocksfuß verstand man den Leibhaftigen, den Teufel. Doch Kate hatte keine Angst, sie schnippste und als Antwort bekam sie wieder dieselbe Anzahl Klopfgeräusche zurück. Nach einiger Zeit musste sie sogar nur noch so tun, als würde sie schnippsen, und die richtige Anzahl Klopfgeräusche war hörbar. Schon sehr bald war die ganze Familie Fox davon überzeugt, dass die Klopfgeräusche nicht vom Teufel, sondern von einem Geistwesen kamen. In Windeseile verbreitete sich die Nachricht, dass die Fox-Geschwister mit dem Jenseits kommunizieren könnten. Bald drängten sich bis zu dreihundert Menschen in die Wohnung, um dem Geistwesen Fragen zu stellen, und die meisten wurden richtig beantwortet. Die Schwestern hatten einen Klopfcode ausgearbeitet, der ihnen half, genauere Botschaften zu empfangen. Die Menschen reisten in Scharen zu dem kleinen Ort, und der Trubel wurde dermaßen groß, dass sich die Eltern entschieden, die Schwestern fortzuschicken, damit sie in Ruhe aufwachsen konnten. Kate wurde nach Auburg zu ihrem Bruder und Margaret nach Rochester zu ihrer älteren Schwester geschickt. Doch auch das konnte die Popularität der Schwestern nicht stoppen. Während der Zeit in Rochester entdeckte Margaret das automatische Schreiben. Das hatte den enormen Vorteil, dass sie nicht mehr mühsam den Klopfcode entschlüsseln mussten, sondern alles sehr schnell und einfach aufgeschrieben hatten. Im November 1849 wurden die ersten großen Auftritte für Margaret organisiert, in der Corinthian Hall, die Halle wurde für drei Abende gemietet und war jeden Abend brechend voll, obwohl ein Eintritt von fünfundzwanzig Cent verlangt wurde. Schon nach dem ersten Abend gab es Untersuchungen, die feststellen sollten, ob Betrug im Spiel war, am zweiten Tag sollten die Untersuchungsergebnisse vor der Vorführung von Margaret vorgestellt werden. Das Komitee konnte aber nichts anderes sagen als: »Wir konnten keinen Betrug feststellen, falls doch Betrug im Spiel gewesen ist, konnten wir diesen nicht entdecken.« Nur war damit niemand zufrieden, und ein zweites Komitee wurde zusammengestellt. Doch auch dieses konnte keinen Betrug feststellen, und auch bei einem dritten Versuch gelang es dem Komitee nicht. Die Bekanntheit der Schwestern Fox wuchs immer mehr, und sie gingen sogar auf Tournee durch alle großen Städte. Viele Menschen wurde durch die Fox-Schwestern auf das Übersinnliche aufmerksam und entdeckten dabei ihre eigenen übersinnlichen Fähigkeiten, damals kamen Séancen regelrecht in Mode. Der eigentliche Sinn solcher Séancen war die Kommunikation mit Verstorbenen oder Geistführern, doch viele Menschen nahmen teil, weil es unterhaltsam war. Aber jene, die die Möglichkeit hatten, Näheres zu erfahren, wurden danach überzeugte Spiritisten. Auch viele berühmte Menschen fanden den Weg zum Spiritismus, so zum Beispiel die Frau von Abraham Lincoln nach dem Tod ihres Sohnes. Einige sagen sogar, dass sich Abraham Lincoln auch dafür interessierte. Sicher ist, dass er an Séancen und öffentlichen Auftritten von Medien teilgenommen hat, und es gibt Quellen, die sagen sogar, dass im Weißen Haus Séancen abgehalten wurden.

Der Spiritismus kam über Amerika nach England und verbreitete sich dort genauso schnell. Auch das Interesse der Wissenschaft wurde immer mehr für das Übersinnliche geweckt. Es wurde sogar 1882 das Society for Psychical Research (ein Verein zu Erforschung parapsychologischer Phänomene) gegründet. Jemand, der auch sehr viel für den Spiritismus getan hat, ist Allan Kardec (3. Oktober 1804 bis 31. März 1869), sein richtiger Name war Hippolyte Léon Denizard Rivail. Er hat einige spannende Bücher zum Thema »Medialität und Spiritismus« geschrieben. Einiges ist meiner Meinung nach überholt, doch sind sie für jeden, der sich für Spiritismus interessiert, eine wertvolle Quelle. Natürlich gab es auch Feinde des Spiritismus und solche, die unbedingt beweisen wollten, dass es keine übersinnlichen Fähigkeiten gäbe, sondern alles nur Zaubertricks und Betrug sei. Einer von ihnen war der berühmte Magier Harry Houdini, über den es jetzt einen neuen Spielfilm gibt. Nach dem Tod seiner Mutter wollte er um alles in der Welt Kontakt zu seiner Mutter aufnehmen. Doch wohin er sich auch wandte, stieß er auf betrügerische Medien. Das machte ihn so wütend, dass er es als seine Pflicht ansah, für den Rest seines Lebens Medien zu entlarven. Leider gab und gibt es immer noch Medien, die betrügen oder nur mal das schnelle Geld machen wollen. Allerdings sollte man auch sehen, dass man vielleicht mit Zaubertricks viel nachmachen kann, was ein Medium macht, aber nur, weil man es nachmachen kann, heißt das noch lange nicht, dass man betrügt. Auch heute noch gibt es viele Zauberer, wie zum Beispiel James Randi, der dir eine Million Dollar verspricht, wenn du beweisen kannst, dass du übersinnliche Fähigkeiten hast. Nur halte ich seine Testverfahren für genauso unseriös wie manche Arbeit von gewissen Medien. Wie soll ein Zauberer überprüfen, was ich mache? Das ist ja dasselbe, als wenn ein Metzger die Arbeit eines Chirurgen überprüfen würde. An diesem Beispiel merkt jeder ganz schnell, wie schwierig es ist. Viele werden auch nicht zu diesem Test zugelassen, lustigerweise meistens die, die einen sehr glaubwürdigen Eindruck machten.

Kommen wir zurück zum Thema, ich möchte hier noch kurz über einige bekannte Medien schreiben. Mit Sicherheit eines der berühmtesten ist Daniel Dunglas Home (1833–1886). Home stand als Medium sehr lange unter Beobachtung, er ist wohl eins der meistgeprüften Medien, und dennoch konnte in seinen Séancen nie Betrug festgestellt werden. Schon als Kind mit dreizehn Jahren entdeckte er seine mediale Begabung. Er sah den Tod eines Schulfreunds und seiner Mutter voraus. Er wuchs bei seiner Tante auf. Immer wieder hörte sie Klopfgeräusche aus Daniels Zimmer, und sie war überzeugt, dass er vom Teufel besessen war. Home reiste später umher und traf viele Menschen, die ihm halfen, seine Begabung zu entwickeln. Am bekanntesten wurde er durch Vorführen paranormaler Künste wie beispielsweise der Levitation (Schweben) von Personen und Gegenständen, seiner Feuerunempfindlichkeit und Elongation. Trotz vieler Skeptiker konnte ihm nie Betrug nachgewiesen werden. Vor allem der am Spiritismus interessierte prominente Wissenschaftler William Crookes erklärte Homes Fähigkeiten nach ausführlichen Experimenten als authentisch. Nach dem Tod von Home wollte der Magier Harry Houdini beweisen, dass Home ein Betrüger gewesen war, indem er die Effekte kopierte, doch auch er konnte den Beweis nie erbringen. Daniel Dunglas Home ist sicher ein sehr faszinierendes Medium gewesen, und aufgrund seines Talents liegt es sehr nahe, ihn für einen Betrüger zu halten und nicht für einen Menschen, der durch die Geistige Welt solche Phänomene erzeugen kann. Er brachte Tische zum Schweben, Menschen, ja sogar sich selbst. Er hielt glühende Kohle in den Händen und holte sie sogar aus dem Feuer. Wenn er gefesselt wurde, zum Beispiel für wissenschaftliche Untersuchungen, war er innerhalb von Sekunden wieder davon befreit. Seine spektakulärste Levitation war die im Dezember 1868 am Ashley Place. Home ging in einer Londoner Wohnung in Trance. In Trance ging er in das Zimmer nebenan und öffnete dort das Fenster. Dann levitierte er sich aus dem Fenster hinaus und kam durch das Fenster ins erste Zimmer zurück. Dort saßen drei Teilnehmer der Sitzung. Niemand konnte eine Erklärung dafür finden, denn der Abstand zwischen den Fenstern betrug zwei Meter zwanzig, und sie waren gut einundzwanzig Meter über der Erde, auch waren die Fenstersimse nur zehn Zentimeter breit, somit war ein Trick sehr unwahrscheinlich. Ich merke gerade, ich könnte ein ganzes Buch über Daniel Dunglas Home schreiben, doch das ist nicht mein Thema.

Ein anderes berühmtes Medium ist sicher Edgar Cayce (1877–1945), bekannter unter dem Namen »Der schlafende Prophet«, auch über ihn gibt es unzählige Aufzeichnungen und auch ihm konnte nie Betrug nachgewiesen werden. Er war bekannt als ein sehr scheuer, bescheidener Menschenfreund, und zu seinem Talent gehörte es, ganz genaue medizinische Diagnosen zu stellen, obwohl er im Wachbewusstsein keine Ahnung von Medizin hatte. Er ist bestimmt einer der bekanntesten Heiler bis heute. Er sagte immer wieder, dass nicht er das Wissen besitze, sondern die Wesenheit, die durch ihn spricht.

Florence Cook lebte von 1856–1904 in England. Sie wurde als Medium berühmt, da sie das Geistwesen, mit dem sie zusammenarbeitete, es hieß Katie King, fotografieren ließ. Florence Cook konnte Materalisationen durch Ektoplasma erzeugen. Die Geistigen Wesen nutzten das Ektoplasma, um sich einen Körper zu formen, und so konnte der Geistführer von Florence fotografiert werden. Ektoplasma ist ein Stoff, der aus den Körperöffnungen eines Mediums austritt. Er ist meist weiß-grau und zieht leichte Fäden, doch kann er sich bei vollständiger Materialisation auch verfestigen. Ich habe Menschen getroffen, die das Glück hatten, Materialisationen mitzuerleben, bei einem hat sich eine Geisterhand gebildet, und er erzählte mir, dass sich diese Hand anfühlte wie eine echte Hand. Ich konnte am Arthur Findlay College Ektoplasma besichtigen, allerdings im Museum und nicht bei einer Demonstration, auch Fotos des Geistwesens Katie King sah ich dort. Heute gibt es fast keine Materialisations-Medien mehr. Florence Cook war ein sehr gutes Materialisations-Medium, und auch sie wurde vielen Tests unterzogen.

Dies war nur ein kleiner Auszug der bekannten Medien aus der Vergangenheit, doch auch heute gibt es viele bekannte und gute Medien. Einer, den ich sehr bewundere und der heute sicher zu den besten Medien zählt, ist Gordon Smith (Schottland), ich kann jedem nur seine Bücher empfehlen. Was ich bis jetzt von ihm gesehen habe, hat mich sehr überzeugt, und er besitzt eine Menge Humor. Ein anderes sehr bekanntes Medium ist John Edwards (USA), er ist sicher neben James van Praagh (USA) eines der bekanntesten Medien der USA, und er gehört ebenso zu jenen, die man sich merken sollte. Natürlich ist auch James van Praagh eines der Medien, das man sich merken sollte. Er hat viele spannende Bücher geschrieben und ist der Produzent von »Ghost Whisperer«, einer Fernsehserie. Ich finde es allerdings sehr schade, dass die Serie wenig von dem zeigt, was ein Medium wirklich macht, und eher die Angst vor bösen Geistern bei den Menschen hervorruft, statt sie ihnen zu nehmen. Auch schreibt er immer wieder von Wesenheiten, die scheinbar nicht im Licht sind. Das finde ich schade, da lässt er sich meiner Meinung nach eher davon manipulieren, was die Menschen sehen wollen.

Vanusepiirang:
0+
Objętość:
174 lk 8 illustratsiooni
ISBN:
9783905958256
Kustija:
Õiguste omanik:
Bookwire
Allalaadimise formaat:

Selle raamatuga loetakse