Kermesboom
Kirmesbaum
Fäste on Vierdaach en dä Eefel / Feste und Feiertage in der Eifel
Haiku im Eifeler Dialekt
Übertragung ins Hochdeutsche
Rita Rosen
Mit Bildern von Curtius Schulten
(1893 – 1967)
Vorwort von Fritz Koenn
Engelsdorfer Verlag
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Ausnahme Bild
Seite 35
: Copyright liegt beim
Karnevalsmuseum Blankenheim Georgstor
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Titelbild: Kirmesszene, Skizze, © Schultenarchiv
Jede Region liebt doch ihren Dialekt:
denn er ist doch eigentlich das Element in
welchem die Seele ihren Atem schöpft.
Johann Wolfgang von Goethe
Dichtung und Wahrheit
Inhalt
Vorwort
Für die auf einem kleinen Eifeldorf Geborenen gilt nach wie vor als eine Art schicksalhafter Vorbestimmung, dass sie nach Erlernen der hochdeutschen Sprache in vier Volksschul-Grundschul- jahren anschließend bereits allmorgendlich hinausziehen müssen, wollen sie eine weiterführende Schule besuchen. Und wenn sie gar, weitere Jahre später, da draußen eine Berufsausbildung beginnen oder ein Studium, bedeutet dies für die meisten schon ein Abschied vom Heimatdorf für immer. Anfangs unterhält man noch rege Kontakte mit daheim, fährt gerne nochmal hin, etwa zu Besuch ins Elternhaus „op Kirmes, Chresdaach unn Namensdaach“, zu Goldhochzeiten und Begräbnissen. Mit den Jahren aber schrumpft zu Hause die Zahl der Bezugspersonen, mit denen man noch was aus gemeinsamen alten Zeiten „bubbele könnt“. Inzwischen ist natürlich auch die Stadt, in der man vor vielen Jahren seine Existenz aufgebaut und Karriere gemacht hat, längst zum Mittelpunkt seiner Tage geworden. Immer neue Herausforderungen in Job und Familie halten dich fest im Griff – bis mit Rentenalter und Ruhestand eine nie gekannte Gelassenheit und ein ungewohntes Gefühl der Muße in die Seele des Eifelers einkehren. Er hat plötzlich Zeit, in seit Jahren nicht mehr geöffneten Schubfächern und Kartons zu kramen, und er entdeckt in einem altmodischen Köfferchen Eifeljahrbücher, Heimatkalender, einen Briefumschlag voller vergilbter Zeitungsausschnitte mit Berichten über Kirmes- und Maibräuche in seinem Heimatdorf. Halb verblasste Szenen mit altbekannten Gestalten und Gesichtern tauchen auf, manchmal meint er gar den Klang ihrer Stimmen im heimischen Dialekt zu vernehmen.
Für die Wiesbadener Soziologin Rita Rosen, geboren und aufgewachsen in Blankenheimerdorf, waren Erinnerungen, Eindrücke, Szenen aus ihren dörflichen Jahren während ihres ausgefüllten Berufslebens „in der Fremde“ nur wenig abgeklungen. Nun kehrten sie zurück mit neuer Deutlichkeit und solcher Fülle, dass in der emeritierten Professorin der Entschluss reift