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"Und Sie wollen Lehrer sein"?
Raamatust
Falls Sie, liebe Leser*Innen schon immer mal einen Blick hinter die Kulissen des Schulalltags werfen wollten, haben Sie hier die Gelegenheit dazu. Die beiden Protagonistinnen dieser Erzählung, Ada und Katharina, lassen Sie gerne teilhaben an ihren Erfahrungen mit den toxischen Eigenschaften eines Hierarchie-Systems, an dem sie sich bis zum Burn-Out abgearbeitet haben. Ada, die als Referendarin und anschließend als junge Lehrerin an einer ostdeutschen Schule arbeitet, reibt sich an der virtuellen Mauer zwischen den Ost-und westdeutschen Lehrermentalitäten wund. Katharina erlebt als ehemalige Kämpferin für Frauenrechte das Erwachen aus dem Traum von Frauensolidarität, als sie mit den entwürdigenden Machenschaften einer weiblichen Vorgesetzten konfrontiert wird. Die Ursachen für das schutzlose Ausgeliefertsein an eine rücksichtslose Frau in einer Machtposition erkennt sie nicht nur in den hierarchischen Strukturen, die einen Machtmissbrauch erst ermöglichen, sondern sogar in den genderpolitischen Entscheidungen der in den sozialen Gremien sitzenden Mitarbeiter*Innen. Wie durch einen Bumerang, der aus ihrer politisch engagierten Vergangenheit zu ihr zurückkehrt, wird sie nun von ihren eigenen gender-gerechten Forderungen nach mehr Weiblichkeit in Schlüsselpositionen geradezu erschlagen. Die Hoffnung beider Frauen, das als inhuman empfundene -System Schule- lasse sich noch während ihrer Berufstätigkeit reformieren, verendet als Illusion in einer Sackgasse. Dass es ihnen trotzdem gelingt diesen Orten psychischer Grausamkeiten zu entkommen, verdanken sie der Resilienz ihres zielführenden Überlebenswillens in eine selbstbestimmte Zukunft.