Die Methodenbibel Bd. 2

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Die Methodenbibel Bd. 2
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In unseren Veröffentlichungen bemühen wir uns, die Inhalte so zu formulieren, dass sie Frauen und Männern gerecht werden, dass sich beide Geschlechter angesprochen fühlen, wo beide gemeint sind, oder dass ein Geschlecht spezifisch genannt wird. Nicht immer gelingt dies auf eine Weise, dass der Text gut lesbar und leicht verständlich bleibt. In diesen Fällen geben wir der Lesbarkeit und Verständlichkeit des Textes den Vorrang. Dies ist ausdrücklich keine Benachteiligung von Frauen oder Männern.

Die im Titel enthaltenen Bibeltexte sind zitiert aus Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Dieser Titel ist in Zusammenarbeit mit dem Bibellesebund Schweiz, www.bibellesebund.ch, und der Deutschen Bibelgesellschaft, www.die-bibel.de, entstanden.


Impressum


© 1. Auflage 2020

buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart 2020

All rights reserved.

buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart

www.ejw-buch.de ISBN Buch 978-3-86687-266-0 ISBN E-Book 978-3-86687-267-7

Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

www.die-bibel.de ISBN Buch 978-3-438-04088-6 ISBN E-Book 978-3-438-07028-9

Lektorat: buch+musik – Marlen Bleiholder, Stuttgart

Umschlaggestaltung: buch+musik – Daniela Buess, Stuttgart

Satzprogrammierung: X1-Publishing, Stuttgart

Satz Downloads: buch+musik – Daniela Buess, Stuttgart

Bildrechte Umschlag und Deckblätter: istock, francecoch und Daniela Buess, Stuttgart

Bildrechte Fotos: Sara Schmidt, Steffisburg

Bildrechte Illustrationen: Bianca Stegmaier, Ditzingen

Bildrechte Fotos von Autorin und Illustratorin: bei Autorin/Illustratorin

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Ein Gedanke vorweg

Einführung

Geschichten

Matthäus 2,1-12: Jesus – von den Völkern erwartet und als König begrüßt

Matthäus 2,13-23: Flucht nach Ägypten und Rückkehr nach Nazaret

Matthäus 5,1-12: Bergpredigt: Die Seligpreisungen

Matthäus 5,43-48: Bergpredigt: Von der Feindesliebe

Matthäus 6,5-15: Bergpredigt: Vom Beten (Das Vaterunser)

Matthäus 13,1-9.18-23: Das Gleichnis von der Aussaat

Matthäus 13,31-33: Senfkorn und Sauerteig: Der entscheidende Anfang

Matthäus 13,44-46: Der versteckte Schatz und die Perle

Markus 3,1-6: Jesus heilt am Sabbat

Markus 4,35-41: Im Sturm auf die Probe gestellt

Markus 7,31-37: Jesus heilt einen Taubstummen

Markus 8,27-30: Petrus spricht aus, wer Jesus ist

Markus 9,2-10: Drei Jünger sehen Jesus in Herrlichkeit

Lukas 1,5-25: Die Geburt des Täufers Johannes wird angekündigt

Lukas 1,26-38: Die Geburt des Retters Jesus wird angekündigt

Lukas 1,57-66: Der Täufer Johannes wird geboren

Lukas 2,1-20: Jesus, der Retter, wird geboren

Lukas 2,25-38: Simeon und Hanna erkennen den Retter und machen ihn bekannt

Lukas 2,41-52: Der zwölfjährige Jesus im Tempel

Lukas 3,21-22: Jesus lässt sich taufen

Lukas 4,1-13: Jesus wird auf die Probe gestellt

Lukas 4,14-30: Jesus wirkt in Galiläa und wird in Nazaret abgelehnt

Lukas 5,1-11: Die ersten Jünger

Lukas 5,12-16: Jesus heilt einen Aussätzigen

Lukas 5,17-26: Jesus heilt einen Gelähmten

Lukas 7,18-23: Die Anfrage des Täufers Johannes

Lukas 8,40-56: Jesus heilt eine kranke Frau und erweckt ein Mädchen vom Tod

Lukas 9,10-17: Jesus macht fünftausend Menschen satt

Lukas 10,25-37: Das wichtigste Gebot. Das Beispiel des barmherzigen Samariters

Lukas 10,38-42: Jesus bei Maria und Marta

Lukas 14,15-24: Das Gleichnis vom großen Festessen

Lukas 15,1-7: Das verlorene Schaf

Lukas 15,11-32: Der Vater und seine zwei Söhne

Lukas 18,15-17: Jesus und die Kinder

Lukas 19,1-10: Jesus und Zachäus

Johannes 2,1-12: Die Hochzeit in Kana

Johannes 3,1-12: Jesus und Nikodemus

Anhang

Methoden „begegnen“

Methoden „auseinandersetzen“

Methoden „übertragen“

Übersicht über die Methoden

Autorin und Illustratorin


Einführung

Ein Gedanke vorweg

Die Methodenbibel richtet sich an Menschen, die Kindern in gemeindepädagogischen und religionspädagogischen Handlungsfeldern oder in der Familie sowohl neue als auch bewährte Zugänge zu biblischen Texten ermöglichen wollen.

Dabei soll es nicht nur darum gehen, eine Vielzahl an Methoden, Techniken und hilfreichen Tools kennenzulernen und auszuprobieren und so die eigene Methodenkompetenz zu erweitern. Es sollen auch nicht nur Beispiele geliefert werden, anhand welcher Methoden ein Bibeltext vermittelt werden kann.

Die Methodenbibel möchte vielmehr die Perspektive erweitern und Sie als Leserinnen und Leser inspirieren und ermutigen, bei der Wahl der Methoden die Kinder stärker in den Blick zu nehmen – sie auf diesem Weg zu befähigen, einer Geschichte selbst zu begegnen, sich mit einem Text auseinanderzusetzen und den Inhalt auf ihr eigenes Leben zu übertragen. Ihre Fragen und Antworten, ihre Möglichkeiten des Verstehens, ihre Deutungen, ihre Lust am Spielen, ihre Gestaltungsfreude sowie ihre Glaubensvorstellungen sollen im Mittelpunkt stehen.

Ich mache die Erfahrung, dass die Kinder sich interessiert und bereitwillig einbringen und mitgestalten, wenn ich mich gemeinsam mit ihnen dem Wort Gottes stelle, ihnen die biblischen Texte anbiete, sie einlade, an den Geschichten teilzuhaben. Dafür ist es wichtig, dass der Inhalt offen vermittelt und meine eigenen Deutungen zurückgestellt werden.

Ein solcher Perspektivwechsel verändert den Charakter der gemeinsamen Begegnung mit den biblischen Geschichten. Kinder erleben, dass sie ernst genommen werden, ihre Fragen einen Platz haben, ihre Gedanken und Erfahrungen wichtig sind. Gemeinsam kann eine Sprache gefunden werden, um die eigenen Entdeckungen auszudrücken und miteinander und voneinander zu lernen.

 

Auch dieser zweite Band der Methodenbibel enthält eine Vielzahl an neuen und bewährten Methoden und liebevoll gestaltetes Zusatzmaterial mit Illustrationen von Bianca Stegmaier. Ich hoffe, dass er einen Beitrag dazu leistet, dass Kinder und Erwachsene sich gemeinsam auf den Weg machen, um im Hören und Erleben der biblischen Geschichten Gott zu begegnen.

Sara Schmidt

Einführung
Leitfaden zum Buch

Es kann ein ziemlicher Spagat sein, sowohl dem Anspruch, Kindern biblische Erzählungen zu vermitteln, als auch deren Recht auf selbstständige Erschließung der Texte gerecht zu werden. Dabei soll die Methodenbibel als Hilfestellung und Inspirationsquelle dienen. Sie stellt eine Auswahl an biblischen Geschichten vor und zeigt eine mögliche Umsetzung auf, nicht im Sinne einer religiösen Verkündigung, sondern mit dem Ziel einer vertieften Auseinandersetzung mit den Texten.

Bei der Auswahl der Methoden stehen die Kinder in der Mitte des Geschehens. Sie sollen angeleitet werden, die Geschichten möglichst eigenständig zu entdecken und zu erforschen. Zugleich werden damit die Erwachsenen herausgefordert, Beziehungs- und Bildungsräume zu eröffnen, die den Bedürfnissen von Kindern entsprechen und ausreichend Inhalte bieten, mit denen die Kinder sich auseinandersetzen können. So kann das, was sie entdecken, bedeutsam für sie werden.

Aus religionspädagogischer Sicht ist es überaus wichtig, Kinder als eigenständige Persönlichkeiten wahrzunehmen und ihnen die Fähigkeit zuzusprechen, ihre persönlichen Erfahrungen und Reflexionen in einen Deutungsprozess einzutragen: Sie stellen (abhängig von Alter und Entwicklungsstand) existenzielle Fragen, sind in der Lage, biblische Geschichten zu erschließen und Texte im übertragenen Sinn zu verstehen. Sie verknüpfen, stellen einen Bezug zum Alltag her oder ziehen eine „Lehre“ aus einem biblischen Text. Die Methodenbibel soll das theologische Denken der Kinder anregen. Sie soll Kinder dabei unterstützen, hinsichtlich des christlichen Glaubens sprachfähig zu werden, ihn in seinen Praxisformen zu erleben und die Relevanz der Texte für das eigene Leben zu begreifen.

Wer mit diesem Buch arbeitet, wird sich deshalb möglicherweise in eher ungewohnten Rollen wiederfinden: als Begleiter, Beobachter, Moderator, Reiseleiter und Arrangeur.

Ein Rezept, wie mit der Methodenbibel gearbeitet werden kann, gibt es nicht. Manche werden sich einzelne Methoden heraussuchen und in ihre Arbeitsweise integrieren, andere werden Methoden genauso ausprobieren wollen, wie sie beschrieben sind, wieder andere werden die Methoden kreativ weiterdenken und etwas ganz Eigenes daraus machen. Alle diese Ansätze haben ihre Berechtigung. Die Methodenbibel soll keine strikte Anweisung für die „richtige“ Vermittlung biblischer Geschichten an Kinder sein, sondern vielmehr als Inspiration und Ideensammlung dienen.

Auswahl der Bibeltexte

Bei der Auswahl der Geschichten wurden Bibeltexte ausgewählt, die in der bibeldidaktischen Arbeit verwendet werden und in verschiedenen Plänen aufgeführt sind. Die 37 Geschichten dieses Bandes handeln von der Geburt und dem Leben Jesu, sie werden in der Reihenfolge der Evangelien aufgeführt.

Einsatzmöglichkeiten der Methoden

Die Methodenbibel bietet eine Zusammenstellung neuer und bereits bewährter Methoden. Darüber hinaus gibt sie konkrete Anregungen zur Umsetzung in Weiterbildung und Praxis für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der christlichen Arbeit mit Kindern, wie auch für Lehrkräfte im Fachbereich Religion. Gleichzeitig richtet sich das Buch selbstverständlich an alle, die Kindern die Möglichkeit eröffnen wollen, biblische Geschichten zu erleben und sich mit ihnen zu beschäftigen – also auch an Eltern und Großeltern, Tanten und Onkel, Patinnen und Paten, Freundinnen und Freunde.

Das Buch ist vorrangig für die Altersgruppe 6 – 12 Jahre konzipiert, die meisten Methoden lassen sich aber problemlos für jüngere oder ältere Kinder und Jugendliche anpassen.

Art der Methoden

Das Buch bietet 111 Methoden, die Kinder befähigen, Geschichten und Texte aus der Bibel möglichst selbstständig und gemeinsam mit anderen zu entdecken.

Die Methoden laden dazu ein,

 dem Text zu begegnen: seinen Inhalt wahrzunehmen und zu erfassen.

 sich mit dem Text auseinanderzusetzen: seine Bedeutung zu erschließen und zu erarbeiten.

 den Text zu übertragen: ihn ins Leben zu übersetzen und im Alltag umzusetzen.

Zu jeder der 37 Geschichten dieses Bandes wird jeweils eine Methode aus den Bereichen „begegnen“, „auseinandersetzen“ und „übertragen“ vorgeschlagen. Die Methoden knüpfen an den Inhalt und die Thematik der jeweiligen biblischen Geschichte an und bereiten sie so auf, dass die Kinder den Inhalt des biblischen Textes verstehen und ihn für sich anwenden lernen.

Der Dreiklang der Methoden dient der Unterteilung, er sortiert die Methoden und skizziert einen möglichen Weg von der Begegnung mit dem Text hin zu seiner Übertragung in die eigene Lebenswelt.

So kann eine Geschichte anhand der gewählten Methoden fertig ausgearbeitet und in dieser Form ausprobiert werden. Eigentlich liegt es jedoch nicht in der Absicht des Buches, Entwürfe zu präsentieren, die genau in der vorgegebenen Form umgesetzt werden sollen. Vielmehr braucht es bei vielen Methoden eine gewisse Routine im Umgang mit der Methode selbst, damit die Kinder sich tatsächlich auf die Geschichte und ihren Inhalt konzentrieren können. Deshalb kann eine Kombination zwischen neuen Methoden und solchen, die den Kindern schon vertraut sind, hilfreich sein. Auch der häufigere Einsatz einer Methode bei verschiedenen Geschichten erleichtert den Umgang.

Beispiel: Bei einem ersten Bibellese-Einsatz mit den „Bibel-Gesprächs-Karten“ wird die eigentliche Auseinandersetzung mit dem Text wahrscheinlich noch gering ausfallen. Die Kinder müssen zuerst die neun verschiedenen Bilder und ihre Bedeutung kennenlernen, bevor sie in einem späteren Schritt diese Bilder als Gesprächs-, Meinungs- und Bewertungshilfen selbstständig einsetzen können. Deshalb sind die Symbole als Karten verfügbar. So können sie nach und nach eingeführt werden und an ganz verschiedenen Stellen zum Einsatz kommen.

Viele Methoden lassen sich innerhalb des Methoden-Dreiklangs recht eindeutig zuordnen und man kann davon ausgehen, dass sie mit einer anderen Geschichte in ähnlicher Weise eingesetzt werden können. Andere Methoden sind offener. Hier entscheidet die Art der Umsetzung darüber, wie sie im Verlauf einer Stundenplanung zum Einsatz kommen.

Beispiel: Die „Erzählschiene“ kann Kinder dazu einladen, einer Geschichte zu begegnen. Erzählen die Kinder selbst mithilfe der Schiene, dann wäre dieselbe Methode eher dem Bereich der Auseinandersetzung mit der Geschichte zuzuordnen. Sie würde dann auch andere Kompetenzen der Kinder fördern und fordern.

Die hier vorgenommene Einteilung ist also nur als eine grobe Sortierhilfe zu verstehen. Im Anhang befindet sich eine Übersicht über die Methoden, in der für jede Methode angegeben ist, für welche Teile des Methoden-Dreiklangs sie sich eignet.

Die Methoden im Buch sind größtenteils erarbeitende und verarbeitende Methoden. Sie sind handlungsorientiert, mit ihnen kann erfragt, entdeckt, gestaltet, erforscht, erspielt, inszeniert, ausgetauscht, dokumentiert, präsentiert und reflektiert werden.

Beispiel: Gerade das Spielen ermöglicht intensive Erfahrungen und entspricht kindlichen Bedürfnissen. Beim „Rollenspiel“ oder beim „Fensterblick“ können Kinder beispielsweise in andere Rollen schlüpfen, ihrer emotionalen Betroffenheit Ausdruck verleihen und Verhaltensweisen kennenlernen. Viele Methoden im Buch haben spielerischen Charakter, es geht um das Erleben, das Sich-Bewegen, das Anfassen, Schmecken, Rätseln, Bauen oder Sich-Ausprobieren. Auf diese Weise erobern Kinder nicht nur ihre Umwelt, sondern setzen sich auch lustvoll mit einer Geschichte auseinander.

Die Methoden entstehen aus dem Bibeltext. Es sind die Geschichten, die die Methoden vorgeben. Wo Menschen zum Beispiel aufmerksam einem Gleichnis lauschen, da lädt das förmlich dazu ein, es ihnen gleichzutun und die Bedeutung des Gleichnisses zu ergründen. Es kann also der inhaltliche Schwerpunkt einer Geschichte sein, der eine Methode im Buch vorgibt, aber auch die Dynamiken der Geschichten selbst. Das erklärt, warum in diesem Band neu entwickelte Methoden aufgenommen wurden, die verschiedene Textarten berücksichtigen – beispielsweise Wunder- und Heilungsgeschichten, Lehrtexte und Gleichnisse. In Jesu Reden und Handeln, in den Begegnungen Jesu mit den Menschen der damaligen Zeit, wird die Botschaft Jesu vom Reich Gottes sichtbar und hörbar.

Was Dreiklang und Methoden nicht sind

Die Methodenbibel will nicht als didaktisches Konzept für die Arbeit mit Kindern in Gemeinde und Religionsunterricht verstanden werden. Es handelt sich um eine Methodensammlung, nicht um eine Sammlung fertiger Stundenentwürfe. Einführungsprozesse, aber auch Vorerfahrungen und Kontexte aus der Welt der Kinder sind nicht abgebildet. Jede/jeder ist selbst gefragt, die Methoden in die eigene Arbeitsweise und die konkrete Stundenplanung zu integrieren.

Das Buch enthält keine ausgeschriebenen Beispieltexte, da das den Rahmen einer Methodensammlung übersteigen würde. Auf den ersten Blick mag das frustrierend sein, gerade wenn man hochmotiviert etwas ausprobieren will. Es kann aber auch eine Hilfe sein, denn es fordert dazu heraus, alle nötigen Schritte der Vorbereitung selbst zu gehen. Dabei fällt oft schnell auf, welche Schwerpunktsetzung in der eigenen Gruppe sinnvoll ist und wo besondere Aufmerksamkeit benötigt wird.

Die Kompetenzen

Der Erwerb religiöser Kompetenzen ist vielschichtig und geschieht immer mehrdimensional. Damit Kinder nicht nur Kenntnisse, sondern auch Fertigkeiten und Haltungen gewinnen können, sind in die Methodenbibel folgende Kompetenzebenen eingeflossen:

 Wahrnehmen: Religiöse Phänomene als solche wahrnehmen. Sensibel dafür werden, staunen und das beschreiben, was im Inneren bewegt.

 Verstehen: Sich Wissen aneignen, Bibelverständnis entwickeln. Fragen stellen, Neues aufnehmen, entdecken, forschen. Grundbegriffe und religiöse Symbole kennen und benennen können.

 Sprechen: Mit anderen in einen Austausch treten. Sich mitteilen, die eigene Meinung vertreten, anderen zuhören, mitfühlen. Aber auch religiöse Sprache verstehen und verwenden.

 Handeln: Meint hier gestalten, darstellen, schöpferisch tätig sein. Verschiedene Techniken wie „Pantomime“ und „Wow-Tacho“ methodisch anwenden können. Christliche Praxis ausprobieren.

 Reflektieren: Selbst eine Position finden und die Perspektive anderer einbeziehen. Vergleichen, unterscheiden, eine Geschichte deuten, einordnen und bewerten.

Am Ende jeder Methode werden diejenigen Kompetenzen genannt, die die jeweilige Methode bei den Kindern fördert und fordert. Sie sind weder umfassend aufgeführt noch messbar ausdifferenziert, wie das in curricularen Bildungsplänen der Fall ist. Das ist für die Funktion, die sie in diesem Buch erfüllen, nicht notwendig.

Die Kompetenzen sollen nochmals sichtbar machen, dass das Konzept des Buches sich nicht an zu vermittelnden Lernzielen orientiert. Vielmehr sollen Art und Auswahl der Methoden dabei helfen, einen offenen Erkenntnisprozess vonseiten der Kinder anzuregen und die Kinder und ihre Deutungen einer Geschichte ernst zu nehmen.

Beispiel: Nicht immer können und wollen Kinder ihre Deutungen in Worte fassen. Einige Methoden wie „Filzen“ oder „Freies Gestalten“ bieten daher kreative Zugänge an. Hier können Kinder ihre eigenen Bilder und Gefühle wahrnehmen und durch das Malen und Gestalten tief in eine Geschichte eintauchen. So drücken sie ebenfalls aus, was für sie von Bedeutung ist.

 

In der Arbeit mit dem Buch können die Kompetenzen helfen, die Methoden an sich besser einzuordnen: Welche Kompetenzen ermöglicht eine Methode? Wofür eignet sie sich? Was kann sie leisten und was nicht? Das hilft bei der Auswahl einer Methode und bewahrt auch davor, eine Methode zu überfrachten.

Beispiel: Eine Gesprächsmethode, in der Kinder eingeladen werden, ihre Meinung zu sagen, hat genau darin ihren Gewinn, dass Kinder sich in einem sicheren Rahmen frei äußern können. Die Kinder lernen dabei auch, zuzuhören, hören auf andere und müssen andere Meinungen aushalten. Aber die Methode darf in dieser Freiheit stehen bleiben, am Ende muss keine Erwachsene / kein Erwachsener eine letztgültige Beurteilung vornehmen. So unterscheidet sich eine Gesprächsmethode von einer Reflexionsmethode, bei der es darum gehen kann, Inhalte zu deuten und am Ende zu einer Bewertung zu kommen.

Die bereits erwähnte Übersicht über die Methoden im Anhang dieses Buches zeigt auch, welche Kompetenzen die Methoden jeweils vermitteln.

Aufbau der Geschichten

Bibeltext

Der Bibeltext ist in der Fassung der durchgesehenen Neuauflage der Gute Nachricht Bibel 2018 abgedruckt.

Einführung

Zu jedem Bibeltext gibt es eine kurze Einführung mit Begriffserklärungen. Neben Informationen, die das Verständnis des Textes erleichtern, soll die Einführung auch größere Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Texten aufzeigen. So zieht sich beispielsweise Jesu Botschaft von der neuen Welt Gottes, die er in seinen Worten und Taten ankündigt und erlebbar macht, durch viele der ausgewählten Geschichten. Jede/jeder ist eingeladen, selbst weiterzuforschen, die Geschichte für sich persönlich zu deuten und die angegebenen Begriffe mit einem Bibel-Lexikon zu vertiefen.

Methoden

Farbig: Anhand der Farbe, in der der Name, die Symbole und die Kurzbeschreibung jeder Methode gedruckt sind, kann die Methode einem der drei Bereiche zugeordnet werden: blau = begegnen, rot = auseinandersetzen, grün = übertragen. Zu jeder Geschichte ist jeweils eine Methode aus jedem der drei Bereiche aufgeführt.

Symbole:


Geschätzte Zeit für die Durchführung: kurz, mittel oder lang


Altersangaben: von 6 Jahren an aufwärts


Sozialform: Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit


Aufwand: niedrig, mittel oder hoch

Schwarz: Die praktische Umsetzung der Methode. Die Beschreibung enthält alles benötigte Material, ggf. in Klammern einen Hinweis auf Vorlagen zum Download, die allgemeine Beschreibung der Methode mit den einzelnen Schritten und den Bezug der Methode zum Bibeltext. In den Fällen, wo auf Bastelvorlagen zum Download verwiesen wird, ist das benötigte Bastelmaterial im entsprechenden Download aufgelistet. In der Materialliste zur Methode selbst steht dann nur der Hinweis auf den Download und „entsprechendes Material“. Bei vielen Methoden ist es zur Vorbereitung hilfreich, sich mit der Google-Bildersuche Inspirationen anzeigen zu lassen.

Grau: Zusätzliche Informationen. Dazu gehören die Kompetenzen, deren Funktion oben näher beschrieben ist, und der Querverweis auf andere Methoden aus dem Buch.

•• Die Vorschläge, die als Querverweise angegeben sind, können auf zweierlei Weise gelesen werden: Oft ist es möglich, die obere Methode durch eine der im Querverweis genannten Methoden auszutauschen. Wenn das nicht passt, bilden die unteren Querverweise einen neuen Methoden-Dreiklang. Zu einigen Methoden gibt es einen dritten Querverweis. Dieser bezieht sich auf eine Methode aus dem Band „Die Methodenbibel. AT – Von Schöpfung bis Josua“.

Website und Downloads


Zu den Methoden stehen auf www.diemethodenbibel.net zahlreiche zusätzliche Materialien in digitaler Form zum Download zur Verfügung. Der Kauf des Buches berechtigt zum Downloaden, Ausdrucken, Kopieren und Verwenden dieser Daten, sofern sie zur Vorbereitung und Durchführung der Inhalte dieses Buches verwendet werden. Eine Vervielfältigung, Verwendung oder Weitergabe darüber hinaus ist ohne Erlaubnis ausdrücklich nicht gestattet. Die meisten Vorlagen können auf geeignetem Papier ausgedruckt werden. Für einen wiederholten Einsatz und eine bessere Haltbarkeit bietet es sich an, die Vorlagen vor dem Ausschneiden zu laminieren.

Externe Links

Für in diesem Titel enthaltene Links auf Websites/Webangebote Dritter übernehmen wir keine Haftung, da wir uns deren Inhalt nicht zu eigen machen, sondern sie lediglich Verweise auf den Inhalt darstellen. Die Verweise beziehen sich auf den Inhalt zum Zeitpunkt des letzten Zugriffs: 15.05.2020.

Methodenverzeichnisse

Im Anhang des Buches befinden sich drei Methodenverzeichnisse, in denen die verschiedenen Methoden nach den Bereichen „begegnen“, „auseinandersetzen“ und „übertragen“ gegliedert aufgelistet sind. Die Methoden sind jeweils alphabetisch sortiert und neben dem Namen der Methode gibt es auch eine Kurzbeschreibung und eine Angabe, für welche Altersgruppe sich die Methode am besten eignet.

Weiter gibt es zwei tabellarische Übersichten: In der einen werden die Methoden nach der Einordnung im Methoden-Dreiklang sowie den geförderten und geforderten Kompetenzen gekennzeichnet. In der anderen ist eine Einordnung hinsichtlich des erforderlichen Erfahrungsgrads und der geeigneten Handlungsfelder zu sehen.

Zusätzlich zu den Querverweisen am Ende jeder Methode wird auch in der Beschreibung einzelner Methoden auf andere Methoden verwiesen. Dies wird immer durch Anführungszeichen gekennzeichnet.