Crazy Summer Love

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Crazy Summer Love
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Sarah Glicker

Crazy Summer Love

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Inhaltsverzeichnis

Titel

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Impressum neobooks

1

Sarah Glicker

Crazy Summer Love

Sarah Weber

Alter Postweg 31a

48477 Hörstel

Copyright by Sarah Weber

Alle Rechte vorbehalten!

Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der offiziellen schriftlichen Genehmigung der Autorin!

Gelangweilt schiebe ich den Einkaufswagen durch die Gänge und starre auf die einzelnen Artikel, die sich in den Regalen befinden. Doch damit beantwortet sich auch nicht die Frage für mich, was ich in den nächsten Tagen zu Essen kochen soll, oder ob ich überhaupt die Zeit dafür habe.

In der Küche bin ich nicht die Kreativste. Mal abgesehen von den typischen Sachen breche ich nur selten aus meiner Komfortzone aus und versuche neue Dinge. Wenn ich es mal mache, geht es meistens nach hinten los und ist ungenießbar, sodass ich diesen Versuch wieder nach hinten stelle.

Ich bin so in meine Gedanken vertieft, dass ich erschrocken zusammenzucke, als ich merke, dass ich mit meinem Wagen einem anderen in die Quere gekommen bin. Augenblicklich konzentriere ich mich wieder auf meine Umgebung, als ich zu der Frau blicke, die ich beinahe über den Haufen gerannt hätte.

Es ist niemand geringeres als die Großmutter von Dana.

„Gerda“, begrüße ich sie mit guter Laune.

„Felicity!“, ruft sie aus und sieht mich begeistert an. Ein breites Grinsen hat sich auf ihr Gesicht gelegt. Doch ich kenne sie nicht anders. Sie hat immer gute Laune, sodass es durchaus schon Momente gab, in denen ich mich gefragt habe, ob es überhaupt etwas gibt, was ihr die Laune verderben kann.

„Wie geht es dir?“, frage ich sie dennoch.

„Gut, Kindchen. Mir geht es doch immer gut. Wie schön, dass wir uns auch mal wieder über den Weg laufen. Ich habe dich ja schon lange nicht mehr gesehen.“

Mit diesen Worten kommt sie auf mich zu und schließt mich in ihre Arme.

„Du bist viel zu dünn“, erklärt sie, nachdem sie sich wieder ein Stück von mir gelöst hat. „Du solltest eindeutig mehr essen.“

Beinahe tadelnd sieht sie mich an. Kurz überlege ich, ob ich etwas darauf erwidern soll. Doch ich wüsste nicht, was ich dazu sagen könnte.

Gerda wirft einen prüfenden Blick in meinen Einkaufswagen und verzieht ein wenig das Gesicht. Auf diese Weise zeigt sie mir, dass sie nicht begeistert von dem Inhalt ist.

Bei ihrem Anblick schießen mir sofort zahlreiche Entschuldigungen durch den Kopf, die ich vorbringen kann. Ganz vorne steht, dass ich keine Zeit habe und meistens schnell etwas außer Haus esse, falls ich überhaupt dazu komme. Doch nach einigen Sekunden beweist sie mir, dass sie sich anscheinend nicht darüber, sondern über etwas anderes unterhalten will.

„Es freut mich, dass es dir anscheinend gut geht. Was macht denn die Liebe?“, erkundigt sie sich und wechselt damit das Thema.

Mein Mund öffnet sich ein Stück. Doch so genau weiß ich nicht, was ich darauf erwidern soll. Daher schließe ich ihn direkt wieder. Ich ziehe es vor zu schweigen und darauf zu warten, dass sie mir eine Erklärung für ihr merkwürdiges Verhalten gibt. Denn wenn man es genau nimmt, ist es genau das.

Ich kenne sie schon ewig, schließlich ist Dana meine Freundin, seitdem wir zusammen zur Grundschule gegangen sind. Bis jetzt hat sie mich allerdings noch nie danach gefragt, wie es in der Liebe bei mir aussieht. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.

Allerdings könnte es aber auch daran liegen, dass sie immer damit beschäftigt war, den passenden Partner für ihre Enkelin zu finden, schießt es mir durch den Kopf.

Nachdenklich sieht sie mich an, bevor ihr Blick den Gang entlang wandert. Sie macht den Eindruck auf mich, als würde sie sich vergewissern wollen, dass sich niemand in der Nähe befindet, der uns belauschen kann.

Ihr Verhalten macht mich noch neugieriger. Ich spüre, wenn sie etwas im Schilde führt. Und gerade ist das eindeutig der Fall.

„Was ist los?“

Es dauert noch einige Sekunden, ehe sie endlich ihr Schweigen bricht. Doch dann konzentriert sie sich endlich wieder auf mich.

„Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. Es gibt einen Grund, wieso ich dich das frage.“

Mir ist bewusst, dass sie Dana und Kellan ein wenig auf die Sprünge geholfen hat. Allerdings bin ich mir sicher, dass die beiden trotzdem zueinander gefunden hätten. Daher habe ich die Befürchtung, dass ich nun die nächste auf ihrer Liste bin.

„Du brauchst mich wirklich nicht zu verkuppeln“, sage ich also und schüttle entschieden den Kopf.

Kurz sieht sie mich an, als würde sie nicht wissen, wovon ich spreche. Doch dann breitet sich ein wissendes Grinsen auf ihrem Gesicht aus.

„Du musst zugeben, dass die beiden aber auch wirklich ein perfektes Paar sind. Aber damit komme ich direkt zu dem Grund, wieso ich froh bin, dass wir uns über den Weg laufen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, dich in den nächsten Tagen zu besuchen, doch so geht es auch. Es gibt da nämlich etwas, über das ich schon eine Weile mit dir sprechen möchte.“

Ich kenne sie gut genug um zu wissen, dass man bei ihr immer auf der Hut sein muss. Und gerade bin ich das eindeutig.

„Ich weiß, dass du auch schon immer gerne andere verkuppelt hast“, beginnt sie schließlich, nachdem sie sich ein weiteres Mal umgesehen hat. Dabei hat sie die Stimme gesenkt, als würde sie über ein Staatsgeheimnis sprechen.

„Das ist schon etwas her“, gebe ich zurück.

„Daher habe ich mir überlegt, dass es vielleicht der richtige Weg für dich ist, wenn du eine Partnervermittlung eröffnest. Ich habe dich in den letzten Monaten und auch Jahren ein wenig beobachtet. Mir ist bewusst, dass du deinen Job nicht gerne machst. Du wärst also endlich deine eigene Chefin und könntest das tun, was du gerne machst.“

Es dauert einen Moment, bis ihre Worte bei mir angekommen sind. Doch dann sehe ich sie mit großen Augen an.

Das kann nicht ihr Ernst sein, schießt es mir durch den Kopf, während ich gleichzeitig überlege, wie ich darauf reagieren soll.

Gibt es allerdings überhaupt einen Weg, wie ich am besten darauf reagieren kann?

Ich weiß es nicht. Doch ich weiß, dass sie die erste ist, die mit dieser Idee auf mich zukommt. Zumindest die erste, von der ich mir sicher bin, dass sie es ernst meint. Meine Freunde haben es früher auch ein paar Mal gesagt haben. Allerdings war es jedes Mal ein Scherz.

Bei ihr ist es das aber eindeutig nicht.

Abwartend sieht sie mich an, während zwei Kunden an uns vorbeigehen. Beinahe verzweifelt versuche ich herauszufinden, was ich dazu sagen soll. Doch gerade das weiß ich nicht.

„Du bist also der Meinung, dass ich eine Partnervermittlung eröffnen soll?“, frage ich sie, um sicherzugehen, dass ich sie auch richtig verstanden habe. Ich kann nicht verhindern, dass sich ein vorsichtiger Unterton in meine Stimme geschlichen hat.

Glücklich nickt sie.

„Du weißt, dass ich immer Recht habe“, verkündet sie. „Dana geht auch in ihrem neuen Job auf. Sie führt das Hotel so gut, als hätte sie nie etwas anderes gemacht.“

Mir liegen die Worte auf der Zunge, dass es bei meiner Freundin, ihrer Enkelin, auch ein anderer Hintergrund war. Sie hat bereits eine Ausbildung im Marketing gemacht, was ihr nun eindeutig zugutekommt. Doch ich bin mir sicher, dass sie das durchaus weiß. Daher behalte ich diese Worte für mich.

Einige Sekunden ist es still zwischen uns. Ihr aufmerksamer Blick ruht auf mir. Mir ist bewusst, dass sie versucht meine Reaktion auf ihren Vorschlag herauszufinden und ihr daher nichts entgeht. Doch das versuche ich auch gerade.

Ich habe noch nie darüber nachgedacht, ob ich überhaupt den Schritt in die Richtung Selbstständigkeit machen soll. Dabei ist es erstmal egal, in welche Richtung es gehen sollte. Um genau zu sein, klang so etwas bis jetzt immer nur lächerlich für mich. Daher habe ich nie einen Gedanken daran verschwendet. Klar, während meiner Schulzeit habe ich einmal kurz darüber nachgedacht, ob ich mein Hobby zum Beruf machen soll, aber das war während der Schulzeit. Da hat man immer noch andere Wünsche und Vorstellungen. Spätestens dann, wenn man mit beiden Beinen im Leben steht, wird man wach und weiß, dass es nicht immer so läuft, wie man es gerne hätte.

 

Und sind wir doch mal ehrlich: Die meisten Leute finden ihre Partner im wahren Leben alleine. Sie brauchen keine Unterstützung!

„Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist“, erwidere ich also und sehe sie dabei entschuldigend an.

Einen Moment wartet sie noch, als würde sie darauf warten, dass ich noch etwas von mir gebe. Doch dann atmet sie tief durch.

„Lass es dir wenigstens durch den Kopf gehen. Ich will nicht, dass du in ein paar Jahren aufwachst und merkst, dass du etwas verpasst hast.“

Mit einem eindringlichen Blick betrachtet sie mich. Mir ist bewusst, dass sie erst dann nachgeben wird, wenn ich zustimme. Daher nicke ich. Sofort scheint sie sich darüber zu freuen und zieht mich für eine weitere Umarmung zu sich heran.

„Ich bin mir sicher, dass du es nicht bereuen wirst. Der Anfang ist immer schwer, aber davon solltest du dich nicht abschrecken lassen.“

Mit diesen Worten dreht sie sich um und geht wieder zu ihrem Wagen. In der nächsten Sekunde ist sie bereits aus meinem Sichtfeld verschwunden.

Ich hingegen bleibe noch einige Sekunden stehen und sehe ihr nach, bis ich mich wieder einigermaßen gefangen habe. Dabei versuche ich zu verarbeiten, was gerade geschehen ist. Doch die Wahrheit ist, dass das nicht so einfach ist.

Mir ist bewusst, dass Danas Oma eine Naturgewalt ist. Schon alleine deswegen muss man bei ihr jederzeit mit allem rechnen.

Allerdings habe ich damit eindeutig nicht gerechnet.

2

Ich hasse Krankenhäuser. Das habe ich schon immer und werde ich auch immer. In der Vergangenheit habe ich immer einen großen Bogen darum gemacht, herkommen zu müssen. Wenn es nicht unbedingt sein musste, habe ich mich erfolgreich darum gedrückt. Auch jetzt würde ich das am liebsten machen. Allerdings ist mir bewusst, dass ich in diesem Fall genau das nicht tun kann.

Vor drei Tagen ist meine Mutter ins Krankenhaus gekommen, nachdem sie sich nach einem sehr unglücklichen Sturz das Bein gebrochen hat. Gerne hätte ich sie schon eher besucht, allerdings ging das aufgrund meiner Arbeitszeiten nicht. Ich hatte mir ihr telefoniert und es ihr erklärt. Meine Mutter hatte mir mehrmals gesagt, dass es nicht schlimm ist und ich mich um meinen Job kümmern soll. Sie sei dort gut aufgehoben und ich bräuchte mir keine Sorgen machen. Allerdings hat das nicht dafür gesorgt, dass mein schlechtes Gewissen verschwunden ist.

Aus diesem Grund gehe ich noch beim Bäcker vorbei, ehe ich mich auf den Weg mache. Ich möchte ihr ein paar Kuchenstücke mitbringen, weil ich weiß, dass sie diese liebt.

„Hi“, begrüße ich sie schließlich, als ich eine halbe Stunde später ihr Zimmer betrete.

Kaum habe ich einen Fuß in den sterilen Raum gesetzt, sehen mich ihre beiden Bettnachbarinnen neugierig an. Mir war bewusst, dass meine Mutter kein Einzelzimmer haben wird. Allerdings habe ich auch nicht damit gerechnet, dass sie gleich mit zwei weiteren Frauen auf einem Zimmer liegt.

„Felicity“, begrüßt mich meine Mutter gut gelaunt und strahlt mich an.

Da ich in den letzten Sekunden die Blicke der anderen beiden Frauen erwidert habe, werde ich erst jetzt auf sie aufmerksam. Sie liegt in ihrem Bett und ihr Bein wurde in eine Schlinge gesteckt, sodass es ein Stück nach oben gezogen wurde.

Aufmerksam betrachte ich es, während ich mich ihr nähere. Kaum habe ich ihr Bett erreicht, stelle ich den Kuchen auf dem Beistelltisch ab und beuge mich zu ihr herunter, um sie zu umarmen.

„Was machst du nur für Sachen?“, frage ich sie und unterdrücke dabei ein Seufzen.

Wundern dürfte es mich eigentlich nicht. Schließlich sprechen wir hier von meiner Mutter. Sie hatte schon immer das Talent, in jedes Fettnäpfchen zu treten, was sie finden kann. Das hat sie allerdings noch nie geschafft.

„Beruhigt es dich, wenn ich dir sage, dass es keine Absicht war?“

„Nicht wirklich“, kontere ich.

Aufmerksam betrachtet mich meine Mutter, nachdem ich mir einen Stuhl an das Bett gezogen habe. Mir ist bewusst, dass sie mich kennt und ich noch nie etwas vor ihr verheimlichen konnte. Auf jeden Fall nicht gut. Daher merkt sie nun auch, dass mich etwas beschäftigt. Und das ist ausgerechnet der Vorschlag von Gerda.

„Was gibt es neues?“, erkundigt sie sich.

„Nicht sehr viel“, gebe ich von mir und sehe mich dabei zu allen Seiten hin um.

Ich kann nur schwer für mich behalten, dass ich mich hier eindeutig nicht wohlfühle. Es kommt mir so vor, als müsste ich mich schlecht fühlen, weil es mir besser geht, als den Leuten, die sich hier befinden. In gewisser Weise kann man behaupten, dass ich deswegen ein schlechtes Gewissen habe.

Allerdings kann ich sagen, dass die beiden Frauen, mit denen meine Mutter auf einem Zimmer liegt, nicht den Eindruck auf mich machen, als wären sie schwer krank. Zumindest nicht auf den ersten Blick.

Ich bin aber auch kein Arzt und kann das daher nicht richtig einschätzen. Außerdem kenne ich ihre Krankenakte nicht.

„Du bist eine schlechte Schauspielerin“, stellt sie als nächstes fest und zieht so meine Aufmerksamkeit wieder auf sich und unser Gespräch.

Einen Moment denke ich darüber nach, was sie damit meint. Doch dann wird mir bewusst, dass sie auf meine Aussage anspielt. Einen Moment denke ich darüber nach, ob ich ihr davon berichten oder es lieber für mich behalten soll. Doch ich kenne meine Mutter. Sie wird so lange keine Ruhe geben, bis ich es ihr gesagt habe.

„Gerda ist der Meinung, dass ich eine Partnervermittlung eröffnen soll“, murmle ich schließlich.

„Ich finde das super“, erklärt sie begeistert. „Um genau zu sein bin ich schon lange der Meinung, dass du diesen Schritt machen sollst. Vielleicht nicht unbedingt mit einer Partnervermittlung, aber dass du deine eigene Firma gründest. Allerdings sehe ich immer wieder, dass dein Job dich nicht glücklich macht. Und als deine Mutter will ich, dass du glücklich bist.“

Mein Mund öffnet sich, doch so genau weiß ich auch wirklich nicht, was ich dazu sagen soll. Bis jetzt hatte sie nie ein Wort darüber verloren. Daher hatte ich keine Ahnung, dass sie diese Meinung vertritt. Zumindest nicht in meiner Gegenwart. Doch gerade frage ich mich, ob sie vielleicht mit meinem Dad oder jemand anderen schon einmal darüber gesprochen hat.

Vielleicht sogar mit Gerda.

Irgendwie gefällt mir dieser Gedanke überhaupt nicht. Dabei geht es nicht unbedingt darum, dass sie sich darüber unterhalten haben. Ich habe viel eher ein Problem damit, wenn andere hinter meinem Rücken über mich sprechen. Doch schnell rufe ich mir in Erinnerung, dass die beiden es sicherlich nicht böse gemeint haben.

Bevor ich sie danach fragen kann, geht die Tür plötzlich ein weiteres Mal auf. Es dauert einen Moment, doch schließlich erkenne ich, dass ein Mann, der ungefähr in meinem Alter sein muss, das Krankenzimmer betritt. Aufgrund des Kittels und seines selbstsicheren Auftretens erkenne ich, dass er ein Arzt ist.

Ich will nicht sagen, dass Ärzte alle gleich aussehen oder den gleichen Gang haben. Doch sie haben eine Art an sich, an der man sofort erkennt, dass sie irgendwann Medizin studiert haben. Allerdings gibt es noch etwas, was ich auf den ersten Blick erkennen kann.

Und das ist, wenn ein Mann definitiv überheblich ist. Für gewöhnlich kann ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen.

Schwungvoll kommt er herein, sodass sein Kittel hinter ihm her weht. Kurz nickt er den beiden Frauen zu, an dessen Betten er vorbeigeht, und bleibt schließlich vor dem meiner Mutter stehen.

„Entschuldigen Sie die Verspätung. Ich wollte eigentlich schon viel eher hier sein. Allerdings ist ein Notfall dazwischen gekommen und musste deswegen einem Kollegen helfen.

Überheblich, schießt es mir ohne Vorwarnung durch den Kopf.

In diesem Moment bin ich nur froh, dass ich meinen Mund wenigstens etwas im Griff habe, sodass ich es nicht laut ausspreche.

„Feli, darf ich dir meinen Arzt vorstellen? Dr. Carter Miles.“

Ich hasse es, wenn sie mich so nennt, und das weiß sie auch. Doch jetzt werde ich nicht näher darauf eingehen, sondern lächle den Arzt nur freundlich an. Dabei nehme ich mir ein paar Sekunden Zeit und betrachte ihn von oben bis unten.

Er trägt zwar einen Kittel, allerdings hat er darunter ein enges Shirt an, sodass ich mir sicher bin, dass er regelmäßig das Fitnessstudio besucht. Seine dunklen Haare sehen aus, als hätte er sie gerade erst gestylt und passt perfekt zu seinem sonnengebräunten Teint.

Abwartend sieht er mich an, als würde er erwarten, dass ich mich vorstelle. Doch da ist noch etwas anderes in seinem Blick. Etwas, was dafür sorgt, dass ich ein wenig nervös werde. Von einer Sekunde auf die andere fühle ich mich überflüssig in diesem Zimmer.

Ein wenig sieht er so aus, als würde er herausfinden wollen, ob ich den Mund halte, während er die Testergebnisse vorträgt, oder mit Fragen immer wieder dazwischen springe. Gerade kann ich auch nicht sagen, auf was er hofft.

Allerdings halte ich den Mund und gebe keinen Ton von mir. Dies vor allem aber deswegen, weil meine Mutter anscheinend genau weiß, wovon er spricht, während ich wahrscheinlich hunderte Fragezeichen in meinem Gesicht habe.

Als ich jedoch einen kurzen Blick auf sie werfe, erkenne ich, dass sie nicht besorgt zu sein scheint. Daher mache ich mir auch keine Sorgen.

Es scheint alles in bester Ordnung zu sein.

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