Loe raamatut: «Spuren im Sand»

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Spuren

im Sand

Kurzgeschichte

Küstenroman

Summer Alesilia

Über die Story

Kann Freundschaft ein Leben verändern?

Luisa ist wie jeden Tag mit ihrer Holsteiner Stute Hope am Strand auf der Ostseeinsel Poel — ihre Heimat — unterwegs.

Eines Tages treffen die beiden bei ihrem Ausritt auf einen herrenlosen Hengst. Das unerwartete Auftauchen des Besitzers ist genauso überraschend wie die besondere Verbindung, die er mit seinem Hengst zu haben scheint.

Schon bald entsteht eine ungewöhnlich starke Freundschaft zwischen Luisa und Lars und auch die beiden Pferde scheinen einen besonderen Draht zueinander zu haben.

Aber warum verrät ihr Lars nichts über sein bisheriges Leben, obwohl sie sich sonst alles erzählen?

Doch als sich von einem Tag auf den anderen alles erneut ändert, muss sich Luisa fragen, ob sie Lars jemals wirklich kannte!

Über die Autorin

Summer Alesilia ist das Pseudonym einer in Deutschland lebenden Autorin. Mit ihrer Familie wohnt sie in der Nähe von Ulm. Sie hat schon immer gern gelesen, der Gedanke, selbst ein Buch zu schreiben, kam ihr erst 2017.

Sie liebt es, Leidenschaft, Herzschmerz und Liebe aufs Papier zu bringen. Ebenso Cliffhanger, Dramatik und spannende zwischenmenschliche Beziehungen. Selten passt ihre Geschichte in nur ein einziges Genre, oft ist es eine komplexe Mischung. Von zarter Liebe bis harte Obsession ist bei ihr alles vertreten. Ob es immer ein Happy End für die Protagonisten sein muss?

Wenn sie nicht schreibt oder liest, schaut sie gern Serien und Filme oder unternimmt etwas mit ihrer Familie.

Ihre Ideen nimmt sie so gut wie immer aus alltäglichen Situationen, die Orte ihrer Geschichten kennt sie teilweise aus erster Hand.

Hauptberuflich ist sie wie die Protagonistin ihres Debütromans in der Männerbranche tätig.

Wie ihr Name andeutet, ist sie ein Sommermensch, liebt das Meer und das mediterrane Lebensgefühl. Dies lässt sie auch in ihre Geschichten einfließen.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Weitere Titel

Ein Trip quer durch das Chaos - Teil 1

(erschienen Oktober 2020)

ISBN: 978-3-75310-995-4 (Taschenbuch)

ASIN: B08KHVQGNX (Kindle eBook)

H2SO4! What?

Kurzgeschichte der Autorenchallenge

(erschienen November 2020)

ASIN: B08NC9XK3W (Kindle eBook)

Only One Night – Between Temptation and Desire

(erschienen Februar 2021 im Silberkrone Verlag)

ASIN: B08XNYH95S (Kindle eBook)

Wings of sensual Thoughts

Anthologie

(erschienen März 2021)

ISBN: 978-3-75410-195-7 (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-75410-197-1 (Hardcover)

ASIN: B08ZL7395B (Kindle eBook)

Für alle, die noch ihren Weg suchen

Impressum

1. Auflage – Mai 2021 © Summer Alesilia

Summer Alesilia

c/o AutorenServices.de

Birkenallee 24

36037 Fulda

E-Mail: summeralesilia@gmail.com

Buchsatz: Summer Alesilia

Umschlaggestaltung: Massimo Pedicillo (NessunoMass)

Bildmaterial: Pixabay

Lektorat/Korrektur: Vivian Valentine

Pferd

/Pférd/

Substantiv, Neutrum [das]

als Reit- und Zugtier gehaltenes hochbeiniges Säugetier mit Hufen, meist glattem, kurzem Fell, länglichem, großem Kopf, einer Mähne und langhaarigem Schwanz

◼◻◼◻◼◻◼

Ich habe ein wunderbares Pferd, es hat die Leichtigkeit des Windes und des Feuers Hitze, aber wenn sein Reiter es besteigt, ist seine Sanftmut nichts als die Ruhe vor dem Ausbruch des Sturmes.

◼◻◼◻◼◻◼

Das Pferd ist Dein Spiegel, es schmeichelt Dir nie. Es spiegelt Deine Seele, es spiegelt auch deren Schwankungen. Ärger Dich nie über Dein Pferd! Du könntest Dich ebenso über Deinen Spiegel ärgern!

Kapitel 1

Es war einer dieser für die Küstenregion typischen Sturmtage, an denen der Wind mal mehr, mal weniger intensiv wehte und das Geäst der Bäume zum Schwingen brachte. Teilweise war der Wind so stark, dass er ein pfeifendes Geräusch erzeugte, nur um kurz darauf in einem sanften Wehen zu verlaufen. Das leise Rauschen und Rascheln der Kiefern glichen manchmal einer Melodie. Blätter der anderen Bäume wirbelten umher und landeten sanft, nur um mit der nächsten Böe ein weiteres Stück mitgenommen zu werden. Ich liebte meine Insel Poel über alles, denn hier hatte es für mich alles, was mir wichtig war.

Die Mähne meines Pferdes flatterte im Wind, genauso wie meine dunkelbraunen, schulterlangen Haare. In warmer, winddichter Kleidung saß ich auf dem Rücken meiner rehbraunen Holsteiner Stute und ritt meinen Lieblingsweg entlang.

Seit einigen Tagen schien sie während unseres Ausritts besondere Freude zu empfinden. Einen Grund fand ich bislang noch nicht. Aber ich würde schon noch hinter das Geheimnis des Tieres kommen. Sicher dachten Außenstehende, dass ich solche Dinge unmöglich wissen konnte, aber über die Zeit entwickelte man zu einem Pferd eine innige Beziehung. Es entstand gegenseitiges Vertrauen und man bekam ein Gespür für die Stimmung seines Gefährten.

Unser Weg führte uns zunächst durch ein kleines Waldstück, dem eine offene Ebene folgte. Weitläufige Wiesen und ausgedehnte landwirtschaftliche Flächen bestimmten das Bild. Bevor wir zurückkehrten und erneut durch den Wald zum Gestüt reiten würden, führte uns die Route ein Stück am Meer entlang. Die letzten Male waren mir vereinzelte Hufabdrücke aufgefallen und auch Hope hatte dort besonders intensiv geschnuppert. Die dünnen Grashalme, welche sich büschelweise zwischen den Sanddünen befanden, schienen derzeit höchst verführerisch zu sein. Genüsslich knabberte sie an ihnen, als gäbe es nichts Köstlicheres. Sonst hatten sie diese kaum interessiert. Wenn ich sie aufforderte weiterzutraben, sträubte sie sich und zeigte mir sehr deutlich ihren Unmut. Bei den nächsten Schritten blähte sie ihre Nüstern und blickte sich suchend um. Seit mir ihre neuen Eigenarten das erste Mal aufgefallen waren, beobachtete ich meine kleine Diva sehr genau. Ihr Benehmen kam mir bei jedem Ausritt seltsamer vor. Als Ursache für ihr Verhalten vermutete ich stark den Geruch des anderen unbekannten Pferdes. Meine Hope ging offen auf andere Artgenossen zu und ihre Neugier tat ihr Übriges. Sie wollte sicher erfahren, wer ihren Weg kreuzte.

Die Umgebung lenkte mich kurz von meinem Tier ab. Durch den Sturm sah das Meer grau aus. Wild und unbezwingbar wirkte es. Gleichermaßen strahlte es eine tiefe Ruhe aus, die mich erfasste und beflügelte.

Die letzten Monate waren nicht ohne gewesen. Und auch wenn Hope oft spürte, wie schlecht es mir ging, klappten ihre Aufmunterungsversuche leider eher weniger. Der Verrat meines Ex-Freundes und einer Bekannten lag mir immer noch schwer im Magen. Auch wenn er voller Reue seinen Seitensprung gebeichtet hatte, konnte ich ihm nicht mehr ins Gesicht sehen. Aber mehr als das, war sein Verhalten schuld, welches sich schon in den Monaten zuvor stark verändert hatte. Immer öfter schrie er mich grundlos an oder ignorierte mich schlichtweg. Eine harmonische, glückliche Beziehung sah anders aus. So hatte seine heimliche Affäre das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht und ich zog in letzter Konsequenz einen Schlussstrich. Mit meinen zweiunddreißig Jahren, war ich alles andere als naiv und so ließ ich diese Beziehung hinter mir. Besser, als möglicherweise erneut von ihm verarscht zu werden. Dieses Risiko wollte ich unter keinen Umständen eingehen. Auch wenn die Erinnerung an das Vergangene weiterhin schmerzte, versuchte ich nur noch nach vorne zu sehen.

Der Wind, vielleicht auch die Erinnerung, trieb mir eine kleine Träne auf die Wange. Jedoch wurde ich durch eine ruckartige Bewegung von Hope sowie ihrem lauten Wiehern aus meiner Melancholie gerissen.

»Dieses Mal hat die Ablenkung funktioniert, Süße.« Ich streichelte ihren Hals, dann klopfte ich mit meinen Fersen in ihre Flanken, was sie zum Weiterlaufen animierte. Gemächlich schritt sie mit mir über den festen Sand den Strand entlang. Jetzt im März war dieser Abschnitt menschenleer. Es fühlte sich an, als würde er Hope und mir allein gehören. Nur die Möwen zogen ihre Kreise über uns und … Moment … ein Pferd galoppierte über den Strand!

So schnell es aufgetaucht war, so schnell war es hinter der nächsten Düne verschwunden. Während der unzähligen Ausritte der vergangenen Wochen waren wir keiner Seele über den Weg gelaufen. Und jetzt tauchte wie aus dem Nichts, ein stattliches Ross, wohlgemerkt ohne Reiter auf. Dem Anschein nach war der Hengst von der gleichen Rasse wie meinen Hope. Auch Hope fixierte das andere Tier und reckte neugierig ihren Kopf. Automatisch blieb sie stehen, schnupperte und lauschte. Ihre Ohren waren aufgerichtet und wackelten leicht hin und her. Sie begann sich selbstständig in die Richtung des anderen Pferds zu bewegen.

Wir waren an einer Stelle, an der wir normalerweise umdrehten und zurückritten. Und obwohl ich es der kleinen Diva früher nicht mal signalisieren musste, dachte sie heute nicht daran, umzudrehen. Ganz im Gegenteil — sie wurde sogar schneller.

»Was hast du vor, Hope?«, fragte ich sie atemlos. Natürlich ignorierte sie mich. Erst als ich kräftig an ihren Zügeln zog, blieb sie schnaubend stehen und schüttelte den Kopf. Trotz meiner Proteste lief sie kurz darauf weiter.

»Prinzessin!«, ermahnte ich sie mit strenger Stimme.

Zu meiner Schande musste ich mir aber eingestehen, dass ich selbst neugierig geworden war und gerne nachsehen wollte, wohin das andere Pferd verschwunden war. Und was mir noch wichtiger erschien: Wo war der dazugehörige Reiter?

Im zügigen Trapp näherten wir uns der Stelle, an der eben das anmutige Tier verschwunden war. Als wir auf dem höchsten Punkt der Düne waren, erkannte ich das Pferd, welches in der Senke verspielt umherrannte, immer wieder mit den Hinterbeinen ausschlug und sich offenbar seines Lebens erfreute. Bei diesem Anblick blieb Hope unvermittelt stehen und beobachtete, genauso interessiert wie ich, das Geschehen. Immer wieder scharrte sie mit ihrem linken Vorderlauf im Sand, was ich als Nervosität zu deuten wusste. Ich fragte mich nur, warum sie das war? Sie war eine sehr zutrauliche, kontaktfreudige Stute, die weder mit Hengsten noch mit anderen Stuten Probleme hatte, und auch stets gelassen und ruhig auf andere Tiere reagierte. Vermutlich lag es an der neuen Situation, und weil es sich um ein komplett fremdes Tier handelte. Ich wusste nicht, woher der Artgenosse stammte, denn hier in der Gegend besaß kein anderer außer mir einen Holsteiner. Da ich weiterhin keinen Besitzer entdeckte, näherten wir uns langsam. Ich hoffte nicht, dass es entlaufen war, aber um dem Ganzen auf den Grund zu gehen, sollten wir uns die Sache aus der Nähe ansehen.

Auf dem Weg hinab in die Senke wurden wir schließlich von dem Hengst entdeckt und sofort neugierig in Augenschein genommen. Im nächsten Moment drehte er ab und galoppierte in rasantem Tempo über die nächste Düne. Hope und ich nahmen, ohne zu überlegen, die Verfolgung auf. Wir flitzten die Anhöhe hinauf und eilen diesem vorwitzigen Kerl hinterher. Jedoch hatten wir die Rechnung ohne einen fremden Mann gemacht, der plötzlich mitten im Weg stand und den wir beinahe über den Haufen gerannt hätten. Dank Hopes schneller Reaktion konnten wir in letzter Sekunde anhalten. Eine staubige Sandwolke hüllte den Unbekannten ein. Als sich der Nebel lichtete, starrten mein Pferd und ich geschockt in das vor Entsetzen geweitete Augenpaar. Wohlgemerkt warme und sehr faszinierende Augen. Es war, als würde selbst der Wind in diesem Moment innehalten. Hopes lautes Schnaufen war das einzige Geräusch, welches ich in den nächsten Sekunden wahrnahm. Ich spürte das Hämmern meines Herzens und vernahm das Rauschen meines Bluts in den Ohren. Der Mann mit den dunklen Haaren schien zur Salzsäule erstarrt zu sein. Er bewegte sich wirklich keinen Millimeter und schaffte es nicht einmal, seine weit aufgerissenen Augen für ein Blinzeln zu schließen. Während ich ihn weiterhin anguckte, blickte er vorsichtig mein Pferd an. Er stand so dicht vor dem Tier, dass seine Nase fast die Nüstern meiner Hope berührte. Langsam hob der Fremde seinen Kopf und sah mich nun an, während sich sein gesamter Oberkörper unter tiefen Atemzügen hob und senkte. Nun bemerkte ich auch den Wind wieder, was ich daran erkannte, dass ihm seine längeren Haare von hinten in die Stirn geweht wurden.

Mein erster Gedanke war, warum dieser lebensmüde Idiot genau hier stand? Bei meiner nächsten Überlegung verwarf ich diesen wieder, denn die Wahrscheinlichkeit, dass genau das passierte, was eben geschehen war, lag nahezu bei null. Er hatte sicher genauso wenig mit mir, wie ich mit ihm gerechnet. Normalerweise war zu dieser Jahreszeit und in dieser Gegend weit und breit kein Mensch unterwegs. Nachdem wir uns noch einige Augenblicke angestiert hatten, fand ich als Erste meine Sprache wieder.

»Alles okay?«, fragte ich.

»Ähm, ja! Ich denke schon. Ich habe nur mit niemandem hier gerechnet«, antwortete er zögerlich.

Ich lächelte unsicher. »Ja, das Gleiche könnte ich auch behaupten! Mir ist gerade das Herz in die Hose gerutscht.«

Wir lachten beide nervös.

Dann wandte sich der Mann an mein Pferd. »Und, wer bist du? Du hast eine unglaubliche Reaktion und hast schnell genug anhalten können, um mich nicht umzurennen. Das wäre schmerzhaft für mich gewesen. Gut gemacht!« Er legte die Hände an ihre Backen und streichelte ihre Kinngrube. Sie hielt ganz still und betrachtete ihn aufmerksam. Als er so mit meiner Stute sprach, kam ich mir fast überflüssig vor. Sie schienen sofort eine Sympathie füreinander zu empfinden. »Wunderschön! Eine elegante und graziöse Holsteiner Stute haben Sie da!« Die Worte waren an mich gerichtet und mir fiel das andere Pferd ein.

Tasuta katkend on lõppenud.

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