Veyron Swift und der Hexentrank

Tekst
Loe katkendit
Märgi loetuks
Kuidas lugeda raamatut pärast ostmist
Veyron Swift und der Hexentrank
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Tobias Fischer

Veyron Swift und der Hexentrank

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Der Hexentrank

Mehr von Veyron Swift:

Impressum neobooks

Der Hexentrank

Seit Tom vor etwa zwei Jahren bei Veyron Swift eingezogen war, hätte er sich nicht träumen lassen in welche Abenteuer er verstrickt würde. Als Berater und Ermittler in mysteriösen und übernatürlichen Fällen war Veyron dieses Jahr besonders gut im Geschäft. Klienten aus aller Herren Länder, gleich welchen Alters oder welchen gesellschaftlichen Status, gaben sich die Klinke in die Hand. Tom schien es, als hätten die ganzen mythischen Kreaturen und Dämonen das Jahr 2013 abgewartet, um nun überall aus ihren Löchern zu kriechen und Angst und Schrecken zu verbreiten.

Natürlich gab es jedoch auch genug Leute, die sich geisterhafte Begegnungen auch einfach nur einbildeten. Hin und wieder schmuggelte sich dennoch einer von solchen – nach Veyrons Ansicht völlig trivialen Fällen – bis zu ihm durch und die entsprechenden Klienten wurden in 111 Wisteria Road vorstellig.

Als es eines Nachmittags an einem heißen Augusttag an der Haustür klingelte, hatte sich Tom noch gar nichts dabei gedacht. Drei junge Burschen, nur wenig älter als er selbst waren auf der Fußmatte gestanden, einen recht schmuddeligen Eindruck erweckend. Das fettige Haar unfrisiert und ihre Klamotten sonderten einen abstoßenden Geruch aus, eine Mischung aus Moder und kaltem Schweiß. Selbstverständlich hatten die drei ein wichtiges Anliegen und wie erwartet ging es um übernatürliche und unerklärliche Ereignisse. Einen Geist, wie sie behaupteten. Das war der Moment, als Tom ahnte, dass ihr Aufenthalt in der Wisteria Road kurz auszufallen drohte. Fälle, in denen Klienten behaupteten, die Geister ihrer Ahnen spukten in ihren Häusern oder sie hätten Kontakt zu verstorbenen Ehegatten oder Freunden, lehnte Veyron in der Regel ab.

Veyron Swift empfing die Jungs im Wohnzimmer, lümmelte in seinem großen Ohrensessel, die Beine übereinandergeschlagen und die Fingerspitzen konzentriert aneinandergelegt.

»Tim Pyzer, Stephen Finch und Cedric Castlewood«, stellte er die drei seinem Patenonkel vor. Tom lehnte sich an den Türrahmen, während die Jungs sichtlich verunsichert auf der alten Couch Platz nahmen. Veyron stierte sie aus seinen blauen Augen an, schien sie regelrecht zu durchleuchten, ihr Innerstes zu erforschen.

»Ihr drei seid aus derselben WG, wie ich sehe, einer kleinen Räumlichkeit, dunkel und schlecht durchlüftet. Wenn ich euch einen Ratschlag geben darf: Sucht euch besser bezahlte Jobs und wendet euch an einen Arzt, der euch hilft, eure Computerspielsucht in den Griff zu bekommen, ebenso die wachsende Abhängigkeit chemischer Rauschmittel.«

Einen ganzen Moment lang wagten die drei Burschen nichts zu sagen. Ihre blassen Gesichter wurden tatsächlich noch eine Stufe heller und kalter Schweiß trat ihnen auf die Stirn.

»Jaa«, begann Cedric zögernd. »Okay … Sind Sie … sind Sie ein Zauberer oder sowas?«

Veyron seufzte lediglich. »Nein, ganz und gar nicht. Aber euer ungepflegtes Äußeres, der sichtliche Mangel an Hygiene, die für den heißen Sommer ungewöhnliche blasse Haut, die eingefallenen Wangen, eure geröteten Augen und nicht zu vergessen das Zittern eurer Hände und das nervöse Wackeln der Knie verraten alles, was ich über euch drei wissen muss. Ihr verlasst so gut wie gar nicht eure Zimmer, ihr weist akute Erscheinungen von Mangelernährung und Dehydrierung auf und seid zudem aufgekratzt und hypernervös. Ihr seid computerspielsüchtig – es zu leugnen ist zwecklos. Unter anderem deshalb könnt ihr nur schlecht bezahlte Jobs antreten und lauft mit alten, ausgeleierten Klamotten herum, die übrigens mehrere Brand- und Mottenlöcher aufweisen. Niemand, der auf sich achtet, verlässt derart ungestalt das Haus, es sei denn die Not gebietet es.«

Erstaunt starrten sich die drei jungen Klienten an und Tom konnte ein gewisses Maß an Furcht aus ihren blassen Gesichtern lesen. Tim Pyzer fand als erstes wieder den Mut zum Sprechen. »Aber dass wir nur in einer kleinen Bude hausen, das haben Sie doch nur geraten, oder?«

»Also das ist wahrlich keine Hexerei, Mister Pyzer. Euer Erscheinen legt eine Wahrscheinlichkeit von über neunzig Prozent nahe, dass ihr deshalb auch nur in einer kleinen und billigen Absteige leben könnt. Dass diese abgedunkelt ist, verrät die blasse Haut und euer ständiger Begleiter, dieser furchtbare modrige Geruch, lässt den Schluss auf schlechte Durchlüftung zu. Wie Sie sehen nur simple, logische Schlussfolgerungen. Nichtsdestotrotz: Wer meine Hilfe sucht soll sie auch erhalten. Also, erzählen Sie mir bitte alles, vergessen Sie kein einziges Detail.«

Tim, Stephen und Cedric schauten sich wieder eine ganze Zeit lang ratlos an, ihre Blicke wechselten von einem zum anderen. Erneut war es Tim Pyzer, der sich ein Herz fasste.

»Mr. Swift. Wir hatten noch einen vierten Mitbewohner, Filius Rumblepole. Auch er ist … war … ein Gamer; von uns allen der beste. Und wenn jemand wirklich computerspielsüchtig war, dann Filius. Wir spielen vielleicht ein bisschen viel … aber süchtig, das war nur Filius. Und Mister Swift: Filius ist … nun, er ist ein Geist.«

»Er ist weg, gestorben oder so. Aber sein Geist ist noch da. Verstehen Sie?« warf Cedric schnell ein.

Erwartungsvoll blickte Tom zu seinem Patenonkel. Veyron lehnte sich in seinen Sessel zurück, schloss die Augen und legte die Fingerspitzen aneinander. »Weiter«, forderte er die drei Jungs auf.

»Filius hat sein Zimmer nur noch ganz selten verlassen«, fuhr Tim Pyzer fort, »die ganze Zeit vor seinem Monitor, pausenlos die Maus in der Hand, die Finger an der Tastatur. Sein Job interessierte ihn nicht mehr und er ernährte sich nur noch von Pizza und Energydrinks …«

»Literweise«, unterbrach Finch. »Irgendein neues Zeug, das er online bestellt. Wir bestellen alles nur noch online, ist super-praktisch.«

Pyzer fuhr fort. »Seit Wochen sperrte sich Filius in sein Zimmer, ließ auch niemanden mehr zu sich herein. Mit seiner Freundin hat er Schluss gemacht. Entweder deine Scheiß-Games oder ich, hatte sie gesagt. War logisch, dass er sie rausgeschmissen hat. Vor drei Tagen ist er dann plötzlich verschwunden.«

Cedric wusste noch etwas zu ergänzen: »Er ging ins Bad, machte sich die Wanne voll. Wir haben das Wasser rauschen gehört, verstehen Sie? Das war schon seltsam. Baden, das tun wir alle nicht so oft. Es war doch noch gar nicht Mittwoch.«

»Riecht man«, meinte Tom frech.

Pyzer ignorierte es. »Plötzlich hörten wir ihn schreien, laut und voller Panik. Zuerst dachten wir, es wäre bei den Nachbarn. Die schreien die ganze Zeit. Aber nach ein paar 4waren wir uns einig, dass es Filius Stimme war. Und es waren Schmerzensschreie, kein Zornesgebrüll, weil er mal wieder abgeknallt wurde. Meine Güte, da ließen wir alles stehen und liegen und rannten ins Bad.«

»Naja, nicht sofort. Wir mussten erst unseren Spielzug beenden, verstehen Sie?« Cedric zuckte mit den Schultern. »Es ist nicht einfach, mitten in einem Raid aufzustehen und zu gehen. Das geht einfach nicht, die Clan-Mitglieder nehmen einem sowas echt übel«,

»Wir sind schließlich ins Bad. Aber es war leer«, erzählte Stephen. Unser erster Gedanke war, dass er sich aus dem Fenster gestürzt haben könnte. Aber das Bad hat nur ein sehr kleines Fenster, da passt kein Mensch durch. Und Filius ganz bestimmt nicht.«

»Er ist nicht der Schlankeste«, bestätigte Tim Pyzer und machte eine ausholende Bewegung mit den Armen, um Rumblepoles Körperumfang zu demonstrieren.

»Oder er hat die Panik bekommen und ist nach draußen gerannt«, warf Tom schulterzuckend ein.

»Haben wir uns auch gedacht. Aber die Haustür war von innen abgeschlossen. Wir sperren immer zu, sonst schließt die Tür nicht richtig und springt auf«, sagte Pyzer. »Auf jeden Fall sind wir sicher, dass er tot ist. Denn seit diesem Moment spukt nämlich sein Geist in unserer WG herum. Er spielt mit Filius Rechner und mit seinen Spielkonsolen. Und er bestellt Pizza.«

»Pizza?« Veyron hob interessiert die Augenbrauen.

»Ja, Mister Swift. Schachtelweise. Der Pizzabote kommt, aber keiner von uns hat die Pizza bestellt. Wir stellten sie in die Küche und beratschlagten uns darüber. Als wir später in die Küche kamen, war die Schachtel verschwunden. Das Gleiche geschah am nächsten Tag und am Tag darauf. Wir fanden die Schachteln, und zwar im Hausmüll. Die Pizzas waren alle aufgegessen, bis auf den letzten Krümel«, sagte nun Tim Pyzer. Er erschauderte, Tom konnte es genau erkennen. Auch den anderen beiden war sichtlich unwohl bei dieser Erzählung.

»Wir haben den Pizzaboten gefragt, wer die ganzen Bestellungen aufgibt. Er nannte Filius Namen. Also schauten wir in Filius Zimmer und fanden seine Spielkonsole eingeschaltet vor. Und Mister Swift: Sie wurde bespielt. Das ganze Zimmer war leer, niemand war anwesend – aber der Controller wurde bedient.« Cedric Castlewood sagte es so leise, dass Tom sich konzentrieren musste, um jedes Wort zu verstehen.

»Der Controller schwebte mitten im Zimmer«, bestätigte Stephen Finch. »Wir versuchten ihn zu berühren. Und Tim bekam eines auf die Finger.«

 

»Filius Geist hat Tim auf die Finger geschlagen, verstehe ich das korrekt«, fragte Veyron noch einmal nach. Die drei Jungs nickten.

Nach einer Weile peinlicher Stille stand Veyron plötzlich auf, trat vor das große Wohnzimmerfenster, drehte den Jungs den Rücken zu und machte mit der Linken eine fortwinkende Bewegung. »Danke für euren Besuch«, sagte er.

Die Audienz war vorbei.

Ratlos schauten sich Tim, Cedric und Stephen an, erhoben sich langsam, Veyron wandte sich ihnen nicht noch einmal zu.

»Ich bring euch besser zur Tür«, verkündete Tom. Die abweisende Reaktion Veyrons verhieß für die drei Gamer nichts Gutes. Tom verabschiedete sie an der Haustür als er kurz darauf ins Wohnzimmer zurückkehrte, bestätigte sich seine Befürchtung.

»Zeitverschwendung«, sagte Veyron sofort. »Geister essen weder Pizza noch verbringen sie Zeit an Spielkonsolen. Hinter den Pizzabestellungen, der laufenden Spielkonsole und dem auf die Finger schlagenden Geist steckt eine simple und irdische Erklärung. Ach Tom, warum bringst du mir nur immer wieder solche langweiligen Klienten in die Wohnung?«

»Jetzt mal langsam«, protestierte Tom. »Wie soll ich vorher schon wissen, ob Sie sich für einen Fall interessieren oder nicht? Ganz normal ist das Ganze aber wirklich nicht, das müssen Sie zugeben. Was ist mit der Tatsache, dass die Konsole in der Luft schwebt?« wandte Tom ein und setzte sich auf die Couch.

Veyron blieb vor dem Wohnzimmerfenster stehen, schaute hinaus auf den sommerlichen Garten von 111 Wisteria Road. »Die drei waren vollkommen übernächtigt und dehydriert. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie Mr. Rumblepoles Anwesenheit schlichtweg nicht registrierten und sich aufgrund ihres Missbrauchs von Aufputschmitteln in Wahnvorstellungen hineingesteigert haben. Dass diese lebensuntüchtigen Jungs in einer WG leben, erachte ich als höchst problematisch. Ihr sinnbefreites Dasein konzentriert sich auf diese Weise, bis sie letztendlich zur völligen Nutzlosigkeit degenerieren.«

Tom musste auflachen. »Heut lassen Sie den Misanthropen ja wieder richtig raushängen, was? Vielleicht könnten wir was Gutes tun, wenn wir zu den Jungs gehen und aufklären, um was es sich bei ihrem Geist wirklich handelt. Könnte ja sein, dass sie danach ihr Leben überdenken. Das wäre doch schon mal ein Anfang.«

»Ich bin kein Sozialarbeiter, Tom – und auch kein Geisterjäger! Für solche Ablenkungen habe ich keine Zeit. Ein anderer Fall beschäftigt mich weitaus mehr«, konterte Veyron seufzend. Plötzlich wirbelte er auf den Absätzen zu Tom herum, zwischen die Finger geklemmt. »Das kam heute Morgen herein, von Mrs. Rebecca Davis aus Harrow; fast um die Ecke sozusagen, nur fünf Minuten von hier.«

Nun wurde Tom neugierig. Das wäre der erste Fall in der Nachbarschaft; zumindest im gleichen Stadtteil. Natürlich wollte er sofort mehr wissen, was Veyron sichtlich auskostete. Mit einem breiten Grinsen rieb er sich die Hände.

»Eine wirklich lohnenswerte Sache. Mrs. Davis Gatte, ein erfolgreicher Abteilungsleiter von Rankhurst Bank and Trusts, liegt im Krankenhaus. Das wäre an sich kaum ungewöhnlich, läge er dort nicht wegen schwerster Verbrennungen, die er sich zugezogen hat«, erklärte Veyron. Er wartete einen Moment, ehe er fortfuhr. »Er ging in Flammen auf, kaum dass er das Haus verließ. Und jetzt kommt es Tom: Am helllichten Tage und ohne fremde Einwirkung.«

Tom spürte, wie sich sein Puls beschleunigte. »Ein neuer Fall von Vampirismus?«

Veyron steckte den Zettel mit einem zufriedenen Lächeln weg, rieb sich voller Vorfreude die Hände. »Selbstverständlich müssen wir das erst noch ergründen, mein lieber Tom. Das Taxi ist jedoch bereits bestellt und holt uns jeden Moment ab. Hol bitte das Daring-Schwert von oben. Wir könnten eventuell in die Verlegenheit kommen, der Hilfe eines Zauberschwerts zu bedürfen.«

* * *

Rebecca Davis wohnte am anderen Ende Harrows in einem solitär stehenden modernen Haus inmitten eines großflächigen Grundstücks. Tom kam es eher wie ein halber Stadtpark vor. Hohe Bäume und Hecken reihten sich aneinander, umrandet von pingelig gepflegten Rasenflächen, die so sauber gestutzt waren, als habe ein Meister Coiffeur und nicht ein Gärtner Hand angelegt. »Früher stand hier mal die Fabrik eines abgehalfterten Möbelhändlers samt Verkaufsraum und Lagerhalle«, wie Veyron erklärte. »Vor ein paar Jahren war alles in Besitz der Familie Davis gekommen und Mrs. Davis hatte alles abreißen und planieren lassen.«

Wo einst Hallen standen und Laster parkten, wuchsen jetzt Zypressen und andere Ziersträucher. Hinter dem Haus gab es einen großen Gartenteich – nach Toms Auffassung eher ein kleiner See – samt Spazierwegen und Pavillons für Rast und Ruhe.

»Könnte der Queen gehören«, meinte Tom, als sie die lange Hofeinfahrt hinauf marschierten, die völlig aus rotem Kiesel bestand. Das moderne, große Haus machte mit den langen Fenstertüren und dem flachen Dach auf ihn einen sehr mediterranen Eindruck. Für die heißen Augusttagen dieses Jahres durchaus passend, fand er.

Sie läuteten an der Haustür und Mrs. Davis öffnete ihnen nur einen Augenblick später. Das verheulte Gesicht und die zerrauften Haare ließen die Verzweiflung der für Tom überraschend jungen Frau deutlich erkennen. Sie wischte sich kurz über das Gesicht, ehe sie Veyron begrüßte und etwas verdutzt auf Tom reagierte.

»Keine Sorge, Mrs. Davis. Das ist Tom Packard, er assistiert mir in allen ungewöhnlichen Angelegenheiten. Sie können vor ihm genauso frei sprechen wie vor mir. Diskretion ist unser oberstes Credo, so wie Sie es erbeten hatten.«

Mrs. Davis nickte und bat sie beide herein, führte sie durch eine weitläufige Diele in ein achteckiges Speisezimmer, das Tom nur noch mehr an ein Schloss erinnerte. Die Davis-Familie liebte es extravagant und modern. Ganz anders als Veyrons alte, durchgebogene Baumarkt-Regale waren in diesem Palast sogar die einfachsten Aufbewahrungsmöbel von exklusivem Design; alles teuer und einzigartig.

Die drei setzten sich an einen großen Tisch, wo Mrs. Davis eine Weile nervös mit den Fingern spielte. Veyron stellte ein paar Fragen zur Einrichtung. Tom fand es ungewöhnlich, dass sich Veyron auf einmal für ganz belanglose Details interessierte. Mrs. Davis beantwortete alles und es entwickelte sich eine nette, ungezwungene Plauderei über dies und das. Namen von Designern wurden ausgetauscht und wie Tom erfuhr, hatte Mrs. Davis Innenarchitektur studiert und war für die Gestaltung jedes einzelnen Einrichtungsgegenstands verantwortlich. Ihr Mann – den sie offenkundig sehr liebte, denn sie erwähnte ihn bei jedem zweiten Satz – schien der Sinn eher nach Geldverdienen zu stehen und verstand nichts von Schönheit und Anmut. Und so schlugen sie schließlich die Brücke zu den dramatischen Ereignissen, wegen denen sie hierhergekommen waren.

»Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die Polizei und auch die Feuerwehr halten das alles für einen Unfall. Aber es war so schrecklich und kein Mensch kann mir erklären, wie es überhaupt dazu kommen konnte«, sagte sie halblaut und begann wieder nervös mit den Fingern zu spielen.

»Hat sich Ihr Mann verändert, besonders in letzter Zeit?« wollte Veyron wissen.

Mrs. Davis zögerte wieder. Etwas in ihr schien sich gegen das Unaussprechliche zu sträuben. Doch es gab kein Zurück mehr, das schien sie zu wissen.

»Ja, das hat er. Wissen Sie, mein Mann – Robert – ist gut vierzehn Jahre älter als ich und er war schon bei Rankhurst Bank and Trusts erfolgreich, als wir uns kennenlernten – bei einer Geburtstagsparty, auf die wir beide eingeladen waren und …«

Olete lõpetanud tasuta lõigu lugemise. Kas soovite edasi lugeda?