Loe raamatut: «Theologie des Neuen Testaments», lehekülg 15

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257 Zur Analyse von Mk 2,23–28 vgl. L.DOERING, Schabbat. Sabbathalacha und -praxis im antiken Judentum, TSAJ 78, Tübingen 1999, 409–432. Auf Jesus führen Mk 2,27 u.a. zurück: E.LOHSE, Jesu Worte über den Sabbat, in: ders., Die Einheit des Neuen Testaments, Göttingen 21973, (62–72) 68; J.ROLOFF, Das Kerygma und der irdische Jesus, Göttingen 21973, 52ff; H.-W.KUHN, Ältere Sammlungen im Markusevangelium (s.u. 8.2), 75; J.GNILKA, Mk I (s.u. 8.2), 123; D.LÜHRMANN, Markus (s.u. 8.2), 64f; H.HÜBNER, Das Gesetz in der synoptischen Tradition (s.o. 3.8), 121; V.HAMPEL, Menschensohn und historischer Jesus (s.u. 3.9.2), 199ff; L.DOERING, Schabbat, 423f.

258 Vgl. hierzu E.LOHSE, Art. σάββατον, ThWNT 7, Stuttgart 1964 (1–31) 5f; die Vielschichtigkeit jüdischer Sabbathalacha (Elephantine, Jubiläenbuch, Qumran, Diaspora, Josephus, Pharisäer, Sadduzäer, frühe Tannaiten) betont L.DOERING, Schabbat, 23–536.

259 Zur Analyse von Mk 3,1–6 vgl. L.DOERING, Schabbat, 441–457. Mk 3,4 halten u.a. für jesuanisch: H.HÜBNER, Gesetz in der synoptischen Tradition, 129; J.ROLOFF, Kerygma, 63f; J.GNILKA, Mk I (s.u. 8.2), 126; E.LOHSE, Jesu Worte, 67; L.DOERING, Schabbat, 423ff.

260 Vgl. J. P. MEIER, A Marginal Jew IV (s.o. 3), 296: „Far from rejecting the sabbath, Jesus wished instead to make the sabbath livable for several pressed Jewish peasants, …“

261 Die Verzehntung gehört zum Kern der protorabbinischen Überlieferung; vgl. J.NEUSNER, Die pharisäischen rechtlichen Überlieferungen (s.o. 3.4.5), 47.

262 Vgl. J.BECKER, Jesus von Nazaret (s.o. 3), 353; D.SÄNGER, Schriftauslegung im Horizont der Gottesherrschaft (s.o. 3.4), 105.

263 Vgl. G.THEISSEN/A.MERZ, Der historische Jesus (s.o. 3), 321–332.

264 Vgl. H.STEGEMANN, Der lehrende Jesus (s.o. 3.5.2), 11ff.

265 Vgl. dazu B.RIGAUX, Die „Zwölf“ in Geschichte und Kerygma, in: H.Ristow/K.Matthiae (Hg.), Der historische Jesus und der kerygmatische Christus (s.o. 3), 468–486; J.P. MEIER, A Marginal Jew III (s.o. 3), 125–197; M. HENGEL/A. M. SCHWEMER, Jesus und das Judentum (s.o. 3), 365–371 (gehen jeweils von einem vorösterlichen Zwölferkreis aus).

266 In Spannung dazu steht Mt 10,5b („Geht nicht auf den Weg zu den Heiden, und in eine Stadt der Samaritaner geht nicht hinein“); Jesu Offenheit zumindest gegenüber den Samaritanern (vgl. Lk 9,51–56; 10,30–35; 17,11–19; Joh 4) spricht für die Vermutung, dass dieses Logion nicht auf Jesus, sondern auf QMt zurückgeht; vgl. U.LUZ, Mt II (s.u. 8.3), 90.

267 Gründe nennt G.THEISSEN, Lokalkolorit und Zeitgeschichte in den Evangelien, NTOA 8, Fribourg/Göttingen 1989, 63–84.237f.

268 Vgl. hierzu J.JEREMIAS, Jesu Verheißung für die Völker, Stuttgart 1956, 47–62.

269 Analyse der relevanten Texte bei W.KRAUS, Das Volk Gottes (s.u. 6.7), 45–95.

270 Zur vielfältigen Bestimmung des Judeseins Jesu in der neueren Forschung vgl. T.HOLMÉN, The Jewishness of Jesus in the third quest, in: M.Labahn/A.Schmidt (Hg.), Jesus, Mark and Q (s.o. 3.1), 143–162, der feststellt: „‚Jewishness‘ has become a fluid concept. Fluidity of concepts inevitably leads to confusion. Confusion, again, is a favourable soil for conclusions not based on coherent thinking, but rather on preconceptions lurking in the mind of every scholar“ (a.a.O., 156).

271 Einen Überblick bietet H.LICHTENBERGER, Messianische Erwartungen und messianische Gestalten in der Zeit des Zweiten Tempels, in: E.Stegemann (Hg.), Messias-Vorstellungen bei Juden und Christen, Neukirchen 1993, 9–20.

272 Ein direktes „Sohn Gottes“-Bewusstsein ist bei Jesus nicht nachzuweisen. Zentrale Texte wie Mk 1,11; 9,7; 15,39 (s.u. 8.2.2) oder Stellen, an denen Jesus sich als „der Sohn“ (absolut) bezeichnet (Lk 10,22par; Mk 13,32), dürften kaum vorösterlich sein. Die Rede von „eurem Vater“ erklärt sich aus dem Anredecharakter der entsprechenden Logien (Lk 12,30 par; 6,36 par; 12,32; Mk 11,25 par; Mt 6,8; 18,35; 23,9). Aus der Gottesanrede „Abba“ kann ebenfalls kein spezifisches Sohnesbewusstsein Jesu erschlossen werden (s.o. 3.3.1). Zur Analyse vgl. F.HAHN, Christologische Hoheitstitel (s.u. 4), 280–346. Zur ‚Sohn Davids‘-Vorstellung vgl. M.KARRER, Von David zu Christus, in: König David – biblische Schlüsselfigur und europäische Leitgestalt, hg. v. W.Dietrich/H.Herkommer, Freiburg(CH)/Stuttgart 2003, 327–365.

273 Vgl. z.B.Plut, Mor 604d; Dio Chrys, Or 47,6.

274 Zu den prophetisch-messianischen Traditionen in Qumran vgl. J.ZIMMERMANN, Messianische Texte aus Qumran (s.o. 3.5.2), 312–417.

275 Vgl. M.HENGEL, Nachfolge und Charisma (s.o. 3.6.2), 74; J.D.G. DUNN, Jesus Remembered (s.o. 3), 664–666. Anders G.VERMES, Jesus der Jude (s.o. 3), 85, wonach ‚Prophet‘ „die Beschreibung zu sein scheint, die Jesus selbst vorgezogen hat“; E.P. SANDERS, Sohn Gottes (s.o. 3), 381: „Er war ein Prophet, und zwar ein eschatologischer Prophet“; N.T. WRIGHT, Jesus (s.o. 3), 163: „Rather, I suggest that Jesus was seen as, and saw himself as, a prophet; not a particular one necessarily, as though there were an individual set of shoes ready-made into which he was consciously stepping, but a prophet like the prophets of old, coming to Israel with a word from her covenant god, warning her of the imminent and fearful consequences of the direction she was traveling, urging and summoning her to a new and different way“; S.FREYNE, Jesus (s.o. 3.8.1), 168 u.ö., wonach Jesaja und Daniel den Hintergrund des Selbstverständnisses Jesu bilden.

276 Zur kontroversen Forschungsgeschichte vgl. W.G. KÜMMEL, Jesusforschung (s.o. 3.1), 340–374.

277 Vgl. ferner EvTh Log 86; Apg 7,56; Apk 1,13; in der LXX findet sich υἱὸς ἀνϑρώπου nur undeterminiert.

278 Vgl. M.MÜLLER, Art. Menschensohn im Neuen Testament, RGG4 5, Tübingen 2002, 1098–1100.

279 Vgl. dazu C.COLPE, Art. ὁ υἱὸς τοῦ ἀνϑρώπου, 405f.

280 Zur Bedeutung von vgl. bes. K.KOCH, Das Reich der Heiligen und des Menschensohns. Ein Kapitel politischer Theologie, in: ders., Die Reiche der Welt und der kommende Menschensohn. Studien zum Danielbuch, Neukirchen 1995, (140–172) 157–160.

281 Vgl. zur Analyse K.MÜLLER, Menschensohn und Messias, in: ders., Studien zur frühjüdischen Apokalyptik, SBA.NT 11, Freiburg 1991, 279–322.

282 Vgl. hierzu J.J. COLLINS, The Scepter and the Star. The Messiahs of the Dead Sea Scrolls and Other Ancient Literature, in: The Anchor Bible Reference Library, New York 1995, 173–194, wonach die Texte für nicht fest fixierte Menschensohnvorstellungen in apokalyptischen Kreisen vor und neben dem Neuen Testament sprechen, die ihn als an der eschatologischen Vernichtung der Feinde Gottes beteiligten Messias betrachten.

283 Diese Frage können all jene nicht beantworten, die alle Menschensohnworte als Gemeindebildung ansehen; so z.B. PH.VIELHAUER, Gottesreich, 90f; H.CONZELMANN, Theologie, 105–111; A.VÖGTLE, ‚Gretchenfrage‘, 175. Für eine Selbstbezeichnung Jesu als Menschensohn plädieren z.B. H.E. TÖDT, Menschensohn, 298–316; J.ROLOFF, Jesus (s.o. 3), 118f; H.MERKLEIN, Jesu Botschaft von der Gottesherrschaft (s.o. 3.4), 154–164; G.THEISSEN/A.MERZ, Der historische Jesus (s.o. 3), 476f; J.SCHRÖTER, Jesus (s.o. 3), 252f; zur Forschungsgeschichte vgl. A.VÖGTLE, ‚Gretchenfrage‘, 22–81 (Authentizitätshypothesen). 82–144 (nachösterliche Entstehung).

284 Q 12,8 spielt nach A.VÖGTLE, Die ‚Gretchenfrage‘, 9, eine „Schlüsselrolle“ für die Menschensohnfrage beim irdischen Jesus. Die mt. Parallele (10,32) zu Lk 12,8 lautet πᾶς οὖν ὅστις ὁμολογήσει ἐν ἐμοὶ ἔμπροσϑεν τῶν ἀνϑρώπων, ὁμολογήσω ϰἀγὼ ἐν αὐτῷ ἔμπροσϑεν τοῦ πατρός μου τοῦ ἐν [τοῖς] οὐρανοῖς und enthält den Begriff Menschensohn nicht; auch die Parallele Q 12,10 spricht nur im Passiv von der gerichtlichen Vergebung (ἀφεϑήσεται), weshalb hier im Sinne des Passivum divinum wohl Gott selbst der Sanktionierende ist. Daher hat sich vor allem P.HOFFMANN für eine lukanisch-redaktionelle Ableitung ausgesprochen: DERS., Der Menschensohn in Lukas 12.8, NTS 44 (1998), 357–379. Jedoch ist die mt. Bearbeitung des Logions sprachlich deutlich zu greifen und die Einfügung in den mt. Kontext begünstigte nicht die Übernahme des Menschensohnbegriffs (vgl. A.VÖGTLE, a.a.O., 17f), so dass mit J.SCHRÖTER, Erinnerung (s.u. 8.1), 362–365, und C.M. TUCKETT, Q 12,8 Once Again – „Son of Man“ or „I“?, in: J.M. Asgeirsson/K. de Troyer/M.W. Meyer (Hg.), From Quest to Q (s.u. 8.1), 171–188, am Menschensohn in Q 12,8 festzuhalten ist.

285 So z.B. R.BULTMANN, Theologie, 30.

286 Vgl. CHR.RINIKER, Die Gerichtsverkündigung Jesu (s.o. 3.8) 348; J.SCHRÖTER, Jesus (s.o. 3), 253.

287 Vgl. G.THEISSEN/A.MERZ, Der historische Jesus (s.o. 3), 479. Anders z.B. P.STUHLMACHER, Theologie I, 120f, der eine Urform von Mk 9,31 und Mk 10,45 als authentisches Wort Jesu über den leidenden Menschensohn ansieht.

288 Vgl. auch J.D.G. DUNN, Jesus Remembered (s.o. 3), 759–761.

289 Vgl. E.-J.WASCHKE, Der Gesalbte, BZAW 306, Berlin 2001.

290 Vgl. hier G.OEGEMA, Der Gesalbte und sein Volk, Göttingen 1994; ST. SCHREIBER, Gesalbter und König (s.o. 3.4.1), 145–534; W.HORBURY, Jewish Messianism and the Cult of Christ, London 1998; zu den komplexen Gesalbten-Vorstellungen in Qumran vgl. J.ZIMMERMANN, Messianische Texte aus Qumran (s.o. 3.5.2), 23ff.

291 Eine Auflistung aller aufrührerischen Gestalten findet sich bei J.D. CROSSAN, Der historische Jesus (s.o. 3), 585f.

292 Vgl. M.HENGEL, Jesus der Messias Israels, 50.

293 Vgl. J.FREY, Der historische Jesus und der Christus der Evangelien, 304ff; J.SCHRÖTER, Jesus (s.o. 3), 262ff.

294 Gegen R.BULTMANN, Theologie, 28: „Daran, daß das Leben und Wirken Jesu, gemessen am traditionellen Messiasgedanken, kein messianisches war, läßt im übrigen die synoptische Tradition keinen Zweifel“.

295 Zum chronologischen Rahmen des Auftretens Jesu vgl. G.THEISSEN/A: MERZ, Der historische Jesus (s.o. 3), 147–155.

296 Eine bis heute bedenkenswerte Antwort auf die Frage, warum Jesus nach Jerusalem hinaufzog, gibt A. SCHWEITZER, Das Messianitäts- und Leidensgeheimnis (s.o. 3.4.5), 315f: „Ehe das Reich Gottes kommen konnte, musste die Drangsal eintreffen. Sie blieb aber aus. Man musste sie also herbeiführen, um so das Gottesreich herbeizunötigen. Buße und Knechtung der widergöttlichen Macht taten es nicht allein, sondern es musste noch ein Stärkerer zu den Gewalttätigen hinzutreten: der zukünftige Messias, der an sich die Enddrangsal heraufführte in der Form, wie sie sich schon an dem Elias erfüllt hatte. So geht das Geheimnis des Reiches Gottes in das Geheimnis des Leidensgedankens über … Nun führte aber Gott die Drangsal nicht herauf. Und doch musste die Sühne geleistet werden. Da ging es Jesus auf, dass er als zukünftiger Menschensohn die Sühne an sich vollziehen müsse.“

297 Diese Konflikte können keineswegs auf die Zeit der Evangelien und ihrer Gemeinden beschränkt werden; vgl. CHR. KEITH, Jesus against the Scribal Elite, Grand Rapids 2014, 7–9.

298 Vgl. hier R. RIESNER, Jesus als Lehrer, WUNT 2.7, Tübingen 31988; M. EBNER, Jesus – Ein Weisheitslehrer?, HBS 15, Würzburg 1998.

299 Der Pharisäer Josephus (vgl. Vita 12) beschreibt die Aufgabe/Funktion der Tora so: „Unser Gesetzgeber … wollte das in Worte gefasste Gesetz auch praktisch ausgeführt wissen, indem er, sobald die Erziehung und häusliche Lebensweise eines jeden begann, nichts, auch nicht das geringste der Wahl und Willkür derer überließ, für die seine Gesetze bestimmt waren. Ja, selbst bezüglich der Speisen, welche man essen dürfe und welche nicht; der Personen, die an dieser Lebensweise teilnehmen sollten; der Mühen, Anstrengungen in den einzelnen Berufen, und wiederum bezüglich der Erholung von den Mühen stellte er in seinem Gesetz eine Regel und Richtschnur auf, damit wir unter ihm wie unter einem Vater und Gebieter leben und weder absichtlich noch aus Unwissenheit sündigen möchten“ (Ap 2,173f).

300 Aufschlussreich ist Sir 38f, wo es über die Weisheit eines Schriftgelehrten heißt: „wer wenig Arbeit hat, der wird sich Weisheit erwerben“. Dann werden zahlreiche Berufe aufgezählt (38,27: Zimmermann!; vgl. Mk 6,3), die zwar für die Gemeinschaft sehr wichtig sind, aber aufgrund ihrer Belastung kein wirkliches Tora-Studium zulassen. Über die diese Berufe ausübenden Menschen heißt es dann abschließend: „Doch zum Rat des Volkes werden sie nicht gebeten, und in der Gemeinde ragen sie nicht heraus; auf den Richterstuhl setzen sie sich nicht, und die Rechtsordnung haben sie nicht im Sinn. Auch nicht zeigen sie Bildung und Urteil, und in Sprüchen kennen sie sich nicht aus.“

301 Schreiber/Schriftgelehrte waren seit der Perserzeit als Überlieferungsträger, Tora-Lehrer und Richter die Wahrer der jüdischen Identität; vgl. dazu A.J. SALDARINI, Pharisees, Scribes and Sadducees in Palestinian Society, Grand Rapids 22001; R. A. HORSLEY, Revolt of the Scribes, Minneapolis 2010.

302 Vgl. dazu M.SABBE, The Cleaning of the Temple and the Temple Logion, in: ders., Studia Neotestamentica, Leuven 1991, 331–354; TH.SÖDING, Die Tempelaktion Jesu, TThZ 101 (1992), 36–64; E.STEGEMANN, Zur Tempelreinigung im Johannesevangelium, in: Die Hebräische Bibel und ihre zweifache Nachgeschichte (FS R. Rendtorff), hg. v. E.Blum u.a., Neukirchen 1990, 503–516; J.SAUER, Rückkehr und Vollendung des Heils (s.o. 3.1.2), 426–459; K.PAESLER, Das Tempelwort Jesu, FRLANT 184, Göttingen 1999, 233–249; J. ÅDNA, Jesu Stellung zum Tempel, WUNT 2.119, Tübingen 2000, 300–333; W.REINBOLD, Der Prozess Jesu (s.o. 3.10), 130–137.

303 Vgl. zur Begründung K.PAESLER, Das Tempelwort Jesu, 76–92 (Mk 14,58 ist eine nachösterliche Variante von Mk 13,2*).

304 Vgl. K.PAESLER, Das Tempelwort Jesu, 244: „zeichenhafte Verunmöglichung und Aufhebung des Jerusalemer Kultbetriebes“.

305 Vgl. J.SAUER, Rückkehr und Vollendung des Heils (s.o. 3.1.2), 455–459.

306 Vgl. E.P. SANDERS, Sohn Gottes (s.o. 3), 380: „Ich nehme also an, daß Jesu symbolische Aktion, die Tische der Geldwechsler im Tempel umzustürzen, Hand in Hand mit einem Ausspruch über die bevorstehende Zerstörung des Tempels ging und in dieser Kombination von den Behörden als prophetische Drohung aufgefaßt wurde“; anders J.BECKER, Jesus von Nazaret (s.o. 3), 407ff, der die Tempelreinigung für unhistorisch hält.

307 Vgl. H.RITT, „Wer war schuld am Tod Jesu?“, BZ 31 (1987), 165–175.

308 Jos, Bell 6,300–305: „Furchtbarer aber als diese Dinge war folgendes: Vier Jahre vor dem Krieg, als die Stadt noch im höchsten Maße Frieden und Wohlstand genoss, kam nämlich ein gewisser Jesus, Sohn des Ananias, ein ungebildeter Mann vom Lande zu dem Fest, bei dem es Sitte ist, dass alle Gott eine Hütte bauen, in das Heiligtum und begann unvermittelt zu rufen: ‚Eine Stimme vom Aufgang, eine Stimme vom Niedergang, eine Stimme von den vier Winden, eine Stimme über Jerusalem und den Tempel, eine Stimme über Bräutigam und Braut, eine Stimme über das ganze Volk!‘ So ging er in allen Gassen umher und schrie Tag und Nacht. Einige angesehene Bürger, die sich über das Unglücksgeschrei ärgerten, nahmen ihn fest und misshandelten ihn mit vielen Schlägen. Er aber gab keinen Laut von sich, weder zu seiner Verteidigung noch eigens gegen die, die ihn schlugen, sonder stieß beharrlich weiter dieselben Rufe aus wie zuvor. Da glaubten die Obersten, was ja auch zutraf, dass den Mann eine übermenschliche Macht treibe und führten ihn zu dem Landpfleger, den die Römer damals eingesetzt hatten. Dort wurde er bis auf die Knochen durch Peitschenhiebe zerfleischt, aber er flehte nicht und weinte auch nicht, sondern mit dem jammervollsten Ton, den er seiner Stimme geben konnte, antwortete er auf jeden Schlag: ‚Wehe dir, Jerusalem!‘ Als aber Albinus – denn das war der Landpfleger – fragte, wer er sei, woher er komme und weshalb er ein solches Geschrei vollführe, antwortete er darauf nicht das geringste, sondern fuhr fort, über die Stadt zu klagen und ließ nicht ab, bis Albinus urteilte, dass er wahnsinnig sei und ihn laufen ließ.“

309 Zum Tempel vgl. J.MAIER, Beobachtungen zum Konfliktpotential in neutestamentlichen Aussagen über den Tempel, in: Jesus und das jüdische Gesetz, hrsg. v. I.Broer, Stuttgart 1992, 173–213.

310 K.MÜLLER, Möglichkeit und Vollzug jüdischer Kapitalgerichtsbarkeit im Prozess gegen Jesus, in: K.Kertelge (Hg.), Der Prozess gegen Jesus (s.o. 3.10), (41–83) 82f.

311 Vgl. hier bes. K.MÜLLER, Kapitalgerichtsbarkeit, 44–58 (dort die Auseinandersetzung mit anderen Thesen).

312 Vgl. Jos, Bell 2,117; Ant 18,2.

313 Zu Pilatus vgl. K.ST. KRIEGER, Pontius Pilatus – ein Judenfeind? Zur Problematik einer Pilatusbiographie, BN 78 (1995), 63–83. Er betont, dass alle Quellen über Pilatus tendenziös berichten und Vorsicht geboten ist gegenüber der geläufigen Darstellung, Pilatus sei ein besonders charakterloser Mensch gewesen.

314 Vgl. Jos, Ant 17,272.

315 Vgl. Jos, Ant 17,273ff.

316 Vgl. Jos, Ant 17,278ff.

317 Vgl. zur Analyse der wichtigsten Texte M.HENGEL, Die Zeloten (s.o. 3.8.1), 261–277.329ff; P.EGGER, „Crucifixus sub Pontio Pilato“ (s.o. 3.10), 72ff.

318 Jos, Ant 17,285.

319 Vgl. Jos, Ant 17,295; vgl. auch Ant 20,502, wo von der Kreuzigung der beiden Söhne des Zelotengründers Judas, Simon und Jakob, um 46 n.Chr. durch den Prokurator Tiberius Alexander berichtet wird.

320 Grundlegend sind hier M.HENGEL, Mors turpissima crucis. Die Kreuzigung in der antiken Welt und die „Torheit“ des „Wortes vom Kreuz“, in: Rechtfertigung (FS E.Käsemann), hg. v. J.Friedrich/W.Pöhlmann/P.Stuhlmacher, Tübingen 1976, 125–184; H.-W.KUHN, Die Kreuzesstrafe während der frühen Kaiserzeit, ANRW.II 25/1, Berlin 1982, 648–793.

321 Dieses Datum setzt sich immer mehr als Konsens durch; vgl. R. RIESNER, Die Frühzeit des Apostels Paulus (s.u. 5), 31–52; G.VERMES, Die Passion (s.o. 3.10), 138.

322 Vgl. S.FREYNE, Jesus (s.o. 3.8.1), 165: „Jesus cannot have been unaware of the consequences of his symbolic action for his own future.“

323 N.T. WRIGHT, Jesus (s.o. 3), 651f, sieht in der durch Jesus proklamierten Verheißung der Rückkehr Jahwes zum Berg Zion das Zentrum des Selbstverständnisses Jesu und den Anlass seiner Reise nach Jerusalem einschließlich der Tempelaktion. Dagegen spricht allerdings deutlich, dass Σιών („Zion“) in der Verkündigung Jesu überhaupt nicht überliefert ist (Σιών nur in Mt 21,5 und Joh 12,15).

324 Für den vorösterlichen Ursprung von Mk 14,25 spricht vor allem, dass nicht Jesus und sein Geschick, sondern das Reich Gottes im Mittelpunkt steht; vgl. H.MERKLEIN, Erwägungen zur Überlieferungsgeschichte der neutestamentlichen Abendmahlstraditionen, in: ders., Studien zu Jesus und Paulus, WUNT 43, Tübingen 1987, (157–180) 170–174, der z.R.Mk 14,25 zum hermeneutischen Schlüssel für die Abendmahlsfrage erklärt.

325 Positiv votiert J.JEREMIAS, Die Abendmahlsworte Jesu, Göttingen 41967, 25–30; dagegen mit guten Gründen B.KOLLMANN, Urspung und Gestalten der frühchristlichen Mahlfeier (s.o. 3.4.5), 158–161.

326 Vgl. dazu H.SCHÜRMANN, Jesu Tod im Licht seines Basileia-Verständnisses, in: ders., Gottes Reich – Jesu Geschick (s.o. 3), 185–245.

327 Zu Mk 10,45b vgl. J.ROLOFF, Anfänge der soteriologischen Deutung des Todes Jesu (Mk. X. 45 und Lk. XXII. 27), in: ders., Exegetische Verantwortung in der Kirche, Göttingen 1990, 117–143.

328 Eine überzeugende genaue Rekonstruktion der Worte und Gesten beim Abendmahl ist kaum möglich; die scharfsinnigste Analyse der Abendmahlsüberlieferung legte H.MERKLEIN, Erwägungen zur Überlieferungsgeschichte der neutestamentlichen Abendmahlstraditionen, 158–174, vor; vgl. ferner mit unterschiedlichen Akzentuierungen J.JEREMIAS, Die Abendmahlsworte Jesu, 132–195; H.SCHÜRMANN, Der Einsetzungsbericht Lk 22,19–20; NTA 4, Münster 1955; H.PATSCH, Abendmahl und historischer Jesus, München 1972; B.KOLLMANN, Urspung und Gestalten der frühchristlichen Mahlfeier (s.o. 3.4.5), 153–189; J.SCHRÖTER, Das Abendmahl, SBS 210, Stuttgart 2006, 25–134.

329 Vgl. dazu H.SCHÜRMANN, „Pro-Existenz“ als christologischer Grundbegriff, in: ders., Jesus. Gestalt und Geheimnis, hg. v. K.Scholtissek, Paderborn 1994, 286–315.