Loe raamatut: «Mein neuer Job - Die unerhörte Geschichte der Sabine G.», lehekülg 5

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Kapitel 5 – hinterlassene Ungereimtheiten des Vorgängers

Den Rest des Tages gab der Chef mir mehrere Aufgaben, die ich nicht alle abarbeiten konnte, obwohl ich an diesem Tag bis 18:30 Uhr arbeitet. Ich sah sonst auch niemanden mehr an diesem Tag in der Villa Gabelstein. Nur Lukas kam gegen kurz nach Sechs Uhr, bat mich, meine Arbeit abzuschließen und morgen weiter zu machen. Bei der Gelegenheit gab er mir noch eine weitere, große Aufgabe: Alle seine Mieteinnahmen, offenen Forderungen, sowie sämtliche Ausgaben für seine Mietobjekte waren in eine einzige, riesige Excel-Tabelle eingepflegt, die über die letzten acht Jahre ging. Diese Tabelle war nicht stimmig und zudem nicht auf dem aktuellen Stand. Ich sollte die Fehler finden, sie außerdem in einzelne Tabellen für jedes Jahr überführen und aktualisieren. Zudem sollte ich eine neue Tabelle für das kommende Jahr vorbereiten, die ich dann selbständig führen sollte. Das war Arbeit für mehrere Tage, oder besser Wochen. Ich mußte die Einträge in den Tabellen mit den Buchungsbelegen in verschiedenen Ordnern abgleichen, was sehr mühsam war, da mir die Systematik der Ablage unklar blieb.

Die Unstimmigkeiten, die ich in den nächsten Tagen dabei entdeckte, führten mich zu dem Schluß, daß sein ehemaliger Kompagnon – quasi mein Vorgänger – über die Jahre Gelder im unteren fünfstelligen Bereich unterschlagen hatte. Und das war nur die Summe der Unstimmigkeiten, die aus den Büchern zu ermitteln war. Man kann nur vermuten, wie viel Geld unterschlagen wurde, ohne das es Hinweise in den Büchern gibt, wie beispielsweise gefälschte oder überhöhte Handwerkerrechnungen, für die Kick-Backs geflossen sind.

In der Besprechung zu diesem Thema, als ich ihm die Ergebnisse meiner Arbeit, einschließlich der neu vorbereiteten Excel-Tabellen vorlegte, schlug ich vor, einen Anwalt damit zu beauftragen, das Geld wenigstens zum Teil wieder zurück zu holen. Lukas lachte. Das solle ich ihm überlassen. Erstens sei er selbst Anwalt und zweitens gäbe es keine Möglichkeit, das Geld zurück zu holen, selbst wenn er wollte. Das sei ausgeschlossen.

Er war Anwalt? Ja, irgendwann war mal davon die Rede, aber er hatte keine Mandanten, zumindest nicht in Deutschland. Im Laufe der Zeit erfuhr ich Hintergründe und Einzelheiten zu diesen seltsamen Geschäfts- und Beziehungsgeflechten. Antonio Lukas hatte tatsächlich eine Lizenz als Anwalt in Italien, während seine Frau, eine gebürtige Italienerin, als Anwältin in Deutschland tätig war. Ihre Fachgebiete waren Familienrecht – vor allem Scheidungen –, Insolvenzrecht und Baurecht. Sie war eine sehr intelligente Frau, mehrsprachig, Juristin mit Doktortitel, den sie jedoch nie besonders hervorhob. Sie stammte aus einer wohlhabenden und einflußreichen norditalienischen Familie. Ihr Vater hatte großen Einfluß auf sie und wachte darüber, daß sie trotz ihres Lebenswandels die Ehre der Familie nie vergaß. Ihr Mädchenname war di Bardolo, woraus ich schloß, daß sie sogar adeliger Herkunft war. Sie hatte zwei Schwestern und zwei Brüder, was auch für italienische Familien heute eher ungewöhnlich ist. Sie war die zweitjüngste. Ihre Brüder hatten das elterliche Firmenkonglomerat weiterführen sollen, daher wollte sie; mußte sie; erwartete man von ihr; möglichst gewinnbringend zu heiraten. Warum sie Anton geheiratet hatte, der angeblich aus einfachen Verhältnissen stammte und sich alles erarbeitet hatte, konnte ich nie erfahren, nur daß sie sich schon auf der Uni kennengelernt hatten. Oder besser auf zwei Unis, denn sie haben sich zuerst in München und dann in Rom getroffen, wo Anton dann erfolgreich sein Juraexamen bestanden hatte. Das hat ihr wohl imponiert, aber Genaues habe ich nie erfahren.

Das einzige, was ich an Persönlichem zu ihrer frühen Beziehung einmal aus dem Munde Gabriellas erfuhr, war ihre lebhafte Schilderung, wie ihr Vater zunächst kategorisch abgelehnt hatte, daß sie ausgerechnet einen Deutschen heiratet, der dazu auch nicht einmal standesgemäß wäre. Aber schon nach zwei Wochen sei er plötzlich ganz enthusiastisch gewesen, und hätte später eine gigantische Hochzeitsfeier organisiert, und ihren Mann wie einen Sohn angenommen. Von Antonio erfuhr ich einmal ganz beiläufig, daß er schon kurz bevor er Gabriella geheiratet habe, die ersten, lukrativen Geschäfte mit ihrem Vater abgewickelt hatte.

Ich schweife ab, also zurück zu den gefakten Zahlen in den Jahresberichten. Ich hatte mich in diese Materie derart verbissen, daß ich es nicht darauf beruhen lassen wollte. Am nächsten Tag ging ich erneut zu meinem Chef, erklärte, ich wolle das Thema von gestern nochmals ansprechen und breitete ihm meine Überlegungen dazu aus: Ganz unverblümt sagte ich im ins Gesicht, für mich sei das eine Menge Geld, und ich könne mir nur zwei Szenarien ausdenken, in denen es unklug wäre, zu versuchen, das Geld zurückholen zu wollen. Erstens, er selbst, also Antonio Lukas, habe seinen Teil an den verschwundenen Geldern einkassiert und zweitens, sein Kompagnon ist tot oder ins Ausland geflüchtet. Lukas lachte schallend auf und klatschte in die Hände, so als würde er Beifall klatschen. Dann sagte er „beides“. Ich fragte nach: „tot und ins Ausland abgesetzt?“

Er lachte wieder, „nein tot und in die eigene Tasche! Was meinen Sie, wie man so einen gehobenen Lebensstandard denn sonst finanzieren kann? Man muß alle Tricks auf Lager haben, wissen, welche Beamte mit Geld und welche mit einem schönen Mädchen zu gewinnen sind und welchen man immer aus dem Weg gehen muß. Letztere gibt es auch noch, zum Glück sehr selten, und fast immer haben sie irgendwo auf der Hierarchie nach oben einen anderen über sich, der einen besser versteht. Aber ich freu mich, daß sie so ein kluges Köpfchen sind, Fräulein Greubel, und nicht nur einen wunderhübschen Arsch haben.“

Er hatte das erste Mal ein ordinäres Wort gebraucht, er zeigte sich sonst immer sehr distinguiert. Er beließ es nicht beim Wort. Er hatte sich erhoben und faßte mir unter meinen Rock, und obwohl ich ja von Anfang an immer damit gerechnet hatte, daß es zu sexuellen Übergriffen kommen würde, – wobei ich zuerst auch gedacht habe, wenn es unangenehm wird, nehme ich Reißaus und habe dann eben ein oder zwei gute Monatsgehälter auf meinem Konto, plus eine verrückte Geschichte im Gedächtnis und das war es dann – so war ich jetzt so perplex, daß ich nichts unternahm, sondern ihn gewähren ließ.

An diesem Tag hatte ich wieder einen String mit Taillenmieder und Nylonstrümpfen zum Anziehen bekommen, was nun immer häufiger der Fall war, also wirklich hoch erotische Wäsche, ich glaube der Marke Lise Charmel. Nachdem er meinen Po ertastet hatte und auch ein wenig geknetet hat, was durchaus angenehm war, trat er jedoch zurück und forderte mich auf, den Rock hochzuheben.

Dabei führte er aus: „Sehen Sie, Fräulein Greubel, ich liebe Luxuswäsche, aber es ist auch ein teures Hobby. Was Sie heute an Unterwäsche anhaben, hat round about 300 Euro gekostet, da ist es doch absolut klug, wenn ich es als Dienstkleidung über ein Firmenkonto laufen lasse und auch noch von der Steuer absetzen kann. Man muß das Nützliche mit dem Schönen verbinden. Die Idee mit der Dienstkleidung finde ich genial. Schade nur, daß sie nicht von mir stammt. Ich habe den Tip von Madame Elle. Sie werden sie noch kennen lernen, sie kleidet ihre Mädchen immer auf diese Weise ein.“

Ich guckte ihn ungläubig an, aber bevor ich meinen Einwand machen konnte, beantwortete er ihn schon selbst: „Und den Finanzbeamten klar zu machen, daß Dessous Dienstkleidung sind, fällt nicht nur den Edelprostituierten leicht. Oder glauben Sie, eine Marktfrau würde ihre Thermo-Unterwäsche nicht geltend machen?“ Nun war ich weder Marktfrau noch Edel-Prostituierte, oder vielleicht doch? Er hatte bisher keine Anstalten gemacht, mit mir zu schlafen, oder mich einem anderen Mann zuzuführen. Manchmal glaubte ich, es würde nie geschehen, manchmal wünschte ich sogar, es würde endlich geschehen. Immerhin hatte ich seit Monaten keinen Sex, einmal abgesehen davon, daß mich Michaela nun regelmäßig stimulierte – und ich selbst natürlich auch, vor allem am Wochenende, wenn es mir langweilig wurde, so allein in meiner Wohnung. Aber das war etwas anderes.

Ich gehe hier ja ziemlich in die Einzelheiten, was mein Intimleben angeht, ich denke jedoch, dies ist notwendig, um zu verstehen, wie sich alles, was noch folgte, entwickelt hat. Mein Bericht wäre unvollständig und auch nicht zu verstehen, glaube ich, wenn ich diese sehr persönlichen Dinge unerwähnt ließe, wobei ich natürlich auch nicht alle kleinen Begebenheiten schildern kann.

Ich fand es nicht ungewöhnlich, mein sexuelles Verlangen mit jedem Tag anwachsen zu sehen, weshalb ich mir wenigstens selbst am Wochenende ein wenig Erleichterung verschaffte. Ich ging dazu eines Tages auch in ein Erotikgeschäft. Dazu bin ich sogar extra nach Frankfurt gefahren, weil ich fürchtete, in meiner Stadt vielleicht jemanden zu treffen, den ich kenne. Ich bin natürlich nach Frankfurt gefahren, um Schuhe zu kaufen, obwohl ich ja ständig neue bekam. Online habe ich zwar auch schon mal nach Erotik-Artikeln geschaut, aber ich wollte hier weder meine Kreditkarteninformationen noch meinen Namen hinterlassen. Ich habe dann fast 200 Euro im Sexshop gelassen, hauptsächlich für Spielzeug. Ich glaube, seit meinem 13. Lebensjahr habe ich es mir regelmäßig selbst besorgt, wobei das Manipulieren weniger im Mittelpunkt stand, als meine erotischen Tagträume. Damals war ich heftig in unseren Mathelehrer verknallt, ein großer Blonder, der immer etwas verlegen wirkte, wenn ihn ein schönes Mädchen etwas fragte. Ich hatte bei ihm gute Noten und es hat richtig Spaß gemacht, bei ihm zu lernen, was sonst bei Mathe ja eher nicht der Fall ist.

Nun war ich aber seit acht Wochen Angestellte von Antonio Lukas, offensichtlich mit der Intention ihm als private Privatsekretärin auch zu unanständigen Diensten dienstbar zu sein, ohne das er sich mir auf eindeutige Weise genähert hätte – von dem einen Mal Po-Tätscheln einmal abgesehen. Ich habe es ja auch nicht verlangt, ich fand ihn zwar durchaus sympathisch, aber ich war nicht darauf aus, ihn anders denn als mein Chef wahrzunehmen, oder eine Affäre mit ihm anzufangen. Im Grunde wartete ich darauf, daß er etwas unternimmt, ich lauerte wie ein Tier, das eine unbestimmte Bedrohung wahrnimmt, ohne das bisher etwas ernsthaft Bedrohliches eingetreten wäre. Ich stand immer unter einer gewissen Spannung, aber nie so stark, daß sie größeres Unbehagen bereitet hätte. Der normale Streß, den man hat, wenn man eine neue Arbeit antritt mit neuen Kollegen und neuen Verfahrensabläufen, neuen Ritualen, neuen Beschränkungen, neuen Freiheiten, war immer deutlich stärker gewesen. Ich gewöhnte mich an die hier herrschenden Absonderlichkeiten und fühlte mich insgesamt sehr wohl, denn meine Arbeit machte durchaus Spaß und die Arbeitsumgebung war ja auch einmalig klasse, mit dem eigenen, großen Büro und den zahlreichen Annehmlichkeiten, die Lukas bereithielt. Der Griff an meinen Po war der erste sexuelle Übergriff von ihm. Was für ein Mann war er?

Es geschah wieder – nichts.

Eines Tages im September empfing ich einen seiner Immobilienverwalter in meinem Büro, um Fragen zu einem Sechsparteienhaus durchzusprechen, wo eine energetische Sanierung durchgeführt wurde mit all den Problemen die das mit den Handwerkern und Mietern verursacht. Ich sollte später noch häufiger zu der Baustelle fahren, meistens allein, aber zweimal kam auch Lukas mit, als es um Abnahmen größerer Gewerke ging. Jedenfalls war ich seltsam berührt, als dieser Immobilienverwalter, ein Diplomingenieur, geradezu ehrfürchtig in mein Büro eintrat – begleitet von Michaela, die erneut ein extrakurzes Kleid trug und mit ihren langen Beinen wirklich hoch-erotisch wirkte – und sich anschließen von mir alle Fragen diktieren ließ. Er wagte kaum zu widersprechen, ich war für ihn der Big Boß. Das mir Leute mit Achtung und Respekt begegnen, besonders auf Gebieten, in denen ich mich gut auskenne, habe ich schon oft erfahren, aber dies hier war anders. Er war einfach schon vom Ambiente beeindruckt.

An dem Tag hatte ich erneut ein Korsett getragen, was mir auch eine gewisse herrische Haltung verliehen haben mag; ich mußte einfach gerade sitzen. Ansonsten lümmle ich mich gerne mal in meinen Sessel, was ich gerade bei Unterhaltungen häufig mache, so das mir selbst dies schon als unangenehm aufgefallen ist. Für dienstliche Angelegenheiten ist so ein Korsett offenbar keine schlechte Wahl, auch wenn es nach stundenlangen Tragen unbequem wird. Ich muß selbst auch hoch-erotisch ausgesehen haben, mit meinem Kostüm in hellem Grau, mit dem knielangen Rock aus dem meine hübschen Beine in den schimmernden Strapsstrümpfen hervorlugten, der weißen Bluse, unter der meine Pracht, vom Korsett nach oben gedrückt, geradezu hervorquoll und dem Blazer, der dem ganzen Outfit den seriösen Business-Look verschaffte.

Selbstverständlich erinnere ich mich auch an den Inhalt unserer Besprechung sehr gut, denn die Immobilienverwaltung, die der Ingenieur vertrat, wollte wegen der zahlreichen und nicht enden wollenden Auseinandersetzungen mit den Dachdeckern, Maurern, Malern, Installateuren und nicht zuletzt den Mietparteien unseren Dienstleistungsvertrag um satte 20 Prozent verteuern. Ich hatte mich aber, mit Hilfe meines Chefs, der jedoch bei diesem Termin verhindert war, gut vorbereitet und hatte ihm eine Reihe von Verstößen gegen den Dienstleistungsvertrag durch seine Firma entgegengehalten, die wenigstens in zwei Fällen auch ursächlich für den daraus resultierenden Streit waren. Danach bin ich mit ihm zusammen den Vertrag in allen Einzelheiten durchgegangen, woraus klar hervorging, mit einer pauschalen, monatlichen Rate, alle notwendigen mit dem Objekt in Verbindung stehenden Maßnahmen und Arbeiten abgegolten sind. Sie hatten nicht nur kein Recht, 20 Prozent mehr zu verlangen, sondern wir hatten das Recht, unsere Zahlungen um 10 Prozent zu kürzen, weil sie ihre zugesagten Leistungen nicht vollständig erfüllt hatten. Das war halt ihr unternehmerisches Risiko. Wir zahlten dann tatsächlich drei Monate den um zehn Prozent verkürzten Betrag, bis diese Firma ihre Probleme endlich in den Griff bekam. Der arme Kerl hatte mich später immer gemieden und sein Kompagnon mußte die weiteren Verhandlungen mit mir führen.

Ich fühlte mich klasse, obwohl es sonst nicht meine Art ist, andere zur Schnecke zu machen. Am übernächsten Tag, als mein Chef wieder da war, berichtete ich ihm das Ergebnis, in seinem Büro, worauf er sich erhob, zu mir trat, mich umarmte, mir auf die linke Wange, auf die rechte Wange und dann mitten auf den Mund küßte! Er hat mich wirklich geküßt, zum ersten Mal, und ich habe das total schön gefunden, richtig prickelnd. Es war zugleich das Zeichen dafür, daß er mir vertraute meine Aufgabenbereich nun zu beherrschen.

Es wäre die beste Gelegenheit gewesen, wenn er mich hätte ficken wollen. Ich war nie so bereit wie an diesem Tag. Fast hätte ich ihn gefragt, „warum ficken sie mich jetzt nicht?“ Aber es kam wieder nichts. Es dauerte noch ein paar weitere Dessous-Kollektionen und seltsame Begebenheiten, bis es soweit war.

Ich hatte schon daran gedacht, ob er impotent sei und diese ganze Umzieherei nur eine Ersatzbefriedung ist, oder ob er mich heimlich beobachtete, was er ja tat – nur wußte ich da noch nicht, wie gründlich er das tat – und ihm dies reichte, oder ob ihm sein katholischer Glaube, oder seine Ehefrau hier eine Grenze setzte, die er nicht überschritt. Aber all das war nicht der Fall.

Kapitel 6 – der Chef, die Haushälterin und das Videoüberwachungssystem

Den Beweis sah ich einige Tage darauf an einem Donnerstag im Oktober, als er eines späten Nachmittags die Haushälterin im Stehen von hinten hart durchfickte. Ich hatte mir Kaffee und Kekse aus der Küche geholt, als ich ein seltsames Geräusch vernahm, was sich schnell als Stoßen und Keuchen herausstellte. Statt nach links zu meinem Büro zurückzugehen, trat ich an die leicht offenstehende Tür zu einer zweiten Diele, schob die Tür vorsichtig ein Stückchen weiter auf, um in den Raum blicken zu können. Die Haushälterin stand, mit leicht gespreizten Beinen, die Strumpfhose bis kurz unters Gesäß herabgerollt und den Rock nach oben geschoben, an einer Wand. Sie reckte ihren Allerwertesten dem Chef entgegen, der hinter ihr stand und sie mit kräftigen Stößen rammelte. Hätte einer von ihnen den Kopf leicht gedreht, wäre ich entdeckt worden, aber ich blieb dennoch eine Weile stehen, um den beiden zuzusehen. Ich fühlte eine gewisse Beklemmung und Lust zugleich. Ich fühlte mich herabgesetzt. Warum hat er mich eingestellt, wenn er sowieso schon seine Mamsell fickt? Ich sog dieses Bild dieser zwei Leiber ein, es brannte sich in mein Gedächtnis; so wollte ich auch mal genommen werden. Warum tat er es nicht mit mir?

Ich schlich mich davon. In meinem Büro angekommen, trank ich meinen Kaffee im stehen und knabberte etwas Gebäck. Ich dachte immer wieder an diese Szene, und mir fiel auf: Etwas war seltsam. Ich hatte deutlich gesehen, wie langsam etwas aus Michaelas Strumpfhose herabgetropft war, während er sie bumste.

Ich versuchte mich daran zu erinnern, was an diesem Tag im einzelnen geschehen war. Ich hatte normal meinen Arbeitstag im Bad begonnen, schöne Sachen zum Anziehen bekommen und nach einer kurzen Besprechung mit dem Chef meine Arbeit aufgenommen. War da nicht Besuch gekommen? Ich erinnerte mich daran, wie Michaela sagte: „Oh, Besuch kommt gleich, ich muß dann jetzt gehen,“ als wir uns Nachmittags vor der Küche getroffen hatten und ein wenig plauderten. Das taten wir manchmal, aber meistens über Belangloses, wie das Wetter oder Urlaubsziele. Auch wenn ich sie etwas Persönliches fragte, gab sie nur sehr wenig über sich preis. Ich hatte manchmal mitbekommen, daß Besucher zu dem Anwesen kamen, aber ich habe sie nie getroffen. Ich wußte nicht, weshalb sie kamen und was sie wollten, außer von denen natürlich, mit denen ich oder der Chef verabredet waren. Aber auch wenn Lieferanten kamen, oder der Bote von der unvermeidlichen Reinigung, dann bekam ich das selten mit, da mein Fenster nach hinten zum Garten hinausgeht. Vom Büro des Chefs kann man noch die Seite des Hauses einsehen, denn es hat nicht nur ein Fenster, sondern auch einen kleinen Erker, der weitere Blickrichtungen ermöglicht, aber der Eingangsbereich oder die Zufahrt sind auch von dort nicht einzusehen.

Klingeln habe ich nie gehört. Ich habe also die Haushälterin mal gefragt, wie sie denn erfährt, wenn jemand kommt, da hatte sie mir gesagt, daß Kameras die Zufahrt und die Haustür immer im Blick haben und ihr Signal direkt auf ihren Pager übertragen. Sie kann auch von mehreren Terminals in verschieden Räumen direkt auf die Bild- und Tonübertragung zugreifen. Das sei ein spezielles Überwachungssystem, wie es sonst nur die NATO verwende, berichtete sie stolz. Bei einer unserer Plaudereien hatte sie zudem erwähnt, daß sie manchmal selbst Besuch erhält, das seien zumeist „Bekannte“ oder auch so einfach „Besucher“.

Ich war überaus neugierig geworden. Über das ominöse Überwachungssystem mußte ich mehr wissen, denn ich vermutete, daß nicht nur die Zufahrt, sondern auch im Haus selbst Kameras installiert waren, denn ich hatte ja schon eine Bestätigung dafür, daß mich Lukas überwachte und beobachtete, auch wenn ich diese Tatsache zumeist verdrängte.

Am nächsten Morgen, einem Freitag, bat ich Michaela einfach darum, mir mal zu zeigen, wie sie informiert wird, wenn jemand kommt. Sie tat das bereitwillig. Nach unserer Bade- und Umziehaktion führte sie mich in ihr Dienstzimmer, das zugleich wie ihr Einlieger-Apartment war.

Ihre Räume bestanden aus einem Hauptraum, in den man zuerst eintrat, und in dessen Raummitte ein großes Doppelbett stand (was doch etwas verwunderlich war), einer kleinen Kammer, die ihr vor allem als Umkleide diente und voller Schränke stand, einer winzigen Kochnische, die aber erstaunlicherweise alles als Miniausgabe enthielt, einschließlich eines Minigeschirrspülers, eines Minikühlschranks etc. sowie einem kleinen Bad, das aber immerhin eine Wanne und ein Fenster besaß. In dem Hauptraum, wo sie also auch schlief, gab es eine kleine Sitzecke, die aus Zweisitzer und Chaiselongue bestand sowie einem Einzelsessel und einem großen Hocker. In einer Ecke stand ein kleiner Schreibtisch mit Computer, daneben ein halbhoher Schrank und noch ein kleiner Tisch mit Stuhl. Dort frühstückte sie manchmal, sagte sie.

Neben der Eingangstür hing ein großer Fernseher, und als ich ihn bemerkte, sagte sie sogleich: „Komm, ich zeig Dir mal was.“ Sie griff sich eine Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. „Hier habe ich 400 Satellitenprogramme oder mehr, aber hier schalte ich um, und, voilà, da sehe ich den Garten; und hier 20 Kameras auf einen Blick.“

Da fiel mir die Kinnlade herunter, ich sah vier oder fünf Bilder von Außenkameras, alle anderen zeigten die Innenräume der Villa Gabelstein. Auf die Schnelle erkannte ich die Küche, den Flur – und ihr Zimmer, wo wir gerade neben dem Bett standen und auf den geteilten Riesenbildschirm glotzen.

Das darf doch nicht wahr sein, dachte ich, sind wir hier in einer dieser bekloppten Fernsehshows oder bei George Orwell persönlich, oder was ist hier los? Natürlich war mir augenblicklich klar: der Chef hat wenigstens die gleichen Möglichkeiten, und wahrscheinlich wurde auch das Bad überwacht. So entsetzt ich darüber war, überspielte ich meine wahren Gefühle und sagte nur: „Oh, da sind ja wir!“ Sie schaltete dieses Bild auf den ganzen Monitor, wir waren von hinten zu sehen und standen an der linken oberen Ecke des Bettes. Ich drehte mich um, um die Kamera ausfindig zu machen, die irgendwo an der Decke hängen mußte, da wir von oben gefilmt wurden. Im Mittelpunkt des Bildes war das Bett der Haushälterin. Sie konnte aber den Blickwinkel und den Bildausschnitt manipulieren und zoomte uns heran, als wir in die Kamera winkten. Aber es war mir nicht möglich, die Kamera zu entdecken. Sie blieb gut versteckt.

Es kam noch besser: Michaela zeigte plötzlich eine wahre Technikbegeisterung, die mir ganz neu erschien. Das hatte ich an ihr noch nicht erlebt. Nun zeigte sie mir einen Film, der sie selbst zeigte, wie sie durch die verschiedenen Räume geht, immer wenn sie das Blickfeld einer Kamera verläßt und in das Blickfeld einer anderen Kamera gerät, wird diese Kamera aktiv. Sie sagte voller Stolz: „Das ist vollautomatisch. Von jedem hier im Haus wird ein Bewegungsprofil gefilmt. Die Kameras erkennen jede Person ganz von selbst wieder. Da werden jede Woche ein paar Terabyte an Daten gespeichert und nach vier Wochen auch wieder vollautomatisch gelöscht, es sei denn, man will davon etwas behalten und kopiert es heraus.“

Jetzt sagte ich zu mir selbst, nutze die Gunst der Stunde und frage direkt danach, ob sie einen anderen Film zeigen kann, zum Beispiel von mir gestern. Sie tat das. Und ich fragte mich insgeheim, ob sie so naiv ist, oder ob ich dieses Geheimnis jetzt erfahren soll. Im Grunde hätte Antonio Lukas mir von vornherein sagen müssen, daß ich überwacht werde; so rein arbeitsrechtlich. Nach kurzem Suchen zeigte sie mich (im Schnelldurchlauf), wie ich morgens um Zehn nach Acht durch die Toreinfahrt komme, mit ihr die Treppe hinauf gehe, ins Bad gehe – tatsächlich in meiner splitterfasernackten Schönheit – wie sie mich abtrocknete.

Als nächstes fragte ich: „Okay, und der Chef, wird der auch gefilmt?“ Wieder suchte sie ein oder zwei Minuten und dann sah ich, wie der Chef um halbzehn in seinem dunkelgrün-metallic-farbenen Maserati Quattroporte auf das Grundstück fährt, in der Doppelgarage hält und aussteigt, zu seinem Büro geht. Selbst in seinem Büro ist mindestens eine Kamera installiert, aber wenigstens ist sie so ausgerichtet, daß der Inhalt seiner Monitore auf dem Schreibtisch nicht zu erkennen ist. Danach verschwindet er jedoch in einen Nebenraum durch eine Tapetentür, wo offenbar keine Überwachung stattfand. Auf meine Nachfrage hin, sagte die Haushälterin mir, das sei sein „Heiligtum“, dort befände sich u.a. der Server des Überwachungssystems und niemand habe dort Zutritt. Unter seinen Augen dürfe sie dort einmal im Jahr Staubwischen und Staubsaugen.

Anschließend bat ich sie, ihr Video zu zeigen. Und wieder begann sie gleich zu suchen, dann, kurz nachdem der Film beginnt, kommen ihr scheinbar doch Bedenken, da sie plötzlich meint, es wäre vielleicht nicht so gut. Sie hält den Film an. Ich frage, wie das denn ist, wenn wir beide auf dem Film sind, ich muß ja auch auf ihrem Video vorkommen. Sie startet den Film erneut bis zu der Szene im Bad. Dann hält sie wieder an. Sie zoomt das Standbild immer stärker heran, bis meine blank-rasierte Vagina ihren Zweimeter-Ultra-HD-Bildschirm ausfüllt. Dann korrigiert sie die Schärfe noch, um mir die Möglichkeiten der Technik vorzuführen. Schließlich meint sie, jetzt müßten wir aufhören, denn der Chef würde jeden Moment kommen. Ich frage sie, ob ich mal die Fernbedienung haben darf, und sie läßt sie sich aus der Hand nehmen. Mir gelingt es den Film erneut zu starten. Sie sagte darauf, es sei alles auf meine Verantwortung und was ich gleich sehe, werde mich bestimmt schockieren.

Während ich noch darüber nachdenke, ob ich ihr antun kann, daß wir beide gleich sehen werden, wie sie vom Chef gefickt wird, kommt für mich etwas überraschend die Szene mit dem Besuch. Sie empfing die Besucher, zwei gutgekleidete Herren, ein älterer und ein jüngerer, vielleicht Anfang 50 und Mitte 30. Nach einer kurzen Begrüßung führt sie Michaela in eben dieses Zimmer, wo wir uns gerade diese Aufnahmen anschauen.

Sie wendet ein, wir würden jetzt auch aufgezeichnet und daran sollte ich unbedingt denken. Aber statt den Film anzuhalten, schalte ich nur vom schnellen Vorlauf auf Normalgeschwindigkeit, was zur Folge hat, daß nun auch der Ton zum Video zu hören ist. Jetzt geht es zur Sache; sie bietet den Herrschaften Drinks an und beide nehmen Cola-Whisky, die sie in null-komma-nichts aus ihrer Bar bereitet, die mir als solche nicht aufgefallen war, da sie sich in einem Schrank befand. Sie geht in die Küche und läßt Eiswürfel in die Gläser fallen. Beide nippen kurz darauf an ihren Drinks und sagen dann, wie sie es gern hätten, wobei der Ältere, ohne lange zu warten, den Rock der Haushälterin hoch schiebt und ihr zwischen die Beine greift. Er reibt sie und zeigt dann seinem Kompagnon die blanke Vulva unter der edlen, hauchzarten Strumpfhose. Dann zieht er die Strumpfhose ein Stück herunter und beginnt die Vulva zu lecken. Die Haushälterin beginnt sogleich zu stöhnen. Sie bedeutet dem Jüngeren heranzutreten, was dieser auch tut, anschließend hilft sie ihm, die Hose aufzumachen. Sie befreit sein Glied und beginnt damit, es zu massieren. Schnell wird das Glied groß und prall und sie nimmt ihn sogleich in den Mund.

Ich traue meinen Augen nicht, es ist wie im Porno. Michaela erlöst mich, indem sie mir die Fernbedienung aus der Hand nimmt und den Film stoppt. Zunächst stoppt sie ihn nur und ich sehe die Uhrzeit am unteren rechten Rand eingeblendet: 16:10 Uhr. Sie sagt dann: „wenn es Dir gefällt, können wir den Film am Montag weiter anschauen, dann ist er,“ sie meinte den Chef, „für zwei Tage weg. Aber jetzt kommt er jeden Augenblick.“ Sie schaltet auf die Mehrfachansicht und tatsächlich fährt der metallic-grüne Maserati vom Chef gerade die Auffahrt zum Anwesen hinauf.

Mit deutlich erhöhtem Puls gehe ich in mein Büro, wo ich meine Arbeit wieder aufnehmen will, aber immer wieder an das eben Gesehene denken muß. Was geht hier wirklich ab?

Noch am Abend habe ich mich für das Wochenende mit jemanden verabredet, den ich kurz zuvor in einem Flirt-Portal im Internet kennen gelernt habe. Ich wollte Sex, ich wollte einen Mann, ohne weitere Verpflichtungen. Ich hielt dies für die beste Entspannung nach den aufregenden Tagen in der Villa Gabelstein. Natürlich geht man da nach Äußerlichkeiten vor, er sah leidlich aus. Auch sein Schwanzbild – das die Kerle aus einem mir nicht ersichtlichen Grund immer mitschicken müssen – fand ich durchaus nicht so übel, weil ich mir schon vorstellte... Aber eigentlich habe ich ihn nur deshalb in meine kleine Stadt, genauer in das Kaffee an der Ecke, eingeladen, weil er scheinbar der einzige war, der im Chat auch Deutsch schreiben konnte, ohne sich fünf Fehler pro Satz zu leisten. Ich meine, diese Trottel wollen eine Frau beeindrucken, aber sind der Rechtschreibung nicht mächtig! Wie geht das?! Es ist nicht so, daß ich mir auf meine Ausbildung als Fremdsprachen-Sekretärinnen besonders viel einbilde, aber wenn sich ein Kerl schon beim Schreiben keinerlei Mühe macht, was für Sex kann man denn dann erwarten?

Ich hatte meinen neuen Bekannten ganz gut gewählt, und als er mich bei unserem Treffen immerhin nach einer knappen halben Stunde zum Lachen gebracht hatte, lud ich ihn in meine Wohnung ein. Es ist klar, wenn ich mit einem Mann ins Bett steigen will, muß eine gewisse Sympathie da sein. Meistens auch mehr. Aber jetzt wollte ich einfach fremde Haut spüren – fremde männliche Haut, denn Michaelas Hände und Zunge genoß ich gern und hatte mich schon wirklich daran gewöhnt. Aber das war etwas anderes.

Mein Online-Flirt, ich nenne ihn mal Bernd, war zum Glück weder ein Stoffel noch ein Macho. Er war intelligent und hatte einen gewissen Charme und als ich ihm Hoffnung machte, daß wir noch am selben Abend Sex haben würden, verflog auch seine anfängliche Unsicherheit. Er hatte, wie ich, wenn ich seinen Worten denn Glauben schenken kann, schon seit Wochen keinen Sex mehr gehabt, weil ihn seine Freundin verlassen hat. Er sagte auch, er sei darüber sehr traurig und für eine neue feste Beziehung noch nicht bereit – und ich nahm ihm dies auch ab. Als wir uns nach der ersten Flasche Wein küßten, war ich für den Moment ganz glücklich, denn Küssen konnte er ziemlich gut. Bald wurde daraus mehr. Ich bestand jedoch darauf, daß wir ein Kondom benutzten und als ich ihm dabei half, es überzuziehen, war er dankbar, denn er schien darin nicht sonderlich viel Übung zu haben. Allerdings, das muß ich auch sagen, war sein erigiertes Glied relativ groß, was es für die Normalkondome besonders schwierig macht. Er hatte aber immerhin auch welche dabei, die XXL schon auf der Packung andeuteten. Er konnte auch ordentlich mit seinem Instrument spielen. Beim ersten Zusammentreffen kam er recht schnell, aber später haben wir nochmals miteinander geschlafen, und da hat er seine Erektion über eine Stunde aufrecht erhalten, was mir wirklich eine tiefe, innere Befriedigung brachte. Aber wie bei ähnlichen Gelegenheiten früher, hatte ich keine wirkliche Sehnsucht, diesen Mann wiederzusehen. Es tat mir gut, mal wieder heftig rangenommen worden zu sein, aber es verband mich sonst nichts mit ihm, keine tiefe Liebe, keine besondere Zuneigung. Das klingt kalt und berechnend – und vielleicht war ich in dem Moment auch so.

Žanrid ja sildid
Vanusepiirang:
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9783847674481
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