Loe raamatut: «Die gesammelten Schriften von Viola M. Frymann, DO»

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Die gesammelten Schriften

von Viola M. Frymann, DO

Das Erbe der Osteopathie für Kinder

Viola M. Frymann,

DO, FAAO, MB, BS (London)

Aus dem Amerikanischen von

Monika Reiter & Dr. Martin Pöttner

Titel der Originalausgabe:

The Collected Papers of Viola M. Frymann

Legacy of Osteopathy to Children

Viola M. Frymann, DO, FAAO, MB, BS (London)

Copyright © 1998 Viola M. Frymann

ISBN 0-940668-07-6 PB

The Collected Papers Of Viola M. Frymann, Do: Legacy of Osteopathy to Children

© 1998, American Academy of Osteopathy

ISBN 978-0-94066807-6

Die gesammelten Schriften von Viola M. Frymann, DO

© 2007, JOLANDOS

Am Gasteig 6–82396 Pähl

978-3-936679-69-4 (Buch)

978-3-941523-27-2 (mobi)

978-3-941523-49-4 (epub)

BESTELLUNG

HEROLD Lositsik Service GmbH

Raiffeiesenallee 10 – 820041 Oberhaching

order@jolandos.de

ÜBERSETZUNG

Monika Reiter & Dr. Martin Pöttner

LEKTORAT

Dr. Martin Pöttner

UMSCHLAGGESTALTUNG

Annette Page

SATZ

Sandra Bator

DRUCK

Buchproduktion Thomas Ebertin

Goethestraße 9, 78333 Stockach

www.buchproduktion-ebertin.de

EBOOK-GESTALTUNG

Zeilenwert® GmbH

Schwarzburger Chaussee 74 – 07407 Rudolstadt

www.zeilenwert.de

Jede Verwertung von Auszügen dieser deutschen Ausgabe ist ohne Zustimmung von JOLANDOS unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien.

INHALTSVERZEICHNIS

Cover

Titel

Impressum

Vorwort des Herausgebers

Vorwort des amerikanischen Herausgebers

Danksagungen

Vorwort der Autorin

Palpation und darüber hinaus

I. KLINISCHE FORSCHUNG

1. Der Zusammenhang von Störungen des Kraniosakralen Mechanismus mit der Symptomatik bei Neugeborenen: Eine Studie mit 1.250 Neugeborenen

Bibliografie

2. Eine Studie über die rhythmischen Bewegungen des lebenden Schädels

Bibliografie

3. Lernschwierigkeiten von Kindern aus dem Blickwinkel der Osteopathie

Bibliografie

4. Die Überprüfung osteopathischer Konzepte in einem praxisnahen Setting

5. Auswirkungen der osteopathischen Betreuung in Bezug auf die neurologische Entwicklung von Kindern

Bibliografie

II. ANWENDUNGEN DER OSTEOPATHISCHEN PRINZIPIEN IN DER KLINISCHEN PRAXIS

6. Palpation: Das Studium der Palpation während eines Workshops

Bibliografie

7. Fasziale Release-Techniken

Bibliografie

8. Der osteopathische Ansatz bei kardialen und pulmonalen Beschwerden

Bibliografie

9. Die Bedeutung der osteopathischen Läsion als Faktor für kardiale Pathologie

Bibliografie

10. Die Rolle der osteopathischen Läsion bei funktionellen und organischen renalen Pathologien

Bibliografie

11. Zerebrale Dysfunktion: Vorsorge und Behandlung im Hinblick auf das osteopathische Konzept

Bibliografie

12. Der osteopathische Ansatz beim allergischen Patienten

Bibliografie

13. Diagnose und Behandlung von Mittelohrentzündungen bei Kindern

14. Der einzigartige und signifikante Beitrag zur allgemeinmedizinischen Versorgung der U.S. Air Force durch osteopathische palpatorische Diagnostik und Betreuung

Bibliografie

III. OSTEOPATHIE IN DER SCHÄDELSPHÄRE: STRUKTUR UND FUNKTION

15. Der Primäre Respiratorische Mechanismus

16. Die Bewegung der Zerebrospinalen Flüssigkeit

Bibliografie

17. Seien Sie sich der Anatomie bewusst

18. Die Kernverbindung und die drei Diaphragmen

Bibliografie

19. Wahrnehmende Palpation = Diagnose

20. Das expandierende osteopathische Konzept (1960)

Bibliografie

21. Die Entwicklung des erweiterten osteopathischen Konzepts

Bibliografie

22. Das erweiterte osteopathische Konzept: Erweiterung #1 zum kranialen Bereich

Bibliografie

23. Dr. Sutherland reicht die Fackel weiter

Bibliografie

24. Manipulative Behandlung einer Sinusinfektion

25. Die Kraniale Osteopathie und ihre Rolle bei Störungen des Articulatio temporomandibularis (TMJ)

Bibliografie

26. Warum braucht der Kieferorthopäde die Osteopathie in der kranialen Region?

27. Lateral-Strain der Synchondrosis sphenobasilaris (Symphyse)

IV. DAS VERSPRECHEN DER OSTEOPATHIE AN DIE KINDER

28. Das Warum, Wann und Wie der osteopathischen Behandlung von Neugeborenen und Kindern

Bibliografie

29. Das Trauma der Geburt

Bibliografie

30. Das Geburtstrauma: die häufigste Ursache für Entwicklungsverzögerungen

31. Lernstörungen in der Kindheit

Bibliografie

32. Eine Entdeckungsreise zur Körperhaltung und zu den Körperfunktionen

Bibliografie

V. FÜR FAMILIEN UND ELTERN

33. Interview mit Viola M. Frymann

34. Ein Blick in die Zukunft

Bibliografie

35. Vorwort zur Osteopathie für Eltern

36. Osteopathie für Eltern

37. Was Sie zuhause tun können

38. Musiktherapie

39. Vorsorge

Bibliografie

VI. VORTRÄGE AUF EINLADUNG VOR DER OSTEOPATHISCHEN PROFESSION

40. Das Gesetz von Verstand, Materie und Bewegung

Bibliografie

41. Bewegung – Der Unterschied zwischen Leben und Tod

Bibliografie

42. Besteht das Konzept den Test der Zeit?

Bibliografie

43. Die Osteopathie bringt Frieden, Harmonie und Heilung

Bibliografie

VII. OSTEOPATHISCHE MEDIZINPHILOSOPHIE

44. Osteopathie, Krankheit, Gesundheit

45. Was liegt in einem Namen beschlossen?

Bibliografie

46. Die Philosophie der Osteopathie

Bibliografie

47. Die Philosophie in Aktion

Bibliografie

48. Die Verantwortung des Osteopathen für den Menschen

Bibliografie

49. Einzigartige Aspekte der osteopathischen Gesundheitspflege

VIII. BEITRÄGE ZUR INTEGRATIVEN MEDIZIN UND ZU ANWENDUNGEN DER HEILUNGSPRINZIPIEN

50. Eine wissenschaftliche Studie über das Gebet und die Heilung durch den Heiligen Geist

Bibliografie

51. Das fortschreitende osteopathische Konzept

Bibliografie

52. Verstand, Materie, Bewegung

53. Bewegung

Bibliografie

54. Die therapeutische Potency

Bibliografie

55. Der ganze Patient braucht einen ganzen Osteopathen

56. Was ist der Mensch, dass Du seiner gedenkst? – Teil I

57. Was ist der Mensch, dass Du seiner gedenkst? – Teil II

IX. INTERNATIONALE OSTEOPATHIE

58. Die Osteopathie im kranialen Bereich debütiert auf der neuen Bühne der Sorbonne

59. Nur per Einladung

X. ALEXANDER TOBIN & RUTH KELLEY

Alexander Tobin (1921 - 1992)

Ruth Kelly (1902 - 1987)

Fußnoten

VORBEMERKUNG DES HERAUSGEBERS

Wichtige Einführung

Die Autorin dieses Buches ist amerikanische Osteopathin. In den Vereinigten Staaten ist dieser Berufsstand (DO) den Ärzten (MD) rechtlich gleichgestellt und seine Vertreter sind berechtigt, alle ärztlichen Tätigkeiten inkl. der Chirurgie auszuführen. Berufspolitische Einflüsse haben im Lauf der letzten 100 Jahre allerdings dazu geführt, dass der ganzheitliche Behandlungsansatz und die Nutzung der Hände als wichtigstes medizinisches Instrument bei Diagnosestellung und Behandlung fast vollständig aus dem osteopathischen Praxisalltag in den Vereinigten Staaten verschwunden sind. Nur noch wenige Praktiker, zumeist Mitglieder der American Academy of Osteopathy (AAO), arbeiten im Praxisalltag überwiegend manuell mit ihren Patienten. Frau Dr. Frymann, eine unmittelbare Schülerin von William Garner Sutherland, DO (1873 - 1954), dem Entdecker der Kranialen bzw. Kraniosakralen Osteopathie, gehört zu ihnen. Diese kleine, aber sehr lebendige Gruppe trägt nicht nur maßgeblich zu der Erweiterung des osteopathischen Konzeptes in ihren ganzheitlichen Aspekten bei, sondern ist nicht zuletzt auch aufgrund des enormen Engagements von Frau Dr. Frymann seit Mitte der 1960er die wohl bedeutendste Kraft bei der weltweiten Verbreitung der Osteopathie, darunter auch in Europa. Hier gibt es allerdings weder einheitliche Ausbildungsrichtlinien oder gesetzliche Regelungen noch eine ärztliche Anerkennung der Osteopathie. Dafür nehmen der ganzheitliche Aspekt und insbesondere die therapeutische Bedeutung der Hände in der Praxis einen wesentlich größeren Raum ein.

Konsequenzen für die Übersetzung

Warum ist das wichtig für dieses Buch? Nun, bis vor 200 Jahren wurden nahezu alle medizinischen Fachbegriffe in lateinischer bzw. griechischer Terminologie verfasst. Der Einfluss der angelsächsischen Medizin hat dieses sprachlich solide System inzwischen nachhaltig erschüttert. Diese Tatsache und eine sich aus der oben angesprochenen Heterogenität innerhalb der Osteopathie ergebende Gemengelage, die sich auch im Fehlen einer verbindlichen Terminologie ausdrückt, machen es einem Übersetzer unmöglich, eine für alle akzeptable Übersetzung zu erstellen. Jede Übersetzung folgt individuellen Richtlinien, die stets einen Balanceakt zwischen inhaltlichen, stilistischen und umgangssprachlichen Ansprüchen darstellt. Als Herausgeber für osteopathische Literatur muss ich meine Leser folglich mit einem für beide Seiten gelegentlich unbefriedigenden Kompromiss konfrontieren. Nicht nur um diesen Missstand zu beseitigen und damit eine Kommunikation innerhalb der Osteopathie zu stärken, sondern auch um der wissenschaftlichen Anerkennung in Deutschland willen, ist es daher erforderlich, eine verbindliche deutschsprachige Terminologie im Bereich der Osteopathie festzulegen. Hier die wichtigsten „Richtlinien“ in diesem Buch:

Osteopath, Arzt, Mediziner

Da Frau Dr. Frymann eine menschliche Eignung als zwingende Voraussetzung zum Erlernen und späteren Praktizieren der Osteopathie ansieht, wurde auf eine Trennung der Begriffe Osteopath und Osteopathischer Arzt/​Mediziner bzw. Osteopathie und Osteopathische Medizin in der vorliegenden Übersetzung verzichtet. Diese Trennung stellt eine rein berufspolitische Problematik dar und spielt bei Fragen zu Inhalt und Anwendung der Osteopathie keine Rolle.

Der Begriff Osteopath bezeichnet in der vorliegenden Übersetzung einen Behandler, der entweder diese Berufsbezeichnung besitzt (was aber nicht unbedingt heißen muss, dass er oder sie auch im osteopathischen Sinn behandelt) – oder zu einer anderen Berufsgruppe gehört, die Osteopathie aber im ganzheitlichen Sinn ausübt. Arzt bezeichnet den Schulmediziner im klassischen Sinn. Die Autorin verweist zudem immer wieder auf eine vorliegende oder wünschenswerte Gemeinsamkeit zwischen Osteopathen und Ärzten. Als gemeinsamer übergeordneter Begriff wurde hierzu Mediziner gewählt. In diesem Sinn sind auch die Begriffe Osteopathie, ärztliche Tätigkeit und Medizin zu interpretieren.

„DO“ und „Dr.“: Da amerikanische Osteopathen über die volle ärztliche Zulassung verfügen, ihre europäischen Kollegen jedoch nicht, wäre die alleinige Bezeichnung DO eines amerikanischen Osteopathen für einen deutschen Leser verwirrend, da es sich tatsächlich doch um einen voll approbierten Arzt handelt. Der Titel Dr. drückt den inhaltlichen Tätigkeitsbereich besser aus, auch wenn dies juristisch nicht korrekt ist. Diese Entscheidung und die ebenso streitbare Abwechslung zwischen DO und Dr. in Bezug auf amerikanische Osteopathen wurden bewusst gewählt, um keine berufspolitische Parteinahme zu vermitteln.

Eine Hommage an W. G. Sutherland: Die Bedeutung der Kranialen bzw. Kraniosakralen Osteopathie ist für die Osteopathie so fundamental, dass die wichtigsten Begriffe in diesem Zusammenhang immer groß geschrieben werden, also z. B. Reziproke Spannungsmembran, Kraniale Osteopathie, Kraniosakraler Mechanismus, Kranialer Rhythmischer Impuls, Primärer Respiratorischer Impuls etc.

OMT: Alle an osteopathischen Colleges in den Vereinigten Staaten vermittelten Techniken werden unter dem Sammelbegriff Osteopathisch manipulative Techniken (OMTs) gelehrt. Dies umfasst auch funktionelle und z. T. sogar kraniosakrale Techniken. Unglücklicherweise wird das Akronym OTM auch in der Bedeutung Osteopathische Manipulative Therapie verwendet, aber der Unterschied dürfte aus dem Textzusammenhang leicht zu erkennen sein.

Bewusstheit – Bewusstsein: Hier wurde die Entscheidung danach getroffen, ob es sich im Textzusammenhang um einen aktiv-mentalen Zustand im Sinn eines Bewusst-Machens (→ Bewusstheit), um einen passiv-mentalen Zustand im reflexiven Sinn (→ Bewusstsein) oder um einen passiv-physiologischen Zustand im Sinne der Nicht-Bewusstlosigkeit ( Bewusstsein) handelt.

Primäre & sekundäre Atmung: In Textstellen, in denen es um den Primären Atemmechanismus geht, werden die Begriffe Respiration, Fluktuation, Inspiration und Expiration verwendet, bei der Lungenatmung wurden Atmung, Inhalation / ​Einatmen und Exhalation / Ausatmen als Vorgaben gewählt.

Diaphragma: Im vorliegenden Buch werden drei verschiedene interagierende Diaphragmen behandelt. Der Deutlichkeit halber wurden diese konsequent in kraniales Diaphragma, Zwerchfell und Diaphragma urogenitalis unterschieden.

Mechanismus: Dieser häufig vorkommende Ausdruck bezieht sich immer auf bestimmte, abgeschlossene Systeme. Somit entspricht der Kraniale Mechanismus nicht dem Kraniosakralen Mechanismus oder gar dem Körpermechanismus. Vielmehr ist ersterer nur eine Unterfraktion des Kraniosakralen Mechanismus, der wiederum lediglich einen Teil des Körpermechanismus darstellt.

Fachterminologie: Es gibt zwar bestimmte Standardwerke für medizinische Termini, aber auch darin finden sich nicht alle Begriffe eindeutig wieder. Als klassisches Beispiel sei der Plural von Os ilium angeführt. Da Ilium ein Wort griechischen Ursprungs ist und es keine Vorgabe gibt, bleibt es jedem selbst überlassen die passende Endung zu wählen. Eine noch größere Freizügigkeit findet sich in der osteopathischen Fachterminologie, wie etwa bei dem Begriff „Strain-Pattern“ und es würde zu weit führen, hier alle Überlegungen zu den „Richtlinien“ des Projekts darzulegen. Kritische Diskussionen in diesem Zusammenhang sind zwar erwünscht, aber nur dann sinnvoll, wenn sie im Rahmen einer offiziellen Initiative mit dem Ziel eines verbindlichen Nachschlagewerks im Bereich der Osteopathie geführt werden.

Eine Anekdote für den Leser

Anstatt umständlicher Einführungen zur osteopathischen Philosophie von Frau Dr. Frymann, möchte ich Ihnen stellvertretend meine erste Begegnung mit ihr berichten. Sie behandelte gerade ein 9 Monate altes Baby vor einem Auditorium während eines Kurses an der DAAO in Isny. Ich kam kurz vor Ende des Behandlungstages, da sie mir wenige Wochen zuvor ohne eine einzige Gegenfrage die Übersetzungsrechte für das vorliegende Buch zugesichert hatte und ich mich dafür zumindest persönlich bedanken wollte. Sie hatte die kraniale Behandlung beendet, blickte entspannt in die Runde und fragte „Irgendwelche Fragen?“ Keine zwei Sekunden später hörte ich „Was haben Sie da gemacht?“ Frau Dr. Frymann blickte dem Fragenden freundlich in die Augen und sagte ganz unspektakulär: „Ich? Ich habe gar nichts gemacht, ich lasse es zu, dass die Dinge durch mich hindurch gemacht werden.“ Es folgte ratloses Schweigen und ich fühlte mich seltsam berührt. Gehört hatte ich das ja schon oft in anderer Form, aber hier saß diese alte Dame und lebte es klar und einfach vor. Mein eh’ schon schwankendes medizinisches Weltbild kippte aufgrund der tieferen Bedeutung dessen, was da eben gesagt und v. a. gezeigt wurde. Warum?

„Ärzte und Osteopathen müssen sich ins

Bewusstsein rufen, dass sie keine Heiler sind.“

(Viola Frymann)

Nachdem der Kurs beendet war und die meisten Teilnehmer gegangen waren, erzählte ihr der Behandler und die Mutter des Babys, was für Probleme das Kind gehabt hatte und wie viel besser es jetzt schon durch die Osteopathie geht. Frau Dr. Frymann hörte geduldig zu, während Sie liebevoll das Kind im Tragekorb betrachtete. Nach etwa fünf Minuten blickte sie dem Behandler und der Mutter abwechselnd in die Augen und sagte sanft: „Sprechen Sie niemals in Gegenwart eines Kindes über seine Probleme!“ Es war ihre sanfte, aber dennoch bestimmte Art und die Botschaft ihrer Aussage, die mich erneut zutiefst bewegte.

Meine Empfehlung: Lesen Sie das Buch mit offenem Geist und lassen Sie sich insbesondere von den Stellungnahmen berühren, die Sie normalerweise ablehnen oder sogar lächerlich finden mögen. Insbesondere die Abhandlungen über Spiritualität und ihre Bedeutung für die Behandlung sind beachtlich und erschließen Ihnen jene Potency der Osteopathie, die Sie möglicherweise schon lange in sich spüren, aber bisher noch nicht erreichen konnten.

Danksagung

Kurz nachdem Monika Reiter die Supervision des Projektes übernommen hatte, erlitt Sie einen sehr schweren Reitunfall. Für mich völlig unerwartet, bestand Sie aber noch im Krankenhaus darauf, weiterhin die Aufgabe wie versprochen zu erfüllen. Die Leistung, deren Zeuge ich in den Folgemonaten sein durfte, kann wohl nur ermessen, wer die Umstände miterlebt hat, unter denen sie übersetzt bzw. die angelieferten Rohübersetzungen von Christina Hesser, Katja Hinz, Yvonne Kertsch und Ariane Merzt nachgebessert hat. Danke, Monika. Das ist Dein Buch!

Ein besonderer Dank geht auch wieder einmal an Dr. Martin Pöttner, der einen Teil der Übersetzung und das unter den gegebenen Umständen keineswegs einfache Lektorat wie immer engagiert und zuverlässig erledigt hat. Als Produktionsleiterin hat Frau Sarah Spitzer sich inzwischen an meine oftmals lediglich improvisierten und keineswegs verlagsüblichen Eingebungen gewöhnt und hier gilt mein Dank ihrer stoischen Ruhe und Geduld. Zum Schluss möchte ich noch Frau Sandra Bator und Frau Anette Page danken, die mit dem Buchsatz bzw. Coverdesign für das schöne Erscheinungsbild dieses Buchs verantwortlich sind.

Viel Vergnügen beim Lesen!

Christian Hartmann

Pähl, 23. Februar 2007

VORWORT DES AMERIKANISCHEN HERAUSGEBERS

Dieses von der AAO in Auftrag gegebene Buch, repräsentiert einen Teil der Arbeit, die Viola Frymann, DO, FAAO, FCA, in ihrem Dienst an der Menschheit geleistet hat. In ihrem unmittelbaren Kontakt mit Patienten, Eltern, Schülern und Kollegen war Dr. Frymann auf eine tiefgreifende und aufschlussreiche Weise wegweisend, ermutigend, inspirierend und herausfordernd tätig. Die entsprechenden Auswirkungen können in den vorliegenden Schriften nur erahnt werden. Sie gehören zu den Resultaten einer wahrlich bemerkenswerten beruflichen Laufbahn in der Osteopathie, die sich nun schon über fünfzig Jahre erstreckt und noch immer andauert. In ihnen wird ihr Leben als Wissenschaftlerin, Lehrerin, ärztliche Heilungsunterstützerin, Philosophin, Mutter und Bewahrerin der Profession offenbart. Hier wird eine breite, aber doch reine Perspektive der Osteopathie dargestellt.

Dr. Frymann betrieb bedeutende klinische Forschungen, die in den Beiträgen des ersten Abschnitts vorgestellt werden. In praktisch jedem Buch, das seit den 1960ern über die Kraniale Osteopathie veröffentlicht wurde, werden diese Forschungen zitiert. Je mehr man die Arbeit von Dr. Frymann aus historischer Perspektive betrachtet, desto klarer wird auch, dass diese Forschungsarbeiten möglicherweise zu ihren Wichtigsten zählen. Das liegt an ihrer Bedeutung für das Publikum, klinisch arbeitende Osteopathen, die eine Bestätigung des Kranialen Konzepts brauchten. Bis zum Ende des 20ten Jahrhunderts waren die meisten Elemente des Kranialen Konzepts von Dr. Frymann selbst – und durch ihre Ermutigung anderer – wissenschaftlich bewiesen worden.

Jene unter uns, die das Privileg hatten, mit Dr. Frymann zusammen gearbeitet und unterrichtet zu haben, sind sich bewusst, dass die Arbeiten über die Anwendung der osteopathischen Prinzipien im klinischen Alltag und die Kraniale Osteopathie keine komplette Zusammenstellung ihrer Lehren darstellen. Viele der vorliegenden Beiträge wurden noch nie zuvor veröffentlicht. Wir hätten uns mehr Schriften dieser Art, z. B. über einige ihrer Lieblingsthemen, wie „Atmung“ und die „Anatomie des Schädels“ von Dr. Frymann gewünscht. Dieses Buch enthält alles, was bis heute geschrieben wurde, und das Material ist eine hervorragende Ergänzung für jeden Osteopathiekurs.

Die große Leidenschaft im Leben von Dr. Frymann liegt in ihrer Arbeit mit Kindern und wurde zum Teil durch den Verlust ihres ersten Kindes und die spätere Erkenntnis, dass die Osteopathie und insbesondere die Kraniale Osteopathie diesen Verlust vielleicht hätte verhindern können, ausgelöst. Die Arbeit mit allen Kindern, aber insbesondere mit Kindern, die eine besondere Förderung benötigen, wie jene mit „Kinderlähmung“ und „Lernschwierigkeiten“, sind das Steckenpferd ihrer Arbeit im Osteopathic Center for Children in San Diego, USA. Die Beiträge „Das Erbe der Osteopathie für Kinder“ (und für Familien und Eltern) wurden eigentlich für ein Laienpublikum geschrieben, enthalten aber auch viele Informationen für den Experten, wie der Stoff wirkungsvoll und effektiv präsentiert werden kann. Man kann davon ausgehen, dass dieses Buch dazu dient, Eltern und Familien die Arbeit des Osteopathic Center for Children und von Dr. Frymann näher zu bringen.

Im Laufe ihres beruflichen Werdegangs erhielt Dr. Frymann zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen für ihren Verdienst um den Berufstand und ihre Patienten. Sie ist aktives Mitglied sowohl in der American Academy of Osteopathy als auch der Cranial Academy und war zeitweilig Präsidentin dieser Organisationen. Die Vorträge, zu denen man Sie einlud, waren ebenso eine Ehrung dieser Organisationen und dienten als Gelegenheit, wichtige Themen in Bezug auf den osteopathischen Beruf anzusprechen. Ihre Ausarbeitungen „Gesetz von Verstand, Materie, Bewegung“ und „Bewegung – der Unterschied zwischen Leben und Tod“ zu A. T. Still sind in der Tat würdige, auf die heutige Zeit angepasste Weiterführungen der Gedanken des Gründers unserer Profession.

Der Abschnitt über die Philosophie der Osteopathie führt die in den Vorträgen angesprochenen Themen weiter. Einige der Schriften überschneiden sich in ihrer Thematik, die Punkte werden jedoch so subtil differenziert ausgearbeitet, um für sich alleine stehen zu können. Dr. Frymann wandte die Philosophie der Osteopathie in Zusammenhang mit der Gesamtaufgabe der Heilung, der medizinischen Praxis und der medizinischen Forschung an. Sie lebt das, wofür sie sich einsetzte. Im Sprachgebrauch der 1990er Jahre würde man sagen „sie ließ den Worten Taten folgen“.

Gleichermaßen verband Dr. Frymann ihre persönlichen religiösen und spirituellen Prinzipien mit der osteopathischen Philosophie, um die Anwendungsgebiete der sogenannten „alternativen“, „komplementären“, oder „integrativen Medizin“ zu betrachten. Immer wenn Dr. Frymann Sonntagmorgens da war, leitete sie im Osteopathic Center for Children eine Bibelstudien- und Gebetsgruppe. Da ich einem dieser Gebete beiwohnte, kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, dass dies unwahrscheinlich kraftvolle Erlebnisse waren. Dieser andächtige und spirituelle Ausdruck war in erster Linie an ihre Patienten und besonders die Kinder gerichtet. Als jemand, der viele von Dr. Frymanns erwachsenen Patienten behandelte, nachdem sie selbst anfing nur noch Kinder zu betreuen, hörte ich Geschichten von wahrhaft wunderbaren Behandlungsergebnissen als Folge von Manipulation, bereichert durch das Gebet und die Anwendungen von Heilprinzipien, basierend auf Energiemedizin wie z. B. der Homöopathie. In diesem Zusammenhang muss Mary Helen Powers, die Dr. Frymann bei der Betreuung der Kinder unterstützt, und ihr Beitrag zur positiven Heilungsatmosphäre des Osteopathic Center for Children während der letzten 35 Jahre, erwähnt werden.

Dr. Frymanns internationale Arbeit begann im Jahre 1964. Weltweit hat sie Programme initiiert und mitgeholfen individuelle Behandler auszubilden. Der Abschnitt über die Internationale Osteopathie berichtet über einige der Erfahrungen und Höhepunkte ihrer Reisen. Die Arbeit von Dr. Frymann hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Praxis der Osteopathie weltweit. Eine Leistung, die dazu führte, dass ihr internationales Ansehen möglicherweise noch größer ist, in den USA selbst.

Die Ehrungen von Alexander Tobin und Ruth Kelley schließen diese Sammlung ab und beschreiben zum Teil eine Episode in der Geschichte der Osteopathie, welche die Existenz des osteopathischen Berufes in Frage stellte. Dr. Frymann war führend daran beteiligt, die Infrastruktur der Osteopathie im Kalifornien der 1960er und 70er Jahre wieder zu etablieren.

Es bleibt zu hoffen, dass diese Sammlung von Beiträgen nicht nur eine Hommage an Dr. Frymanns glänzende Berufslaufbahn darstellt, sondern auch ein Wissen vertieft, das die Praxis der Osteopathie stärkt und so sicherstellt, dass die Träume ihres Gründers Wahrheit werden.

Hollis Heaton King, DO, PhD