Maht 90 lehekülgi
Der geheimnisvolle Graf
Raamatust
Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie «Der kleine Fürst» in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten «Der kleine Fürst» nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Schön, dass Sie vorbeigekommen sind, Clara«, sagte Irina Mahler zu ihrer jungen Besucherin. »Ich weiß das zu schätzen, in Ihrem Alter hat man wenig Zeit, daran erinnere ich mich gut.« Sie lächelte. »Und normalerweise hat man auch eher Interesse am Umgang mit Gleichaltrigen. Umso mehr freue ich mich über Ihren Besuch.« »Sie tun ja fast so, als könnten Sie meine Großmutter sein, Frau Mahler«, lachte Clara von Bethmann. »Dabei sind Sie höchstens zwanzig Jahre älter als ich.« Irina Mahler war Mitte Vierzig, was man ihr nicht ansah, obwohl sie die grauen Strähnen in ihren tiefschwarzen Haaren nicht färbte. Sie trug sie in einem exakt geschnittenen Pagenkopf mit langem Pony – und allein diese Frisur gab ihr etwas Verwegenes und betonte ihr klassisches Profil, zu dem nur die vollen Lippen nicht ganz passen wollten. Sie verliehen ihrem Gesicht, das sonst vielleicht ein wenig streng gewirkt hätte, eine unerwartet pikante Note. »Zwanzig Jahre können sehr viel sein.« »Ich empfinde den Altersunterschied zwischen uns als nicht besonders groß. Jedenfalls habe ich mich noch nie, nicht ein einziges Mal, in Ihrer Gegenwart gelangweilt, während mir das mit Gleichaltrigen schon oft passiert ist.« »Dieses Kompliment gebe ich zurück, Clara. Und nun sagen Sie mir, wohin Sie fahren wollen.« »Zu einer Auktion!« Claras dunkle Augen begannen zu leuchten, sie strich sich mit einer Hand die ebenfalls dunklen Haare nach hinten – es war eine für sie typische Geste. Ihre Schönheit, hatte Irina schon öfter gedacht, wurde erst richtig sichtbar, wenn Clara redete und sich bewegte.