Der kleine Fürst 170 – Adelsroman
Raamatust
Viola Maybach´s Topseller. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten «Der kleine Fürst» nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Angelika, das muss endlich aufhören!" Baronin Sofia von Kant betrat den Grauen Salon von Schloss Sternberg mit allen Anzeichen mühsam gezügelter Erregung. «Wenn du Interviews geben musst, in Ordnung, aber bitte nicht auf dem Schlossgelände. Verabrede dich mit Reportern und Journalisten woanders, wir legen Wert auf unsere Privatsphäre, das dürfte dir bekannt sein.»
Angelika Gräfin Maritz hatte beim Eintreten ihrer Schwester nur flüchtig den Kopf gehoben. Jetzt erst sah Sofia, dass Angelika wieder einmal telefonierte, doch sie erkannte offenbar, dass es im Augenblick Wichtigeres gab als dieses Telefonat. «Entschuldigen Sie bitte, ich muss Schluss machen, ich melde mich wieder. Ja, ganz bestimmt.» Mit einem energischen Knopfdruck beendete Angelika das Gespräch.
Sie und Sofia sahen sich nicht ähnlich. Sofia war eine hübsche Blondine mit weichen Zügen und freundlichen Augen. Auch Angelika war blond, doch ihr Profil war scharf geschnitten, um ihren Mund lag ein herrischer Zug, ihr Blick war eher durchdringend. Mitte Vierzig war sie jetzt, einige Jahre älter als Sofia. Gut verstanden hatten sich die Schwestern noch nie, doch seit Angelika auf Schloss Sternberg zu Besuch war und sich dieser Besuch von Woche zu Woche verlängerte, ohne dass ein Ende absehbar gewesen wäre, gerieten sie immer öfter aneinander.