Viel Glück Kommissar Renard

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Viel Glück Kommissar Renard
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Wilhelm Tramitzke

VIEL GLÜCK

KOMMISSAR RENARD

Der Fuchs

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2016

Bibliografische Information durch die Deutsche

Nationalbibliothek: Die Deutsche

Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in

der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte

bibliografische Daten sind im Internet über

http://dnb.dnb.de abrufbar.

ISBN 978-3-96008-786-1

Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Titelzeichnung: Red Fox © photosvac FOTOLIA

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

9,30 Euro (D)

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Viel Glück Kommissar Renard

K ommissar Hugo Renard vom Dezernat Einbruch und Diebstahl in Nîmes saß an seinem Schreibtisch und sinnierte über die letzten Geschehnisse aus seiner Umgebung. Mehr oder minder wird er von kleineren Diebstählen konfrontiert, doch die letzte Zeit machte ihm ein Phantom größere Sorgen, denn gegen ein Phantom ist er nicht gefeit.

Aus Boisset-et-Gaujac flatterte ihm eine Anzeige einer gewissen Madame Bonnet Catherine auf seinen Schreibtisch, dass man ihr eine Halskette mit Zuchtperle aus Rotgold, 18 ct (Karat) im Wert von € 775,00 aus ihrem Schlafzimmer gestohlen hätte.

Für Kommissar Renard ist das keine große Sache, denn Diebstahl ist Diebstahl, doch wie der Diebstahl ausgeführt wurde, das ist zu prüfen.

Der Kommissar machte sich auf den Weg nach Boisset-et-Gaujac, um der Dame einen Besuch abzustatten.

Bei besagter Adresse klingelte Kommissar Renard (deutsch = Fuchs) und wurde von Madame Bonnet persönlich begrüßt.

Bonjour Madame, sagte der Kommissar, und deutete einen Handkuss an, denn er ist ein höflicher Mensch.

Bonjour Monsieur Kommissar, sagte Madame Bonnet freudestrahlend, als ob sie ihre Halskette wiedergefunden hätte, doch der Schein trügt.

Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten, Monsieur Kommissar, was Renard gerne annahm, denn so konnte er sich mit Madame Bonnet gemütlich unterhalten und den Hergang des Diebstahls, ohne große Fragen, von Madame Bonnet erfahren.

Nachdem der Kaffee serviert war, wandte sich der Kommissar an Madame Bonnet, und bat sie, ihm zwanglos die Geschichte zu erzählen.

Ja, wissen Sie, sagte Madame Bonnet. Ich bin Hausfrau und bin tagsüber im Haus und verrichte meine Hausarbeiten. Während ich arbeite, trage ich keinen Schmuck, und so ließ ich meine Kette im Schlafzimmer auf dem Nachttisch liegen.

Als ich später in das Schlafzimmer kam, merkte ich, dass die Kette weg war. Ich suchte alles ab, doch vergebens. Die Kette war verschwunden.

Nachdem der Kommissar mit dem Kaffee fertig war, sagte er zu Madame Bonnet.

Nun wollen wir mal den Tatort besichtigen, Madame.

Gerne, Monsieur le Kommissar, und Madame führte den Kommissar in ihr Schlafzimmer, welches in der 3. Etage lag, denn die Bonnets wohnten im einem vierstöckigem Haus.

Kommissar Renard schaute sich im Zimmer um, fragte das Eine oder Andere über die Gepflogenheiten der Madame.

Haben Sie die Tür nie verschlossen? fragte er Madame Bonnet, denn man sieht keine Einbruchsspuren, und wie ich feststellen kann, auch keine Fingerabdrücke.

Madame Bonnet antwortete, dass bei ihnen die Türen nie verschlossen sind, warum auch, denn es kommt niemand ohne unser Wissen in unsere Wohnung.

Und sie haben nichts gemerkt das da eventuell doch jemand sich ins Haus geschlichen hat und so in ihre Wohnung gelangte?

Nein Monsieur le Kommissar, erwiderte Madame Bonnet.

Ja Madame, dann wird es schwer sein ihren Schmuck wieder zu finden, denn ohne Spuren, ohne Fingerabdrücke oder sonstige Hinweise jagen wir einem Phantom hinterher, und ich habe in meiner ganzen Laufbahn noch nie ein Phantom fangen können, sagte Kommissar Renard mit ernster Miene.

Ich werde ein paar Leute von der Spurensicherung zu Ihnen schicken um nochmals eine genaue Untersuchung vorzunehmen, denn der Fall kommt mir doch geisterhaft vor, chére Madame Bonnet.

Kommissar Renard verabschiedete sich von Madame Bonnet und sagte, dass sie von ihnen noch hören werde, sobald neue Erkenntnisse oder Verdächtigungen auftreten sollten.

Au revoir Madame, au revoir Monsieur Lieutenant de Police, erwiderte Madame Bonnet, und Kommissar Renard fuhr zurück in sein Büro nach Nîmes.

Für ein besseres Verständnis sollen hier die Dienstgrade der Polizei in Frankreich im Vergleich zu Deutschland erklärt werden.

■ Polizei Kommissar (PK)=Lieutenant de Police

■ Poizei Oberkommissar. (POK)= Capitaine de Police

■ Polizei Hauptkommissar. (PHK)= Commandant de Police

Kommissar Renard überarbeitete die Akte Bonnet und legte sie dann seufzend zu den anderen noch zu bearbeitenden Akten.

Er schüttelte den Kopf und meinte: geisterhaft, wie ein Phantom, dieser Fall Bonnet.

Nicht lange danach erschien der Chef des Einbruchsdezernats Nîmes, Commandant de Police, (Hauptkommissar) Bernard Maurice, mit einem Zettel in der Hand hin und her wedelnd auf dem Büro von Renard und sagte lächelnd: „Voila Kommissar Renard, nun haben wir das Phantom schon vor unserer Tür.“

Renard nahm den Zettel, ein Fax eines gewissen Monsieur Jean Chevalier, seines Zeichens Besitzer eines Bistros in Nîmes, welcher den Diebstahl eines Diamantringes seiner Frau, aus Weißgold, 2ct (Karat) im Wert von € 19.800,00 anzeigte.

Um Himmelswillen, uns bleibt aber auch nichts erspart, meinte Kommissar Renard, und sah sich das Faxschreiben genauer an.

Die kenne ich doch, und er wiederholte es, die kenne ich doch, kam es spontan aus dem Munde des Kommissars. Das ist doch meine Freundin Lucie, die Frau von Jean Chevalier, dem Kneipier.

Kommissar Renard klärte seinen Chef über seine Beziehung mit der Familie Chevalier auf, und meinte, dass er gleich die Sache in die Hand nähme und mit seiner Freundin Lucie den Diebstahl mit ihr persönlich klären will. Er machte sich auch gleich auf den Weg zum Bistro, denn das Bistro lag nur ein paar Straßen weiter von seiner Dienststelle.

Der Kommissar ging mit einem „Salut Jean“ am Wirt vorbei, denn er wusste, wo sich seine Freundin immer aufhielt. Der Wirt kümmerte sich wenig um den Kommissar, denn er ahnte, warum der Kommissar zu seiner Gattin ging.

Bonjour ma chére Lucie, begrüßte der Kommissar seine Freundin, Küsschen rechts, Küsschen links, wie es sich gehört, und Lucie umarmte ihren Hugo (gesprochen ügo) liebevoll und hieß ihn herzlich willkommen.

Bevor die Fragerei losging, servierte Lucie ihrem Freund sein Lieblingsgetränk, ein Glas Pernod-Ricard mit Menthe, was Hugo trotz seines Dienstes nicht ablehnte, denn es soll ja in einer privaten Atmosphäre der Diebstahl geklärt werden.

Lucie bediente sich mit einem starken Mokka.

Als sich die Beiden bequem gemacht hatten und sich an ihren Getränken labten, sagte Hugo plötzlich: So, meine liebe Lucie. erzähle mal ganz gemütlich, was da mit deinem Diamantring geschah.

Ich höre.

Und Lucie begann eine Geschichte zu erzählen, worüber der Kommissar nur den Kopf schütteln konnte.

Du weißt doch, mein lieber Hugo, dass wir unsere Wohnung im 4. Stock über dem Bistro haben.

Klar weiß ich das, doch erzähl weiter, sagte der Kommissar.

Wenn ich mich im Bistro beschäftige, fuhr Lucie fort, trage ich nicht meinen teuren Ring bei der Arbeit. Ich lege ihn gewöhnlich auf meinen Schminktisch, schließe die Wohnungstür ab, wenn mein Mann schon im Bistro ist. Und das jeden Tag.

Gestern, als ich am Nachmittag in meine Wohnung kam, wollte ich etwas Rouge nachschminken, und da sah ich, dass mein Ring weg war.

Ist das alles, fragte der Kommissar?

Ja, das ist alles, antwortete Lucie, und sie machte nicht mal einen niedergeschlagenen Eindruck.

Warum das so ist, wusste der Kommissar genau, denn bei ihrem Reichtum sind die € 19.800 Peanuts für sie, wogegen der Ring kein Unikat war und sie leicht einen gleichen Ring kaufen könnte.

Ich sehe, sagte der Kommissar, dass keine Einbruchsspuren zu sehen sind, war die Tür zu eurer Wohnung eventuell offen?

Nein sagte Lucie, die Tür war verschlossen, darauf gebe ich immer Acht.

In diesem Fall, liebe Freundin, muss ich sagen, dass die Sache mir seltsam vorkommt, und da keinerlei Spuren vorhanden sind, wird die Sache sehr schwierig sein.

Da wir schon solche gleichartigen Fälle haben, kann ich dir jetzt schon sagen, dass wir einem Phantom nachjagen, und du dein Ring jetzt schon abschreiben kannst.

Wie sollen wir den Täter finden, wenn keine Einbruchspuren, keine Fingerabdrücke und nicht die kleinsten Hinweise auf den Täter existieren? sagte der Kommissar.

Die ganze Phantom-Geschichten kommen mir kurios vor, doch wir werden der Sache mit all unseren Möglichkeiten nachgehen.

 

Beide, der Kommissar und Lucie, gingen hinunter ins Bistro, doch der Kommissar verabschiedete sich schleunigst, nicht ohne Küsschen links, Küsschen rechts und mit einem Salut Jean zu dem Wirt, und ging rasch zu seiner Dienststelle.

Kaum, dass der Kommissar es sich an seinem Schreibtisch gemütlich machen wollte, überraschte ihn sein Chef, Hauptkommissar Bernard, mit einer neuen Hiobsbotschaft.

Unsere Kollegen in Ales haben auch einen Phantomfall. Das faxte Oberkommissarin Catherine Meunier.

Kommissar Renard konnte sich nicht verkneifen, zu sagen: „Gott sei Dank, dass ich nicht der Einzige bin, welcher sich mit Geistern herumschlagen muss!“

Commandant de Police Bernard, musste lachen und übergab Kommissar Renard das Faxschreiben von Oberkommissarin Meunier.

Als Renard das Fax gelesen hatte, schrie er fast aus sich heraus: nicht zu glauben, keine Einbruchsspuren, keine Fingerabdrücke und auch kein DNA zu finden, aber der Schmuck ist weg.

Renard setzte sich mit Oberkommissarin Meunier in Alés in Verbindung, und sie wollen die Sache gemeinsam Überprüfen.

Was war geschehen?

Es wurde einer Gewissen Frau Rubin Léa, ihres Zeichens nach, Köchin in einem renommierten Restaurant in Alés, ein Diamantring (1,5 ct), Weißgold, im Wert von € 11.350,00 gestohlen.

Kommissar Renard in Begleitung von Oberkommissarin Meunier besuchten gemeinsam die Köchin in ihrer Wohnung auf, um sie über die Einzelheiten des Diebstahls zu befragen.

Wie staunte der Kommissar, denn nach der Schilderung der Köchin sah die Tat dem Diebstahl in Boisset-et-Gaujac, dem Diebstahl in Nîmes wie einem Ei dem Anderen gleich.

Die Tür war verschlossen, keine Einbruchsspuren, keine DNA, keine Fingerabdrücke und nicht den kleinsten Hinweis über das Verschwinden der teuren Schmuckstücke.

Meinst du nicht auch, sagte der Kommissar zur Oberkommissarin, dass wir einem Phantom nachjagen? Oh Pardon, sagte Renard als er merkte, dass er die Oberkommissarin geduzt hat.

Schon gut, schon gut, lächelte Oberkommissarin Catherine Meunier und meinte, wir bleiben beim „Du“, denn in unserem Beruf ist ein „Siezen“ meistens hinderlich und erschwert eine gute Zusammenarbeit.

Kommissar Renard war fast aus dem Häuschen und er nahm dieses Angebot mit Freuden an und meinte: „Das werden wir nach Dienstschluss mir einem Trunk feiern, sagte er verschmitzt.

Ab dieser Zeit arbeiteten der Kommissar und die Oberkommissarin zusammen und tauschten ihre Erfahrungen miteinander aus.

Bis Dato hatten die Kommissare nicht den geringsten Anhaltspunkt, wo sie sagen könnten, dass es wenigstens ein Hinweis gäbe, dem sie nachgehen könnten.

Weil die Diebstähle als Phantomfälle von den Kommissaren eingestuft wurden, haben sie beschlossen, gemeinsam gegen dieses Phänomen vorzugehen. Ab nun waren der Kommissar und die Kommissarin ein Team und ein Herz und eine Seele.

Sie klapperten alle Juweliere in ihrer Gegend ab, und hinterließen ihre Visitenkarten, im Falle, dass doch eines Tages jemand auftaucht und ihnen ein gestohlenes Schmuckstück zum Kauf anbietet.

Leider war auch diese Methode ohne Erfolg, und die Zeit verrann, aber von einem Hinweis war nichts zu hören.

In Anduze, nicht weit von Boisset-et-Goujac entfernt, erinnerten sich die beiden Kommissare, an einen Kleinhändler in Ramschwaren, wie Glasperlenketten, billige Ringe und sonstigem billigen Schmuck. Dort hatte ein gewisser Jean-Claude Martinez seinen Schmuckladen, jedoch er ist meisten das ganze Jahr hindurch auf Jahrmärkte, auf Veranstaltungen und Ausstellungen um dort seine Ramschware feil zu bieten.

Nun galt es diesen Händler unter die Lupe zu nehmen und die beiden Kommissare setzten ihre Mitarbeiter erstmals zur Beobachtung auf dieses Geschäft an.

Die Beobachter hatten Anweisung, sobald der Besitzer des Schmuckgeschäftes auftaucht, sofort die Kommissare zu benachrichtigen um dann eine Hausdurchsuchung mit allen Schikanen einzuleiten.

Es war ein Geduldspiel, denn der Monsieur Martinez war tatsächlich die meiste Zeit des Jahres unterwegs.

Eines Tages läuteten die Glocken Alarm, denn der Händler ist in Anduze aufgetaucht.

Die beiden Kommissare hatten nichts Eiligeres zu tun, als ihre Mannschaften aus Alés und Nîmes in Marsch zu setzten und den Schmuckladen in Anduze in Besitz zu nehmen.

Der Besitzer, Monsieur Martinez, sowie sein gesamtes Verkaufspersonal fielen beim Auftauchen der Polizei aus allen Wolken. Der Laden wurde hermetisch abgeriegelt, so dass keine Maus weder rein- noch rausgehen konnte.

Oberkommissarin Meunier befahl den Beamten als Erstes die Taschen der Angestellten zu durchsuchen und Monsieur Martinez war da keine Ausnahme. Natürlich machte man sich auch an die Damentaschen heran, und was da alles zum Vorschein kam, war erstaunlich, doch leider war kein gestohlener Schmuck dabei.

Oberkommissarin Meunier überwachte die Hausdurchsuchung, während sich Kommissar Renard an Schreibtisch setzte und die Aktenordner durchkämmte. Monsieur Martinez wich dem Kommissar nicht von der Seite und beobachtete akribisch das tun des Kommissars.

Plötzlich sagte Martinez, ich weiß zwar nicht was Sie suchen, Herr Kommissar, aber bei mir stimmt alles, sogar das Finanzamt ist mit mir zufrieden.

Abwarten, Monsieur Martinez, abwarten, und der Kommissar machte sich weitere Notizen aus den verschiedenen Aktenordnern.

Es ist eine Sisyphusarbeit was sich Kommissar Renard aufladet, aber er verspricht sich, dass er aus einigen Notizen Hinweise erhalten kann, welche zumindesens zu einer Spur führen könnten.

Oberkommissarin Meunier war längst mit ihrer Durchsuchung fertig, schickte die Beamten auf ihre Dienststellen und begab sich an den Schreibtisch zu Renard.

Hast du noch viel zu tun Hugo, fragte sie und schaute den Kommissar liebevoll an.

Nein, ma chére Catherine, sagte er, doch einige Notizen möchte ich mir noch machen.

Hoffentlich hast du mehr Erfolg als ich, sagte Catherine zu Hugo, verließ den Schreibtisch und schaute sich nochmals im Laden um.

Eigenartig, sagte Catherine laut, so das Hugo es hören konnte. Warum klaut man nur teure Schmuckstücke, man könnte auch solchen billigen Schmuck klauen, dann hätten wir nicht den Ärger und es kämen keine Anzeigen mehr auf unsere Schreibtische.

Wunschträume, meine Liebe, Wunschträume, sagte Hugo und machte sich weitere Notizen.

Bald klappte Kommissar Renard den letzten Aktenordner zu, sagte, ça y est, das ist es, und verließ mit seiner Kollegin den Schmuckladen mit einem „au revoir“ an Monsieur Martinez, welcher ihnen mit hasserfüllten Augen nachsah.

Die Rückfahrt ging erst nach Nîmes, und unterwegs meinte Renard dass man sich einen kleinen Drink verdient hätte und lud seine Kollegin ein, mit ihm das Bistro seiner Bekannten, Madame Lucie Chevalier zu besuchen.

POK Catherine hatte nichts dagegen, und so landeten sie im Bistro Chevalier, wo sie freudig von Lucie empfangen wurden.

Die beiden Kommissare amüsierten sich köstlich bei Lucie, doch sie vergaßen auch nicht, sich für den nächsten Tag zu verabreden, um das Notierte bei Martinez zu besprechen und zu analysieren.

Kommissar Bernard deutete an, dass da einige Sachen zu überprüfen wären, und er machte sich Hoffnungen, dass er eventuell auf einer heißen Spur wäre.

Das teilte er seiner Kollegin, Oberkommissarin Meunier mit, und beide fieberten schon jetzt dem Ergebnis entgegen.

Nachdenklich doch hellwach saßen POK Meunier und PK Renard gemeinsam an einem Tisch und schauten sich die Notizen, welche Kommissar Renard bei der Durchsuchung im Schmuckgeschäft Martinez sich machte.

Ist ja interessant, hörte man oft sagen und die Kommissare entdeckten, dass Martinez rege Verbindung mit anderen Geschäftsleuten seiner Kategorie über ganz Frankreich verteilt hat. Alle diese Geschäfte zu besuchen oder zu durchsuchen, oder die örtlichen Behörden um eine Überprüfung und um Amtshilfe zu bitten, wäre unmöglich

Doch selbst eine Amtshilfe würde eine langwierige Behördenarbeit werden und deshalb nahm man davon Abstand.

Doch hier, sagte plötzlich Oberkommissarin Meunier. Schau mal Hugo, hier eine Spur, die nach Deutschland führt.

Kommissar Renard wusste von der Notiz und er wusste auch, dass der Ort in der ehemaligen französischen Zone, und zwar in Rheinland-Pfalz, (die Franzosen nannten es „Rhénanie-Palatinat“) liegt.

Wenn schon die Kommissarin Deutschland ansprach, so widmete sich Renard, um seiner Kollegin entgegen zu kommen, der Adresse in Deutschland und gemeinsam sagten sie wie im Chor.

Oberwallmenach, Kreis St. Goarshausen. (Heute ist es Rhein-Lahn-Kreis)

Der fahrende Schmuckhändler, Frank Wasilevski, wohnhaft in Oberwallmenach, nahe Nastätten, der den Behörden auch als Hehler bekannt war, ahnte nicht was da auf ihn zukam.

Wasilevski wohnte zwar in Oberwallmenach, hatte aber sein Schmuckgeschäft im ca. 6 Kilometer nahem gelegenen Nastätten.

Das ist ja hochinteressant, meinten die Kommissare und fügten hinzu, als ob sie

telepathisch kommunizieren könnten: „Voila, c’est le commencement de notre recherche. (Hier ist der Beginn unserer Forschung)

Die Kommissare richteten ein Schreiben an die Polizeibehörden in St. Goarshausen, man nennt die Stadt auch Loreleystadt, und baten um Amtshilfe. Sie schilderten der Polizei in St. Goarshausen die Diebstähle in Nîmes, und im Departement Gard, und begründeten damit ihr Ersuchen um Amtshilfe.

Was sie wissen möchten, ist in erster Linie die Frage: wie kam die Verbindung von Martinez mit Wasilevski zustande? Gibt es auch ähnliche Diebstähle im Kreis St. Goarshausen und darüber hinaus wie in Nîmes.

Fieberhaft warteten POK Meunier und PK Renard auf eine Antwort aus Deutschland, in diesem Falle aus St. Goarshausen.

Zwischenzeitlich durchforsteten die Kommissare ihre Ergebnisse in Sachen Schmuckdiebstahl, sie unterhielten sich nochmals mit den Bestohlenen, mit Madame Chevalier Lucie, mit Madame Bonnet Catherine und mit Madame Rubin Léa.

Eigenartig, sagte plötzlich POK Meunier zu ihrem Kollegen Hugo. Ist dir nichts aufgefallen, dass alle drei Diebstähle sich gleichen wie ein Ei dem Anderen. Keine Einbruchspuren, keine Fingerabdrücke und keine DNA, aber bei allen drei Damen stand das Fenster offen.

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