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Erzählungen und Essays
Raamatust
Dieser Band versammelt erzählerische Miniaturen, symbolistische Parabeln und präzise Essays, in denen William Butler Yeats Volksglauben, Vision und ästhetische Theorie verschränkt. Zwischen irischer Landschaft und innerer Schau entfalten sich Geschichten von Barden, Heiligen und Suchenden, deren Wege in Ritual und Traum führen. Die Essays prüfen, mit geduldiger Argumentation und musikalischer Prosa, das Verhältnis von Imagination, Theater und nationaler Kultur; literarisch steht das Buch am Schnittpunkt von Fin de Siècle, Symbolismus und Irish Literary Revival. Yeats (1865–1939), Dichter, Dramatiker und Mitbegründer des Abbey Theatre, erhielt 1923 den Nobelpreis und prägte die kulturelle Selbstfindung Irlands. Geformt von den Sagen Sligos, von politischem Umbruch und von esoterischen Studien im Umfeld des Golden Dawn, suchte er nach einer ordnenden Mythologie für die Moderne. Die hier versammelten Texte zeigen ihn als Denker der Maske und des Symbols, der seine lyrische Poetik in der Prosa erprobt und begründet. Empfehlenswert ist das Buch allen, die die Genese der Moderne aus irischer Perspektive verstehen wollen: Die Erzählungen bezaubern durch Bildkraft, die Essays schärfen den Blick für Kunst, Nation und geistige Praxis. Als Einstieg wie als Kompendium eröffnet der Band anregende, wiederholt lesbare Pfade.
