Loe raamatut: «Die Einzigartige Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist»

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Wolfhard Margies

Die einzigartige Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist

Aufbruch-Verlag

Die einzigartige Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist

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Revidierte Elberfelder Bibel © 1985/1991/2006 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten

Satz: Aufbruch-Verlag

Coverbild: birddog GmbH

ISBN: 978-3-926395-73-3

Inhaltsverzeichnis

I Was hat es mit der Salbung auf sich? 1 Kennst Du wirklich den Heiligen Geist? 1.1 Der Heilige Geist ist dein nächster Ansprechpartner 1.2 Eine Person macht sich breit 1.3 Was ist nun die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist? 1.4 Die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist im Sinne von Partnerschaft 1.5 Der Heilige Geist, der vermittelt 2 Der andere Helfer 2.1 Jesus ist der Retter, aber der Heilige Geist teilt das Heil aus 2.2 Die Kehrseite der göttlichen Hilfe 2.3 Der Geist bleibt, und die Salbung bleibt 2.4 Die neue Salbung erweist sich als sehr ansteckend 3 Die Liebe des Heiligen Geistes 3.1 Der Heilige Geist als heißer Liebhaber 3.2 Die höchste Lust des Heiligen Geistes: uns lieben zu können 3.3 Eine neue Definition von Demut 3.4 Geliebt sein macht stark und sicher 4 Von der Liebe zur Freude 4.1 Die neue Qualität der Gebote im Neuen Testament 4.2 Aus Liebe wird Freude 5 Glaube an den Heiligen Geist 5.1 Gott hat uns den Geist der Kraft, der Liebe und der Disziplin gegeben 5.2 Mit dem Heiligen Geist ins Leid und durch das Leid 6 Begehren und Empfangen 6.1 Hunger und Durst nach ihm 6.2 Die Kunst, sich beschenken zu lassen 6.3 Der Heilige Geist liebt deinen Körper 6.4 Gott erfüllt unser Verlangen 7 Werde erneut voll des Geistes 7.1 Betrunkensein wohl, aber vom Heiligen Geist 7.2 Das Wort führt zum Heiligen Geist und der Heilige Geist zurück zum Wort 7.3 Unser Singen und Musizieren 7.4 Das Geheimnis der Dankbarkeit 7.5 Die Entdeckung des Vaters 7.6 Danken im Auftrag 7.7 Die Furcht des Herrn und die Erfahrung des Heiligen Geistes 8 Eine ganze Gemeinde wird erneut voll Heiligen Geistes 9 Eins ist not – was ist not? 10 Die Manifestationen des Heiligen Geistes 10.1 Umfallen 10.2 Rollen auf dem Boden 10.3 Sich-Schütteln 10.4 Weinen und Lachen 10.5 Weinen 10.6 Ein Stück Differentialdiagnostik 10.7 Schreien 10.8 Ungewöhnliche Bewegungsabläufe 10.9 Seltsame Laufvorgänge 10.10 Trunkenheit im Geist 10.11 Unterscheidung ist vonnöten 11 Hinderungen, den Heiligen Geist zu empfangen 11.1 Empfangsunfähigkeit ist heilbar 11.2 Der Teufel steckt im Detail II Auswirkungen des Heiligen Geistes 12 Gesalbt, um zu dienen 12.1 Der Heilige Geist führt in die Wüste 12.2 Das Beispiel unseres Herrn 13 Von der Freude zum Frieden 13.1 Frieden und Beendigung unserer Selbstsicherung 13.2 Alte Lasten durch neue Lasten ersetzen! 13.3 Ich gebe euch Frieden, nicht wie die Welt 13.4 Die Welt ist wirklich besiegt 14 Der Weg zum Frieden in Einzelschritten 15 Der Friede beginnt mit der Freude 15.1 Ohne Sorgen, weil wir richtig beten 15.2 Der Heilige Geist deckt die Ursachen des Unfriedens auf 15.3 Magersucht 15.4 Fernsehsucht 15.5 Beziehungsstörungen 15.6 Angst 16 Gerechtigkeit wie Meereswellen 16.1 Gerechtigkeit – Wahrheit und Erfahrung 16.2 Frei von jeder Art der Verdammnis, Freiheit auch zum Angriff 16.3 Wer gerecht ist, der ist auch herrlich 17 Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern 17.1 Der Geist des Gehorsams 17.2 Keine Leistung zu bringen, das ist die Leistung! 17.3 Der Segen kommt erst nach der Katastrophe 17.4 Das ganze Angebot: Gehorsam und Weisheit 18 Heiliger Geist und Gebetserhörung 18.1 Durch Freude Zugang zu den Geschenken 18.2 Zuerst Frucht, dann Geschenke 18.3 Der Heilige Geist hilft gegen Furcht 18.4 In den Bedrängungen sich rühmen 19 Die neue Art zu glauben und der neue Glaubensheld 19.1 Glauben, wie es die Schrift sagt 19.2 Die Kunst, natürlich zu glauben 19.3 Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark 19.4 Die »Römer-4-Erweckung« 19.5 Erntezeit – Laubhüttenzeit 20 Flehen mit dem Heiligen Geist 20.1 Flehen für alle 21 Was hat der Heilige Geist mit der Hauskreiszelle zu tun? 21.1 Erst Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist, dann Einheit, danach mehr Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist 21.2 Salbung durch Einheit 21.3 Die Macht der Einheit 21.4 Anbetung und die Wiederaufrichtung der Hütte Davids 21.5 Zwei Stiftshütten gleichzeitig in Israel 21.6 Die neue Haltung in der Anbetung 22 Der herausragende Seelsorger 22.1 Der Heilige Geist kommt, die Dämonen weichen

Einleitung
Der Heilige Geist ist für manche Überraschungen gut

Es begann an einem Sonntagabend, spät im August des Jahres 1993. Wir waren zu unserem üblichen Abendgottesdienst zusammengekommen und die Anbetung mit nachfolgenden prophetischen Äußerungen einzelner Gottesdienstbesucher war beendet. Ich wollte über den Heiligen Geist sprechen und war gerade im Begriff, mit der Predigt zu beginnen, als die Störungen einsetzten.

In den letzten Minuten der Anbetungszeit war schon eine sonderbare Unruhe im Gemeinderaum, die sich während der prophetischen Äußerung eines Gemeindemitgliedes noch weiter gesteigert hatte. Eine Schwester, die am Mikrofon stand, und ein bestimmtes, von Gott empfangenes Bild erklärte, hatte sogar Mühe, sich Gehör zu verschaffen. Als ich dann die Textstelle lesen wollte, die meiner Predigt zugrunde liegen sollte, wurde ich durch ein zunehmendes Lachen, das überall im Versammlungssaal aufbrach, an meiner Absicht gehindert.

Das war schon eine merkwürdige Erfahrung, zu erleben, wie die Versammlung sich verselbstständigte und die Gottesdienstbesucher auf einmal unter einer anderen Regie standen, die nicht von der Kanzel kam. Nach kurzen Augenblicken der Irritation versuchte ich mehrfach, mir Gehör zu verschaffen, was aber einfach nicht gelang. Die Versammlung war mittlerweile so von einem allgemeinen Lachen erfasst, dass es nicht möglich war, dagegen anzukommen. Mein Unterfangen, doch noch irgendwie zu Wort zu kommen, wurde schließlich vollends vereitelt, weil ich selbst anfangen musste zu lachen, und zwar so herzhaft und so intensiv, aber auch so anhaltend, dass an das Predigen einfach nicht mehr zu denken war.

Es gelang mir dann doch noch, der Gemeinde mit einem Satz, der immer wieder von vielen Lachstößen unterbrochen wurde, den Text zu vermitteln, über den ich eigentlich sprechen wollte. Meine pastoralen Kollegen und einige Älteste kamen zu Hilfe, um mit mir zu beraten, wie der Gottesdienst weitergehen sollte, und wir kamen dann überein, ihn zu einem glorreichen Anbetungsgottesdienst umzufunktionieren, wobei wir die Gegenwart des Herrn so deutlich wie nie zuvor verspürten.

Diesem Ereignis lief eine kleine Begebenheit voraus. Eine unserer Sekretärinnen war für einige Zeit nach Argentinien gefahren, wo sie den Dienst von Claudio Freidzon kennengelernt hatte, der in seiner Gemeinde erstaunliche Erfahrungen mit dem Heiligen Geist machte. Spontaner Ausbruch von Freude und Lachen, Manifestationen des Hinfallens durch den Heiligen Geist und manche ähnliche Erfahrungen waren an der Tagesordnung. An diesem Abend berichtete unsere Sekretärin in der Gemeinde darüber und zeigte außerdem noch ein kurzes Video von vier Minuten Spieldauer über ihre Argentinien-Erlebnisse. Diese Berührungspunkte mit dem argentinischen Gemeindeleben waren offensichtlich als geistliche Infektionskeime ausreichend, um bei uns ähnliche Erfahrungen auszulösen. Wahrlich, ein sonderbarer Umstand, aber, wie wir noch sehen werden, voll mit konkreten Hintergründen von biblischer Plausibilität.

Im Verlauf der nachfolgenden Monate haben wir als Gemeinde sehr viele neue Erfahrungen gemacht, die wir dem Heiligen Geist zu verdanken haben. Die meisten Gemeindemitglieder und Freunde wurden vom Heiligen Geist berührt, der neue Liebeserfahrung vermittelte und viel Freude auslöste. Die Gemeinde wurde auf eine neue Höhe von Freiheit und Lockerheit, verbunden mit viel Lachen, geführt. Es gehörte dann fast zu den Selbstverständlichkeiten des Gemeindealltages, dass die allermeisten Besucher und Gemeindemitglieder, wenn ihnen durch Handauflegung Segen zuteil wurde, unter Einwirkung des Heiligen Geistes zu Boden gingen und manche seltsamen körperlichen Phänomene wie Schütteln, Zuckungen, Bewegtheit, Rollen auf dem Erdboden sowie Lachen und Weinen boten.

Durch viele Gäste, Pastoren und geistliche Leiter aus anderen Gemeinden sowie über Konferenzen breitete sich diese Bewegung schnell über ganz Deutschland und die anderen deutschsprachigen Länder aus. Manchen Gemeindemitgliedern, die selbst nicht von diesen Erfahrungen erfasst waren, wurde es unheimlich, und einige – es waren eigentlich nur wenige – haben sich davon distanziert.

Eine Bewegung schwappt über in die weltliche Presse

Es dauerte nicht lange und die Presse wurde auf diese neuen Phänomene aufmerksam, sonderlich in den Vereinigten Staaten und in Kanada, schließlich auch in England. Die ersten kurzen Berichte waren noch gekennzeichnet von distanzierender Kritik und dem Vorwurf der Massenhysterie sowie kollektiver religiöser Fehlpolung; spätere Berichterstattungen wurden dann nicht nur vorsichtiger, sondern auch differenzierter und sogar überwiegend wohlwollend. Manche geistliche Beobachter, die zunächst auf Abstand gegangen waren, bewiesen in ihren Kommentaren mehr Nachdenklichkeit.

Diese neue Bewegung des Heiligen Geistes hat sich im Verlauf der letzten zwölf bis achtzehn Monate wie ein Steppenfeuer mit einer Geschwindigkeit fortgepflanzt, wie sie bei früheren geistlichen Bewegungen noch nie beobachtet worden ist. Mittlerweile kann man davon ausgehen, dass schon über hundert Nationen berührt sind und nicht wenige Gemeinden entscheidende Veränderungen in ihren Gottesdiensten und im individuellen Leben der Gläubigen erfahren haben.

Viele fragen sich, ob hier eine neue geistliche Modewelle vorliegt und was sie überhaupt von den sonderbaren Begleitumständen wie Lachen, Hinfallen und Betrunkensein im Geist zu halten haben.

Es sieht so aus, als ob sich in manchen Ortsgemeinden so etwas wie eine neue Spaltung abzeichnet. Hatten manche Christen in der Vergangenheit schon genug damit zu tun, bestimmte geistliche Erfahrungen wie Sprachengebet, freie Anbetung und geistlichen Krieg zu bejahen, so fühlen sie sich jetzt in Anbetracht dieser neuen und noch heftigeren Phänomene vollends vor den Kopf gestoßen.

Es gibt nicht nur diese äußere, sichtbare Trennung zwischen denen, die diese neue Bewegung bejahen und sie mit Eifer und zum Teil Euphorie mittragen, und den anderen, die sich ablehnend und protestierend verhalten. Daneben scheint es auch eine feinere, aber nicht weniger scharf umrissene Trennlinie zu geben zwischen einzelnen Gläubigen, die die neue Erscheinungsform des Heiligen Geistes begrüßen und an sich selbst erleben, und anderen, die durchaus nicht ablehnend sind, aber den Heiligen Geist in dieser Weise nicht so ohne Weiteres empfangen können. Wir werden sehen, dass sich dahinter interessante Gesichtspunkte verbergen, die jetzt ein ganz neues Gewicht bekommen. Sie haben etwas mit einem großen Thema zu tun, das der Heilige Geist betont, ja, regelrecht forciert: die Willigkeit und Fähigkeit zu empfangen und das Vermögen, sich beschenken zu lassen.

Wir scheinen am Anfang einer neuen geistlichen Epoche zu stehen, in welcher der Himmel mit Macht eine geistliche Priorität anmahnt, die wir geflissentlich übersehen haben, nämlich die Bedeutung des Empfangens von Geschenken! Das, was viele Gemüter in Bewegung und Aufruhr versetzt. Die in Erscheinung tretenden Phänomene mit zum Teil spektakulärer Heftigkeit, sind nur der sichtbare Ausdruck von viel wichtigeren, grundsätzlichen Erfahrungen mit Gott. Das Leben und die praktische Nachfolge der allermeisten Gläubigen war bislang viel zu sehr gekennzeichnet von dem Gesichtspunkt der Leistung, des Produzierens und des ständigen Bemühens. Christ sein, so bewerte ich die neuen Erfahrungen, die der Heilige Geist uns zumutet, soll leichter und entspannter sein. Die Erlösung soll als eine Kette von Segnungen und Geschenken offensichtlich werden und der Herr will mehr Ehre für sich beanspruchen, weil er mehr tun darf.

Der Autor hinter den Ereignissen

Ich will mit diesen vorsichtigen Hinweisen über den Hintergrund der neuen Bewegung des Heiligen Geistes dem Leser vermitteln, worum es mir in diesem Buch eigentlich geht. In erster Linie will ich nicht über die neuen Erscheinungsformen von geistlicher Salbung sprechen, die sich in dieser neuen Bewegung zeigen, sondern über den Autor selbst, der dahinter steht, den Heiligen Geist. Hier sehe ich den allergrößten Bedarf, weil es erstaunlich wenige Arbeiten und Bücher über die Person des Heiligen Geistes gibt. Ich muss allerdings zugeben, dass die neuen Erfahrungen, die wir gemacht haben, der äußere Anlass dafür waren, die Schrift genauer darüber zu befragen, wie weit diese interessanten Manifestationen eine biblische Erklärung und einen Hintergrund haben.

Mit dieser Reihenfolge von Erfahrung und Reaktion meinerseits ist damit genau das eingetreten, was manche geistlichen Beobachter für eine theologische Todsünde halten: Erst Erfahrungen zu machen, die man dann nachträglich durch die Schrift deuten will und muss. Ich sehe es ein, das ist irgendwie misslich. Aber ich will den Ablauf der Dinge nicht einfach verleugnen. Das um so weniger, als ich frank und frei eingestehen muss, dass es ohne diese massiven äußeren Anstöße, wie sie der Heilige Geist ausgelöst hat, nicht möglich gewesen wäre, bestimmte Entdeckungen im Wort Gottes zu machen. Erst durch die Erfahrung, in die wir beinahe hineingestoßen wurden, sind wir sensibel für Einzelheiten im Worte Gottes geworden, die wir bis dahin einfach überlesen oder mit großer Selbstverständlichkeit anders ausgelegt oder nivelliert haben.

Wir haben gelernt, sehr viele biblische Aussagen im thematischen Umkreis zum Heiligen Geist viel wörtlicher zu nehmen, als uns das früher notwendig oder tunlich erschien. Wenn zum Beispiel in der Apostelgeschichte berichtet wird, dass die Jünger bei dem Pfingstereignis von Beobachtern als betrunken angesehen worden sind, so hatten wir dies bis dahin schlicht auf das Sprachphänomen bezogen, das sich ja zu Pfingsten zugetragen hatte. Aber es ist eigentlich nicht einsehbar, weswegen die Zeugen dieses Ereignisses die erstaunliche Fähigkeit der Jünger, sich auf einmal in einer neuen Sprache äußern zu können, mit dem Vorwurf der Betrunkenheit verbunden haben sollen.

Ähnlich verhält es sich mit einer Erwähnung des Paulus im 5. Kapitel des Epheserbriefes, wo er die Erfahrung der ständigen Neuerfüllung mit dem Heiligen Geist dem Betrunkensein mit Wein gegenüberstellt. Es bedurfte schon der eigenen Erlebnisse mit dem Heiligen Geist bei einem selbst oder in der unmittelbaren gemeindlichen Umgebung, die mit einer geistlichen Trunkenheit einhergingen, um auf solche Feinheiten zu achten und sie in einem neuen Licht sehen zu können. Mit einem Wort, wir brauchten diese Nachhilfe der plötzlich über uns hereinbrechenden Manifestationen des Heiligen Geistes, um einen neuen Zugang zu dem Schriftbefund zu bekommen, in welchem diese Dinge längst beschrieben sind.

Ich wiederhole es noch einmal: Dieses Buch will nicht so sehr spektakuläre Manifestationen deuten, wiewohl es auch dafür einen dringenden Bedarf gibt, sondern es soll vielmehr dazu beitragen, die einzigartige, schöne und geheimnisvolle Person des Heiligen Geistes intensiver erkennen, erleben und genießen zu können. Dabei gilt, dass viele wichtige Einsichten erst durch bestimmte Erfahrungen zustande kamen, die es uns ermöglichten, die Schriftaussagen über den Heiligen Geist richtig zu verstehen.

So will dieses Buch vor allem eine Anleitung zur Erfahrung des Heiligen Geistes sein. Ich habe im Verlauf der Jahre gelernt, dass unser Wissen über den Heiligen Geist, auch dort, wo wir uns in der Mitte der charismatischen Bewegung befunden hatten, doch noch sehr gering war, und dass den meisten unter uns noch weniger bekannt war, wie man mit dem Heiligen Geist als Person umgeht und was es heißt, mit ihm Gemeinschaft zu pflegen. Ich hoffe nun, dass der Leser, durch genauere Kenntnis der Person des Heiligen Geistes und Einsichten über seine Wirksamkeit und seine Motivation einen leichteren Zugang zu ihm findet. Das biblische Material, das uns Aufschluss über den Heiligen Geist geben kann, ist erstaunlich reichhaltig. Wer es sichtet und sich zu Herzen nimmt, der wird sich kaum der Faszination entziehen können, die vom Heiligen Geist ausgeht.

Daneben will ich auch einige Ausblicke über weitere Entwicklungen und Betonungen geben, die wir nach der Schrift erwarten dürfen. Ich glaube, dass sich der Heilige Geist in Wellen zunehmend mehr offenbart, sodass die Christenheit – ähnlich der jetzt zu beobachtenden Welle von Freude und Bewegtheit in naher Zukunft weitere Förderungen und Freisetzungen erfahren wird. Der Heilige Geist will unbedingt seine Braut auf jene Höhe und zu jener Attraktivität führen, die im Worte Gottes beschrieben sind.

Hier ist offensichtlich noch ein großer Bedarf gegeben, weil sich die Christenheit zu weiten Teilen noch in einem durchaus hilfsbedürftigen und schwächlichen bis erbärmlichen Zustand befindet.

Vor einigen Jahren hat Derek Prince einen bemerkenswerten Aufsatz verfasst, in welchem er mit einem leicht resignativen Unterton herausgestellt hat, wie zu mindestens im Abendland, die von ihm besuchten Gemeinden nach seinem Besuch ausnahmslos nur eine kurzzeitige Anhebung ihres Erlebnisniveaus beobachteten. Bei späteren erneuten Besuchen konnte er regelmäßig feststellen, dass diese Gemeinden immer wieder auf ihr altes Niveau von Stumpfheit, Ereignislosigkeit und Lethargie zurückgefallen waren. Derek Prince hat dann am Ende dieses Aufsatzes einen fast fatalistisch anmutenden Schluss gezogen. Er ging davon aus, dass diese Entwicklung so weitergehen würde, bis der Heilige Geist in einer souveränen autonomen Aktion die Christenheit heimsuchen würde, um durch Offenbarung seines Wesens und seiner Kraft diese geschlossen auf ein höheres Erfahrungsniveau zu bringen. Ich weiß noch, wie ich diese pessimistische Einschätzung abgelehnt hatte, weil sie mir so hoffnungslos vorkam und keinen Ansatz für das eigene Eingreifen aufzuweisen schien.

Heute muss ich erkennen, dass dieser theologische Altmeister doch recht hatte. Was er damals prognostizierte, ist jetzt eingetreten. Der Heilige Geist ist selbst angetreten und wird nicht nur mit dieser einen Bewegung, sondern mit manchen nachfolgenden Maßnahmen und Neuausteilungen seiner Liebe, seiner Kraft und seiner Gegenwart, die Gemeinde Jesu fördern, so dass sie wirklich ein Licht für die Welt wird.

Das vorliegende Buch weist folgenden Aufbau auf: Ich werde zunächst einmal die absoluten Lehrgrundlagen über die Person des Heiligen Geistes und seine Erfahrbarkeit vermitteln, wie wir sie jetzt, nach dem Erleben der neuen Wirkungen des Heiligen Geistes sehen. Im Rahmen dieser Untersuchung werde ich dann auch ein Sonderkapitel über die vegetativ-körperlichen Manifestationen einfügen, um ihre Erscheinungsformen und ihre biblischen beziehungsweise kirchengeschichtlichen Deutungen darzustellen. Anschließend will ich mich in einigen Kapiteln folgenden Themen widmen: Wie geschieht die ständige Neuanfüllung mit dem Heiligen Geist? Was sind die praktischen Hindernisse, um den Heiligen Geist zu erfahren und wie sehen die Charaktermerkmale des für den Heiligen Geist empfänglichen Gläubigen aus? Danach folgt die Beschreibung der unmittelbaren Folgen und Auswirkungen der Erfahrung des Heiligen Geistes bei den Gläubigen. Schließlich geht es darum, wie das Zusammenleben mit dem Heiligen Geist die wichtigsten Lebensbereiche des Christen bestimmen und verändern kann, wie die typische Glaubenserfahrung des Gläubigen aussieht, der Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist hat und inwieweit und in welcher Form der Heilige Geist das Verhalten und Auftreten des Nachfolgers Jesu in typischer Weise beeinflusst und verändert.

Ich könnte mir vorstellen, dass manch ein Leser zunächst einmal denkt, dass die meisten Dinge, die den Heiligen Geist betreffen, ihm schon bekannt sein werden. Aber nach allen meinen Erfahrungen in der eigenen Gemeinde und in einem umfangreichen Reisedienst während der letzten Monate wage ich es doch, zu behaupten, dass manche Überraschung und echte Neuigkeiten zu vermitteln sind, die es lohnenswert machen, das Buch zu lesen und die zu den vermittelten Erkenntnissen zugehörigen Erfahrungen zu suchen. Insofern ist dieses Buch eine Anleitung zum Genießen und zum Gewinn einer neuen Lebensqualität.