Loe raamatut: «Die zeitlose Ayurveda-Küche», lehekülg 4

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Diätetische Einschränkungen des Ayurveda in Bezug auf Milchprodukte

• Der Kapha-Typ mit seiner lymphatischen Konstitution sollte Milchprodukte generell eher meiden (Näheres siehe „Prakruti-Typtest“, S. 68 ff.). Er neigt zur Verschleimung der Atemwege, zu vermehrter Lymphaktivität, Ödemen, Diabetes, Stoffwechselträgheit, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Milch besteht wie Kapha aus dem Erd/Wasser-Element. Gleiche Qualitäten verstärken einander. Milch ist süß, schwer, kalt, träge, leicht ölig, schleimig.

• In der Kapha-Jahreszeit erzeugen Schleim vermehrende Nahrungsmittel wie Milchprodukte zahlreiche vermeidbare Krankheiten. In Westeuropa ist das die Zeit vom 1. Februar bis 1. Juni jedes Jahres. Schon in christlichen Urzeiten war das die klassische Fastenzeit. Besonders Kapha-Typen haben in dieser Jahreszeit die o. g. Beschwerden. Aber auch Pitta- und Vata-Typen können bei regelmäßigem Verzehr von Milchprodukten gesundheitliche Probleme bekommen. Vermehrte Magen-Darm-Infekte, periodische Erkältungen, Nebenhöhlenentzündungen, Heuschnupfen o. Ä. treten gehäuft in der Kapha-Jahreszeit auf. Wenn man in jener Zeit weitgehend auf Milchprodukte verzichtet, bleiben erstaunlich viele Symptome aus.

• Milch wirkt, kalt getrunken, wie Gift.

Milch sollte stets allein und mit bestimmten schleimlösenden Gewürzen aufgekocht werden. Dann bezeichnet man Milch als Amrit (Leben spendenden Nektar). Milchprodukte dürfen auf keinen Fall mit bestimmten Nahrungsmitteln kombiniert werden (siehe Kap. 3, S. 144-145 ff. „Die toxischen Nahrungskombinationen“). Milch, mit Früchten kombiniert, erzeugt beispielsweise einen unverdaubaren, toxischen Komplex im Magen. Die enzymatischen Prozesse laufen unvollständig ab. Ama (unverdaute Nahrungsschlacken) sind das Resultat. Sie sind Nahrungsgrundlage für zahlreiche Parasiten und der Ursprung vieler Allergien und Schleimkrankheiten. Hier gibt es eine Übereinstimmung mit der Azidosetheorie – man spricht hier von Übersäuerung. Im Ayurveda ist von Verschleimung und Obstruktion der Verdauungskanäle die Rede. Die Symptome müssen allerdings konstitutionell unterschiedlich behandelt werden.

Fünf Gründe weshalb wir die Milch aus Supermärkten, mitunter sogar aus Bioläden, nicht vertragen

Man muss sich fragen, ob die Milch vor 3.000 Jahren hochwertiger war. Das lässt sich zweifellos bejahen.

1. Die Umweltbelastung von Luft, Wasser und Boden hat in den letzten 50 Jahren drastisch zugenommen. Die Milchqualität ist damit geringer, da Milch, ähnlich wie das Wasser, ein äußerst sensibles Medium ist.

2. Die Hornentfernung. Aus Gründen einer problem- und gefahrloseren Viehhaltung sägt man den Kühen ohne Betäubung die Hörner ab und verschmort anschließend die nachblutenden Hornhöhlen. Die Hörner wachsen nie mehr nach. Diese Tierquälerei wird durch Wirtschaftlichkeit und Bequemlichkeit gerechtfertigt. Ein Viehzüchter kann die Tiere so auf engerem Raum halten. Das Horn ist ein Abscheidungsorgan für Stoffwechselabfälle wie tote Zellen, vergleichbar mit den menschlichen Haaren und Fingernägeln. Auf diese Weise werden auch Stoffwechselgifte aus dem Organismus entfernt. Wenn dieser Ausscheidungsmechanismus unterbunden wird, indem man die Hörner wegbrennt, landen die Gifte in der Milch. Die Milch wird also durch Toxine verunreinigt, die die Kuh selbst produziert, aber nicht mehr ausscheiden kann. Für hypersensitive Menschen ist Milch deshalb gesundheitlich bedenklich. Eine wissenschaftliche Langzeitstudie hat den Beweis erbracht, dass Menschen mit nachgewiesener Laktoseintoleranz die Milch von Kühen mit Hörnern problemlos vertrugen. Eine weitere Studie erbrachte die Erkenntnis, dass eben diese Milch von Milcheiweißallergikern vertragen wird.

3. Genfutter. Der überwiegende Teil der Großmolkereien hierzulande verfütterte früher neben Silage- und Mineralfutter recycelte tierische Abfälle. Heute ist es genmanipuliertes Sojafutter aus Südamerika. Das belastet zusätzlich die Milchverträglichkeit. Außerdem wird die Milch hier von Hunderten von Kühen zu einem heterogenen „Milchcocktail“ vermischt.

4. Die chemische und thermische Behandlung der Milch in den Molkereien erzeugt weitere Probleme. Die Pasteurisierung ist dabei noch die schonendste Behandlung. Alle anderen Verfahren machen aus der Milch einen unverdaubaren chemischen Cocktail. Er ist Lichtjahre von den Qualitätskriterien für Milch aus den ayurvedischen Medizinschriften entfernt.

5. Kuhmilch als Babynahrung. Viele Menschen entwickeln bereits in ihrer Kindheit eine Laktoseintoleranz. Ursache dafür ist, dass manche Eltern ihren Kleinkindern bereits Kuhmilch oder Fertigprodukte auf Basis von Kuhmilchpräparaten als Muttermilchersatz geben, um die vermeintlich „lästigen“ Stillzeiten zu verkürzen und die Babys schneller zu sättigen. Mitunter raten sogar Ärzte wegen drohendem Kalzium- und Eiweißmangel dazu. Erwiesen ist aber, dass das noch nicht ausgebildete Immunsystem der unter Fünfjährigen eigenes von artfremdem Eiweiß noch nicht unterscheiden kann. So entsteht oftmals ein Autoimmunkomplex mit Bildung von Milchschorf und anderen Allergiesymptomen. Hier zeigt sich, dass selbst die vorhandene Lactase (das Milchzucker spaltende Enzym im Dünndarm) nicht das Problem ist. Lactase als Wunderwaffe gegen Lactasemangel beseitigt nicht die Ursache der Laktoseintoleranz.

Die Inder – das kränkste Volk der Erde? Wenn also Erwachsene kein Milcheiweiß verdauen könnten, müssten allen voran die Inder bei ihrem hohen Milchkonsum das kränkste Volk sein. Sie leiden jedoch weit weniger unter Blähbäuchen, Allergien, Asthma, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und anderen Darmentzündungen als wir Europäer. Tatsache ist, dass mit derartigen Zivilisationskrankheiten lediglich die verwestlichten, reichen Inder zu tun haben.

Wenn die Ernährung rein ist, wird der Geist rein sein, und wenn … … der Geist rein ist, wird der Verstand ebenfalls rein sein.“

(Manu, 500 v. Chr.)

Die ominösen E-Gruppen


Mittlerweile ist der Mensch in der Lage, sämtliche Bestandteile der Materie bis ins kleinste Detail zu zerlegen und zu benennen – auch unsere Nahrungsmittel. Mit der Kenntnis um die einzelnen Elemente sind die Wissenschaftler zwar in der Lage, unseren Bedarf an verschiedenen Stoffen festzulegen, eine allgemeingültige Ernährungsdoktrin lässt sich dadurch aber nicht ableiten. Man muss die individuelle Konstitution berücksichtigen.

Die Molekülverbindungen der Vitamine sind schon lange bekannt und benannt. Die Vitaminmangeltheorie ist ebenso schwammig bewiesen wie die Vitaminüberschusstheorie. Am Beispiel des Vitamins B12 sei aufgezeigt, dass die meisten Vegetarier und Veganer im asiatischen Raum unter Mangelerscheinungen leiden würden oder gar todkrank sein müssten. Dem ist aber nicht so.

Die Theorie, Vitamine seien die wichtigsten Nährstoffe, ist ebenso wie viele andere nur schwer haltbar. Die Pharmaindustrie behauptet, die Natur stelle zu wenig Vitamine zur Verfügung und der Mensch müsse Ergänzungspräparate einnehmen, die Abhilfe leisten.

Dies ist eine Verhöhnung der in sich perfekt funktionierenden Natur, eine Beleidigung der Schöpfung. Dass massenhaft industriell gefertigte Produkte allerdings einen akuten Nährstoffmangel aufweisen, ist ein anderes Thema, dem man ruhig etwas genauer nachgehen könnte.

Ich bin eher der Überzeugung, dass oft Stoffe in Lebensmitteln, die dort nicht hineingehören, für gesundheitliche Defekte verantwortlich sind. In Europa sind im Rahmen der Vereinheitlichung mittlerweile wieder Zusatzstoffe in Lebensmitteln zugelassen, die in Deutschland noch wenige Jahre zuvor verboten waren. Als Beispiel dienen hier die Prionen, die in Backwaren zusammen mit Gips und ähnlichen Substanzen enthalten sind – von Pestiziden ganz zu schweigen6.

Wenn man seine Ernährungsweise an substanziellen Inhalten orientiert, tut man besser daran, Aromen, Konservierungsstoffe und Stabilisatoren zu vermeiden, als Vitaminen nachzujagen. Die im Anhang befindliche Vitamintabelle zeigt, was worin enthalten ist (siehe S. 216/17).

Wichtig ist, dass man „einfach“ gesund lebt: Man nimmt frische Nahrung zu sich, vermeidet weitgehend eine „Vergiftung“ durch Fertigprodukte, treibt regelmäßig Sport und pflegt eine gesunde Geisteshaltung. In der vedischen Philosophie ist der Geist die Essenz der Nahrung.

Uddalaka Aruni*, der ayurvedische Gelehrte der Antike, sagt:

Die einverleibte Nahrung wirkt auf drei Ebenen:

1. Der grobe Anteil wird zu Exkrementen.

2. Der mittlere Anteil wird zu Fleisch (Gewebe).

3. Der feinstoffliche Anteil wird zu Geist

(Denkorgane und Sinne).

In den Upanishaden steht, dass Nahrung verehrt werden soll und durch Brahman (die göttliche Wirklichkeit, die Seele) repräsentiert wird. Sie spiegelt die Einheit allen Lebens. Der Prozess der Einverleibung der Außenwelt demonstriert diese Einheit allen Lebens. Brahman ist sozusagen das schöpferische Prinzip der materiellen Welt. Der physische Körper wird geboren und lebt durch Nahrung.

Prana ist die Lebenskraft, die allen Lebewesen innewohnt

Sie definiert das Leben. Jedes Lebewesen ist auf ständiger Nahrungssuche, auf ständiger Suche nach Lebenskraft, die in den Nahrungsmitteln schlummert. Ein Sanskrit-Sprichwort lautet: „Leben lebt vom Leben“ (Jivo jivasya jivanam). Das eigene Leben wird nur durch die Konsumierung anderen Lebens erhalten. In der vedischen Philosophie haben alle Wesen ein gleiches Anrecht darauf zu leben.

Es gibt eine Reihe von Nahrungsmitteln, die uns die Natur zur Verfügung stellt, ohne dass wir für unser Weiterleben höheres Leben opfern müssen: Nüsse, Früchte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Wurzeln, Beeren, Samen, Kräuter, Milchprodukte, Getreide, Kartoffeln und Honig.

Eine Ernährung im Wandel der Jahreszeiten und angepasst an die individuelle Konstitution ist das Fundament für ein gesundes und glückliches Leben

Die alte Kochkunst der vedischen Brahmanen beruht auf den therapeutischen Prinzipien der alten ayurvedischen „Wissenschaft vom langen Leben“. Es ist eine reiche Tradition, die die abendländische Kochkunst verarmt erscheinen lässt. Man verwendet hierbei unzählige Kräuter und Gewürze – die Juwelen der Verdauung. Eine Antwort auf die Tatsache, dass die moderne, westliche Küchenkultur die Geschmacksrichtungen so einseitig anspricht, ist auch das erhöhte Suchtpotenzial bei uns Europäern.

Der Durchschnittseuropäer konsumiert täglich künstliche Genuss- und Anregungsdrogen:

Zucker, Weißmehl, Kaffee, Nikotin und Alkohol. Der Grund für dieses Suchtverhalten ist ein chronischer Mangel an Prana-Energie. Sie ist nur in frisch zubereiteten, sanft gegarten Speisen und Rohkost, versetzt mit Gewürzen und Küchenkräutern, enthalten. Fast Food ist zwar praktisch und bequem, aber diese Nahrung ist tot – bloßes Füllmaterial, das den Konsumenten unerfüllt lässt. Prana-Energie ist quantitativ nicht an Vitaminen, Mineralien und Kalorien messbar.

Je mehr wir uns von den naturgemäßen Lebensgewohnheiten entfernen, desto mehr Leid entsteht. Je mehr Nahrungsmittel verarbeitet, mit chemischen Zusätzen versehen, schockgefrostet, thermisch behandelt, denaturiert oder anders verfremdet werden, desto mehr entfernen wir uns von der uns innewohnenden Natur. Folge sind zunehmende Unzufriedenheit und wachsender Hunger, ein Hunger der Seele – auf der Suche nach wahrer Seelennahrung. Sucht ist die unerfüllt bleibende Suche. Krankheit und Depression sind die logischen Folgen.

Zu Zeiten der Rishis gab es weder polychlorierte Biphenyle, DDT, Natriumchloracetat, Dioxin noch übermäßig radioaktive Strahlung oder Nitrate. Umso mehr ist es heute ein Gebot der Umstände, für eine routinemäßige Unterstützung der Ausscheidung, für eine Entgiftung des Körpers zu sorgen. Gewürze und vor allem auch Nüsse, Kräutersamen und Gartenkräuter, frische Früchte und Gewürze sorgen für die optimale Funktion von Agni (Verdauungsfeuer) und für mehr Prana-Energie in unseren vitalen Körpergeweben. Kräuter und Gewürze sind dementsprechend die Medizin, die wir täglich zu uns nehmen. Diese Medizin verbessert die Verdauungskraft, steigert den Nährwert, mindert die Schlackenbildung und verleiht uns mehr Energie. Obst, Gemüse, Knollenfrüchte und Getreide aus biologischem Anbau enthalten auf jeden Fall deutlich mehr Prana-Energie als Nahrung aus herkömmlichem Anbau.

Im Anhang finden Sie eine ausführliche E-Nummernliste, der Sie entnehmen können, wozu der jeweilige Stoff verwendet wird und welche Gefahr von ihm ausgeht (siehe S. 358 ff.).

Auswärts essen – kein Problem?

Die meisten lieben es, an einem schönen Abend, möglichst mit angenehmer Begleitung, essen zu gehen. Die wenigsten wissen, was sich tatsächlich hinter der Küchentür so mancher Restaurants abspielt. Wir leben in einer Zeit, in der im Gastrogewerbe Rentabilität großgeschrieben wird. Deshalb finden Sie in jedem Restaurant mehr Tiefkühltruhen und -schränke als Kühlregale. In jeder „Profiküche“ befindet sich auch eine Mikrowelle, das Symbol dafür, dass das Bewusstsein für Nahrungsmittel schon vor 30 Jahren zerstört wurde. Unsere schnelllebige und leistungsorientierte Gesellschaft zwingt die Hersteller geradezu, minderwertige, schnell verfügbare Nahrung zu produzieren.

Warum kommen viele Restaurants nicht ohne industriell gefertigte Produkte aus?

Außer dem Geschmack hat der moderne unbewusste Mensch kaum noch Kriterien, nach denen er die Qualität der Nahrung beurteilen kann. Dem Geschmack kann man dank Geschmacksverstärkern nachhelfen. Ohne Natriumglutamat wären viele Produkte ungenießbar. Welch Glück für die Industrie, dass die meisten Konsumenten nicht die Nebenwirkungen kennen …

Wenn man jetzt noch den gängigen Küchenjargon kennt, weiß man in etwa, mit welchem Bewusstsein und welcher Achtlosigkeit man es zu tun hat.

Jeder Restaurantbesuch kann zum Vabanquespiel werden

Die Ware muss möglichst billig sein. Gesundheitsschädigende Fette werden benutzt, um Kosten zu sparen. Es ist die gesamte Geisteshaltung gegenüber dem Umgang mit Lebensmitteln, die zu wünschen übrig lässt. Jeder Gang ins Restaurant sollte gut überlegt sein. Er ist eine enorme Herausforderung an das Verdauungs- und Immunsystem. Einen toxischen „Dauerbeschuss“ hält selbst der robusteste Magen nicht lange durch. Vergessen Sie nicht: Selbst in Gourmetrestaurants muss ökonomisch gewirtschaftet werden.

1 Divodasa Kasi Raja Dhanvantari wird die Begründung der Ayurvedischen Tradition zugeschrieben

2 Verfasser der Sushruta Samhita, angeblich erstmalige Niederschrift 4.–5. Jahrhundert v. Chr.

3 Wirkungsweise ist eine Vermutungen des Autors.

4 Wirkungsweise ist eine Vermutungen des Autors

5 „Naturgrundlagen der Ernährung“ (Stuttgart, 1981).

6 Siehe Video von Len Foley über den Bionic Burger.

* Chandogya Upanishad

2 Die individuelle Konstitution

Die Entstehung des Kosmos mit seinen 25 Grundsubstanzen gemäß Sankhya-Philosophie

Tabelle: Die fünf Elemente und 20 Qualitäten

Das Tridosha-Konzept – die ayurvedische Drei-Säfte-Lehre

Tabelle: Die fünf Elemente und Tridosha

Tabelle: Analoge Ebenen der Tridosha im Überblick

Konstitutionsmerkmale und individuelle Verhaltensmuster

Die fünf grundlegenden Lehrsätze des Ayurveda

Prakruti/Vikruti (Konstitution/Krankheit)


Die Entstehung des Kosmos mit seinen 25 Grundsubstanzen gemäß Sankhya-Philosophie*


Die Fünf Elemente und 20 Qualitäten
Gurvadi Guna - die 20 Qualitäten aller Substanzen und ihre Wirkungen auf VPK

Ayurveda-Ärzte nutzen in der Anamnese 20 Qualitäten als Therapieleitfaden – als diagnostisches und klinisches Barometer.

Sie finden damit heraus, welche Qualitäten Vata, Pitta oder Kapha provoziert oder gestört haben.

Jede Substanz, jedes Nahrungsmittel, jede Krankheit und jede psychische Störung lassen sich auf diese Weise klar definieren. Jeder kann es täglich zum inneren Ausgleich nutzen.

Machen Sie den Test:

Vergleichen Sie bei Übergewichtigen, welche Qualitäten Kapha vermehren (1a, 2a, 6a, 8a, 9a und 10a), und Sie verstehen, warum.

Die Anleitung zum Abnehmen finden Sie in folgenden entgegengesetzten Qualitäten:

1b, 2b, 3b, 4b, 8b, 9b und 10b.

Das Tridosha-Konzept – die ayurvedische Drei-Säfte-Lehre


Die ayurvedische Ernährungslehre besteht nicht aus strengen Regeln und Verboten. Sie appeliert vielmehr an die Fähigkeit jedes Menschen, die individuellen Bedürfnisse seines Körpers zu erkennen. Um diese verstehen zu lernen, ist es unabdingbar, die eigene Konstitution zu kennen.

Sie ist der Schlüssel zur Pflege, Gesunderhaltung und Heilung von Körper, Geist und Seele.

Die drei Doshas beschreiben die Ordnungskräfte des Lebens

Bei der Empfängnis erhält jeder Mensch seine Grundkonstitution durch genetische Anteile von Mutter und Vater, deren psycho-emotionale Muster und die Qualität der Jahreszeit der Zeugung. Es handelt sich um eine individuelle Kombination der drei Doshas. Diese drei Bioenergien sind im menschlichen Organismus vitale Regulationsprinzipien mit ganz konkreten Aufgabenbereichen. Dosha bedeutet: „das, was geneigt macht“ – welche Eigenschaften folglich bei Übertreibung zu Gesundheitsstörungen führen können. Es handelt sich hier um die genetischen Schwachpunkte. Die menschliche Konstitution ist mit der Volljährigkeit (zwischen dem 18. und dem 21. Lebensjahr) voll ausgeprägt und demgemäß sicht- und messbar. Sie begleitet jedes Individuum sein ganzes Leben hindurch.

In seltenen Fällen wird ein Mensch von einem einzigen Dosha geprägt. Häufiger sind Kombinationen zweier oder aller drei Doshas. Dieses für den Menschen charakteristische Verhältnis der drei Prinzipien resultiert aus der jeweiligen Lebensaufgabe. Es gibt folglich keine „gute“ oder „schlechte“ Konstitution. Ergänzend zu den westlichen Untersuchungsmethoden wird der ayurvedische Arzt die individuelle Konstitution mithilfe der ayurvedischen Diagnostik (Pulsdiagnose u. a.) oder anhand eines vedischen Horoskops ermitteln.

Zurück zur individuellen Natur – Prakruti

Prakruti ist die erste Schöpfung des Kosmos – die Natur. Sie ist die individuelle, unveränderliche Eigenfrequenz der uns innewohnenden Natur. Sie entspricht dem genetisch determinierten Reiz-Reaktions-Muster an Gewohnheiten/Eigenheiten, Sympathien/Antipathien – sie ist unser „psychosomatisches Temperament“. Durch die Natur der fünf Elemente können wir uns selbst erkennen. Wir lernen zu verstehen, wie wir geschaffen wurden. Diese Erkenntnis öffnet uns Tür und Tor zu Selbstheilung, Glück und Harmonie in Familie, Partnerschaft und Beruf.

Jeder Mensch ist ein Individuum – ein Unikat der Natur

Alle Menschen sind mit einer individuellen Konstitution ausgestattet. Sie lässt uns in besonderer Weise auf Umwelteinflüsse reagieren. Jeder empfindet bezüglich der Jahreszeiten, der klimatischen Veränderungen, Tag- und Nachtzeiten, Farben, Klänge, Musik, Nahrungsmittel, Geschmacksrichtungen, Düfte, Berührung u.v.m. anders. Auch unsere Gewohnheiten, unsere Neigungen zu bestimmten Krankheiten, unsere Verdauung, unser Nervenkostüm und unsere körperliche und psychische Belastbarkeit sind genetisch festgelegt.

Ohne exakte Typbestimmung ist eine genaue Lebensplanung, Therapie oder Beratung unmöglich

Krankheit (Vikruti) und Natur (Prakruti) eines Menschen haben im Ayurveda zwei Gesichter. Der traditionelle Ayurveda-Arzt bestimmt exakt die angeborene Persönlichkeit der Natur eines Menschen und die davon abweichende Persönlichkeit seiner Störung/Krankheit. Er verlässt sich dabei auf die Wahrnehmung der äußeren Erscheinung eines Menschen, seinen Körperbau, seine Gestik, seine Mimik, seinen Habitus etc. Andererseits ist die Diagnose der Organpulse, der Zunge und der Körperausscheidungen von entscheidender Bedeutung. Großen Raum nimmt die ausführliche Befragung über Krankheiten, Gewohnheiten, das Essverhalten, das soziale Umfeld und die seelische Verfassung/Grundstimmung ein.

Tridosha beschreibt die drei psychosomatischen Regulationsprinzipien

Wir stellen Ihnen nachfolgend kurz die typischen körperlichen und seelischen Grundmuster vor, von denen jeder von uns Anteile in sich trägt: Vata (der Luftikus), Pitta (der Hitzkopf) und Kapha (der stille Genießer).

Im Lauf eines Lebens droht das Zusammenspiel der Doshas immer wieder aus dem Gleichgewicht zu geraten

Tritt z. B. Vata stärker in Erscheinung, hat das Unruhe, Schwäche und Austrocknung zur Folge. Die ayurvedische Therapie zielt darauf ab, diesen Überschuss durch ausgleichende Behandlungen und eine die Doshas regulierende Kost abzubauen. Manche Erkrankungen deuten auf die Störung eines Doshas hin. Komplexere chronische Krankheiten haben ihre Ursache in der Beteiligung mehrerer Doshas. Der Grad der Abweichung zwischen Konstitution (Prakruti) und falscher Lebensführung und Ernährung definiert die erworbene Dosha-Störung (Vikruti). Sie bestimmt den individuellen Diätplan, die Therapie und damit die Wahl der Heilmittel.

Ayurveda propagiert, das Leben zu genießen

Solange kein Konflikt zwischen dem Mikrokosmos (Mensch) und dem Makrokosmos (Umwelt) entsteht, können wir maßvoll das Ego (Ahamkara), die Sinne (Jnanendriya) und die Seele (Jivatma) befriedigen. Krankheit wird immer die Folge sein, wenn wir den Körper mit überflüssiger oder einseitiger Nahrung überladen oder uns entgegen den natürlichen Rhythmen und Zeitzyklen verhalten.