Der Todesengel und Verdammt steh auf- lebe endlich...!

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Der Todesengel und Verdammt steh auf- lebe endlich...!
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Alina Frey

Der Todesengel und Verdammt steh auf- lebe endlich...!

zwei Frauen - zwei Schicksale in einem Band

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Der Todesengel

Blonder Engel Mandy

Eine niederschmetternde Nachricht

Die Beichte

Jos Rachefeldzug beginnt

Flucht

Abschied von Mandy

Die Verwandlung

Kommissar Bender

Auf Spurensuch

Ärztliche Schweigepflicht

Wo ist Jolanda?

Der Verfall

Der Abschied

Opferbewältigung

Verdammt – steh auf! Lebe endlich…

Ein schlechter Start

Heimlichkeiten

Ein Sonnenschein

Ein böses Erwachen

Eine neue Liebe?

Sperrstunde

Geisterstunde

Frohe Weihnachten

Happy Birthday

Don Werner

In der Falle

Marina

Eine Nacht mit Folgen

Ein böser Verdacht

Ein böses Erwachen

Ein Neuanfang

Ein endgültiger Abschied

Ein neuer Abschnitt

Wiedersehen mit dem EX!

Absturz

Ticket in die Heimat

Robbie der Zocker

Die Erleuchtung

Kribbeln im Bauch

Ein trauriges Ende

Impressum neobooks

Der Todesengel

„Jo bist du fertig?“ Mandys Stimme schallte durch das ganze Treppenhaus. Eilig lief die Blondine die letzten Stufen hoch und kam nach Luft ringend bei der Freundin oben auf dem 5. Stock an. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirne und schimpfte los: „Wann ziehst du endlich um, das ist barbarisch, meine Schöne!“ Mandy ließ sich in den nächsten Sessel plumpsen und sagte keinen Pieps mehr. Jolanda, kurz Jo genannt, kam mit einem strahlenden Lächeln aus dem Schlafzimmer und Mandy fiel die Kinnlade herunter: „Meine Fresse, Jo…das haut den stärksten Ochsen um!“ Bewundernd glitten ihre Augen über die Figur ihrer Freundin. Ein grünes, enges Kleid umschmeichelte die schlanke Figur und zeigte jede Rundung. Lang wallte das rote Haar über den Rücken und die grünen Augen blitzten. „Sei froh, dass ich eine Frau bin…sonst könnte ich für nichts garantieren!“ Jo lachte schallend los: „So umwerfend findest du mich? Dein Anblick ist aber auch nicht von schlechten Eltern, Mandy!“ Mandy litt permanent an Minderwertigkeitskomplexen und Jo versuchte ständig, sie wieder aufzubauen. Dabei war sie so süß mit ihren blonden Haaren und den meerblauen Augen. Auch an ihrer Figur war absolut nichts auszusetzen. „Du solltest auch als Model arbeiten, dann vergehen deine Komplexe von alleine!“ Mandy winkte ab: „Ne, lass mal…es reicht wenn du das machst. Mein Beruf als Dolmetscherin genügt mir voll und ganz!“ Jo seufzte ergeben und schnappte sich ihr kleines Täschchen: „So Baby…rein ins Vergnügen! Sehen wir mal welche schönen Männer sich die Ehre geben. Mir ist heute so nach …naja, nach Sex. Wie steht es mit dir?“ Mandy errötete leicht: „Du kennst mich doch! Mit solchen Gedanken gehe ich doch auf keine Party! Aber zu lange kann ich nicht bleiben…und auch nicht viel trinken, habe morgen einen wichtigen Kunden!“ Ach ja, ihre kleine prüde Freundin…! Die Party war bereits im vollen Gange und Jo stürzte sich, bewaffnet mit einem Glas Champagner, mitten in den Trubel - ihre Freundin ließ sie einfach stehen, die sich beleidigt an die kleine Bar setzte. Jo hielt Ausschau nach einer lukrativen Beute. Dann sah sie ihn… groß, durchtrainiert und braungebrannt. Sein dunkles Haar fiel bis auf die Schultern und seine stahlgrauen Augen blitzten. Jo war fasziniert von diesem wahnsinnig gutaussehenden Mann und stellte sich dicht neben ihn. Tief sog sie den Duft seines Aftershaves ein der ihre Sinne anregte. „Na, meine Schöne? Lust auf ein Tänzchen?“ Sein Lächeln war umwerfend und Jo ließ sich nicht lange bitten. Eng schmiegte sie sich an seinen geschmeidigen Körper und fühlte jeden seiner Muskeln. Sie wusste, dieses Exemplar Mann musste sie besitzen! Leicht drückte sie ihren Schoß gegen seinen Körper und hörte sein unterdrücktes Stöhnen. „Verdammt…zu dir oder zu mir?“ Jo schüttelte ihre lange Mähne und zuckte die Schultern: „Egal…was immer du möchtest!“ Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich Richtung Ausgang. Sein roter Flitzer stand direkt vor dem Eingang und schnell stiegen sie ein. Auf dem Weg zu seiner Wohnung sprachen sie kein Wort, aber Jo spürte das Knistern zwischen ihnen. Der Gedanke auf mehr ließ ihr Blut kochen. Ein Kribbeln durchlief ihren ganzen Körper und sie konnte es kaum noch ertragen. Vor einer schmucken Villa hielt er an und sie liefen eilig ins Haus. Kaum im Flur zog er sie an sich und drückte seine heißen Lippen auf ihren Mund. Jo konnte es kaum noch aushalten und nestelte an seiner Kleidung. Mit einem Schwung hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer hinüber… wild warf er sie auf das große Bett und riss ihr fast die Kleider herunter. Jo half ihm so gut sie konnte und öffnete seinen Gürtel: „Na komm, hilf mir…es dauert zu lange!“ Blitzschnell hatte er sich entkleidet und Jo sah ihn in seiner ganzen Pracht. Sie stöhnte auf und zog ihn zu sich herunter. Ihre Hände glitten über seine Hüften, umfassten sein pralles Gesäß und tief krallten sich ihre Nägel in sein Fleisch. „Ich halte das nicht mehr aus, verdammt…nimm mich endlich!“ Das ließ sich Adonis nicht zweimal sagen und angelte nach einem Kondom. Doch Jo hielt seine Hand fest und er ließ sich darauf ein - nahm sie in Besitzt. Jo schrie auf und spürte, dass sie kurz vor dem Orgasmus stand. Adonis stieß zu, immer wieder bis sie beide den Höhepunkt erreichten. Völlig ermattet fiel Jo in die Kissen zurück. Genau das hatte sie gebraucht…genau das! Sie machte sich keine Gedanken, hier mit einem Mann zu liegen, mit ihm geschlafen zu haben ohne seinen Namen zu kennen. Warum auch? Sie war ein wenig sexsüchtig…brauchte das…immer wieder und wieder! Sie machte sich auch keine Gedanken darüber, ihre Freundin auf der Party alleine gelassen zu haben. Ach was, Mandy kommt schon klar ohne sie. Langsam drehte sie sich zu ihm hin: „Wie heißt du eigentlich, Adonis?“ Er lachte: „Pedro, Baby…und du?“ „Ich heiße Jolanda…besser gesagt Jo!“ Ihre Hand glitt über seine breite Brust und spielte zärtlich mit den gekräuselten Haaren. Noch hatte sie nicht genug…wollte mehr. Langsam glitt ihre Hand tiefer, spielte mit seinem Bauchnabel. Mit Genugtuung sah sie, wie sein Penis sich aufrichtete, hart wurde und streichelte ihn leicht: „Nimmst du immer gleich deine Partybekanntschaften mit in dein Haus, ohne sie richtig zu kennen?“ „Nicht immer, meine Schöne…du aber hast etwas so magisches an dir…!“ Jo warf sich über ihn und setzte sich auf seinen harten Glücksbringer. Mit lasziven Bewegungen glitt ihr Schoß auf und ab…ganz, ganz langsam. Doch Pedros Stöhnen stachelte sie so sehr an, dass ihre Bewegungen immer schneller wurden bis Pedro laut aufschrie und seinen Höhepunkt hatte. Auch Jo hatte ihren Orgasmus - der dieses Mal überaus gewaltig war. „Was ist, Rotschopf…zufrieden?“ Jo nickte selig…für heute war sie zufrieden. Sie ging mit wiegenden Schritten in die angrenzende Dusche und fühlte Pedros Blicke in ihrem Rücken. Das Gefühl begehrt zu werden brachte ihr Blut wieder in Wallung. „Später“, dachte Jo und ließ sich von Pedro bis zu ihrer Wohnung fahren. Er versprach sie anzurufen und beschwingt lief Jo die Stufen hoch zu ihrer Wohnung und erstarrte - vor ihrer Türe saß Mandy.

 

Blonder Engel Mandy

„Was machst du denn hier, Mandy?“ wollte Jo wissen. Mandy erhob sich und Jo sah ihre rotgeweinten Augen. Sie zog Mandy mit in die Wohnung und schupste sie aufs Sofa. Hier war ein Glas Prosecco angesagt, und schnell holte sie Flasche und Gläser aus dem Schrank. Sie drückte der Freundin ein Glas in die Hand und fragte neugierig: „Jetzt erzähl mal, was ist passiert, Kleine!“ Mandy druckste herum: „Ich weiß nicht wie du das machst, Jo. Immer findest du so tolle Männer und wenn ich daran denke, was ihr danach so alles treibt…werde ich verdammt neidisch! Weißt du, wann ich meinen letzten Orgasmus hatte? Ja? Genau vor zwei Jahren!“ „Ups…das ist heftig“, dachte Jo und streichelte mitfühlend über Mandys blonde Mähne. „Verstehe ich nicht, du bist doch so eine tolle Frau…woran liegt das?“ „Weiß ich nicht…ich finde den Richtigen einfach nicht! Vielleicht bin ich einfach zu wählerisch!“ Sie legte ihren Kopf an Jos Schulter und seufzte: „Wenn ich ein Mann wäre, würde ich dich fragen ob du mit mir schlafen willst!“ Sie kicherte leise, anscheinend hatte sie doch ein paar Gläschen zu viel getrunken. Jo lachte amüsiert auf: „Du bist aber kein Mann… aber ich würde trotzdem mit dir schlafen, Blondie!“ Mandy setzte sich kerzengerade auf und sah Jo an: „He…nicht dein Ernst…du machst Scherze! Oder doch nicht?“ Jo nickte und zog Mandy zu sich heran. Sie hatte kein Problem auch mit Frauen zu schlafen oder mit Mehreren. Mandy war sehr sexy und konnte auch bei einer Frau Gefühle auslösen. Jo vergrub ihre Hände in Mandys blonde Mähne und beugte ihren Kopf zurück. Zärtlich glitten ihre Lippen über Mandys Mund und ihre Zunge erkundete das Innere ihres Mundes. Mandys Stöhnen entfachte Jos Blut und ihre Lippen liebkosten den Hals der Freundin und mit einem Ruck riss sie Mandys Bluse auf. Prall drückten sich Mandys Brüste ihrem Mund entgegen und Jo konnte nicht genug von ihnen bekommen. „Du kleines, geiles Miststück…sie gehören mir…mir ganz alleine!“ Jo zog Mandy den Rock vom Körper und warf sie aufs Sofa zurück. Ihre Hände glitten zwischen die prallen Schenkel und suchten die intimste Stelle. Mandys leichte Abwehr ignorierte sie einfach und ihre Lippen glitten über Mandys Bauch hinunter zu ihren Schenkeln um dann in ihrem Schoß zu versinken. Die spitzen Schreie aus Mandys Mund brachten Jo fast um den Verstand und sie fühlte es heiß in ihrem Körper hochsteigen. Und dann spürte sie auch das kostbare Nass aus Mandys Schoß auf ihrer Zunge und war glücklich. „Na, meine Süße…zufrieden?“ Mandy sah Jo verlegen an und stotterte: „Ja, sehr zufrieden!“ Jo hob Mandys Kinn an: „Was ist los, Baby?“ „Ich schäme mich so, Jo!“ „Schämen? Aber Mandy…es war wunderschön mit dir und ich würde es liebend gerne wiederholen…!“ „Wirklich? Ich darf darauf zurückkommen? Es war auch für mich ganz toll…bin ich jetzt lesbisch?“ „Aber nein, ich bin auch nicht lesbisch. Ich treibe es eben mit Mann u n d Frau!“ Sie lachte: „Das Leben ist so schön und die Liebe auch…ich bekomme nie genug davon!“ Mandy hatte Blut geleckt und in den folgenden Wochen wurden sie immer wieder intim.

Eine niederschmetternde Nachricht

Heute hatte Jo einen Arzttermin, denn in gewissen Abständen ging sie regelmäßig zur Vorsorge. Dr. Mangold empfing Jo mit einem ernsten Gesicht: „Bitte setzen Sie sich, Frau Angers!“ „Nanu“, dachte Jo etwas besorgt, und nahm Platz. „Sie können sich sicher erinnern, dass wir damals einen Aids – Test gemacht haben?“ „Ja natürlich, Herr Doktor. Warum fragen Sie?“ „Wir haben danach einen zweiten Test gemacht, wie Sie wissen!“ Jo nickte und sah ihn fragend an. „Ja, es tut mir sehr leid, Frau Angers…Ihr Test ist positiv…Sie sind HIV infiziert!“ Jos Hände krallten sich an den Stuhllehnen fest, alles Blut wich aus ihrem Gesicht. Das kann nicht sein…nein niemals! Jo fühlte sich einer Ohnmacht nahe und sah den Arzt mit weit aufgerissenen Augen an: „Sie müssen sich irren, Herr Doktor…ich doch nicht…!“ Das kann nur ein böser Traum sein…ihr würde so etwas niemals passieren! Dr. Mangold reichte Jo ein Glas Wasser: „Sie müssen Medikamente nehmen, eine sogenannte Kombinationstherapie. Und ich möchte Sie regelmäßig sehen um mir ein Bild von Ihrem Zustand machen zu können!“ Medikamente? Was will der Doktor von ihr?! „Wie gesagt sind Sie infiziert, die Krankheit ist noch nicht ausgebrochen. Aber Sie müssen sich schonen, und eine gesunde Lebensweise und Ernährung kann ich Ihnen nur empfehlen!“ Jo erhob sich aus dem Stuhl und fühlte ihre Beine kaum. „Wieso habe ich das? Wodurch kommt das?“ „Ungeschützten Sex, Bluttransfusionen oder Spritzen!“ Mit großen Augen sah Jo den Arzt an: „Ich will keine Medikamente, keine Therapie. Ich lehne jegliche Behandlung ab!“ Dr. Mangold war gegen ihre Entscheidung machtlos – es gab keine Behandlungspflicht. Jo ging wie eine

Traumwandlerin aus der Praxis und setzte sich in ihr Auto. Sie würde zuerst nach Hause fahren und ihre Lage überdenken. Aber realisieren konnte sie diese Nachricht immer noch nicht. Zuhause nahm Jo eine Flasche Cognac aus dem Schrank und füllte ihr Glas großzügig bis an den Rand. HIV also…von wem? Eine Bluttransfusion hatte sie bisher noch nicht bekommen und drogenabhängig war sie auch nicht. Also konnte sie sich nur bei einem ihrer Sexpartner infiziert haben. Doch bei wem hatte sie sich angesteckt? Das würde sie wohl nie erfahren, denn in den letzten Monaten hatte sie unzähligen Sex – unzählige Männerbekanntschaften. Natürlich ohne Kondom…völlig ungeschützt. Sie empfand nicht das Geringste wenn ein Kondom benutzt wurde und konnte die meisten Männer davon überzeugen, ohne Schutz mit ihr intim zu werden. Und mal ganz abgesehen davon -welcher Mann mochte es schon, mit Kondom intim zu werden…keiner! Anstandshalber hatten sie immer gefragt, ob sie verhüten sollen…aber sie hatte es immer abgelehnt. Oder wollte sie es sich jetzt nur schönreden? Unbändige Wut kam in ihr hoch und ein Hass auf alle Männer überfiel sie mit aller Gewalt. In ihrem Hass sah sie nicht, wie schuldig sie selber war. Wie leichtsinnig sie in den letzten Monaten, ja Jahren, mit ihrem Leben umgegangen ist. Wie viele Männer sie selber dadurch bereits angesteckt hatte. Selbst bei aller Mühe würde sie es nicht mehr zurückverfolgen können. In Therapie gehen…Tabletten schlucken? Nein…! Sie würde so oder so sterben, wozu noch Tabletten nehmen. Bis dahin würde sie alles mitnehmen was sich so anbot…ohne Schutz…ohne die geringsten Gewissensbisse. Sie müssen bluten…für den Mann gerade stehen, der ihr das angetan hatte. Wenn sie schon sterben musste, wollte sie viele dieser Exemplare mit in den Tod nehmen. Jo merkte nicht, wie sehr sie sich verrannte in ihrem Schmerz…ihrem Zorn auf die Männer, wie blind sie war!

Die Beichte

Aber Mandy…sie musste es erfahren. Jo rief ihre Freundin an und bat sie, bei ihr sofort vorbeizukommen. „Hast du Sehnsucht nach mir, Jo?“ Lachend betrat Mandy die Wohnung ihrer Freundin und stutzte, als sie deren ernsten Gesichtsausdruck sah. Sie strich sanft über das kupferrote Haar der Freundin: „Was ist los, Jo? Du machst mir Angst…!“ „Komm, setz dich Mandy. Ich muss etwas mit dir besprechen!“ Mandy setzte sich auf die äußerste Kante eines Sessels und sah Jo mit großen Augen an. „Es ist nichts Schönes was ich dir zu sagen habe, Mandy. Ich war heute bei Dr. Mangold und habe erfahren…habe erfahren, HIV positiv zu sein!“ Mandy riss ihre Augen weit auf und schluckte schwer: „Aber Jo, das ist doch ein Scherz, oder?“ „Kein Scherz, Mandy. Verstehst du was ich damit sagen will? Auch du könntest dich angesteckt haben!“ Mandys Gesicht verlor alle Farbe und sie sprang auf: „Nein, niemals! Was willst du mir da nur einreden…!“ „Ich will dir nichts einreden, Mandy. Aber du musst sofort einen Aids - Test machen lassen…bitte!“ Jo stand auf und nahm ihre Freundin in den Arm: „Es tut mir so leid, Baby…aber ich wusste es doch bis heute auch nicht!“ Aufweinend legte Mandy ihren Kopf an Jos Schulter: „Was hast du jetzt vor? Weißt du wo du dich angesteckt hast?“ „Nein, das weiß ich nicht! Ich war sehr großzügig in der letzten Zeit mit Männerbekanntschaften!“ Sanft strich sie über Mandys blonde Locken: „Ich wünschte, ich könnte es dir ersparen, Kleine!“ „Aber wie konnte das passieren? Habt ihr denn nie verhütet?“ „Nein, nicht immer. Ich habe keine Gefühle wenn ich so ein Kondom in mir habe…überhaupt keine. Woran das liegt weiß ich natürlich nicht. Einige haben sich darauf eingelassen – aber nicht alle. Bei manchen Männern sitzt eben der Verstand unterhalb der Gürtellinie. Naja, und die anderen – sie haben eben Glück gehabt!“ Sie nahm ihrer Freundin das Versprechen ab, unverzüglich einen Aids – Test machen zu lassen. Als Mandy gegangen war, ließ Jo sich ein Schaumbad ein. Sie stellte überall kleine Teelichter auf den Wannenrand und ein Glas Cognac an das Kopfende der Wanne. Langsam entkleidete sie sich und sah ihren makellosen Körper im Spiegel. Wie lange noch? Sehr bald war ihr Körper ausgemergelt, in sich zusammengefallen – kein Mann würde diesen Körper begehren. Sie ließ sich in den Schaum gleiten und fühlte die Wärme des Wassers. Sie war eine Genießerin und wusste, all

das war sehr bald vorbei. Ihre Gedanken überschlugen sich: Was, wenn sie einfach Schluss machen würde? Sie konnte nicht schwimmen…einfach untertauchen und aus und vorbei. Sind nicht schon Menschen sogar in einer Pfütze ertrunken? Es gab unzählige Möglichkeiten aus dem Leben zu scheiden. Das Humanste ist Gas…aber nein, sie hatte kein Gas im Haus. Aus dem Fenster springen? Die Höhe wäre schon richtig, aber was, wenn sie es überleben würde? Dann wäre sie ein Krüppel – nein, das wollte sie auch nicht. Von einer Brücke springen? Tabletten schlucken? Vor einen Zug werfen? Nein…nein! Alles in ihr sträubte sich dagegen. Sie ist eine gefestigte Persönlichkeit und ein Selbstmord käme für sie nicht in Frage – es wäre feige! Sie wusste, es war nichts mehr zu ändern und sie musste sich mit den Tatsachen abfinden. Lange lag sie in dieser Nacht wach und überlegte, ob sie diese Stadt verlassen sollte. Sicher haben einige ihrer Sexpartner mittlerweile die gleiche Diagnose bekommen. Was ist, wenn diese Männer sie anzeigen würden? Aber dann müssten sie sicher wissen, wo und bei wem sie sich infiziert haben.

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