Der Wunsch - Baum

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Der Wunsch - Baum
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Alina Frey

Der Wunsch - Baum

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Der Wunsch - Baum

Impressum neobooks

Der Wunsch - Baum

„Mal wieder nur Werbung“, dachte Melissa traurig. „Dumme Pute, wer soll dir denn schreiben“, kam eine Stimme aus ihrem Unterbewusstsein. Auch wieder wahr...wie immer! Frustriert schloss Melissa den Briefkasten zu und ging die paar Stufen hoch zu ihrer Wohnung. Ihre Wohnung war klein aber sehr schnuckelig - man konnte sehen, dass sie mit viel Liebe eingerichtet wurde. Noch immer übel gelaunt schmiss sie ihre Schuhe in die nächste Ecke und warf sich aufs Sofa. Und wieder dachte sie über ihr eintöniges Leben nach. Sicher, sie war noch sehr jung. Ihr kleiner Geschenkeladen lief gut und sie konnte davon leben. Doch ihr Privatleben war stinklangweilig und trostlos, Zeit, etwas zu ändern. Melissa sortierte die Werbung aus und stutzte: „Der Wunsch - Baum für alle Bürger“. Nanu? Was ist damit gemeint? Interessiert las sie die Mitteilung der Gemeinde: „Alle Bürger können einen Wunschzettel an den Weihnachtsbaum vor dem Rathaus aufhängen“. Süße Idee, dachte Melissa. Doch was soll man sich wünschen? Im Grunde war sie wunschlos...bis auf eine Kleinigkeit, einen liebevollen Partner. Aber den würde sie bestimmt nicht am Weihnachtsbaum finden. Im Geiste stellte sie sich diesen Wunderknaben hängend am Weihnachtsbaum vor und war sofort gut gelaunt. Das Bild war einfach zu köstlich. Doch dieser Werbezettel der Gemeinde verfolgte sie noch Tage. Immer wieder führte ihr Heimweg an diesem Baum vorbei und sie spinxte unauffällig zu ihm hinüber. Einige Zettel hingen dort bereits und zu gerne würde sie sie lesen. Aber wie peinlich wäre es, wenn man sie dabei erwischen würde. Darum lief sie eilig weiter und war heilfroh, als sie ungesehen ihre Wohnung erreichte. Heute war ihr Mädelabend und zwei ihrer Freundinnen wollten vorbeikommen. Schnell stellte sie einen kleinen Snack zusammen und holte Getränke aus dem Kühlschrank. Simone kam pünktlich wie die Maurer und Lisa mit Verspätung wie immer. So sind sie halt, die Mädels. Die Gespräche gingen wie immer Richtung Traummann und Melissa konnte es nicht mehr hören. „Habt ihr auch so einen Zettel von der Gemeinde bekommen“, wollte sie von ihren Freundinnen wissen. „Was für einen Zettel meinst du“, fragte Simone neugierig. „Na den mit dem Wunsch-Baum!“ Ratlose Gesichter! Melissa kramte den Zettel hervor und schwenkte ihn fröhlich: „Hier könnt ihr einen Wunsch aufhängen, meine Lieben. Egal was es auch ist!“ Eifrig lasen die Zwei den Zettel und bekamen rote Bäckchen: „Das ist ja irre, Mann eh...da wünsch ich mir doch glatt `nen Printenmann“, lachte Lisa. „Den musst du dir aber erst backen“, kam Simones Kommentar. „Auch wieder wahr!“ Aber wieso hatten ihre Freundinnen so einen Zettel nicht erhalten? Vielleicht einfach fortge-

worfen? Spät am Abend trennten sie sich und müde fiel Melissa in ihr Bett. Durch ihre Träumen spukten lustige Printenmänner, aber keiner davon gefiel ihr. Am nächsten Morgen setzte sie sich mit Zettel und Kuli an den Tisch. So...jetzt wollte sie Nägel mit Köpfen machen. Doch wie sollte sie vorgehen? Ihren Namen konnte sie doch nicht darauf schreiben, wie peinlich wäre das. Doch langsam kam ein Text zusammen und zufrieden schrieb sie darunter: „Wer sich angesprochen fühlt, sollte sich nach „Gifts“ umsehen“. Ein versteckter Hinweis und wer ein wenig Grips in der Birne hat, würde ihn schon verstehen. Erst am Abend nach getaner Arbeit hängte sie den Zettel heimlich auf. Verstohlen sah sie sich um, doch niemand war zu sehen. Ab jetzt beobachtete sie ihre Kunden besonders prüfend. War vielleicht ein Bewerber dabei...ein interessierter Mann auf ihren Wunschzettel hin? Heute war besonders viel los, man spürte schon, dass Weih-

nachten nicht mehr weit war. „Gibt es diese Vase auch etwas größer?“ Eine freundliche Stimme riss Melissa aus ihren Träumen. „Oh, Entschuldigung

...ja, es gibt sie auch etwas größer, einen Moment!“ Eifrig griff Melissa nach besagter Vase und überreichte sie dem netten Kunden. Dabei trafen sich ihre Augen und Melissa stockte der Atem. Noch nie hatte sie solche stahlblauen Augen gesehen. „Meinten Sie diese Größe“, wollte sie wissen. Die Hände des Kunden griffen nach der Vase und Melissa durchfuhr es wie ein Blitz. Was...was passiert hier gerade, dachte sie und verschränkte ihre Hände hinter den Rücken. „Perfekt“, meinte der Kunde und hielt die Vase hoch, „die nehme ich!“ Diese stahlblauen Augen verfolgten Melissa den ganzen Tag bis in ihre Träume. Wer war dieser Mann? Würde sie ihn noch einmal wiedersehen? Am nächsten Morgen sah sie, dass der leere Laden neben dem ihren wohl einen neuen Besitzer hatte. Neugierig war sie schon, wollte natürlich wissen, ob es für sie eine Konkurrenz sein könnte. Na, schauen wir mal. Und es dauerte gar nicht lang, bis sie darüber mehr erfuhr. Als die Türklingel zu ihrem Laden anschlug sah Melissa hoch, und genau in diese umwerfenden, stahlblauen Augen. In ihren Beinen spürte sie eine leichte Schwäche, andere würden auch sagen: „Pudding in den Beinen!“ „Was kann ich für Sie tun?“ Diese Worte bekam Melissa einigermaßen fehlerlos über die Lippen. „Entschuldigung...äh...ich habe hier nebenan den Laden....Harald Wolf...hätten Sie vielleicht einen Hammer für mich?“ „Einen Ham...Hammer...?“ „Ja bitte...einen Hammer!“Langsam erwachte Melissa aus ihrer Schockstarre: „Klar, hab ich!“ Eifrig kramte sie unter der Theke in einer Schachtel: „Da ist er...bitte...bitteschön!“Ihre Hände zitterten leicht, als sie ihm das gute Stück reichte. „Was verkaufen Sie in ihrem neuen Laden?“ Das musste sie natürlich noch fragen und sah ihn an. „Oh, alles was mit Kaffee und Tee zu tun hat...keine Konkurrenz für Sie!“ Sein Lächeln war leicht ironisch, aber auch eine Spur belustigt. Melissa errötete: „Natürlich, natürlich...verzeihen Sie meine Neugierde!“ Bevor er ging, drehte er sich nochmal herum: „Mögen Sie Kaffee oder Tee?“ „Was? Ach so, nur Kaffee und keinen Tee!“ Er nickte und verließ den Laden. Irgendwie konnte Melissa sich den ganzen Tag über nicht mehr konzentrieren. Ob er verheiratet ist, oder eine Freundin hat? Es hatte sie doch nicht etwa erwischt? Quatsch...so schnell doch nicht, belog sie sich selber. Doch als er am nächsten Morgen mit einer Kanne Kaffee in ihrem Laden stand, spürte sie wieder dieses merkwürdige Bibbern in ihren Beinen. Er reichte ihre den Hammer: „Wollte mich dafür mit einer leckeren Tasse Kaffee bedanken“, schmunzelte er. Und der kam gerade zur rechten Zeit, denn dafür hatte sie am Morgen die Zeit nicht mehr. „Super, den kann ich gut gebrauchen“, lachte Melissa und nahm die Tasse mit dem dampfenden Kaffee entgegen. „Kommen Sie hier aus dem Ort?“ Neugierig sah sie zu ihm hoch. „Nein, bin völlig fremd hier!“ Er erzählte, dass der Laden nebenan ein Glückstreffer war, denn dazu gehört auch eine Wohnung. „Praktisch, wirklich praktisch...da hätte ich auch zugeschlagen!“Ob er schon dort wohnte? Als könnte er Gedanken lesen meinte er: „Ich wohne noch nicht in der Wohnung, muss erst Möbel kaufen, bin noch in einer Pension!“ Schweigend tranken sie den Kaffee aus: „Er schmeckt wirklich köstlich“, lobte Melissa ihn. „Das freut mich doch, hoffe, die Kunden sehen es auch so!“ „Bestimmt...aber sicher!“

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