Mitten ins Herz

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Mitten ins Herz
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Alina Frey

Mitten ins Herz

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Mitten ins Herz

nung fiel Caros Blick sofort auf ein großes Sofa mit einem schwarzen Knäuel. „Das ist Möhrchen, meine Perserkatze“, sagte Klärchen liebevoll.

Impressum neobooks

Mitten ins Herz

Caro steuerte ihren Bully auf den Parkplatz des kleinen Supermarktes. Eine leckere, kalte Cola wäre nicht schlecht, aber vorher musste sie noch einkaufen. Schnell lief sie durch die Gänge, an den Regalen vorbei und war schon wieder an der Kasse. Wenn das mal kein Weltrekord war, dachte sie und klopfte sich anerkennend auf die Schulter. An der Kuchentheke erstand sie eine Cola, steuerte die Sitzgruppe an und grüßte freundlich die alte Dame am Nebentisch . Mit einem Seufzer ließ sie sich nach hinten gegen die Lehne des Sessels fallen und nahm einen tiefen Schluck aus dem Glas. Das tat gut! Heute war mal wieder der Teufel los und sie freute sich schon jetzt auf ein entspannendes Bad. Als Besitzerin eines Brautmoden-geschäftest hatte sie alle Hände voll zu tun, denn geheiratet wird immer. Ein tiefes Stöhnen ließ sie hochfahren. Was war los mit der alten Dame am Nebentisch? Caro rutschte ein Stück hinüber: „Geht es Ihnen nicht gut? Kann ich Ihnen helfen?“ Caro liebte alte Menschen, ihre Weisheit und Erfahrungen. Die Dame saß zusammengesunken an ihrem Tisch, ihr Kinn tief auf die Brust gesenkt: „Mir kann keiner helfen...der Weg ist einfach zu weit“, sagte sie leise. „Was meinen Sie damit, welcher Weg?“ „Mein Heimweg...er ist für meine alten Knochen einfach zu weit und ein Taxi kann ich mir nicht leisten!“ Caro nahm die Hand der alten Frau: „Aber ich kann Sie doch fahren“, bot sie an. „Das würden Sie tun?“ Verwundert sah sie Caro an. „Natürlich...ich heiße Caroline Manns - einfach Caro!“ „Und ich bin Klara Bengs - einfach Klärchen“, lachte diese befreit auf. Sie un-terhielten sich noch eine Weile als wären sie alte Bekannte. Nach einer weiteren Cola und Kaffee für Klärchen gingen sie zum Ausgang. Vor dem Bully blieben sie stehen: „Kommen Sie da hoch, Klärchen oder soll ich eine Einsteighilfe holen?“ Klärchen winkte ab, hob etwas den Rock an und kletterte hinauf. Caro hievte Klärchens Einkaufs-Rolly hinten ins Auto und stieg dann auf der Fahrerseite ein. Klärchen grinste verschmitzt: „Schön hier oben!“ Die Fahrt bis zu Klärchens Wohnung dauerte gerade mal fünf Minuten, aber die Straße ging bergauf und bergab...für alte Leute ganz schön anstrengend. Vor Klärchens Wohnung hielt Caro an: „Ich bringe Ihnen noch den Rolly bis vor die Türe“, bot sie Klärchen an und stieg aus. Klärchen sprang flink aus dem Bully und meinte nur: „Bitte Caro, kom-men Sie doch noch mit hinein, das würde mich sehr freuen!“ Gerne nahm Caro das Angebot an, holte Klärchens Rolly und folgte der alten Dame. Bis zu dem Haus musste man noch ein paar Treppen steigen und Klärchen rang sichtlich nach Luft. „Keine Kondition mehr“, lachte sie. In der Woh-

nung fiel Caros Blick sofort auf ein großes Sofa mit einem schwarzen Knäuel. „Das ist Möhrchen, meine Perserkatze“, sagte Klärchen liebevoll.


Caro war war mit Katzen aufgewachsen und waren so etwas wie Seelenverwandte. Sie setzte sich neben Möhrchen und kraulte zärtlich das wuschelige Köpfchen, was mit einem Schnurren beantwortet wurde. „Leider bin ich beruflich so viel unterwegs, dass ich mir keine Samtpfote zulegen kann. Schade eigentlich!“ Caro sah sich um, Klärchen hat ihre Wohnung gemütlich eingerichtet und sie fühlte sich sofort wohl. Viele Fotografien zierten eine Wand. Sie stand auf und fragte interessiert: „Ist das Ihr Mann, Klärchen?“ Sie zeigte auf einen stattlichen Mann mit einem liebevollen Lächeln. Klärchen nickte: „Ja, das war mein Mann - er starb vor drei Jah-ren. Manchmal fühle ich mich schon einsam, aber dann tröstet Möhrchen mich!“ Ja, dachte Caro, das können Katzen wirklich. Sie spüren es, wenn man traurig ist. „Und Klärchen, haben Sie Kinder?“ „Ja, eine Tochter, aber sie lebt in England - ich sehe sie nicht sehr oft. Zwei Enkelkinder habe ich auch!“ Caros Blick ging weiter. Ein Foto faszinierte sie. Es zeigte einen Mann mit sehr markanten Zügen, verschmitzten Augen und ironischen Mundwinkeln. Wäre ein tolles Modell, dachte Caro und zeigte mit dem Finger auf das Foto: „Wer ist dieser interessante Mann hier auf dem Foto, Klärchen?“Fragend drehte Caro sich um. „Oh, das ist ein entfernter Verwandter. Ab und zu kommt er mich besuchen wenn er in der Gegend ist!“ Caro nickte: „Wirklich faszinierend das Gesicht. Sie müssen wissen, ich bin eine leidenschaftliche Fotografin“, lacht Caro. Dann hatte sie eine Idee: „Sagen Sie mal Klärchen, wie oft gehen Sie einkaufen?“ wollte sie von der Alten Dame wissen. Klärchen überlegte: „Da ich keinen Keller habe um etwas zu horten, gehe ich alle zwei Wochen. Ja, alle zwei Wochen muss ich schon gehen!“ „Was halten Sie davon, wenn ich Sie alle zwei Wochen zum Einkaufen abhole, Klärchen?“ „Aber das geht doch nicht, Caro, das ist zu teuer!“ Caro beruhigte sie: „Aber nein, einkaufen muss ich auch und dann kann ich Möhrchen auch wiedersehen“, lachte Caro. Ein Lächeln ging über Klärchens Gesicht: „Das wäre ganz, ganz dolle, Caro“. Ihre Locken wippten und sie strahlte. Wie einfach ist es doch, Menschen glücklich zu machen, dachte Caro und verabschiedete sich von der alten Dame, nicht ohne ihre Handynummern auszutauschen. „Sie können mich jederzeit anrufen, Klärchen...in Ordnung?“ „In Ordnung, Caro“, lächelte Klärchen und brachte sie zur Türe. Wenig später lag Caro in der Badewan-ne und ließ den Tag Revue passieren. Klärchen war wirklich eine nette, alte Dame. Caro war der Meinung, dass alle Begegnungen im Leben eine Bedeutung haben. Wer weiß, was diese Begegnung ihr bringen würde. Und wieder sah sie das markante Gesicht von dem Foto vor ihren Augen. Ach Quatsch, Caro...denke an etwas Erfreulicheres, schimpfte sie vor sich hin. Du gehörst nicht zu den Frauen die glauben, ohne Mann nicht leben zu können! Sie kann! Zumal sie schon einige Enttäuschungen mit diesen Exemplaren hinter sich hatte.

Messebesuch

Tage später rief Caro eine Agentur an: „Ich brauche eine Begleitung zu einer Messe, wen können Sie mir schicken?“ „Ich schau mal nach, einen Moment. Wo ist die Messe?“ „In Köln!“ „Ja, hier habe ich Pedro, ihn kennen Sie schon!“ Caro überlegte. Ja, das war der Supermann mit den tiefschwarzen Haaren und blauen Augen. „OK, er soll mich anrufen!“ Bis dahin hatte sie aber noch ein paar Tage Zeit und kam an ihrem Geschäft an. Ihre Mitarbeiterin Maren war bereits im Laden. „Guten Morgen, Maren, was liegt an?“ „Gleich kommt eine junge Frau mit ihrer Begleitung!“ Caro seufzte. Daran würde sie sich nie gewöhnen. Die meisten Bräute schlepp-

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