Hanna Das Schicksal einer Frau

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Hanna Das Schicksal einer Frau
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Anne Moreno

Hanna Das Schicksal einer Frau

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Impressum neobooks

Kapitel 1

Hanna Das Schicksal einer Frau.

Familie ein Kapitel für sich.

Hanna und Peter wohnten in einer Kleinstadt am Rande des Odenwaldes. Eigentlich gab es in ihrer Beziehung keinerlei Makel. So konnte man es wirklich im Augenblick nennen ohne sich selbst etwas vorzumachen. Zwei wunderbare Kinder, Lotta und Paul war der ganze Stolz von Hanna und Peter. Ganz so wie es auch sein sollte, dass sich alles einmal ändern könnte ja daran wurde bis jetzt noch keinerlei Gedanken verschwendet.

Ja warum auch:

Alles war gut so wie es war. Irgendwie ist es doch gut, dass man vorher nicht weiß was noch alles auf uns zukommt. Hanna musste doch manchmal denken, so schön wie es in meiner Familie ist so soll es auch bleiben. Hanna erwischte sich immer öfters selbst dabei, dass sich solche Gedanken in ihrem Kopf einschlichen.

Das wirklich alles einmal anders wurde ja das lag noch in weiter Ferne, doch Hanna drückten diese trüben Gedanken schon etwas auf ihrer Seele.

Jedoch, dass sie eigentlich nicht so richtig Notiz davon nahm. Doch dieses merkwürdige Gefühl das gab es nun mal: Was ihr Gemüt immer mal bedrückte das konnte sie im Augenblick nicht zuordnen. „Noch nicht“………Warum auch:

Alles war bestens: Wenn da nur diese merkwürdigen Gedanken nicht wären, die sich zeitweise bei ihr einschlichen.

Nur durch diese merkwürdigen Gedanken wurde sie immer wieder daran erinnert, irgendetwas kam noch. Hanna schüttelte bei solchen Gedanken jedes Mal den Kopf, als hätte sie eine innerliche Eingabe. Blödsinn schimpfte sie mit sich selbst, Hanna lasse es gut sein, doch der Druck auf ihrer Seele blieb standhaft.

Eingabe oder Vorahnung ich weiß es nicht. Doch das Gefühl war eben da, hatte aber für Hanna in Augenblick keinerlei Bedeutung, warum auch. Doch später wurde ihr alles schlagartig klar: Alles hatte eine Bedeutung und einen tiefen Sinn, nur als es von Hanna bemerkt wurde, war es leider zu spät. Auf einmal viel alles wie Schuppen von ihren Augen.

„Hatte ich doch eine Vorahnung“?........ Verdammt bringt mir aber jetzt leider nichts mehr, es war zu spät:

Alles waren im Augenblick nur Gedankengänge, die sie zwar in ihrem Inneren etwas belasteten. Doch zurück in die Wirklichkeit.

Hanna gehörte ein großes Wohnhaus in der Stadtmitte in der Hannas Familie die mittlere Etage bewohnte. In den oberen Etagen befanden sich noch weitere 6 Wohnungen die Hanna vermietet hatte. Es war schon ein großes Haus und natürlich immer etwas zu tun. Das Haus hatte Hanna von ihren Eltern übernommen, die leider schon sehr früh verstarben. Für Hanna leider etwas zu früh. Da Hanna das einzige Kind ihrer Eltern war, ging der Besitz nach dem Tode der beiden direkt an Hanna über. In den Räumen unter ihrer Wohnung hatte Hanna einen Blumenladen neu eröffnet, den sie selbst mit viel Fleiß und Schweißarbeit aufgebaut hatte. Ein richtiger Kultladen in dem sehr viel Herzblut steckte.

Das Geschäft lief Dank Hannas Arbeitseifer und Bekanntheit in der Stadt sehr gut. Ein sogenanntes Lebenswerk, sodass sich Hanna oft auf die Schulter klopfte.

„Hanna hast du gut gemacht“.

Ich bin stolz auf das was ich geschaffen habe, kreiste es immer wieder in Hannas Kopf herum.

Peter Hannas Mann war Meister in einer Autowerkstatt des Städtchens. In seiner knappen Freizeit keine Frage, er half, wenn es mal brannte und es brannte oft. Das war vor Feiertagen und Muttertag. Da war Hochsaison im Blumenladen.

Da Peter nicht ungeschickt, war er immer zur Stelle auch wenn mal eine Reparatur anstand.

„Gut, das es dich gibt, es war Hannas Lieblingssatz“. Die Axt im Haus erspart dem Handwerker und der Handwerker das war eben Peter, doch in Geschäftlichen Dingen konnte sie Peter nicht gebrauchen, denn Geschäftsmann war Peter nun wirklich nicht. Naja, man muss ja nicht alles können sagte sich Hanna immer wieder und nahm Peter so hin wie er war. Ich habe das Durchsetzungsvermögen das eben bei Peter fehlte. Und im laufe der Zeit gab Hanna es auch auf, dass Peter sich für das Geschäftliche interessieren könnte, der hatte einfach keine Lust und das bemerkte Hanna, also gab sie es auf und ließ ihn einfach werkeln so wie er es wollte. An seinen Tüftelarbeiten hatte sie ja auch nutzen.

Hanna musste doch zugeben in einem so großen Haus gab es eigentlich immer etwas zu tun, doch dafür hatte sie ja Peter. Durch so einen Meister seines Faches sparte die Familie natürlich auch Geld. So konnte man sich wenigstens des Öfteren etwas extra gönnen und das machte die Familie auch.

Warum auch nicht??

Am Stadtrand wurde eine wunderschöne Eigentumswohnung zum Verkauf angeboten. Hanna brauchte nicht lange zu überlegen: …… Die kaufe ich als Anlageobjekt, meinte sie eines Abends als die Familie gemeinsam beim Essen versammelt war. Peter verschluckte sich fast über Hannas klare Ansage.

Peter überlegte zwar mal kurz, er musste ja auch das letzte Stückchen Brot hinunterschlucken, eigentlich hast du recht: Auf der Bank gibt es sowieso keinen Cent Zinsen. Hanna hatte schon immer das Richtige Händchen, wenn es um die Finanzen der Familie ginge. Gesagt getan, Hanna kaufte diese Wohnung und handelte noch obendrein einen guten Rabatt heraus. Sodas Peter nur noch am Staunen war, ich hätte das nicht gekonnt, meinte Peter kleinlaut. Für solche Fälle hast du ja mich, lachte Hanna.

Für diese wunderschöne Wohnung gab es auch gleich einige Interessenten die diese Wohnung mieten wollten. Hanna entschied sich für ein junges Pärchen mit 2 Kindern. Nette Leute, stellte Hanna immer wieder fest. Also alles richtiggemacht lobte sich Hanna selbst. Doch Eigenlob stinkt bekanntlich, doch heute war ihr alles scheißegal, denn mit ihrem Ergebnis war Hanna mehr als zufrieden. Des Öfteren kam bei Hanna schon der Gedanke auf, dass sie eigentlich in vielen Dingen alleine dastand: Peter interessierte sich für vieles was Hanna am Herzen lag überhaupt nicht. Wollte er nicht oder war es nur Bequemlichkeit, denn Eile und Verantwortung das war ein Fremdwort für Peter. Es nervte mich schon manchmal, gab Hanna zu. Aber dieses Gedankenspiel hatte sie nur in ihrem Kopf, preisgeben bei anderen das war nicht. So fraß Hanna vieles in sich hinein. Später dachte sie ich hätte es Peter sagen müssen das auch ich Wünsche habe die er auch respektieren könnte.

Meine Wünsche und Bedürfnisse hätte bemerken müssen, hat er aber nicht: …… Eigentlich war Peter ein kleiner Langweiler dem es Dank Hanna gut ging. Peter fehlte mal lässig gesprochen, der Arsch in der Hose, mal auf den Tisch hauen das war nicht. Hanna musste immer alleine mit den Ellenbogen kämpfen.

Lotta und Paul gingen noch zur Schule, bei beiden gab es in der Schule keinerlei Schwierigkeiten. Jeder der beiden hatten ihre Freunde, so wie es auch sein sollte. In den Sommerferien hatte Hanna ihr Geschäft geschlossen, in dieser Zeit verbrachte die Familie wundervolle Urlaube mit ihren Kindern. Denn der Sommer war für einen Blumenladen immer eine ruhige Zeit.

Wenn man es vernünftig betrachtet, fast jeder der einen Garten besitzt, hatte im Sommer Blumen in seinem Garten. Doch Ab und An stand mal ein Geschenk an, da kamen natürlich die Leute zu mir. Bei Trauerfeiern da war ich die erste Adresse: Gut für mich! … Es gab kein anderes Geschäft, ich war der einzige Blumenladen des Städtchens. Reicht ja auch für unser kleines Städtchen, dachte ich immer. Doch da gab es ja auch noch die Supermärkte in der Stadt, die zu Schnäppchenpreisen ihre Blumen verschleudern. Ja ich musste des Öfteren die Ärmel hochkrempeln und mich durchzusetzen.

Selbstständigkeit ist heute kein Zuckerschlecken mehr, nickte Hanna bei solchen Gedanken mit dem Kopf.

Doch die Leute kannten mich und wussten auch ich hatte immer gute und vor allem frische Blumen, mein guter Ruf im Städtchen zeigte immer Wirkung. Man vertraute mir:

Ein herrliches Gefühl durchflutete Hannas Köper. Hanna konnte von sich behaupten, ich bin rundum zufrieden. Zwar viel Arbeit, doch das war kein Problem, denn arbeiten das war Hanna gewohnt.

Die Zeit verging:

Für Lotta und Paul neigte sich so langsam die Schulzeit zu Ende. Lotta ein Jahr älter als Paul, da stellte sich zuerst die Frage: Was soll nun werden? Lotta half des Öfteren in Blumenladen mit, es bereitete ihr auch Freude, mit ihrem Elan stellte sie sogar die Aushilfe in den Schatten. Mama ich mache bei dir die Ausbildung als Floristin, ließ freudestrahlend Lotta eines Tages vom Stapel.

Hanna war von dieser Ansage Lottas natürlich begeistert. Somit ist auch der Fortbestand des Geschäftes gesichert, doch dieser Gedankengang behielt Hanna erstmal lieber für sich, so weiß man wenigsten für was ich arbeite:

 

Alles bleibt in der Familie.

Das sich alles einmal ändern könnte? … „Nein daran verschwendete Hanna keinerlei Gedanken“.

Noch nicht: …… Lotta machte ihre Sache gut, sogar sehr gut. Selbst die Aushilfskraft konnte von Lotta noch einiges lernen.

Die Kundschaft ließ sich gerne von Lotta bedienen. In ihrem netten und unkomplizierten Wesen mochten sie alle. Selbst ihre Sträuße die sie mit viel Liebe den Leuten band, waren einfach phänomenal. Eine kleine Chefin wuchs heran, so nannte sie die Kundschaft auch gerne. Hanna dachte oft: Ich hätte es viel öfter sagen sollen, ja müssen. Das sie im Geschäft ihre Sache gut macht und ich stolz auf sie bin. Nur macht man das? ……. Sicher nicht? .....

Oder wenn doch? ..... Dann leider viel zu wenig. Grübelte Hanna wiedermal, man denkt immer mein Kind weiß das, das Mama stolz auf ihre Arbeit ist, vielleicht hat Lotta auf mehr Lob gewartet? Insgeheim machte sich Hanna doch etwas Vorwürfe das sie vielleicht doch Lotta mehr hätte loben müssen, ich dachte immer Lotta weiß das. Doch später sollte mir schlagartig klar werden, Lotta hatte wohl doch mit mehr Anerkennung gerechnet, anders konnte Hanna das spätere Verhalten von Lotta nicht zuordnen. Lotta hatte seit einiger Zeit einen Freund,da gerade eine kleine Wohnung im Haus frei wurde. Hieß es eines Tages von Lotta:

Mama ich würde gerne mit Frank meinem Freund zusammenziehen? …. Diese kleine freie Wohnung würden wir gerne nehmen. Gesagt getan, Lotta und Frank zogen ein. Mama machte alles klar und Papa renovierte, ja was tut man nicht alles für seine Kinder, dachte Hanna ausgerechnet mal laut nach.

Macht doch jeder, rief Lotta wütend, wiedermal wurde alles als selbstverständlich hingenommen? Ist denn heute wirklich alles selbstverständlich? Natürlich für Eltern ist vieles selbstverständlich, Eltern helfen ihren Kindern doch immer: „Doch für Kinder“? Die haben in aller Kürze dieses Entgegenkommen und den Einsatz der Eltern vergessen. Ohne einmal darüber nachzudenken, war wiedermal, „alles selbstverständlich“. Hanna meinte eines Abends zu ihrem Mann Peter:

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, seit Lotta Frank kennt geht sie uns oder mir gegenüber ein bisschen viel auf Distanz. Peter lachte mich aus, was du mal wieder für Gedanken hast. Sie hat jetzt ihr eigenes Leben, das musst du akzeptieren. Mehr kam von meinem Mann nicht, aber es kam nie mehr? … Immer musste ich sehen wie ich alleine klarkam. War es jetzt wiedermal so? Eine Mutter macht sich doch auch Gedanken, wir sind doch eine Familie. Hanna dachte allmählich geht mir Peters Gleichgültigkeit und sein Desinteresse auf alles was so geschah ganz schön auf den Wecker. Wenn Peter in seiner Werkstatt war, das war seine Welt, stören war nicht erlaubt. Er ist ein Arbeitstier, aber es gab auch Dinge die zu klären waren, doch das war nicht sein Ding. Geschäftsmann war er nie und wird es auch niemals werden, das war Hanna schon lange bewusst. Doch so langsam nervte es das Peter an vielen Dingen und Entscheidungen von mir keinerlei Interesse zeigte.

Ja Hanna entschied und Peter nickte. Hat denn Peter keine eigene Meinung, fragte sich Hanna nun doch. Ob Urlaub oder einfach mal zum Essen mit der Familie gehen, ich sage das, Peter nickte nur. Alles lief in dieser Ehe so wie Hanna es bestimmte, auch schön, aber sehr oft auch nervig. Selbst zu dem Kochplan kam nie eine Äußerung, du machst das schon, mehr kann nie. Doch über eine Meinung oder Einladung von meinem Mann würde ich mich freuen:

Aber das ist nicht, ob es jemals vorkommen wird? … Fragte ich mich, ob sich jemals mein Mann ändert? … „Wohl eher nicht“! Männer eben? …. Ich glaube die muss man nehmen wie sie sind, sonst zerbricht man daran.

Ein wenig Zeit verging:

Bei Lotta schlich sich eine kleine Kluft ein was Familie betraft. Doch warum“? ….. Ja warum? …. Das war die Frage! Ich habe meinen Kindern alles gegeben? Wirklich alles und sogar noch ein bisschen mehr. Sollte es doch ein Fehler gewesen sein? Diese Frage kam bei Hanna des Öfteren auf, doch auf eine Antwort konnte sie lange warten. Die gab es nämlich nicht. Selbst Peter verstand Hanna nicht. Doch hat der mich jemals verstanden? .... Ging es Hanna durch den Kopf

Eben Männer, ……. irgendwie ticken die anders? Eigentlich sollte mich nur einer verstehen? Wenn nicht mein Mann??? Aber wer denn dann?........... Immer wenn es Peter etwas schwierig vorkam musste Hanna rann.

Am Anfang war mir das so gar nicht aufgefallen, ging es Hanna durch den Sinn. Ich habe Peter aus Liebe geheiratet, bemerkt man dadurch vieles nicht:

Wie sagt man so schön: Blind vor Liebe. Doch nach den Jahren wo die Liebe etwas abgekühlt ist, sieht man so einiges mit anderen Augen? ....

War es bei uns jetzt auch der Fall? ….. Peter ist ein lieber und guter Mensch, aber Problemen ging er immer geschickt aus dem Wege, ja Peter ging immer den Weg des geringsten Widerstandes. Hanna fiel es schon eine ganze Weile auf und machte sich so ihre Gedanken. Aber da gab es noch Paul, mit dem konnte Hanna reden und Paul hörte auch geduldig zu. Selbst Paul fiel Lottas Distanz auf und fragte nun doch mal nach. Lotta was ist mit ihr los, ich war immer ihr kleiner Bruder. Aber in letzter Zeit ist ihr Verhalten mehr als merkwürdig.

Mama was ist los? .....

Hanna konnte ihrem Sohn leider keine Antwort auf seine Frage geben. Hanna wusste es selbst nicht. Bei nächster Gelegenheit werde ich Lotta fragen, welche Laus ihr denn über die Leber gelaufen sei. Oh, … das hätte ich doch lieber sein lassen, schallt sich Hanna selbst.

Wir haben jetzt unser eigenes Leben und das gestalte ich so wie ich es für richtig halte. Hieß es von Lotta mit lauter Stimme.

„Wau, das war mal eine Ansage“ Auch gut, musste Hanna denken. Aber wenn du etwas brauchst, da fällt dir sicher ein:

„Oh“…… da gibt es noch Mama! ……..

War jedenfalls bis jetzt immer so: Ging es Hanna durch den Sinn, doch diese Gedanken behielt sie lieber für sich. Wenn Kinder etwas brauchen da sind die Eltern immer gefragt. Kinder eben:

„Verstehe sie einer“?.......

Hanna beließ es bei dieser kleinen Auseinandersetzung, denn sie brauchte Lotta ja im Geschäft, denn bei den Blumen da war Lotta perfekt und das zählt. Paul machte mir Freude, nach dem Abitur wollte er Mathematik studieren. Mama ich möchte Lehrer werden, die Noten habe ich dazu, ließ er uns eines Abends wissen. Mit den Unterlagen zum Einschreiben für die Uni bin ich schon fast fertig. Natürlich waren wir begeistert: Unser Paul der schafft das: Paul unser kleiner Junge immer hilfsbereit wird so langsam erwachsen, wir hatten mit ihm nie Probleme: Ein Bilderbuchjunge: Ein Allroundtalent der einfach alles konnte, ohne große Worte zu verlieren, Paul half immer.

Lotta war inzwischen fertig mit ihrer Lehre, mit gutem Abschluss hatte sie die Prüfung bestanden. Für alle in der Familie wie sollte es anders sein, natürlich ein Nervenkitzel, bis die Prüfung vorbei war Eine frischgebackene Floristin stand vor uns.

Meine Nachfolge ist durch dich gesichert, ich lachte und drückte Lotta fest. Jetzt stand wieder die alte Lotta vor mir und strahlte, wir schaffen das, ich hatte keinen Zweifel an dieser Aussage von Lotta.

Ich wollte doch auch nur das Beste für mein Kind, so wie jede Mutter. Aber verstehen das Kinder immer?... Das fragte ich mich einige Jahre später. Oder sind Eltern nur Mittel zum Zweck? ...... Da fiel mir schlagartig das Druckgefühl in meiner Brust ein, die Ahnungen die mich zwangsläufig bei schlaflosen Nächten quälten. Hatte ich doch eine Vorahnung?

Aber das kann nicht sein, kreisten immer wieder meine Gedanken durch meinen Kopf. Doch wenn ich heute zurückdenke, stimmten meine Gedanken: Hatte ich damals doch etwa eine Vorahnung? … Meiner Familie geht es gut, da kommt doch zwangsläufig der Gedanke auf: Hoffentlich bleibt es auch so. Natürlich soll es so bleiben, aber oft sind es Wunschträume so wie bei mir. Was alles Jahre später geschah: Ahnte ich das etwa schon, das da noch etwas nachkommt? … War das ein Zeichen so lange vorher, dieses Druckgefühl in meiner Brust. Oder war das nur ein Bauchgefühl?...... Hanna passe auf mit dir wird einmal übel mitgespielt.

Doch einige Jahre später dachte Hanna an diese Zwiesprache mit sich selbst und musste doch feststellen, das dieses Druckgefühl doch ein Zeichen war, das ich damals nicht deuten konnte.

Ich hatte richtig Angst, doch Peter war nicht der Mann mit dem man reden konnte, er lachte nur. Also war es wie immer, mit Peter konnte man nicht reden. Nein, das konnte man eigentlich noch nie, aber warum erzähle ich es ihm überhaupt?........Peter war ein lieber Mann, er war mein Mann, aber mein Herz konnte ich bei ihm nie ausschütten. Eigentlich sehr schade, jedes Mal bei einem Problem schob er etwas anderes vor: Einmal das Herz, das nächste Mal ich kann nicht schlafen. Hanna belastete das schon etwas! Reden war nicht gerade Peters Stärke, doch gerade „dass“ ... nicht miteinander reden, das war ein großer Fehler, der später nicht mehr gutzumachen war, doch das lag noch in weiter Ferne. Hanna musste immer die starke Frau sein, einfach mal anlehnen das brauchte Hanna doch auch. Doch Peter bemerkte es leider nie. Wie gut das es Paul gab, ein Lichtblick bei trüben Gedanken, von Paul wurde sie des Öfteren gedrückt und der Satz:

Mama ich habe dich lieb.

Oh tat das gut! …Genau das vermisste sie bei Peter ihrem Mann, vielleicht gab es auch nichts mehr zu sagen! …. Auseinandergelebt so nennt man das doch heute: „Oder“. War es bei uns jetzt so? … Fragte sich Hanna nun doch, da waren noch ihre Kinder die sie liebte. Doch Kinder können doch ganz schön verschieden sein, fragte sich Hanna des Öfteren. Nicht dass man das eine mehr liebt, als das andere Kind.

„Nein natürlich nicht“……… Doch Kinder machen es Eltern oft verdammt schwer? Aber ist es den Kindern das auch bewusst?.......

„Wohl eher nicht“………

Hanna dachte an ihre Freunde, eine befreundete Familie, doch „Reden,“ konnte man nicht. Gut man traf sich, mehr nicht. „Freunde“, sahen für Hanna etwas anders aus. Doch es gab genug Klatsch und Tratsch im Städtchen, also mangelte es nicht unbedingt an Gesprächsstoff, wenn man sich traf... So war Hannas Kummer immer eine Nichtigkeit. Hanna vermied auch bewusst, etwas von ihrem Kummer preiszugeben, alles fraß sich dadurch in ihrem Herzen fest. War das etwa dieses Druckgefühl? …… Das sie zwangsläufig hatte. Gerade jetzt hätte sie mal Freunde zum Reden gebraucht, da kam der Gedanke auf: Hat man nur Freunde, wenn es einem gut geht? … „Oder“? … Immer hieß es keine Zeit, Hanna fragte sich doch oftmals, ich denke die werden niemals Zeit finden. Eigentlich schade.

Die Zeit verging etwas.

Lotta heiratete ihren Frank, es war eine schöne und vor allem eine große Hochzeit. Frank lud alle ein die Löffel lecken konnten, viel zu viele Leute. Aber die Schwiegereltern zahlten ja!

So konnte man auch mal über die Stränge schlagen, wenn es nicht das eigene Geld kostete. Was kostet die Welt? ..... Wenn andere zahlten, das war Frank: …….

Sonst war Frank ja ein lieber Mensch, vielleicht wenn er sich die Hörner abgestoßen hatte, begreift er den Wert des Geldes. Überlegte Hanna, auch Frank wird älter? Denn mit Geld umgehen, nein das war nicht Franks Ding. Es war halt Frank! Man musste ihn nehmen wie er ist. Lotta musste mit ihm klarkommen, nicht ich. Ging es Hanna durch den Sinn. Lotta arbeitete fleißig im Blumenladen immer zuverlässig und freundlich zu der Kundschaft, ihr zuzusehen war schon eine Freude, stellte Hanna eines Abends bei ihrem Mann fest. Ja Lotta macht mir Freude strahlte Hanna, Peter hatte nur ein nicken übrig, was habe ich denn anders erwartet, schallt sich Hanna wiedermal selbst.

Die Zeit verging etwas.

Lotta wurde schwanger, im Sommer sollte ihr kleiner Sohn geboren werden. Wir freuten uns natürlich: Unser erstes Enkelkind! Was für eine Freude. …….. Eines Abends stand Lotta und ihr Mann auf der Matte.

„Oh“!... Beide? …. Das hat nichts Gutes zu bedeuten, kreisten gleich meine Gedanken, wenn beide kamen dann wollten sie immer etwas? Aber was? ........ Hanna beruhige dich du wirst es sicher gleich erfahren. Mama, ……. begann Lotta, mir wurde es fast schlecht, wenn Lotta schon so ankam und Worte langzog da kam immer etwas nach.

Mit dem langgesogenen Wort……. „Mama“. Da war immer etwas im Busch. Da kam nichts Gutes: Hanna kannte das!

Die große Eigentumswohnung die wird doch in kürze frei, Frank und ich würden gerne da einziehen, die Wohnung hier im Hause wird uns, wenn das Kind kommt zu klein……So jetzt war es heraus. Wir wären keine guten Eltern, wenn wir Einwände hätten. Also zogen Lotta und Frank da ein. Die Hilfe von Papa Peter die war natürlich gefragt. Ich weiß nicht wie viele Abende Peter da zugange war und half. Doch irgendwann konnte auch Peter sagen: Ich bin mit der Renovierung fertig. Ihr kleiner Sohn Oliver wurde geboren, niedlich und süß. Lotta ging ganz in ihrer Mutterrolle auf, so wie es auch sein sollte.

 

Unsere kleine Familie: …… „Schön“…….

Auch Babysitten, für mich und Peter keine Frage: „Junge Leute eben?“ ..... Die wollten auch mal ausgehen. Mama war zur Stelle! Zwar nahm mir Paul so manchen Abend ab. Paul meinte des Öfteren, du arbeitest viele Stunden im Laden ich übernehme das. Da Lotta einige Monate ausfiel blieb alles an mir hängen. Zwar hatte ich noch die Aushilfe, aber es gab trotzdem jede Menge zu tun. Lotta arbeitete als die Erziehungszeit zu Ende war wieder im Blumenladen. Die Kundschaft freute sich! Schön die junge Chefin ist wieder da.

Alles sah danach aus, dass Lotta den Blumenladen später übernehmen würde, gut ich fragte sie nicht gerade ständig, aber Einwände von Lotta oder gar eine Abneigung, nichts dergleichen. Oder ich bemerkte nichts, das ich eines Tages nur Mittel zum Zweck war. Die es betrifft bemerken es nicht, oder dann erst wenn es leider zu spät war. Ich glaube bei mir war es so: Viel Hanna einige Zeit später wie Schuppen von den Augen. Lotta war gut eingearbeitet mit jeder Arbeit vertraut, Spaß machte es ihr obendrein auch, das sah man. Ich hatte auch nichts anderes erwartet: „Wozu auch“. Sie ist doch mein Kind auf das ich stolz bin! … Doch was in Augenblick wie heile Welt aussah.

Das wurde später zum „Fiasko“……… Paul bereitete uns viel Freude, er studierte in Darmstadt, zwar nicht weit von Zuhause weg, trotzdem mieteten wir ihm eine kleine Wohnung damit er nicht immer fahren musste. Nach bestandener Führerscheinprüfung kauften wir ihm ein kleines Auto. Um Paul brauchten wir uns keine Sorgen zu machen, er schrieb gute Noten, was will man mehr, nur heute weiß ich: Ich hätte ihn viel öfters sagen sollen, …. „ja müssen“! Wie stolz ich auf ihn bin. Natürlich habe ich es ihm auch gesagt, „aber heute denke ich es war zu wenig“. Wenn ich an das denke was noch an Aufregungen auf uns oder mich zukamen: Es war die Hölle???

Wie eine Lawine rollte dieser Albtraum auf mich zu. „Waren das etwa schon meine Vorahnung vor Jahren“? …….. Jetzt frage ich mich doch: Gibt es das überhaupt? … Doch es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde die erst viel später verstanden werden: „War es bei mir etwa so“? ……

Ich glaube diese Frage wird immer: „Offen,“ bleiben. Menschen werden mich einmal sehr verletzten. „Aber warum“? … Tun Menschen das anderen an? Hat man denn heutzutage gar kein Scharmgefühl mehr? Diese Frage wird mich später mein ganzes Leben quälen. Paul hatte inzwischen eine Freundin, ein liebes Mädchen aus unserm Städtchen. Lisa bildhübsch und freundlich passte gut zu unserem Paul. Ein wirklich schönes Paar: Ein richtiger Hingucker! Ja im Augenblick war ich zufrieden: Meine Welt die war in Ordnung, dass sich alles einmal ändern konnte daran verschwendete Hanna keinerlei Gedanken. Hanna grübelte wieder einmal, das tue ich ziemlich oft, musste sie sich doch eingestehen. Doch warum eigentlich? Es war halt so, doch warum sie das tat, sie fand keine Erklärung: Im Augenblick waren alle zufrieden, Paul war sehr stolz auf sein Auto. Paul hätten wir keine größere Freude machen können. Das Auto kannte fast schon den Weg von der Uni nach Hause. Gut er kam auch Lisas wegen, aber Zuhause sein, war doch etwas anderen als die kleine Studentenwohnung in Darmstadt.

Die Zeit verging etwas:

Paul brachte mit Erfolg sein Studium zu Ende, mit der Note 1 bestanden. Ich kam gar nicht sagen wie stolz wir auf Paul unseren Jungen waren. Da Paul sein praktisches Jahr hier an der Gesamtschule absolviert hatte, war die gerade frei gewordene Stelle natürlich Paul. „Glück gehabt“. Lisa und Paul zogen in die gerade freigewordene Wohnung in Hannas Haus. Paul wollte sein eigenes Nest gründen, mit Lisa an seiner Seite wird es ihm auch gelingen. Lisa war noch voll mit ihrem Betriebswirtschafts Studium beschäftigt und darum fleißig am Lernen. Für Paul keine Frage er half und fragte Lisa immer ab. Hanna freute sich über die Zweisamkeit der beiden. Auch bei Lotta gab es keine Probleme, jedenfalls im Augenblick nicht: Oder bemerkte Hanna sie nicht?........Noch nicht?......War es etwa die Ruhe vor dem Sturm???? Leider mussten Hanna und auch Peter feststellen, je älter Lottas Sohn wurde umso weniger ließ er sich bei Oma blicken. Der ging am Geschäft vorbei, aber wenn Hanna dachte der kommt mal, um einfach mal „hallo“ zusagen. „Nein, da konnte Hanna lange warten“!... Was war das denn für ein Benehmen, klagte Hanna eines Abends bei ihrem Mann Peter. Geschenke nehmen das ginge bei Oliver doch auch?

Aber ein Besuch oder ein Gruß, das brauchte Oliver nicht. Lag es etwa der Erziehung Lottas? Das ein Kind guten Tag zu anderen sagt: Das bringt man seinem Kind doch als erstes bei. Und zu Oma und Opa allemal. Doch Lotta hatte eine sehr freizügige Erziehung, das bemerkte Hanna schon seit langem. Nach dem Verhalten Olivers zuschließen genoss er gar keine Erziehung, ging es Hanna durch den Sinn. Oliver konnte machen was er wollte, Lotta lachte nur. Als es Hanna dann eines Tages doch zu bunt wurde und er mich ganz offensichtlich ganz und gar nicht mehr beachtete, bestellte ich Lotta zu mir. Oliver wärmte sich ja auch seinen Arsch in der Wohnung in der sie mietfrei wohnten. So geht das nicht, nahm sich Hanna fest vor. Auch Paul beschwerte sich schon und rief aus dem Fenster als Oliver mal wieder ohne aufzuschauen an unserem Haus vorbeilief. „Wenn du so weiter machst sind ab sofort die Geschenke gestrichen“. Ist das klar, rief Paul ärgerlich. Wenn Paul aber dachte, Oliver interessierte sich für diese Worte. „Denkste Fehlanzeige“……. Auch bei Lotta stieß ich auf Wiederstand: Was hatte ich blöde Kuh denn anders erwartet, Lotta saß wie eine Glucke auf ihrem Nest, reinreden war nicht und von mir schon gar nicht.

„Oh Mama“ ………. wenn ich schon mal da bin, kam wieder ein von ihr dieser langgezogener Satz: Oh das kannte Hanna und wie sie das kannte Was kam jetzt? Was hältst du davon? ...... Wenn du mir deine Eigentumswohnung überschreibst. Wenn nicht ziehen wir zu Franks Mutter ins Haus. Ein Kuhdorf etwa 50 km entfernt, das wird was geben dachte Hanna. Das war mal eine Ansage?

„Dreist oder nur frech“? ....

Hanna wurde erstmal kreidebleich um das soeben gehörte zu verstehen. Hanna und Peter waren gerade 55 Jahre, wohl etwas früh mit dem vererben? ........ Miete zahlte Lotta doch auch keine. Was sollte das denn? Hanna blieb fast das Herz stehen.

Wie aus einem Traum gerissen hörte sich Hanna sagen, das muss ich erst mit deinem Vater besprechen, mehr brachte Hanna im Augenblick nicht heraus. Kinder schrecken die denn vor gar nichts zurück, war das denn heute so? Ausgerechnet gerade heute musste Peter länger arbeiten. Verdammt warum gerade heute, wenn ich ihn mal brauche! Verheult stand Hanna vor Peter, endlich Zuhause, mehr brachte Hanna vor lauter Tränen im Augenblick nicht heraus. Geduldig hörte Peter Hanna zu, ja geduldig das war Peter immer: Doch begriff er überhaupt was Lotta mir antut? ..... Im Blumenladen kommen wir doch auch gut aus? … Aber privat gab es Risse?

Aber warum? ..... Wir haben ihr doch immer unter die Arme gegriffen? … Sollte es ein Fehler gewesen sein? War es zu viel des Guten? Sie ist doch unser Kind da helfen Eltern doch?

Aber denken Kinder darüber nach? ….

Das auch Eltern sich über eine Anerkennung oder ein Lob ihrer Kinder freuen, dass diese Hilfe auch geschätzt wird. Bei Lotta wie es aussieht sicherlich nicht. Was machen wir? Das stand im Augenblick im Raum. Wenn ich sie gehen lasse wird sie mir sehr weh tun. Aber weiß sie das denn? … Sicherlich nicht:

„Das Wörtchen ich“, …. bei Lotta, …. das steht wohl an erster Stelle. Immer nur ich: Was andere wollen zählt nicht, bemerkt Lotta das denn nicht? … Was sie mir mit dem weggehen antut, ich glaube das begreift sie nicht:

Noch nicht? …...Kinder eben: … Ja Kinder? … Wenn auch noch so groß, bei einer Mutter werden es immer Kinder bleiben. Aber wird das auch Lotta verstehen??? Immer mehr wurde Hanna bewusst, Lotta musste immer mit dem Kopf durch die Wand, ob es Verletzte gab das war ihr ihr ziemlich Wurscht! Hanna dachte auch an ihr Geschäft das sie mit viel Herzblut aufgebaut hatte. Wenn Lotta weggeht, …. was dann?....... Das war vielleicht eine Frage? Lotta sollte doch das Geschäft weiterführen so war es auch geplant. Was tut mein Kind mir an, Hanna heule nur noch: Denn Lotta verlieren das wollte Hanna natürlich auch nicht. Peter der ruhigere, lasse uns eine Nacht über diese Geschichte schlafen. Der hat gut reden? Sollte mit diesen Gedanken im Kopf überhaupt an Schlaf zudenken sein? .... Auch am nächsten Tag, sah die Welt für Hanna nicht viel anders aus.