Begierde

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Bianka Kitzke

Begierde

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Widmung

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile

Lennox

Cécile und Lennox

Danke !!!

Ein Jahr später

Epilog

Impressum neobooks

Widmung

Für meine Freundinnen Celina & Steffi

Wenn ich weine, fängt ihr meine Tränen auf,

tröstet mich und bringt mich wieder zum stahlen Wenn ich lache, lacht ihr mit mir. Wenn ich ein Problem habe, versucht ihr mir beizustehen um es zu lösen. Wenn ich traurig bin, werde ich durch euch wieder fröhlich. Wenn ich mal schlechte Laune habe, muntert ihr mich wieder auf. Und wenn ich vom Weg abgekommen bin, zeigt ihr mir wieder den richtigen Pfad um wieder auf den Weg zu finden

Ich liebe euch

Cécile

Personalgespräche sind nie was prickelndes. Vor allem nicht wenn man nur als Aushilfe neben dem Studium irgendwo arbeitet, so wie ich. Man weiß nie ob die Vorgesetzten einem einen Gehaltserhöhung oder die Kündigung geben werden. Leider war letzteres der Fall.

Einzeln wurden wir in das kleinen Büro unseres Chef Roger Brotweizen zitiert um uns mitzuteilen, dass wir auf Grund von … blablabla … unseren Laden schließen müssen.

Roger Brotweizen war Mitte sechzig und im Grunde genommen kam ihm das Angebot des Lebensmittelkonzerns seinen Laden zu kaufen ganz gelegen. Das Problem bei der Sache war allerdings das dieser uns Mitarbeiter nicht übernehmen wollte und somit bekamen wir die Kündigung gleich persönlich in die Hand gedrückt. Na super! Jetzt konnte ich mir auch noch einen neuen Job zulegen. Seit Jahren arbeite ich in meinen Ferien hier und nun … aus und vorbei!

Naja mein Freund Ben wird mir schon irgendwie helfen können, auf der Suche nach einem neuen Job und vielleicht könnte ich mich ja auch in seiner Firma nützlich machen. Doch als ich nach dem einkaufen die Wohnung betrete, trifft mich der nächste Schlag. Wie immer ziehe ich meine Schuhe vor der Tür aus und bin so nicht zu hören, wenn ich den Flur zu unserem Wohn,-Esszimmer betrete. Langsam gehe ich durch die Tür und sehe meinen Freund, mit heruntergelassener Jeans, wie er eine andere auf unserem Esstisch vögelt.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst?“, frage ich und lasse die Einkäufe fallen. Erschrocken dreht sich Ben und diese Frau zu mir um, trennen sich jedoch nicht voneinander.

„Cécile? Fuck! Es ist nicht so wie es aussieht!“

„Nicht? Wie ist es denn dann? Sechs Monate Ben, sechs verdammte Monate … Ich gebe euch fünf Minuten, dann verschwindet ihr“.

„Cécile … Schatz!“

„Nein! … Fünf Minuten“, antworte ich, gehe ins Schlafzimmer und nehme meinen Koffer vom Schrank. Fünf Minuten später höre ich die Wohnungstür und verlasse das Zimmer. Sie waren wirklich weg. Tränen brennen in meinen Augen, als ich den Zettel auf dem Tisch entdecke.

 

- Es tut mir leid. Ich wollte dich nie verletzen. B. -

„Hast du aber, du Arschloch!“ schluchze ich und suche weiter meine wichtigsten Sachen zusammen.

Tränenüberströmt packe ich alles in meinen Kleinwagen, der auch schon mal bessere Zeiten gesehen hat, und wohl nur noch vom Rost zusammen gehalten wird, und fahre zu meiner besten Freundin Lula, die eigentlich Louisa heißt. Ihr Blick sagt schließlich alles als sie mich sieht.

„Ach Herrje! Was ist passiert?“

„Ich habe meinen Job verloren … und Ben auch!“

„Hat er Schluss gemacht?“

„Nein ich! Nachdem ich ihn vor einer Stunde mit einer anderen Frau auf unserem Tisch erwischt habe!“

Lula stellt uns eine Flasche Wein und zwei Gläser auf den Tisch und macht mein Glas schließlich voll.

„Dieses Arschloch …“

„Lula! Auf dem Tisch! Meinem Tisch, den ich von meiner Großmutter geerbt habe. Er steckte bis zum Anschlag in ihr drin“.

„So ein Schwein! Den Tisch würde ich nicht mehr … Sorry!“

„Ich werde nichts aus der Wohnung behalten. Ben hat alles kaputtgemacht. Ach da fällt mir ein …!“, sage ich und zücke mein Handy. Rasch tippe ich eine Nachricht und drücke auf Senden

Du kannst wieder in die Wohnung.

Ich bin weg und will dich nie wieder sehen!

Mit einem großen Schluck Wein spüle ich die Ära Ben hinunter, ehe ich erneut in Tränen ausbreche.

„Kann ich wenigstens ein paar Tage bei dir bleiben? Oder zumindest so lange bis ich wieder einen Job habe, und mir ein Zimmer leisten kann“.

„Mach dir keinen Kopf. Du kannst, solange hier bleiben wie du willst“.

„Danke!“

Lula war das krasse Gegenteil von meiner Person. Sie hatte diverse Kurven, während ich eher die schlanke Variante war. Sie trägt Tattoos und Piercings in allen Formen und Farben, während ich sogar vor dem Ohrlochschießen Schiss habe. Abgerundet wird ihre Gestalt allerdings durch ihre markante Frisur die auf der einen Seite lang und auf der anderen Seite rasiert ist, während ich eine stinknormale Langhaarfrisur trage. Lula war ein wandelndes Kunstwerk und ich … eine langweilige Sandsteinfigur.

Als ich am Abend in den Spiegel schaue, frage ich mich warum Ben mich betrogen hat? Und wie lange schon? Die Bilder vom Nachmittag kommen mir in den Sinn und ich hätte am liebsten laut geschrien oder irgendwas zertrümmert, hielt mich aber doch zurück. Das war definitiv nicht mein Niveau. Nachdem ich mir meine Zähne geputzt habe, lege ich mich auf das Sofa und decke mich zu.

„Gute Nacht“, ruft mir Lula aus ihrem Zimmer zu ehe, sie das Licht ausmacht.

„Gute Nacht!“, antworte ich ihr, liege aber noch eine ganze Weile wach.

Wie soll ich das alles schaffen? frage ich mich und schlafe schließlich erschöpft ein.

Der Duft von Kaffee weckt mich und ich öffne gähnend die Augen. Lula sitzt fertig angezogen und gestylt vor mir und hält mir einen Becher Kaffee und die Zeitung hin.

„Guten Morgen! Süße hier dein Kaffee und deine Tageslektüre. Vielleicht ist ja was dabei. Der PC ist an und du kannst dran wann immer du willst. Ich muss zur Arbeit!“

„Danke!“, nehme den Kaffee ab und sehe Lula davon rauschen. Langsam stehe ich auf und beginne zu recherchieren.

Lennox

„Guten Morgen!“, flöten meine Angestellten mir zu als ich das Gebäude betrete. Im Normalfall gehe ich meist durch den Personaleingang hinein, doch ab und an verschlägt es mich in die Produktion wo der Duft von Kunststoff und flüssigem Latex meine Atemwege füllt.

„Guten Morgen Herr Kelsey. Kann ich Sie später vielleicht mal sprechen?“

„Ja klar! Jederzeit. Melde dich einfach bei Kiki an“, antworte ich ihr und begeben mich in mein Büro im ersten Stock. Von hier aus kann ich alles überblicken. Das Repertoire, das ich habe ist nicht zu übersehen. Ich bin der Besitzer einer der bekanntesten Fabriken zur Herstellung von Sex Toys, worauf ich ehrlich gesagt sehr stolz bin. Noch viel zu gut kann ich mich an das Gesicht meines Vater erinnern, als ich ihm sagte, das ich mich in die Unterhaltungsbranche einkaufe.

„Du willst was?“

„Ich eröffne eine Fabrik für Sex-Toys!“

„Bist du verrückt geworden? Für was habe ich dich Bauwesen studieren lassen? Das du jetzt Schmuddelkram produzierst. Lennox, hör auf mit dem Scheiß und werde vernünftig!“

Ich bin vernünftig geworden und beliefere mittlerweile ein Dutzend Läden und bin einer der reichsten Junggesellen. Das Klopfen an meiner Tür reißt mich aus meinen Gedanken.

„Herein!“

„Entschuldige, aber kann ich Sie kurz …“.

„Natürlich Lula, komm rein. Was kann ich für dich tun?“ Automatisch duze ich meine Angestellten die unten in der Produktion arbeiten, und sie haben nichts dagegen. Mit einigen komme ich sogar privat zusammen. Wie mit Lula.

„Ich habe da eine Freundin, die einen Job bräuchte und da Kiki ja demnächst aufhört, dachte ich das sie vielleicht hier …“

Mit verschränkten Händen sitze ich in meinem Stuhl und sehe sie fragend an. Es muss einen Haken bei der Sachen geben, wenn Lula mich nicht mal ansehen kann.

„Wo ist der Haken?“

„Es gibt keinen! Sie hat in einem Tante Emma Laden gearbeitet, studiert irgendwas mit Gräbern oder so … und sie braucht dringend einen Job. Das Studium ist teuer“.

Oh ich weiß genau wie teuer ein Studium ist. Nachdem mein Vater mich dazu gedrängt hatte Bauwesen zu studieren, mir aber nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt hat, musste ich Blutplasma und Sperma spenden, um wenigstens irgendwie an die Kohle zu kommen.

„Allerdings ist sie etwas schüchtern, was … ähm … Spielzeug angeht!“

„Inwiefern schüchtern? Lula! Inwiefern? Sie kennt sich doch sicher mit Toys aus, oder?“

„Ähm, ich glaube eher nicht! Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie je einen Shop betreten hat oder einen Vibrator in der Hand hatte. Aber sie kann ja die Buchhaltung machen“.

Na toll! Wird ja immer besser.

„Bitte Lennox, bitte!“

„Was will ich denn mit einem Mauerblümchen? Ernsthaft?“

„Ach komm schon! Gib ihr wenigstens eine Chance“.

Oh Mann. Ich bin einfach zu gut für diese Welt und kann einfach nicht Nein sagen, wenn ich mit diesem Unschuldsblick und großen Kulleraugen angesehen werde.

„Na schön!“, gebe ich nach. „Morgen früh. Vorstellungstermin. Und dann sehen wir weiter“.

„Danke. Du bist der Beste!“

„Erinnere mich daran, wenn ich Zweifel bekomme“, antworte ich ihr als sie davon schwebt.

Wieso habe ich plötzlich das Gefühl, dass ich gerade einen riesengroßen Fehler begangen habe!

Cécile

Die Zeitungen geben nichts Ansprechendes her und ich werfe sie frustriert in den Müll. Im Internet sieht es genauso beschissen aus. Es scheint mir fast so, als das ich kein Glück haben soll.

„Hallo!“, höre ich die Stimme von Lula, als sie am Mittag nach Hause kommt und die Küche betritt.

„Hey!“

„Na was gibt es neues? Ach was … warte … ich hab eine gute Neuigkeit für dich“.

Fragend sehe ich sie an, als sie sich freudig mir gegenüber setzt.

„Ich habe einen Job für dich“.

„Wo!“

„Bei mir in der Fabrik! Also du hast einen Vorstellungstermin, morgen früh!“

Entsetzt blicke ich sie an, ehe ich aufstehe und mich an die Spüle stelle.

„Na was sagst du?“

„Ähm … du arbeitest in einer …“. Ich kann es gar nicht aussprechen, ohne rot zu werden. „Sexfabrik!“

„Naaa uuunnndddd?“, fragt sie etwas lang gezogen. „Das ist ein Job wie jeder andere. Ausserdem ist es eine Fabrik die für die Unterhaltungsbranche diverse Dinge herstellt”.

„Eine Fabrik für Sexspielzeug!“

„Na schön. Ich kann es ja mal versuchen!“

Ich in einer Sexfabrik! Oh verdammt. Noch nie war ich in einem Geschäft wo man diese Teile verkauft, geschweige denn habe ich je einen Vibrator benutzt. Ich bin in diesen Sachen völlig jungfräulich. Aber es ist besser als nichts. Kann ja nicht so schwer sein Dildos und so Zeug zu verpacken. Mit einem mulmigen Gefühl verziehe ich mich ins Bad.

„Cécile? Kann ich kurz reinkommen!“

„Klar!“, rufe ich Lula zu, als sie schon im Badezimmer steht. Ich mache das Wasser aus und wickle mich in ein Handtuch, ehe ich den Vorhang der Dusche zurückziehe.

Lula steht mit einem Bein auf dem Waschbecken und rasiert sich den Intimbereich

„Was tust du denn da?“

Erschrocken blickt sie mich an und legt den Rasierer weg.

„Jetzt sag mir nicht, das du dir noch nie den Busch rasiert hast?“

„Ähm!“

„Nicht dein Ernst? Hat sich Ben vielleicht deshalb eine andere Muschi zum ficken gesucht? Weil der Wald da unten zu dicht war! Süße du musst dringend was aus dir machen. Ist ja nicht auszuhalten wie du dich in meine Oma verwandelst!, höre ich sie als sie sich erneut den Rasierer greift und weitermacht. Leise verschwinde ich auf das Sofa und ziehe die Beine an.

Hat sich Ben wirklich wegen meiner Intimbehaarung eine andere gesucht? Ich spüre wie sich eine Panikattacke ankündigt und mich aufzufressen droht.

Ich trockne mich vollends ab und ziehe mich an, ehe ich mich auf dem Sofa zurücklege und nachdenke.

Oh verdammt!

Erneut treten mir Tränen in die Augen als ich an Ben denke.

Vier Stunden vor dem Termin bin ich hellwach, aufgeregt und topfit. Zu ersten Mal in meinem Leben werde ich mit Sexspielzeug konfrontiert. Ich gehe ins Bad und binde meine Haare im Nacken zu einem Zopf. Da ich Make-up verabscheue, lasse ich es weg und lege nur ein wenig Labello auf.

„Bist du bereit!“, höre ich Lula als sie zwei Stunden später die Küche betritt.

„Logisch!“, antworte ich ihr und springe von meinem Stuhl. Lula sieht aus wie aus dem Ei gepellt, während ich mir in meinen Jeans, dem Sweater und den Turnschuhen vorkomme, wie ein Schulmädchen.

„Du willst aber jetzt nicht so aus dem Haus?“

„Doch warum?“

„Cécile, das ist ein Vorstellungsgespräch. Da kannst du nicht hin wie ein Dorftrampel. Geh dich bitte umziehen“.

„Ok!“, antworte ich ihr und komme zwanzig Minuten später in einem Faltenrock, Rüschenbluse und Ballerinas wieder zu ihr.

„Oh Gott! Hast du das deiner Oma abgekauft? Wir müssen echt was mit dir tun, aber eins nach dem anderen“.

Zehn Minuten später stehe ich am Empfang von Kelnox Toys & more und melde mich bei Kiki an.

„Hallo mein Name ist Cécile Marchand. Ich habe einen Termin mit Herrn …!“

Oh Fuck wie heißt der denn wieder?

„Mit Herrn Kelsey. Ich weiß Bescheid. Einen Moment bitte“.

„Danke!“

Jetzt gibt es kein Zurück mehr!

Lennox

„Herr Kelsey! Frau Marchand ist da!“, höre ich Kiki durch die Gegensprechanlage und stehe auf. Mit zwei Schritten bin ich an der Tür und öffne sie. Ich hatte Recht. Sie ist ein Mauerblümchen und mein Blick wirkt eher überrascht als schockiert, das eine junge Frau sich in solch hässliche Fetzen wirft.

„Hallo. Ich bin Lennox Kelsey. Sie müssen die Freundin von Lula sein“.

„Cécile Marchand!“, sagt sie und reicht mir die Hand. Mit großen Kulleraugen blickt sie mich an. Langsam ergreife ich die Hand die sie mir hinstreckt und drücke zu.

„Dann kommen Sie mal rein“.

Ich führe sie zu meinem Besprechungstisch und rücke ihr den Stuhl zurecht, ehe ich mich ihr gegenüber hinsetze.

„Sie suchen also einen Job!“

„Ja!“

„Haben Sie denn Erfahrungen in der … Branche?“

„Nein!“, höre ich sie schüchtern flüstern, mit Blick auf den Boden. Na ja kann ja heiter werden.

„Aber ich kann Buchhaltung und diverse andere Dinge am PC. Ich bin jetzt nicht ganz doof“.

„Das habe ich auch nicht gedacht, aber die Sexualbranche ist nicht ganz ohne. Und ich möchte nicht das Sie später schockiert sind“.

Ich führe ein normales Vorstellungsgespräch mit ihr, höre was für Qualitäten sie hat, die sich allerdings eher auf null beschränken. Diese Frau hat so gar nichts von jemandem der in der Buchhaltung einer Toyfabrik arbeitet. Aber ihr französischer Akzent ist irgendwie sexy und löst ein sehr erregendes Gefühl in mir aus. Bin ich denn übergeschnappt? Meine schmutzige Fantasie hat hier im Moment gar nichts verloren. Ich sehe Cécile überlegend an und erhebe mich anschließend von meinem Stuhl.

 

„Gut, Frau Marchand. Hinterlassen Sie mir bitte ihre Nummer vorne bei Kiki und ich rufe Sie dann an“.

„Danke“. Sie reicht mir die Hand und ich ergreife sie, ehe ich sie zur Tür begleite. Als sie weg ist, bitte ich Kiki Lula ausrufen zu lassen.

Wartend stehe ich an der Tür und sehe zu wie Lula auf mich zukommt. Ihre Brüste wippen fast so als habe sie heute ihren BH vergessen. Rasche wende ich den Blick ab. Ich habe schließlich eine Frau, die ich verwöhnen kann. Zumindest im Augenblick. Ich bin kein Beziehungstyp, daher sind mir unkomplizierte Dinge einfach lieber. Eine Frau wo ich mein Würstchen in ihr Brötchen schieben kann, und das war es dann. Und meine Betthäschen haben sich noch nie beklagt.

„Komm rein und schließe die Tür!“

„Was ist denn passiert!“

„Du fragst mich echt was passiert ist!“ Während ich an meinen Tisch setze und Lula ansehe, geht mir diese Frau nicht aus dem Kopf. Ihr Zopf, ihre Klamotten, einfach alles wirkt so banal und langweilig. Aber die Figur ist nett.

„Sie passt so gar nicht hier rein!“

„Bitte … gib ihr die Chance sich zu beweisen. Bitte. Nur einen Monat!“

Ich starre Lula an und sie weiß ganz genau, dass ich ihr nicht widersprechen kann. Meine gute Seele und beste Mitarbeiterin.

„Warum erschieße ich dich nicht dafür? Ein Monat … und dann fliegt sie!“

„Danke!“

„Schon gut!“

Ich mache Schluss für heute. Der Anblick dieser Frau hat mir echt den Rest gegeben.

Cécile

Ach du Schande. Lennox war ein Traum in Menschengestalt. Muskulöse, schlanke Figur, mittellange graue Haare, die an den Seiten und hinten rasiert waren. Und er trug einen Dreitage Bart. Heiliger Bimm-bamm … wenn das mein Chef sein oder werden soll, fresse ich einen Besen! Ich bin völlig von der Rolle, dass ich nicht mal mitbekomme wie ein Cappuccino brauner Grand Cherokee Jeep langsam neben mir herfährt und jemand meinen Namen ruft.

„Frau Marchand! Hey … warten Sie!“

Ich drehe meinen Kopf und sehe … oh nein! Lennox Kelsey!

Shit!

„Herr Kelsey! So ein … Zufall!“, grinse ich leicht verlegen.

„Kann ich Sie mitnehmen?“

„Nein … schon ok. Ich wohne … gleich über der Brücke!“

„Das sind noch fünf Kilometer. Wieso sind Sie zu Fuß unterwegs? Wo ist ihr Auto?“

„Ich habe den Bus verpasst und … da laufe ich eben!“

„Steigen Sie ein. Ich fahre Sie nach Hause“.

„Nicht nötig echt …“.

„Jetzt steigen Sie endlich ein. Es wird dunkel und ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich Sie da allein herumlaufen ließe“.

Na schön, denke ich mir und öffne die Tür ehe ich mich auf den Beifahrersitz setze.

„Danke“.

„Keine Ursache“, sehe ich ihn grinsen als er den Blinker setzt und losfährt. Schweigend fährt er mich bis vor die Haustür. Sollte ich vielleicht was reden? Lieber nicht!

„Sie können mich hier rauslassen!“

Lennox parkte den Wagen und sieht mich nochmal an, ehe ich aus dem Wagen klettere.

„Danke Herr Kelsey fürs fahren! Gute Nacht“.

„Gute Nacht!“, antwortet er mir und fährt los.

Es ist bereits nach Mitternacht als ich endlich die Augen schließe und einschlafe. In meinen Träumen werde ich allerdings verfolgt von Ben und Lennox Kelsey!

Zwei Tage später bekomme ich tatsächlich einen Anruf von Lennox Empfangsdame Kiki. Ich solle mich noch einmal mit Lennox treffen.

Für das Treffen habe ich mich in Lulas Kleiderschrank bedient, dessen Inhalt so gar nicht mein Geschmack ist, und sehe daher aus als sei in einen Farbeimer gefallen. Es wird reichen. Lennox jedoch sieht mich verwirrt an, als ich sein Büro in einer mit Blumen bedruckten Leggins und einem dazu passenden Shirt betrete. Hoffentlich war das kein Griff ins Klo.

„Frau Marchand, setzen Sie sich“.

„Danke“.

„Also … ich habe mich entschlossen, Sie einzustellen. Zumindest solange wie die Semesterferien dauern. Und dann entscheide ich, ob Sie weiterhin hier arbeiten können“.

Wir unterhalten uns noch ein wenig , gehen das geschäftliche durch, und eine Stunde später halte ich dann echt einen Arbeitsvertrag für Studenten in den Händen. Wow!

War ja einfacher als ich dachte. Zumindest muss ich nicht Vibratoren verpacken.

Knapp eine Woche später arbeite ich jedoch nicht in der Produktioon wie ich dachte, sondern in den Büroräumen von Kelnox Toys & more. Langsam aber sicher werde ich in die Buchhaltung und das Ablegen von wichtigen Kundenunterlagen eingearbeitet. Ich soll den Job von Kiki übernehmen, bis sich eine neue Empfangsdame gefunden hat.

„Sie werden das Unternehmen verlassen?“, frage ich Kiki an einem Morgen, während wir Unterlagen einsortieren und warte auf ihre Antwort.

„Ja! Ich werde nach Düsseldorf gehen. Ähm … private Gründe!“, antwortet sie mir und sieht zum Büro von Lennox.

„Ok! Das ist bestimmt sehr hart für Sie. Waren Sie lange hier angestellt?“

„Ja, sehr hart!“, sagt sie und kann ihre Tränen kaum zurückhalten. „Ich möchte aber nicht weiter darauf eingehen“.

„Frau Marchand, kommen Sie bitte in mein Büro!“, höre ich die Stimme von Lennox über die Gegensprechanlage und erhebe mich. Etwas unsicher betrete ich den Raum und gehe zum Schreibtisch wo Lennox sitzt.

„Ja bitte, Herr Kelsey!“

„Ich habe um fünf einen Kundentermin. Könnten Sie bitte den Besprechungsraum fertig machen?“

„Natürlich!“, antworte ich und wende mich zum Gehen als er mich erneut anspricht

„Frau Marchand! Ich möchte, dass Sie bleiben bis die Herrschaften gegangen sind“.

„Ok. Kann ich sonst noch was für Sie erledigen?“

Lennox blickt mich lange an. Für meinen Geschmack etwas zu lange. Fast so als wolle er noch was sagen, blickt er schließlich dann doch noch weg.

„Nein! Sie können gehen!“

An der Tür spüre ich jedoch erneut sein Blick auf meinem Rücken.

Mittlerweile ist es die dritte Woche die ich bei Kelnox Toys & more arbeite.

„Kiki? Wo ist Frau Marchand?“

„Keine Ahnung!“, höre ich sie schroff antworten. Ich stehe neben den Toiletten und möchte eigentlich nicht lauschen, aber ich kann erkennen, dass es da eine gewisse Spannung gibt.

„Lennox!“

„Kiki!“

„Können wir nochmal … über alles reden?“

„Kiki es tut mir echt leid, aber es ist alles gesagt!“, sagt er und dreht sich um.

„Oh!“

Fröhlich komme ich schließlich zurück und grüße meinen attraktiven Chef. Auf Anraten von Lula habe ich mich nicht mehr in Rüschen gekleidet, sondern trage jetzt eher Jeans und Shirts. Auch nicht besser, aber für den Anfang ganz passabel. Meine Haare hängen schließlich immer noch wie Franzen von meinem Kopf.

„Ah, da sind Sie ja. Ich nehme Sie mit zu einem Kunden. Kommen Sie“, höre ich Lennox sagen, schnappe meine Tasche und folge ihm mit einem kalten Blick im Rücken.

„Was für ein Kunde ist das?“

„Werden Sie gleich sehen!“

Lennox Laune ist alles andere als freundlich, als er schweigend mit mir zu einem Sexshop fährt. Ach du heiliger Bimbam.

„Was ist?“, will er von mir wissen, als ich langsam aus dem Wagen klettere.

„Nichts. Es ist nur …“

„Sie waren noch nie in einem Sexshop! Stimmt´s?“

Schüchtern schüttele ich den Kopf und lasse meinen Blick gesenkt.

„Kommen Sie! Ich bin in Ihrer Nähe. Und falls es Ihnen zu unangenehm wird, dann gehen Sie einfach raus!“

Damit kann ich leben.

Lennox unterhält sich mit dem Inhaber über die Angebote und die Bewertungen der Kunden, während ich mich etwas umsehe. Wow!, denke ich mir und grinse. Ich in einem Sexshop. Gerade als ich mich herumdrehe, sehe ich ein mir sehe bekanntes Gesicht im Schlepptau mit einer vollbusigen Blonden. Ben! Und die Frau vom Esszimmertisch. Oh Scheiße … Scheiße … Scheiße! Ängstlich fast panisch versuche ich mich irgendwie zu verstecken, doch es ist zu spät. Er hat mich gesehen! Mist!

„Cécile? Was … du hier? Arbeitest du etwa hier!“

„Ich? Ähm … nein … nein wo denkst du hin“. Ich lache leicht gespielt und winke ab.

Lennox steht zwei Regale weiter und beobachtet mich. Als Ben mich berühren will zucke ich und trete einen Schritt zurück.

„Ja … ähm … ich … ähm!“

Verdammt ich komme nicht weiter. Ich sitze in der Falle, denke ich mir als sie plötzlich zwei warme Männerhände um meinen Bauch schlingen und mich an sich ziehen.

„Baby, ich habe das perfekte Spielzeug für uns gefunden!“, höre ich Lennox mit erotischem Unterton sagen und spüre wie er seine Lippen auf meinen Hals presst. Was passiert hier gerade? Jetzt bloß nicht ausrasten!

„Hi, ich bin Lenny“.

„Ben! … Äh Cécile … Ich hätte nie gedacht … Du warst immer so … prüde“, höre ich ihn sagen und verkrampfe mich. „Und jetzt sehe ich dich hier!“

„Prüde? Mein Baby? Sie müssen sie verwechseln. Sie ist ein Tier … uuuhhh ich kann Ihnen Storys erzählen“.

Lennox übertreibt vollkommen aber Ben scheint ihm die Geschichte abzukaufen. Immer wieder spüre ich seine Lippen an meinem Hals. Er spielt seine Rolle gut … zu gut!

„Hast dich schnell getröstet!“

„Du ja auch! Oh warte … du hast mich eingetauscht!“

Ich lehne mich an Lennox, um ein wenig Halt zu gewinnen, als ich die Stimme von Madame Ich werde gern auf dem Tisch gefickt höre, und Ben sich umdreht.

„Ich muss gehen. War nett dich … gesehen zu haben. Lenny, hat mich gefreut …“, höre ich ihn sagen ehe er zu der Blonden zurückgeht. Als er aus meinem Sichtfeld ist, löse ich mich von Lennox und renne so schnell ich kann raus. Weinend laufe ich wie ein Tiger im Käfig hin und her. Wenige Wochen liegen seit der Trennung von Ben hinter mir und ich dachte es geht mir gut – doch das tut es nicht. Es tut verdammt weh, ihn mit einer anderen zu sehen, wo ich doch dachte glücklich gewesen zu sein. Ich presse meine Nägel in die Innenseiten meiner Arme. Möchte etwas zerstören. Warum tut er mir das an? Warum kann er mich nicht so lieben wie er diese blonde Kuh liebt? Ich drücke so fest in mein Fleisch bis ich das feuchte Blut spüre.