Warum tut Liebe weh

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Warum tut Liebe weh
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Bianka Kitzke

Warum tut Liebe weh

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Der Neuanfang

Der erste Blick

Was für ein Erlebnis

Überraschendes Wiedersehen

Unsicherheit

Liebe tut weh

Ich bin für dich da

Mach es doch nicht so kompliziert

Wir gehören zusammen

Ich liebe dich

Familienplanung

Warum tust du das?

Aus und Vorbei

Für immer und ewig?

Eifersucht

Ohne dich leben

Zurück zu dir!

Die Angst dich zu verlieren

Ich bin die Verführung

Der Neuanfang

Erneute Vaterfreuden

Party in the Diskothek

Der Unfall

Das neue Familienmitglied

Letzte Reise

Impressum neobooks

Der Neuanfang

Die Aula der Fachhochschule war voll. Es wimmelte von Menschen und alle warteten wie Emma auf das Ergebnis ihrer abgeschlossenen Prüfung. Sie hatte,- wie alle anderen hier auch, in den letzten Monaten eine Umschulung zum Physiotherapeuten gemacht, nachdem sie feststellen musste, dass ihr zuerst erlernter Beruf als Krankenschwester ihr immer mehr gesundheitliche Probleme bereitete und sie nicht mehr die schweren Lasten tragen konnte. Emma hatte sich eine schwere Rückenverletzung im Bereich der Bandscheibe zugezogen, die sehr schmerzhaft war und sie seither nun fast täglich zur Physiotherapie musste. Dies war der ausschlaggebende Punkt um eine Umschulung zu machen. Nun saß sie in der Aula ihrer Berufsschule und wartete auf das Ergebnis ihrer Prüfung.

Mit ihren neunundzwanzig Jahren war sie eine der ältesten Schülerinnen in ihrer Klasse gewesen, denn alle anderen waren gerade mal achtzehn,- höchstens zwanzig Jahre alt. Aber das hatte niemanden gestört und Emma hatte auch schnell den Draht zu den anderen Mitschülern gefunden. Und nun war die Zeit gekommen, wo sie sich von allen die sie lieb gewonnen hatte verabschieden musste …

Emma wurde aus ihren Träumen gerissen, als sich ein junger Mann neben sie setzte. Kevin war ein Mitschüler von ihr und in der letzten Zeit auch ein enger Freund geworden. Zwar hatte sie auch Nelly, - die eigentlich Antonella hieß und ihre beste Freundin war, doch Kevin konnte sie Dinge anvertrauen bei denen sie sich sicher war, dass ein Mann sie nicht weiter erzählen würde.

„Na Emma! Macht dich das Warten auch so wahnsinnig wie mich. Ich werde gleich bekloppt, wenn der da drin noch lange braucht“ sagte er und zeigte auf die verschlossene Tür des Prüfungsraumes, während er tiefer in den Stuhl rutschte.

„Hey, das wird schon. Du hast es bestimmt geschafft und kannst schon bald die Praxis deines Vaters übernehmen“

„Denkst du wirklich, dass ich ein so guter Masseur sein werde!“ fragte er skeptisch.- „Eigentlich würde ich ja viel lieber … ach egal!“

„Hey, zweifelst du etwa daran. Kevin, ich weiß was du kannst und ich weiß wie hart du gearbeitet hast. Also, Kopf hoch - du schaffst das. Und wenn es nicht klappen sollte, dann kannst du immer noch woanders als Therapeut arbeiten“, erwiderte sie und legte ihm eine Hand auf seinen Schenkel. Kevins Vater hatte einen Massagesalon in der Stadt, der sehr gut besucht war. Doch da sein Vater nun ins Rentenalter kam, sollte Kevin den Salon übernehmen. Kevin hatte nie die Absicht gehabt dies zu tun, - er wollte lieber studieren und dann auf Reisen gehen, hatte sich dann aber dem Bitten seiner Mutter gefügt und die Ausbildung zum Physiotherapeuten gemacht. Wenn der Salon nicht so gut wie bei seinem Vater laufen sollte, konnte er immer noch woanders unterkommen hatte seine Mutter zu ihm gemeint. Gerade als Kevin was auf Emmas Antwort sagen wollte, ging die Tür auf und der Prüfer kam heraus. Er blickte sich in der Runde um und rief dann nach Emmas Namen. Sie atmete noch einmal tief durch und ging mit ihm in das Zimmer. Für Emma waren diese Augenblicke die reinste Qual. Der Prüfer redete und redete, doch alles was sie interessierte war im Grunde nur ob sie nun Physiotherapeutin war oder nicht. Im Inneren hatte sie schon abgeschaltet. Sie war sich sicher, dass sie es verkackt hatte, doch als der Mann dann endlich gratulierte und ihr das Diplom zur bestandenen Prüfung überreichte, war sie völlig perplex.

„Vielen Dank“ Emma strahlte über das ganze Gesicht.

„Ich hoffe sie werden eine gute Physiotherapeutin werden. Denn falls ich irgendwann mal einen brauchen sollte,- Sie wissen schon was ich meine“. Im Grunde genommen war das ein blöder Spruch, - das wusste der Prüfer, aber nun war er schon draußen. Emma lächelte ihn an, bedankte sich noch mal und lief freudenstrahlend hinaus. Kevin sprang auf als Emma ihm entgegen gelaufen kam.

„Ich habe bestanden. Schau,- ich habe bestanden.“ rief sie und warf sich Kevin in die Arme.

„Ja ich sehe es. Aber nun muss ich auch …- wartest du auf mich“.

„Logisch und danach gehen wir feiern. Ok“

Emma kam erst gegen Abend nach Hause. Sie bewohnte ein kleines Apartment in einer Plattenbausiedlung. Zwar nicht mitten in der Stadt, aber es war trotzdem keine schöne Gegend. Es war dunkel, muffig und strahlte kein bisschen etwas von heimischem Flair aus, daher lud Emma auch nie Gäste zu sich ein. Es war ihr peinlich, wenn andere Leute wüssten wie sie haust. Die Einzige, die es wusste war Nelly - und das reichte vollkommen. Doch wenn sie nun einen guten Job angeboten bekäme, würde sie es sich bestimmt leisten können in eine schickere Gegend und in eine größere Wohnung umziehen zu können. Sie und Kevin waren, nachdem auch er die Prüfung bestanden hatte in einem Café in der Stadt ganz in der Nähe ihrer Wohnung, gemütlich einen Prosecco trinken gegangen und hatten auf ihre Zukunft angestoßen. Was nun zur Folge hatte, dass ihr ein wenig der Schädel kreiste, aber mit einer Aspirintablette und einem Nickerchen wäre sie in einer Stunde wieder hergestellt. Immerhin wollte sie heute Abend noch mit Nelly anstoßen oder zumindest ein wenig Party machen. Emma nahm die Tablette, die sie in der Hand hielt und spülte sie mit der Cola hinunter die auf dem Tisch stand. Das war zwar nicht Sinn der Sache,- weil sie ja wusste das man Tabletten nur mit Wasser einnehmen sollte, aber da die Flasche gerade da stand, nahm sie sich einfach einen Schluck. Sie spülte die Tablette hinunter und griff zum Telefon. Am anderen Ende der Leitung meldete sich nach mehrmaligem klingeln die Stimme von Nelly.

„Hey Süße. Ich bin es. Emma. Was hältst du davon, wenn wir uns heute ein wenig amüsieren würden. Nur du und ich?“

„Oh, hört sich gut an. Und was feiern wir?“

„Meine bestandene Prüfung“.

Nelly stieß einen freudigen Schrei aus, was Emma dazu brachte den Hörer etwas weiter weg zuhalten um keinen Hörsturz zu bekommen.

„Ok, dann freust du dich und wir sehen uns heute Abend. Und wo werden wir hingehen?“ fragte Nelly.

„Ähm … ich habe keine Ahnung. Zu Luigi, zu Rafael oder vielleicht in die Disco?“

„Ich dachte du stehst nicht auf Discos“.

„Das ist was anderes. Heute machen wir einfach mal eine Ausnahme. Und so ab und zu kann man auch mal in eine Disco“.

„Dann habe ich da vielleicht eine Idee“.

Nelly holte Emma zwei Stunden später ab. Sie trug ein pinkfarbenes Oberteil und eine schwarze Hose, dazu hochhackige Pumps.

„Emma ich will ja nichts sagen, aber … aber das da …“ sagte Nelly und zeigte auf Emmas Oberteil. - „Das kannst du nicht anlassen“

„Warum denn nicht“

„Weil es pink ist. Zieh dir was anderes an und tue mir den Gefallen und lass deine Haare offen.“

„Spinnst du“, rief Emma entsetzt. - „Ich zieh mich um, aber meine Haare - das geht nicht. Die sind so widerspenstig. Du kennst doch mein Haar“.

 

„Och, Mensch. Komm, dann lass mich mal machen“.

Als Nelly mit Emma fertig war, waren ihre Haare nicht mehr so ein Wuschel, sondern fielen in langen Locken auf ihre Schultern. Nach mehrmaligem Drehen vor dem Spiegel und meckern, zog sich Emma statt dem pinkfarbenen, ein weißes Top an und stellte sich vor Nelly.

„Besser?“

„Prima! - Komm dann lass uns gehen“

Nelly fuhr mit Emma ins DaAbra, der angesehensten Disco der ganzen Stadt. Emma bekam den Mund nicht mehr zu, als sie den Wagen auf dem Parkplatz vor der Disco abstellte.

„Bist du wahnsinnig! Ich kann da nicht rein. Weißt du was für Leute da drin rumlaufen. Das ist der angesagteste Club der ganzen Stadt. Ich kann mir nicht mal den Eintritt leisten.“

„Emma, nun hör schon auf. Beruhige dich und lass mich mal machen“, grinste Nelly und stieg aus.

„Dein Wort in Gottes Gehörgang“, murmelte sie und eilte Nelly hinterher. Sie holte Nelly kurz vor dem Eingang ein.

„Sag mal, woher kennst du eigentlich diesen Schuppen?“ fragte Emma.

„Och … ähm … ich komm öfter hierher“.

Emma dachte sie hätte sich verhört. Nelly kam öfter hierher! Ins DaAbra! Aus Insiderquellen, - genau genommen aus der Zeitung wusste Emma, dass der Eintritt im DaAbra, eine ganze Stange Geld kostet und es sich Normalverdiener nicht leisten konnten je solch einen Schuppen von innen zu sehen. Emma hatte schon den Mund geöffnet um Nelly zu fragen, wo in aller Welt sie das Geld hernahm um hier öfter ein und aus zugehen, - denn sie war weder reich noch verdiente sie die große Kohle, als Nelly schon vom Türsteher angesprochen wurde.

„Hey Nelly, schön dich zu sehen. Warst ja seit Tagen nicht mehr hier“.

Bob begrüßte Nelly auf eine Art und Weise die merken ließ, dass sich die beiden sehr gut kannten. Er küsste sie auf beide Wangen und seine Hand ruhte wie selbstverständlich auf ihrem Hintern.

„Emma, das ist Bob. Bob, meine Freundin Emma.“ Bob nickte und lächelte „Sie hat heute ihre Prüfung bestanden. Sie ist nun Ausgebildete … Ähm …“

„Physiotherapeutin“ vollendete Emma den Satz.

„Genau. Und sie ist das erste Mal hier. Kannst du dir das vorstellen. Ich nicht! Wie kann man einen Laden wie den hier auslassen. Hmm? Wie wäre es wenn du dir die Fragen und sonstigen Formalitäten ersparst und uns rein lässt, damit wir ein bisschen feiern können“, grinste sie Bob an und setze ihren Hundeblick ein. Bob grinste und öffnete die Tür.

„Wie könnte ich da Nein sagen. Viel Vergnügen im DaAbra“.

Mit einem Lächeln drückte sich Nelly an Bob vorbei und Emma folgte ihr etwas schüchterner. Nelly ging wie selbstverständlich in den Club, als liefe sie durch ihre Wohnung. Emma blieb an der Kasse stehen und sah sich geschockt die Eintrittspreise an, bevor sie sich an ihre Freundin wandte.

„Nelly, hier kostet allein der Eintritt schon …“

„Hey, mach dir mal keine Gedanken. Komm ich habe schon bezahlt. Immerhin habe ich die nicht für umsonst,“ sagte sie und hielt sie ihre Golden-Card hoch. - „Und nun komm. Die Party wartet“.

Im Inneren der Disco war es ziemlich laut und Emmas Ohren dröhnten. Von ihrem angesäuselten Kopf ganz zu schweigen, aber sie wollte ja unbedingt Party machen an diesem Abend und nun war sie hier. Im DaAbra. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Sie war wirklich in dem angesagtesten Laden der ganzen Stadt. Hier tummelten sich Reiche und Berühmte. Mal abgesehen von den Schönen, den oberen Zehntausend und nun auch sie. Emma schlich hinter Nelly her, während die sich mit den Leuten unterhielt, mal hier und da ein Hallo in die Runde warf und ihre Drinks bestellte. Ihre Augen gewöhnten sich langsam an das Licht und nun konnte sie auch schon kleinere umrisse erkennen.

„Sag mal woher kennst du eigentlich die ganzen Leute?“

„Schätzchen, wie gesagt ich komm öfter her. Da lernt man den ein oder anderen kennen“.

„Und woher nimmst du das ganze Geld?“ fragte sie.

„Ganz einfach. Ich lass mich einladen! So habe ich auch die Golden-Card bekommen.“

„Aha“, konnte Emma nur antworten. Und so einfach es sich anhörte, - sie würde es nie fertigbringen sich irgendeinem an den Hals zu werfen und sich einladen zu lassen um eine Gold-Card zu bekommen. Was sollte sie auch damit? Sie war eh nie in irgendwelchen Clubs.

„So jetzt weißt du alles. Ich hole uns dann mal was zu trinken“, sagte sie und verschwand in der Menge. Da stand sie nun. Am Rande der Tanzfläche und ob sie wollte oder nicht, fing Emma automatisch an im Takt der Musik mit zu wippen. Als Nelly ihr den Cocktail in die Hand drückte, fiel ihr Blick an ihr vorbei auf eine Reihe junger, gutaussehender Männer, die an der Bar standen. Einer hatte es ihr besonders angetan. Immer wieder fiel ihr Blick auf den Mann mit dem hellen Hemd und der schwarzen Hose. Die Umrisse, die sie von ihm erkennen konnte sagten ihr, dass er einen gut gebauten Oberkörper hatte, denn so wie sein Hemd spannte musste er muskulös sein.

„Nelly, sag mal siehst du den Mann da drüben.“

Nelly folgte ihrem Blick und sah ihn an der Bar.

„Ja, was ist denn mit dem?“

„Ach nichts, - ich wollte nur wissen, ob du ihn vielleicht kennst“.

„Hmm ... der ist auch öfter hier, aber wie er heißt - keine Ahnung. Oooh da ist ja Belle. Warte ich komm gleich wieder“, sagte Nelly und verdrückte sich in die Menge. Belle war eine alte Bekannte von Nelly. Emma nutzte die Gelegenheit um ihre Abwesenheit aus, um ein wenig raus zu gehen. Da sie die Lautstärke in der Disco nicht so gewöhnt war, war sie froh dem Lärm zu entkommen. Wie Nelly ihr gesagt hatte, war im hinteren Teil des Clubs eine Tür, die nach draußen in einen Biergarten führte. Emma drängte sich so gut es ging an der Menschenmasse vorbei um nach draußen zu gelangen. Doch das schien schwieriger zu sein, als zuerst erwartet.

Der erste Blick

David hatte Emma auch bemerkt. Er folgte ihr mit seinem Blick. Nette Figur die kleine,- dachte er sich. Und ihr Gesicht war immer wieder ein Blick wert. Dezentes Make-up und ihre Locken, die ihr geschmeidig auf die Schultern fielen. David war schon vielen Frauen begegnet, die ihm gefallen hatten und mit einigen von ihnen hatte er sicherlich auch schon die eine oder andere Nacht verbracht, - immerhin war er ein gesunder siebenunddreißigjähriger Mann. Meist war es zwischen ihm und diesen Frauen immer nur was Körperliches gewesen. Manchmal war vielleicht auch was Anziehendes dabei,- doch noch nie hatte eine Frau ihm beim ersten Anblick so verwirrt.

„Billy! Hast du die Kleine da vorne schon mal hier gesehen?“

„Nein. Ich glaube die ist das erste Mal hier. Ich kenne hier fast jeden, aber ich weiß dass sie mit Nelly hier ist.“

„Nelly?“

„Ja die Kleine, die fast jede Woche dreimal hier ist“

„Aaahhh ja, die. Ok. Ich schau mir die Kleine mal genauer an. Bin gleich wieder hier“.

„Alles klar, viel Erfolg, Dave“

Doch David hörte ihn nicht mehr. Er war schon durch die Menschenmenge hinter Emma her. Als er sich durch die Menge drückte, ruhte sein Blick immer auf Emma. Doch als ihn jemand anrempelte, verlor er sie aus den Augen. Wo war sie nur hin? Naja, nun musste er sie eben suchen gehen. Weit konnte sie ja nicht sein. Emma hatte das Ziel erreicht. Sie war endlich draußen und es war ruhig! Sie suchte sich einen Platz zum Hinsetzen und fand gleich darauf eine stille Ecke in der eine Liege stand die noch nicht besetzt von knutschenden Pärchen war. Sie setze sich darauf und betrachtete die schöne Aussicht über die Stadt. Zwar hatte Sie mitbekommen, dass der Club auf einem Hügel lag, doch dass es so schön aussah wenn abends alle Lichter brannten, wusste sie nicht. Da ihre Wohnung zu düster war, sah sie höchstens mal ihre Laterne vor dem Haus. Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als sich Schritte ihr näherten.

Er hatte sie gefunden! Da saß sie,- in einer dunklen Ecke und schaute in die weite Welt. Von Nahem sah sie noch schöner aus,- ging es David durch den Kopf als er sie sah. Erschrocken blickte sie auf und erschrak noch mehr, dass sie fast ihr Glas hätte fallen lassen. David hatte bemerkt, wie sie zusammengezuckt war, und entschuldigte sich bei ihr.

„Ich wollte Ihnen keinen Schrecken einjagen. Ich dachte nur … - Sie sitzen hier so allein … und …“.

Er räusperte sich, bevor er einen weiteren Versuch startete. - „Es ist schön hier draußen?“

Emma traute sich nicht ihn anzusehen, so verlegen und schüchtern war sie. Aber beim Klang seiner Stimme wurde ihr heiß und kalt. Sie hatte etwas Rauchiges und überaus Männliches an sich, dass sie es sogar vermag, Frauen allein schon beim Klang in Ekstase zu versetzen.

„Darf ich?“, fragte David und zeigte neben sie auf die Liege.

„Natürlich“, antwortete Emma und machte ein wenig Platz.

„Oh! Sie können ja doch reden. Und ich dachte schon Sie wären stumm, oder so.“ sagte er, als er sich neben ihr niederließ. Emma spürte, wie ihr die Röte erneut ins Gesicht stieg, - doch sie lächelte. Da saß sie nun und konnte die Körperwärme dieses super tollen Mannes spüren und was tat sie? Sie wurde rot wie ein kleines Schulmädchen.

„Sie sind zum ersten Mal hier, oder?“

„Ja. Ich mach mir nicht so viel aus Discos. Aber heute …“

David hörte zu und wartete, was sie nun sagen wollte, doch als nichts kam, fiel er ein.

„Heute haben Sie Geburtstag“.

„Nein“ lachte sie. - „Heute habe ich die Prüfung zur …“ - Plötzlich wurde Emma ganz schummrig im Kopf und sie kniff die Augen zweimal auf und zu.

„Alles ok?“

„Ja klar. Mir war nur ein wenig komisch, aber ich wollte ja unbedingt heute Party machen. Vielleicht hätte ich den Sekt heute Mittag weglassen sollen“.

David lächelte und Emma konnte seine weißen Zähne sehen. Er hatte ein wunderschönes Lachen und Emma wurde ganz warm. Sie spürte, wie sich ihr Unterleib leicht verkrampfte und ihr Bauch anfing zu kribbeln und blickte dann verlegen zu David. Aber nicht nur sein Lachen war toll. Auch seine Augen. Er hatte Augen, so blau wie das Meer. Wenn man länger hinsah konnte man sich doch glatt darin verlieren. Schnell blickte sie wieder weg. Dieser Mann verstand es, Frauen willenlos und nervös zu machen.

„Kann ich gut verstehen“, setzte David an.- „Das mit der Party meine ich“.

„Ja? Kommst du … Sie … auch öfter her?“

„Lassen wir es beim Du. Ich komm mir sonst so alt vor. Kann man so sagen. Ich bin fast täglich hier. Ich bin …“

Nein! Er wollte ihr nicht sagen, wer er war. Dass diese Disco ihm gehörte und das er der Chef war. Vielleicht würde sie dann die Flucht ergreifen und das wollte er verhindern. Denn er fand Emma sympathisch und wollte sie unbedingt näher kennenlernen.

„Du bist was?“

„Ich? Nichts. Vergiss es einfach. Ich heiße übrigens David. Und du?“

„Emma“, sagte sie und lächelte. David reichte ihr die Hand und Emma fühlte als wäre sie vom Blitz getroffen worden. Davids Hände waren stark und etwas rau. Perfekt dachte sich David, als er Emmas Hand in seiner Hand hatte. Sie fühlte sich leicht und verloren darin an - doch er hielt sie fest mit seiner umschlossen. Sie unterhielten sich noch ein wenig über alles Mögliche, - über die Musik, - die Disco im Allgemeinen und über die Liebe, als Emma in einer Ecke stehend, Nelly entdeckte.

„Oh, da ist ja meine Freundin. Soll ich sie dir vorstellen … komm“.

Eigentlich wollte David nur mit ihr alleine sein. Denn irgendwie, das spürte er hatte sie es ihm mächtig angetan. David fing an sich in Emma zu verlieben und konnte nichts dagegen tun.

„Ich will eigentlich ...“,- doch da war Emma schon aufgesprungen und vergaß völlig den Drink in hrer Hand, der sich sofort über ihr Oberteil ergoss.

„Mist! Kuck dir das an. Der Abend wäre dann gelaufen. So kann ich hier nicht mehr rumlaufen“. Emmas Drink hatte nicht nur einen Riesen Fleck hinterlassen, sondern auch das Oberteil durchtränkt, sodass man ihre Unterwäsche sehen konnte. David starrte Emma an und spürte wie ihm der Kragen seines Hemdes enger wurde.

„Oh Mann“, murmelte er und schluckte immer wieder. Bei diesem Anblick war es wahrlich kein Wunder, das einem Mann der Mund trocken, - staubtrocken wurde. Emma trug unter ihrem Top einen spitzenbesetzten BH ohne Träger, den nun alle sehen konnten.

„Was mache ich denn jetzt?“

David grinste über beiden Ohren. Er wollte schon sagen, dass der Abend dann wohl gelaufen wäre, doch dann fiel ihm die Waschmaschine in den Umkleideräumen der Mitarbeiter ein.

 

„Komm, ich habe da was. In null Komma nichts bist du wieder Tipp-top“.

„Aber ich kann doch nicht einfach mit dir mitkommen?“

„Warum denn nicht?“ fragte David etwa verwundert. Für ihn war es selbstverständlich, dass er sich den Gästen annahm.

„Ich kenn dich immerhin erst seit … ähm ... keine Ahnung. Ist ja auch egal, aber nicht lange genug um einfach mit dir mitzugehen.“

„Zwanzig Minuten“

„Was?“

„Wir kennen uns seit zwanzig Minuten!“

Emma schaute David etwas irritiert an.

„Ich habe vorhin auf die Uhr geschaut, als ich raus kam.“ erklärte er sich.

„Siehst du! Das ist eindeutig zu kurz.“

„Aber lange genug, um dir den Abend zu retten“, grinste er Emma an. - „Und ich möchte nicht, dass du schon gehst. Der Abend hat doch erst angefangen“, gestand er. Emma blickte abwechselnd zu David, auf ihr Shirt und zu Nelly. Sie wollte auch noch nicht gehen.

„Ok, aber warte … Ich muss Nelly Bescheid geben“.

Nachdem Emma ihrer Freundin ihr Malheur gezeigt hatte und ihr mitgeteilt hatte, dass sie mit diesem wirklich gut aussehenden Mann ging der ihr helfen würde, das Missgeschick zu beheben, grinste Nelly nur und wünschte ihr noch einen schönen Abend. Sie solle es krachen lassen, was bei ihr immer so viel hieß wie - Lass bloß nix anbrennen.

Die Hände hatte sie immer an ihrem Busen, dass man den Fleck nicht sah. David führte sie am Hauptspektakel vorbei in einen Raum auf dem PRIVAT stand. Als er seine Hand an ihren Rücken legte, - dachte Emma sie würde schmelzen. Alleine seine Berührung brachte sie in Wallung. Wie ein Blitz durchfuhr sie seine Berührung, die nur harmlos war. Was würde eine Berührung im anderen Sinne bei ihr machen, wenn diese schon solche Wirkung hatte.

„Wo sind wir denn hier?“

„In den Umkleidekabinen der Angestellten, beziehungsweise in der Wäschekammer“, lächelte David und führte Emma hinein.

„Wäschekammer? Hier gibt es eine Wäschekammer!“

„Klar“, lächelte er. „Glaubst du den Mädchen draußen passiert so was nicht!“ sagte er und zeigte lächelnd auf den Fleck.

„Die verschütten auch mal einen Drink oder es explodiert eine Flasche und wenn dann mal so was passiert, haben sie immer noch ein Shirt dabei und das andere werfen sie dann in die Maschine“.

„Aha. Und warum steht das Bett hier?“

„Ähm ... hier schläft der Chef ab und an wenn es später wird“.

Emma lief ein wenig im Raum umher als sie bemerkte das hier nichts zum Umkleiden war. Aber David hatte ja gesagt, dass die Mädchen ihre Kleider immer mitbrachten, daher war hier auch kein Spint zu finden.

„Ähm ... mal eine Frage. Kannst du mir sagen was ich anziehen soll wenn das hier ...“ und zeigte auf ihr Shirt. „In der Waschmaschine ist?“

David fing zu grinsen an und trat erst einen, dann noch einen Schritt auf Emma zu.

„Ich dachte …“, flüsterte David und legte Emma seine Hände auf ihre Oberarme. - „Ich dachte da an ... nichts“, während er den Kopf senkte und seine Lippen die ihren berührte.

„Emma, ich kann es nicht erklären, aber ich fühle mich zu dir hingezogen seit ich dich das erste Mal sah. Und ich möchte … ich möchte die Nacht mit dir verbringen“.

Emmas Beine gaben nach und sie krallte sich an David fest, während er mit seiner Zunge wieder über ihre Lippen strich und sie so forderte, den Mund für ihn zu öffnen. Er wollte mit ihr schlafen? In Emmas Kopf rotierte es. Sie würde ihr erstes Mal mit einem wildfremden Mann verbringen! Egal! - dachte sie sich. Jetzt oder nie! Emma öffnete ihren Mund und David drang mit seiner Zunge in ihre Mundhöhle ein. Seine Lippen waren weich und er schmeckte nach Limone, während seine Zunge ihre Runden in ihrem Mund drehte. Er war ein fantastischer Küsser, - dachte sich Emma und schmiegte sich enger an. David streichelte ihr über den Rücken und ehe sich die beiden versahen lagen sie eng umschlungen und wild fummelnd auf dem Bett. Sie zerrten sich die Kleider vom Leib wie zwei ausgehungerte, liebestolle Teenager die wild auf Sex waren. Was für Emma ja auch zutraf. Sie hatte bis heute noch keinen Mann so weit gelassen wie David. Keiner hatte sie je in Unterwäsche, geschweige denn nackt gesehen - er würde der Erste sein. Emma hatte schon früh die Eingebung, vielleicht war es auch Einbildung gehabt, sich aufzuheben, bis der Richtige kam. Wenn nicht dann würde sie bis zur Hochzeit warten. Doch nun war David, der bestaussehendste Mann denn es gab, der dabei war ihr die Kleider vom Leib zu schälen und mit ihr zu schlafen, - vorausgesetzt er machte sich nichts daraus wenn er es merken würde!

David streichelte, küsste und verführte sie überall an ihrem Körper. Emma fühlte und spürte ihn an Stellen, die sie selber nicht von sich kannte.

„Emma, ich halte es bald nicht mehr aus dich nicht zu fühlen. Ich will dich“

„Dann nimm mich, David“ sagte Emma zu ihm. Davids Blick ruhte auf ihr. Oh mein Gott, hatte sie gerade wirklich gesagt er solle sie nehmen? Vielleicht war es doch keine so gute Idee, schalte es in Emmas Kopf und doch wollte sie es. Endlich war der Zeitpunkt gekommen. Er war der richtige, das spürte sie. Er war der richtige der sie in Kunst des Liebens einführen würde. Mit seiner Hilfe würde sie nun endlich erfahren, wie es ist von einem Mann geliebt zu werden. In der Hitze des Gefechts dachten keiner der beiden an Verhütung. David grinste Emma an, küsste sie rasch und ehe sie sich versah, war er zwischen ihren Beinen und drang mit einem Stöhnen in sie ein.

David hatte die Barrikade gespürt und erstarrte in seiner Bewegung.

„Oh Fuck. Emma?“ fragte er und blickte sie erschrocken an. „Warum hast du …“

„Weil ich es will. Mach weiter und hör bloß nicht auf“.

„Aber … du bist … noch … Jungfrau“, sagte er etwas schockiert.

„Gleich nicht mehr wenn du endlich weitermachen würdest. Ich will es und ich bin mir sicher. Also, mach weiter …“

„Wirklich?“

„Hundert Prozent“.

David gab sich geschlagen. Er küsste sie, durchbrach die Barrikade und drang vollends in sie ein. Der kurze Schmerz, den sie verspürte ließ sie aufschreien und David stoppte sofort seine Bewegung, bereit sich zurückzuziehen.

„Nein! Mach weiter. Wir haben angefangen, also bringen wir es auch zu Ende. Ich bin mir sicher“, sagte sie, nachdem sich der Schmerz gelegt hatte und fing an David zu küssen. Dieser begann sich langsam in ihr zu bewegen, in der Angst er könnte Emma noch mehr wehtun. Doch als er merkte, dass sie sich entspannte steigerte er sein Tempo und brachte so beide zum Höhepunkt, bevor sie eng umschlungen zusammensackten. So schnell er konnte rollte er sich von ihr herunter und bedeckte seine und ihre Blöße mit einer herumliegenden Decke.

„Warum hast du nichts gesagt?“, fragte er sie noch mal als er wieder ein wenig bei Atem war.

„Ich wollte es … es war an der Zeit. Daher habe ich geschwiegen“.

„Aber … du warst noch Jungfrau … ich habe dir weh getan. Das … wollte ich nicht. Das erste Mal sollte etwas ganz schönes sein.“

„Ja … Nein“, sagte sie. „Du hast alles richtig gemacht und es war schön. Wirklich“.

„Trotzdem Emma“. David rückte ein wenig ab und stützte seinen Kopf mit seiner Hand während er mit der anderen Emmas Wangen, ihren Hals und ihren Arm streichelte.- „Wenn ich es gewusst hätte, wäre ich vorsichtiger gewesen und es langsamer angegangen“.

Emma grinste ihn von unten her an und glitt mit ihrer Hand unter die Decke.

„Naja, die Nacht ist ja noch nicht vorbei …“

David hatte verstanden und beugte sich lächelnd zu ihr hinunter um sie auf den Mund zu küssen.

„Dann lass uns keine Zeit verschwenden“, sagte er und sie begannen ihr Liebesspiel von Neuem.

Emma wachte auf als sie Geräusche eines Staubsaugers hörte. Oh Gott, wo war sie? Als sie sich umdrehte sah sie, dass David neben ihr auf dem Rücken lag und schlief. Was für eine Nacht. Was für ein Mann.

David war nicht nur ein toller, gutaussehender Mann mit dunkelblondem kurzen Haar, durchtrainiertem Körper, Waschbrettbauch und blauen Augen, - nein! Er war auch noch ein guter Küsser und fantastischer Liebhaber. Für Emma würde diese Nacht immer was Besonderes sein, - nicht nur weil er ihr ihre Unschuld genommen hatte, sondern weil sie sich auch in ihn verliebt hatte. Langsam und leise kroch sie sich aus dem Bett zog ihre Kleider, die frisch gewaschen und mittlerweile auch trocken waren an, blickte noch einmal zu David, der noch immer keinen Mucks gemacht hatte und stahl sich hinaus. Aber sollte sie ihm keine Nachricht hinterlassen! Emma packte ihren Lippenstift und schmierte beim Hinausgehen an einen der Spiegel im Raum noch ein Dankeschön und verschwand dann endgültig.

David wachte auf, als ihn jemand am Arm schüttelte.

„Chef, aufwachen. Es ist schon morgen. War wohl wieder spät gestern, was?“

„Was? Ja – danke fürs Wecken …“

David setzte sich auf und blickte um sich. Für ihn war es nichts Neues von einem Angestellten geweckt zu werden, immerhin schlief er öfter im Club. Beim genaueren Hinsehen sah er, das Emma verschwunden war. Erleichtert atmete er auf. Zwar hatte David schon des Öfteren eine Frau mit nach Hause genommen, aber im Club mit einer zu übernachten das war noch nie der Fall gewesen. Er suchte nach einem Hinweis aber nichts. Sie hatte ihm nichts hinterlassen. Außer der Erfahrung wie es war eine Frau zu Entjungfern. Er zog sich an und ging. Die Tür ließ er offen, da ja eh das Putzkommando da war. Da er ja schon mal hier war, - dachte er sich könnte er auch gleich nach den Kassen sehen und mit der Abrechnung anfangen. Auf dem Weg zu seinem Büro kam er an dem Spiegel vorbei. Er blickte hinein und lief dann weiter, ehe er anhielt um nochmals zu schauen.

Dankeschön

„Tzz! Es war mir ein Vergnügen!“, murmelte er und schmunzelte. ,