Ich werde dich finden

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Ich werde dich finden
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Carmen Sommer

Ich werde dich finden

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Ich werde dich finden

Die Hochzeit von Brain und Vivien

Der Schicksalsschlag

Der Einzug

Impressum neobooks

Ich werde dich finden

Ich werde dich finden

Es war ein herrlicher Sommertag. Josh saß mit zwei Kollegen in einem Cafe an der Promenade eines nahegelegenen Sees. Es war Mittagszeit. Eigentlich wollten sie etwas kleines essen, hatten sich dann aber dazu entschlossen, nur einen Kaffee zu trinken. Josh schaute auf den See hinaus, der im Sonnenlicht glitzerte und durch die kleinen Wellenbewegungen in den unterschiedlichsten Farben leuchtete. Viele verbrachten hier ihre Mittagspause. Es war ein buntes Treiben. Einige saßen im Gras direkt am See. Andere auf den Bänken, die rundherum standen. Lautes Lachen und das Gespräch einiger drang zu ihnen herüber. Josh war gerne hier. Man konnte auch einfach mal seinen Gedanken nachhängen.

„Das war mal wieder ein hektischer Morgen. Hoffentlich ist der Nachmittag etwas ruhiger“, meinte Brandon.

„Heute war aber auch wirklich die Hölle los“, stimmte Moritz zu.

„Hey, Josh. Bist du am träumen? Du sagst überhaupt nichts dazu“

„Was soll ich sagen. Ihr habt es doch schon getan. Es ist viel passiert und unser Boss hat viele Ideen, manche gute und manche schlechte. Er hat uns mit Aufträgen zugeschüttet und das alles, an einem Morgen“, schüttelte Josh nachdenklich den Kopf.

„Denkst du, wir schaffen das?“, wollte Brandon von ihm wissen.

„Bisher haben wir es immer hinbekommen“, meinte Josh.

„Das heißt dann aber wieder, arbeiten, arbeiten, arbeiten. Tag und Nacht“, lehnte sich Moritz zurück und schaute in den Himmel.

„Das heißt es wohl“, stimmte ihm Josh zu.

„Du hast gut reden. Ich bin gespannt was Jessie dazu sagt. Sie wird begeistert sein.“

Brandon hob die Augenbrauen. Moritz schaute zu Josh.

„Wie geht es dir eigentlich, nach der Trennung von Judith?“, wollte er von Josh wissen.

„Alles bestens. Ich habe es hinter mir. Hat ne Zeit gedauert, aber jetzt geht es wieder aufwärts.“

Als Josh diese Worte aussprach, bemerkte er eine Gruppe junger Frauen, die lachend an ihnen vorbei gingen. Sein Blick fiel sofort auf eine dieser Frauen, die gerade in seine Richtung sah. Ihre Blicke trafen sich nur kurz. Doch es traf ihn wie ein Blitz.

„Hey, Josh. Bist du noch anwesend?“, lachte Brandon.

„Kennt jemand diese Brünette, die dort in der Gruppe steht?“

Josh starrte in die Richtung der Mädchen.

„Nein, noch nie gesehen. Kennst du sie, Moritz?“

Moritz schüttelte den Kopf.

„Hey, Leute. Wir müssen zurück. Die Pause ist um.“

„Josh, kommst du?“

Moritz klopfte ihm auf die Schulter.

Josh schaute Moritz und Brandon an.

Ich muss unbedingt wissen, wie sie heißt und wer sie ist, dachte er. Er schaute wieder in die Richtung. Aber die Mädchen waren nicht mehr zu sehen. Wo ist sie hin? Wie werde ich sie wiedersehen?, überlegte Josh.

„Hey, komm schon oder willst du hier Wurzeln schlagen. Vielleicht taucht sie ja wieder hier auf“, grinste Moritz.

„Wow, hat es dich etwa erwischt? Das ist doch nicht möglich? Du hast sie nur einen Augenblick gesehen. Junge, vergiss sie“, schlug Brandon Josh leicht in die Magengegend.

„Hast du noch nie etwas von, Liebe auf den ersten Blick, gehört?“, schaute Josh ihn groß an und lächelte dabei. Er glaubte selbst nicht daran. Aber irgendetwas hatte diese Frau an sich, was ihn beschäftigte. Obwohl er sie kaum gesehen hatte, war etwas mit ihm geschehen. In ihrem Blick lag etwas geheimnisvolles, sehnsuchtsvolles. Schnell wischte Josh die Gedanken an sie weg und lachte über sich selbst.

„Warum lachst du?“, schaute Moritz ihn an.

„Ach nichts. Ich bin ein Träumer. So etwas gibt es wirklich nicht. Liebe auf den ersten Blick. Ich bin ja vollkommen übergeschnappt. Als würde da gerade jemand vorbeigehen und nur für mich gestimmt sein. Los, gehen wir an die Arbeit“, schüttelte er selbst über sich den Kopf.

Die drei waren ein eingespieltes Team. Ihr Chef wusste das und gab ihnen meistens die besonders schwierigen Aufträge. Was der Freundin von Brandon nicht immer gefiel. Denn das war mit Überstunden und Auslandsreisen verbunden. Moritz hingegen war ungebunden. Ihm machte die Mehrarbeit nichts aus, genauso wenig wie Josh. Er konnte dadurch seine unglückliche Liebe schneller vergessen. Die Trennung von Judith hatte ihm ganz schön zugesetzt. Niemals hätte er damit gerechnet, dass sie ihn hintergeht. Sieben Jahre waren sie zusammen. Zwei Jahre davon hatte sie ihn betrogen und er, er war völlig ahnungslos. Seit ca. einem Jahr waren sie nun getrennt. Immer wieder war er in Versuchung, sie wieder für sich zu gewinnen. Als er sie aber dann mit einem anderen Liebhaber wieder sah, hatte er endgültig genug von ihr. So versuchte er, alles hinter sich zu lassen. Und so langsam gelang es ihm.

„Wo bist du heute mit deinen Gedanken?“, rief ihn Moritz in die Gegenwart zurück.

„Ach. Ich weiß auch nicht, was los ist. Aber ich werde mich jetzt zusammenreißen und konzentrieren. Machen wir weiter.“

„Gehen wir heute Abend noch weg? Ich meine, wenn wir hiermit soweit fertig sind. Ich habe Hunger. Wir könnten was essen gehen. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Wir werden heute sowieso nicht fertig mit dem Plan“, schlug Brandon vor.

„Gute Idee. Aber was sagt denn Jessie dazu?“, wollte Moritz wissen.

„Sie hat heute Mädelsabend.“

„Bist du auch dabei, Josh?“

„Klar Moritz. Warum soll ich alleine zu Hause sitzen. Ich komme auf jeden Fall mit.“

„Dann machen wir gleich Schluss. Es ist schon spät“, zeigte Brandon auf die Uhr.

Die drei saßen in einem kleinen, aber feinen Restaurant und unterhielten sich während des Essens. Wie meistens, über die Arbeit. Ab und zu kam das Gespräch auch auf die Frauen.

„Wie sieht es mit deiner neuen Bekanntschaft aus, Moritz?“, stellte Brandon die Frage.

„Da läuft nix. Sie ist einfach nicht mein Typ. Ich habe mich von ihr getrennt.“

„Es ist nicht einfach, die Richtige zu finden. Und wenn du denkst, du wärst ihr begegnet, dann ist sie auch schon wieder verschwunden.“

Dabei dachte Josh an die Begegnung am See.

„Du meinst also, die schöne Unbekannte von heute Mittag, wäre die Richtige?“

„Möglich. Warum nicht. Als sich unsere Blicke trafen, hat es mich wie ein Blitz getroffen. Ich habe so was noch nie erlebt.“

„Was willst du jetzt tun. Wie willst du sie finden. Nehmen wir mal an, du hättest recht, und sie wäre die Richtige und du würdest sie niemals mehr wiedersehen. Das wäre doch nicht fair. Oder?“, überlegte Moritz.

„Ich glaube ja, dass man nach so einem kurzen Augenblick, nicht von der Richtigen sprechen kann. Du hast sie ja kaum gesehen. Außerdem täuscht manchmal der erste Eindruck“, fügte Brandon noch hinzu.

„Oh, der große Frauenversteher hat gesprochen“, lachte Josh.

„Ja, ich habe schon manche kennengelernt und viele haben nicht dem ersten Eindruck standgehalten.“

Sie schauten sich an und mussten herzhaft lachen.

„Nun aber genug damit. Trinken wir noch einen Absacker, bevor wir ins Bett fallen?“, wollte Moritz wissen.

„Klar“, riefen alle wie aus einem Munde. Danach trennten sich ihre Wege und sie gingen nach Hause. Während der ganzen Nacht ging Josh diese Frau nicht aus dem Kopf. Er musste sie einfach wiedersehen.

Am nächsten Morgen trafen sich die Freunde wieder bei ihrer Arbeit. Josh sah müde aus.

„Hast du schlecht geschlafen? Oder gar nicht? Ist dir diese Frau nicht aus dem Kopf gegangen?“

Brandon sah ihn fragend an.

„Alles trifft zu“, antwortete Josh nur.

„Weißt du, wir sind Freunde und wir werden dich nicht im Stich lassen. Also gehen wir mit dir heute wieder zum See. Vielleicht denkt sie genauso und kommt wieder vorbei“,klopfte Moritz ihm auf die Schulter.

So geschah es. Die drei saßen wieder an dem selben Platz in diesem Cafe am See und hielten Ausschau nach der Fremden. Aber solange sie auch schauten, sie erschien nicht. Traurig gingen sie wieder zu ihrem Arbeitsplatz zurück.

„Ich glaube, du musst sie vergessen. Anscheinend fühlt sie nicht dasselbe wie du“, schüttelte Brandon mit dem Kopf.

„Sieht so aus. Wenn sie genauso empfunden hätte, wie ich, wäre sie zum See gekommen. Aber so schnell werde ich nicht aufgeben.“

So war es. Josh saß jeden Mittag zur gleichen Zeit im Cafe am See. Mal mit, mal ohne Freunde und wartete. Nichts geschah. Sie tauchte einfach nicht auf. Langsam verlor er den Mut und die Hoffnung schwand. Hatte sie denn nichts gespürt? Da war doch etwas. Wie sollte er sie finden. Brandon und Moritz bemerkten die Veränderung. Sie mussten ihm irgendwie helfen, ihn auf andere Gedanken bringen. Deshalb wollten sie mit ihm am Wochenende in einen Club gehen. Dort gab es genügend Abwechslung. Josh willigte ein und sie besuchten einen bekannten Club. Brandon nahm auch Jessie mit. Die freute sich, mal wieder mit ihm auszugehen. Es war viel los an diesem Abend. Eine Menge junger Frauen waren alleine unterwegs und hatten ihren Spaß. Einige unterhielten sich und schauten dabei zu Moritz und Josh.

 

„Los, lass uns mal auf die Tanzfläche zu den Mädels gehen. Vielleicht findest du ja hier die Richtige. Oder ich. Schön wäre es“, seufzte Moritz.

„Na endlich kommt ihr mal tanzen. Es wird auch Zeit. Wir sind schließlich zum Vergnügen hier“, meinte Brandon, der mit Jessie die Tanzfläche unsicher machte.

„Es ist toll hier. Und die Musik ist Spitze“, meinte diese.

Moritz tanzte mit einer jungen Frau und unterhielt sich angeregt mit ihr. Josh schaute sich beim Tanzen im Raum um. Plötzlich blieb er während des Tanzens stehen und sein Blick fiel auf ein, ihm vertrautes Gesicht. Er ließ seine Partnerin stehen und eilte zu der Gruppe. Doch es war so viel Trubel, dass er nicht direkt durchkam. Er sah sie nicht mehr, sie war verschwunden. Er irrte durch die Menge, um sie vielleicht doch noch zu finden. Aber vergebens. So ging er wieder zu Moritz, Brandon und Jessie zurück.

„Wo warst du?“, wollte Moritz von ihm wissen.

„Ich habe sie gesehen. Sie war hier. Ich habe sie gesehen und wieder verloren.“

„Du hast deine Tanzpartnerin ganz schön verärgert. Sie war richtig sauer. Ich glaube, sie hätte dich gerne näher kennengelernt“, zwinkerte Brandon.

„Tut mir leid für sie, aber sie interessiert mich nicht. Sie ist nicht die Richtige.“

„Wie willst du das wissen, wenn du sie gar nicht kennst?“, mischte sich Jessie ein.

„Leute, ich hab genug für heute. Amüsiert euch noch. Ich mach mich auf den Heimweg.“

Josh verabschiedete sich und verschwand. Moritz und Brandon sahen sich kopfschüttelnd an.

„Warum musste sie auch hier auftauchen. Wir wollten ihm Ablenkung verschaffen. Das ging mal richtig nach hinten los“, meinte Moritz.

Moritz hingegen hatte sich mit seiner Tanzpartnerin verabredet und freute sich schon auf ein Wiedersehen. Als Josh zu Hause war konnte er wieder die ganze Nacht nicht schlafen. Er hatte sie wiedergesehen und wieder war sie verschwunden. Wie sollte er jemals herausfinden, wer sie war und wo sie wohnte. Sie tauchte auf, wie eine Fata Morgana und genau so schnell verschwand sie wieder. Seine Gedanken kreisten nur um diese Fremde. Wie soll er sich da auf seine Arbeit konzentrieren? Sie ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf.

Am nächsten Tag ging er wieder zum See. Setzte sich ins Gras und wartete. Am Wochenende waren noch mehr Menschen am See als sonst. Die Stühle des Cafes waren besetzt. Auf den Bänken saßen Liebespaare, die sich eng umschlungen hielten. Wie schön wäre es, wenn er dort mit ihr sitzen könnte. Er würde ihr sagen, wie wunderschön sie ist und, dass sie ihn, vom ersten Moment an, verzaubert hatte. Josh saß lange am See. Der Abend dämmerte schon und die Sonne war fast untergegangen. Sie kam nicht. So musste er sich auf den Heimweg machen. Das Wochenende war vorüber. Er hatte sie nicht wieder gesehen.

„Guten Morgen ihr beiden.“

Josh begrüßte seine beiden Kollegen.

„Du Josh. Ich hatte gestern eine Verabredung, mit dem Mädchen aus dem Club. Sie ist wirklich sehr nett. Ich glaube, da könnte was draus werden. Wir wollen uns wieder treffen.“

Moritz strahlte vor Freude.

„Schön für dich. Du hast es verdient. Ich wünsche dir nur das Beste“, klopfte ihm Josh traurig auf die Schulter.

„Du hast sie nicht mehr gesehen?“, wollte Brandon wissen.

„Nein. Ich muss sie vergessen. Sie raubt mir ansonsten den Verstand. Ich denke die ganze Zeit nur an sie. Ich kann mich nicht konzentrieren. Kann nicht schlafen. So kann es nicht weiter gehen.“

„Gut, dass du es selbst einsiehst. Du weißt, dass wir dich hier brauchen. Die Sache ist kompliziert. Unser Chef baut auf dich.“, sprach ihm Moritz ins Gewissen.

„Er braucht uns. Nicht nur mich. Also, dann lasst uns weitermachen.“

Immer wieder bemerkte Josh, dass seine Gedanken bei ihr waren. Er versuchte die Gedanken zu vertreiben, was nicht immer gelang. Die Arbeit war wichtig, deshalb konzentrierte er sich nun darauf. Zur Mittagszeit jedoch, machte er sich wieder auf den Weg zu dem Cafe. Heute musste er drinnen sitzen, denn es regnete. So saß er am Fenster, um alles im Blick zu haben und wartete. Vergebens. So ging er mit hängendem Kopf wieder ins Büro zurück.

„So geht das doch nicht weiter. Wie lange willst du noch hinter ihr her laufen. Vielleicht ist sie auch gar nicht von hier, war nur zu Besuch oder so“, schüttelte Moritz den Kopf.

„Du hast recht. Wenn ich ihr begegnen soll, wird es geschehen“, stimmte Josh zu.

„Halte nach einer anderen Ausschau. Bestimmt findest du eine, in die du dich wieder verlieben kannst. Ich würde es dir wünschen“, klopfte ihm Brandon auf die Schulter.

Josh versuchte es in den nächsten Tagen nicht mehr. Er ging nicht mehr an den See und wartete nicht mehr. Und er versuchte, sich die Fremde aus dem Kopf zu schlagen. Am Wochenende kam Brian, Josh‘s Bruder zu Besuch. Er wusste von der Trennung und wollte ihm, auch wenn schon mehrere Monate seither vergangen waren, zur Seite stehen und ihn aufmuntern. Josh freute sich sehr darüber. Sie hatten sich schon über einem Jahr nicht mehr gesehen, da Brain im Ausland zu tun hatte. Sie begrüßten sich herzlich. Beide waren immer unzertrennlich, bis sich ihre Wege, Berufs wegen , trennten.

„Wie geht es dir, Bruderherz?“, wollte Brian wissen.

„Mir geht es gut.“

„Du machst einen geknickten Eindruck. Bist du immer noch nicht drüber weg?“

„Doch. Damit habe ich endgültig abgeschlossen. Aber...“

„Aber? Aber was? Gibt es eine Neue in deinem Leben, von der du mir noch nichts erzählt hast. Dann bin ich enttäuscht, Brüderchen“, lächelte Brian ihn an.

„Nein, leider nicht. Aber ich hatte vor kurzem eine Begegnung mit einer Frau. Sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf.“

„Wie heißt sie denn?“

„Ich habe keine Ahnung.“

„Wie, keine Ahnung? Du kennst sie nicht näher?“

„Ich kenne sie überhaupt nicht. Unsere Blicke begegneten sich nur ganz kurz in einem Cafe am See. Dann war sie verschwunden. Dann sah ich sie noch einmal in einem Club. Ich wollte sie ansprechen, aber sie war wieder verschwunden. Ich weiß nichts über sie. Die ganze Zeit habe ich sie gesucht, aber nicht gefunden.“

„Das ist ja eine merkwürdige Geschichte. Du hast dich in sie verliebt?“

„Ich glaube schon. Nur hat es überhaupt keinen Sinn. Was ist, wenn ich sie nie wieder sehe? Das hat doch alles Unsinn“, schaute er traurig.

„Du solltest versuchen, sie dir aus dem Kopf zu schlagen. Ich werde dir dabei helfen. Was machen wir heute Abend? Hast du schon was geplant?“, munterte ihn Brian auf.

„Brandon und Moritz wollen dich mal kennenlernen. Wir wollten in den Club. Hast du Lust. Brandon und Moritz bringen noch ihre Freundinnen mit.“

„Super. Ich war schon ewig nicht mehr in einem Club. Ich freue mich, deine Freunde kennenzulernen.“

Die beiden Brüder gingen, vor dem Besuch in den Club, noch in ein Restaurant. Dann traf man sich mit den Freunden von Josh. Sie begrüßten Brian, der seinem Bruder sehr ähnlich sah, mit einer Umarmung. Endlich lernten sie ihn einmal kennen. Josh erzählte häufig von ihm. Brian war ein lustiger Kerl und brachte ständig alle zum Lachen.

„Los, wir mischen uns mal unter die Frauen. Da tanzen einige allein.“, nahm er Josh am Arm.

„Willst du wirklich in dieses Getümmel?“, fragte dieser.

„Weshalb sind wir denn sonst hier. Deine Freunde tanzen doch auch schon. Nun komm schon, du kannst doch tanzen.“

„Also gut.“

Josh ließ sich überreden. Und schon machten sie die Tanzfläche unsicher. Die Mädels freute es. Gleich schlossen sich ihnen ein paar an. Die Musik war super und sie tanzen alle miteinander. Moritz mit seiner neuen Freundin Veronika, Brandon mit Jessi und Josh und Brian mit ein paar fremden Mädels. Sie amüsierten sich, scherzten, lachten und unterhielten sich auch miteinander, trotz der lauten Musik. Die beiden Frauen, die mit ihnen tanzten, waren nett und man wollte sich wieder mit ihnen treffen. Brian schlug vor, dass man sich gleich für den nächsten Abend wieder hier verabreden sollte. Josh war einverstanden, denn ihm gefiel seine neue Bekanntschaft sehr gut. Und Brian hatte auch an seiner Tanzpartnerin Gefallen gefunden. Die Mädchen waren Geschwister, beide hatten brünettes halblanges Haar und waren sehr hübsch. Sie waren ungefähr in ihrem Alter. Man konnte sich auf jeden Fall sehr gut mit ihnen unterhalten. So freute man sich auf den nächsten Abend. Selbst Josh hatte an diesem Abend die EINE vergessen. Alle blieben bis zum Morgengrauen, dann machte man sich müde auf den Heimweg. Die beiden Mädchen fuhren mit einem Taxi nach Hause.

„Das war doch mal eine richtig schöne Nacht. Oder?“, nickte Moritz.

„Ja. Aber jetzt bin ich wirklich kaputt. Ich war schon ewig nicht mehr tanzen.“, lachte Brian.

„Brüderchen, weck mich bloß nicht zu früh. Meine Knochen brauchen eine Ruhepause.“

„Oh, ich habe ganz vergessen, dass du ja viel älter bist, als ich“,scherzte Josh.

Die beiden Brüder trennten mal gerade zwei Jahre. Brian war der Ältere.

„Wie willst du dann morgen Abend wieder so wild tanzen können. Ich glaube, wir müssen es absagen“, schmunzelte Josh.

„Auf keinen Fall. Wir können die beiden Mädels nicht enttäuschen. Ich werde dir zeigen, wer hier alt ist“, klopfte er seinem Bruder auf den Rücken.

„Kommt ihr eigentlich auch wieder mit?“, wollte Josh von den anderen wissen.

„Aber selbstverständlich. Wir wollen doch mitbekommen, was da so ab geht, bei euch beiden“, entschied Brandon.

Und alle stimmten zu. Brian und Josh schliefen bis Mittag. Dann standen sie langsam auf und frühstückten ausgiebig.

„Deine Freunde sind wirklich in Ordnung“, meinte Brian.

„Ja. Wir arbeiten nicht nur sehr gut zusammen, wir verstehen uns auch außerhalb prima.“

„Und die Freundinnen sind auch nett. Was hältst du eigentlich von den beiden, die wir kennenlernten?“

„Beide sind ausgesprochen hübsch, sehr nett und intelligent dazu. Aber, dass sie Geschwister sind, hätte ich nicht gedacht. Außer den braunen Haaren haben sie nichts gemeinsam“, stellte Josh fest.

„Das stimmt.“

„Ich möchte mit dir in dieses Cafe gehen, vielleicht sehen wir die Fremde“, schlug Brian vor.

„Wirklich? Ich wollte eigentlich nicht mehr nach ihr Ausschau halten. Vergessen wollte ich sie. Wollte mich jetzt auf anderes konzentrieren. Ich meine, sie könnte mir gefallen. Vielleicht entwickelt sich etwas daraus.“

„Das freut mich. Aber ich sehe auch, dass du diese EINE noch nicht ganz vergessen hast.“

„Da hast du recht. Sie hat etwas, was mich fasziniert, obwohl ich sie nur kurz sah, und auch nur ihr Gesicht mit ihren wunderschönen Augen.“

„Sie hat dich ja ganz schön verzaubert“, meinte Brian.

„Sollen wir tatsächlich hin. Ich wollte nicht wieder umsonst warten. So vergesse ich sie nie.“

„Tut mir leid, war ne blöde Idee von mir. Aber ich würde gerne den See sehen. Ihr habt doch oft eure Mittagspause dort verbracht, weil es dort so schön ist. So hast du mir immer von diesem Fleckchen vorgeschwärmt und es mir wunderbar beschrieben.“

„Ok. Komm schon. Es ist wirklich ein schönes Cafe und vor allen Dingen liegt es herrlich. Und es gibt auch leckere kleine Gerichte, außer Kuchen. Du wirst begeistert sein.“

Also machten sich bei auf. An diesem Tag konnte man wieder draußen sitzen und über den See blicken. Die Sonne schien, es war warm und der Himmel blau, ohne eine einzige Wolke.

„Es ist wirklich herrlich hier. Ich würde auch so oft wie möglich hier her kommen“, schwärmte Brian.

„Genauso wie jetzt, saß ich mit Brandon und Moritz hier, als ich sie das erste mal sah. Sie ging mit einer Gruppe Mädchen vorbei. Sie lachten und redeten und plötzlich blickte sie mich an, genau in dem Moment, als ich auch sie anschaute. Mich traf es wie ein Blitz. Doch sie wandte sich wieder von mir ab, schaute nicht mehr zurück und verschwand einfach.“

Josh‘s Blick ging ins Leere.

„Und du weißt überhaupt nichts von ihr. Das ist ganz schön bitter. Wie soll man sie so finden. Es ist wirklich das Beste, wenn du sie vergisst und nach vorne schaust“,stellte Brian fest.

„Deshalb ist es gut, wenn wir die beiden Mädchen heute Abend wieder treffen. So bin ich abgelenkt. Und vielleicht wird ja etwas aus Susanna und mir.“

 

„Das wäre schön. Ich würde es dir wünschen“, schaute Brian seinen Bruder an.

Die beiden saßen noch eine Zeit lang am See. Aber die Fremde erschien nicht, obwohl Josh heimlich hoffte. Am Abend trafen sich alle wieder in der Bar. Auch Susanna und ihre Schwester Vivien waren erschienen. Für Brian war es der letzte Abend. Am nächsten Tag musste er wieder abreisen, was Vivien sichtlich leid tat. Susanna verstand sich gut mit Josh. Er gefiel ihr, sie wollte ihn näher kennenlernen. Auch außerhalb der Bar. Deshalb fragte sie ihn, ob sie sich am See treffen könnten.

„Am See?“, schaute er sie an.

Ausgerechnet dort, dachte er.

„Ja. Wir könnten spazieren gehen, oder uns ins Cafe setzen, oder ans Ufer des Sees. Hast du keine Lust?“

„Doch schon. Es ist nur so, ich …….“

„Was ist?“, betrachtete sie ihn erstaunt.

„Ach nichts. Ok. Wir treffen uns morgen Nachmittag am See, vor dem Cafe. Brian fährt gegen Mittag wieder nach Hause. Also habe ich Zeit.“

„Prima. Ich freue mich. Komm lass uns tanzen.“

Susanna nahm ihn bei der Hand und führte ihn auf die Tanzfläche. Alle anderen befanden sich bereits dort und die Stimmung war, wie immer, prächtig. Diesmal blieben sie nicht so lange, wie das letzte Mal, da Brian rechtzeitig seinen Flug bekommen musste. Die Freunde von Josh verabschiedeten Brian an diesem Abend und baten ihn, recht bald wieder zu kommen. Josh und Brian brachten diesmal die beiden Mädchen nach Hause. Brian verabschiedete sich von Vivien mit einem flüchtigen Kuss.

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